News Rücktritt nach acht Tagen: Der Mozilla-Chef geht

@ Abe81:
Mir ging es aber um die in sich unlogische/widersprüchliche Natur dieses Arguments, das einer Anmaßung gleichkommt, weil diese Unlogik eben zur Benachteiligung von Menschen führt, von der man selber nicht betroffen ist; man maßt sich an, über ihr Schicksal urteilen zu können, ohne ein Eisen im Feuer zu haben, also ein eigenes Interesse zu verteidigen.

-> Also können Richter ohne Eigeninteresse bzw. persönlicher Betroffenheit ebenfalls nicht urteilen?
-> Also können Politiker ohne Eigeninteresse bzw. persönlicher Betroffenheit "eine Sachlage" nicht beurteilen und aufgrund dessen keine Gesetze "verabschieden"?
-> *hier könnte man unendlich viele, weitere Beispiele bringen.*

Ist klar was diese Beispiele aufzeigen sollen?


PS, auch wenn es zugegebenermaßen nur "über ein paar Ecken" dazu passt:
Erfahrung als Argument -> LINK: http://www.marcoprestel.de/diskutieren5.html
 
Crowbar schrieb:
Mein Nachbar ist tätig im Öffentlichen Dienst, erhält dank seiner Ehe den obligatorischen Familienzuschlag und nimmt auch das "Familien"-Splitting, also die günstiger eingestufte Steuerklasse, in Anspruch - ohne mit seiner Frau jemals Kinder gezeugt oder aufgezogen zu haben.
Keine Ahnung wie alt deine Nachbarn sind, aber es gibt genug Ehepaare, die erst Mitte/Ende 30 (und sogar später) erst Kinder zeugen. Kann man nie wissen, ob die sich es nicht doch noch anders überlegen. ;)

Außerdem geht es mir nicht um die Frage, was gerecht ist, sondern was sinnvoll für das eigene Land, bzw. die Menschheit ist.
Würde jetzt jedes homosexuelle Paar auf die Steuervergünstigungen pochen, dann müsste man eine enorme Summe dafür "verschwenden", die man meiner Meinung nach besser in der Forschung von alternativen Rohstoffen und Energiequellen setzen sollte. Selbst im Breitbandausbau wär imho das Geld noch besser aufgehoben.
Wenn man nun ganz darauf verzichten würde, so wie es sich MountWalker vorstellt, dann besteht die Möglichkeit, dass die onehin niedrige Geburtenrate hierzulande noch weiter im Keller sinkt. Dies hat dann eine Überalterung der Gesellschaft zur Folge, Leute müssen länger arbeiten, immer weniger jüngere müssen immer mehr ältere versorgen, usw., usf..
Und wenn man versucht, nur die Paare mit Kinder zu unterstützen, dann klingt das nach "Aufwandsentschädigung", was meines Erachtens allein keine Motivation darstellt, mit dem Ehepartner unbedingt Kinder zu zeugen. Eher sehe ich das so, dass die meisten Paare vielleicht ein paar Jahre lang durch die Steuervorteile genug ansparen, dann merken, dass sie ruhig Kinder bekommen und die Mutter (und evtl. noch der Vater) sich ruhig mal eine Auszeit erlauben können.

Wie gesagt, das System ist nicht perfekt, aber die "schwarzen Schafe" (man kann schließlich niemanden vorschreiben, ob er oder sie Kinder zeugen soll oder nicht) machen in meinen Augen viel weniger finanziellen Schaden/Aufwand als wenn man auch homosexuellen Paaren dieselben Steuervergünstigungen eingestehen, allen diese Privilegien entziehen oder sie nur den Paaren mit Kindern geben würde.
 
Kasmopaya schrieb:
Wie oft noch, es war nicht nur seine Meinung, er ist aktiv gegen eine Minderheit vor gegangen, hat noch dazu seine Machtposition dazu missbraucht das ganze zu pushen.
Er ist nicht gegen Schwule oder das Zeigen von Zuneigung und symbolische Schließung von Partnerschaft. Er ist gegen die finanziellen Vorteil einer Homoehe.

Da muss mal klar werden dass Ehe ein Vertrag mit dem Staat ist von dem der Staat sich Vorteile erhofft (Kinder) und daher dies fördert.
Wenn er eine Petition unterstützt die dagegen ist die Homoehe finanziell gleichzustellen, dann ist das nicht diskriminierend, denn hier ist eben auch die Gesellschaft beteiligt, die subventioniert.

Allgemein ist sowieso fragwürdig warum kinderlose Ehen gegenüber Singles bevorzugt werden.
 
Randy89 schrieb:
Außerdem geht es mir nicht um die Frage, was gerecht ist, sondern was sinnvoll für das eigene Land, bzw. die Menschheit ist.
Kurz zusammengefasst also Staatsfinanzen vor Gleichberechtigung. Weitergedacht ist das eine strikt utilitaristische Einstellung, bei der Menschenrechte und Verfassung dem Allgemeinwohl untergeordnet sind. Sollten wir generell Bevölkerungsgruppen, die im Mittel weniger Kinder großziehen oder weniger arbeiten oder geringere Bildung haben ihre Rechte entziehen? Wo sollen da die Grenzen sein?

@ denglisch: Es gibt Zahlen die zeigen, dass Menschen mit höherer Körpergröße im Schnitt mehr Geld verdienen, also auch mehr Steuern zahlen. Körpergröße ist zum Teil genetisch bedingt, also geben sie diesen Makel sogar an ihre Kinder weiter. Könnte ich also gegen die finanziellen Vorteile der Ehe von unterdurchschnittlich großen Menschen argumentieren, ohne dass das Diskriminierung wäre?
 
Zuletzt bearbeitet:
black90 schrieb:
ich hätte die betroffenen verklagt

Wegen was ? Lautem Gezeter ? Die Schwulenvereinigung unterscheidet sich in genau nichts von anderen virtuellen Paramilitärs wie PETA, Veganer oder der ANTIFA. Letztere 3 beobachte ich schon etwas länger. Die Masche ist immer gleich : Man sucht sich ein Opfer, kritzelt ein paar Plakate (auch als Bildchen fürs Netz), flutet die Sozialen Netzwerke (besonders FB) und geht auf die Straße, wo man seine immer gleichen Parolen rausrotzt und dabei behauptet man stelle die Mehrheit dar. Lustig ist nur : Die Demonstranten/Poster sind immer und immer wieder die gleichen Personen. Clemens Tönnies z.B. kann da ein Lied von singen. Ihm wurden schon ziemlich oft von Pseudotierschützern die Behörden in seine Fleischfabrik gehetzt... jedes verdammte mal ohne Beanstandung. Eine Entschädigung zahlt ihm aber keiner von den Radaubrüdern.

Leider ist das alles nicht strafbar. Evtl. sollten die Gesetzgeber dieser Welt diese Passivität mal reformieren. Wenn jemand wegen so etwas seinen Job verliert ist die Meinungsfreiheit jedenfalls glasklar verletzt worden.

Mir isses auch wurscht wenn mich jemand hasst oder nicht mag. Ich kann doch niemand zwingen mich zu mögen. Angehörige gewisser Minderheiten sollten sich diese 2 Sätze mal gründlich durchlesen. Macht das Leben deutlich einfacher. Leben und leben lassen.
 
Crowbar schrieb:
Verstirbt ein unverheirateter Partner erfolgt die Erbschaftssteuer in einer Höhe, als sei der überlebende Partner eine wildfremde Person gewesen.
Von höchstpersönlichen Angelegenheiten wie Besuchs- und Informationsrecht im Krankenhaus und ähnlichen Situationen ganz zu schweigen.
Das sind bisher die besten Argumente. Es bleibt noch die Steuerbegünstigung die auch bei kinderlosen Hetero-Ehepaaren unberechtigt sind. Ich frage mich allerdings warum Ehepartner überhaupt bevorzugt werden bei Erbrecht. Was ist da der genaue Grund? Der eine hat gearbeitet und der andere nicht? Sie haben zusammen Werte aufgebaut?
Das sollte allgemein regelbar sein, auch zwischen Freunden oder sonstigen Partnern. Das an die Ehe zu binden halte ich für falsch.

Persönlich ist mir der Name egal, ich sehe nur keinen Grund warum solche Ehen (kinderlose, hetero oder homo) Vorteile haben sollten gegenüber Singles oder nichtverheirateten. Das sind alte Moralvorstellungen.
 
Wenn jemand gegen die Homo-Ehe ist, dann ist derjenige der Buhmann, der dagegen ist. Die Homo-Ehe-Befürworter sind die Saubermänner. Wenn jetzt aber jemand gegen Pädophile ist, dann ist der der Saubermann und der Pädophile der Böse? Sind doch beides Triebe, für die der Mensch nichts kann.

Bei dem einen dürfen wir nichts von Werten sprechen, weil wir doch ach so fortschrittlich sind und Homosexualität nun auch in den Schulen unterrichtet werden soll. Bei dem anderen sprechen wir aber von Kriminellen (wie Edathy)? Die Grünen wollen Pädophilie auch legalisieren. Dann blickt man in ein paar Jahren wohl mit Zorn auf die heutige Zeit zurück, als Päderasten noch für ihre Taten bestraft wurden.

Merkt Ihr noch was? Nur, weil irgendwer sagt, daß dieses oder jenes in Ordnung ist und wir doch "zivilisiert" sind, heißt das noch lange nicht, daß wir alle dieselben Werte vertreten müssen!

Daß der Eich gegangen wurde finde ich eine Sauerei. Irgendwann werde ich auch mal meines Amtes enthoben, weil ich mich heute gegen Pädophile ausspreche, obwohl die doch auch "nur" ihren natürlichen Trieben unterliegen.
 
Tja, so ist das halt auch in der "Moderne" noch, hast du ne abweichende Meinung vom Mainstream hälst du besser die Klappe. Ansonsten wird man von Mainstream gesellschaftlich diffamiert und ins Abseits gestellt. Klingt ein wenig nach "natürlich darfst du deine Meinung äußern, aber wenn die nicht unserer Meinung entspricht, verwenden wir unsere freie Meinungsäußerung, um dich platt zu machen". Und von genug Usern in diesem Forum scheint diese Absurdität (Meinungsmonopol trifft es glaube ich ganz gut) ja sogar noch zelebriert zu werden.

Btw. mir ist es unbegreiflich, wie man jetzt so auf diesen Mann herumhaken kann, aber gleichzeitig ganz leise ist, wenn in Iran oder anderen Staaten, die Homosexuellen an den Baukränen aufgehangen werden, die sie vom Westen erworben haben. Aber naja, hier wird zum Boykott gegen Mozilla aufgerufen und morgen wieder der schöne Teppich aus Persien gekauft. Verrückte Welt!
 
denglisch schrieb:
Persönlich ist mir der Name egal, ich sehe nur keinen Grund warum solche Ehen (kinderlose, hetero oder homo) Vorteile haben sollten gegenüber Singles oder nichtverheirateten. Das sind alte Moralvorstellungen.

Dem schliesse ich mich absolut an. Was ist mit dem Mann der absolut scheisse aussieht und deshalb Single bleiben muß ? Was ist mit der Frau die bei 1,50m Größe 300 KG wiegt ? Die haben von Natur aus keine reale Chance auf Steuervorteile.
 
Man mag mir verzeihen, aber so oft wie ich in letzter Zeit lese, dass sobald man gegen die Mainstream Meinung argumentiert sofort von allen Seiten niedergeschrien wird, umso mehr muß ich mich wundern, weil doch die vorherrschende (aka Mainstream) Meinung gerade die zu sein scheint, dass eine gleichgeschlechtliche Ehe nicht zu befürworten ist.

Ihr erkenne da die eine oder andere Diskrepanz oder auch die Umkehrung des Täter/Opfer-Prinzips.
 
Randy89 schrieb:
...
Außerdem geht es mir nicht um die Frage, was gerecht ist, sondern was sinnvoll für das eigene Land, bzw. die Menschheit ist.
Würde jetzt jedes homosexuelle Paar auf die Steuervergünstigungen pochen, dann müsste man eine enorme Summe dafür "verschwenden", ...

Das ist nicht ganz so, geht es ums Geld muss man für die Homoehe, bzw. für jedwede Ehe zwischen allen möglichen Menschen sein.
Der Steuervorteil ist ziemlich gering, vor allem wenn beide Arbeiten gehen also 4/4 oder 3/5 abgerechnet wird.
Geht nur einer Arbeiten sind die Vergünstigungen (einer Klasse 3 + Familienkrankenversicherung) immer noch günstiger als wenn der nichtarbeitende H4 + Wohnraum bekommt. Wer auf z.B. 400€ Rente kommt und verheiratet ist bekommt keine Grundsicherung, seine Pflegekosten etc. werden erstmal vom Partner bezahlt werden müssen. Das gilt in Teilen auch nach einer Scheidung, auch wenn die Vorteile sofort erlischen.

Die Ehe ist durchschnittlich ein Gewinn für den Sozialstaat. Genau genommen zwingt der Staat Paare mit Kindern praktisch zur Heirat, da ein Alleinverdienerdurchschnittseinkommen ohne Ehe automatische H4 Niveau bedeutet. Man darf nicht vergessen, das die Ehe keinerlei Bindung über das finanzielle hinaus bedeutet, es gibt die Schuldfrage bei einer Scheidung nicht mehr. Die Scheidung selbst ist ein Klacks.

Ein Inhalt der Ehe wird hier dazu immer verschwiegen. In einer Ehe sind automatisch beide Partner Eltern mit allen Rechten und Pflichten, egal wer der biologische Vater ist. Unehelich geborene Kinder gehören erstmal alleine der Frau, da kann man in die Homoehe reininterpretieren was man möchte, das wird immer ein Unterschied bleiben.
 
Rayge schrieb:
Gut. Hassprediger,Faschisten, Homophobe und Rassisten haben in hohen Führungspositionen nichts zu suchen. Die Wirtschaft kann sich nicht ganz von der Menschlichkeit abkapseln (von wegen "hat doch damit nichts zu tun").

Einerseits:
Wer für eine Foundation wie Mozilla eintritt (bzw. eintreten will), muß sich im klaren darüber sein, daß er durch andere öffentliche Gesten (wie z.B. einer Spende) mit gegensätzlichen Anschauungen kollidiert! Dann ist er entweder auf der einen oder auf der anderen oder auf beiden Seiten unglaubwürdig. Da muß er schon wissen, was er will.

Andererseits:
Wenn ich hier von einigen hier diese medienwirksamen Schlagworte wie "Haßprediger" und "Faschisten" höre... da kann ich nur wieder den Kopf schütteln. Einige glauben tatsächlich, daß sie Weisheit und vor allem Wahrheit gepachtet haben, weil sie mit der massenwirksamen Einheitsmeinung gleichstehen.

In dieser ultratoleranten Gesellschaft bin höchstwahrscheinlich verachtenswert, sollte an den Pranger gestellt und öffentlich gegeißelt und zu Tode gesteinigt werden, weil ich homophob bin. Schöne neue Welt...
 
Chillvie schrieb:
Sollten wir generell Bevölkerungsgruppen, die im Mittel weniger Kinder großziehen oder weniger arbeiten oder geringere Bildung haben ihre Rechte entziehen?
Ersteinmal gibt es einen Unterschied zwischen Rechte und Privilegien.
Zweitens bin ich nicht dafür
- die Priviliegien der Ehe auf Homsoexuelle aufgrund der Kosten auszuweiten
- ganz darauf zu verzichten, weil sonst möglicherweise die Motivation sinken würde, Kinder zu zeugen
- oder nur den Paaren mit Kindern zu geben, da eine direkte Vergütung allein imho keine Motivation darstellt als wenn man sich durch die Privilegien vorher was ansparen könnte und feststellen würde, dass man ruhig Kinder zeugen könnte.

Lonely Shepherd schrieb:
Aber naja, hier wird zum Boykott gegen Mozilla aufgerufen und morgen wieder der schöne Teppich aus Persien gekauft. Verrückte Welt!
Ist doch normal, dass die eigenen Moralvorstellungen immer über all die anderen steht. ;)
Und beim ehemaligen CEO hat man auch eine schöne "Haßfigur", auf die man mit dem Finger zeigen und sich dadurch als "besserer Mensch" darstellen lassen kann. :rolleyes:
Das einzige was mich ein wenig an der ganzen Sache stört, ist, dass er aktiv Geld gegen etwas als für etwas gespendet hat. Ich meine, wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Homosexuelle Ehe jemals so in den konservativen USA durchsetzen wird? Hätte er darauf verzichtet und z.B. an eine Umweltschutzorganisation oder ähnliches gespendet, wär er vermutlich ein angesehener CEO gewesen.
Merke: Sei niemals gegen etwas in der Öffentlichkeit, weil selbst eine lautstarke Minderheit den harterarbeiteten Ruf schaden kann und sei nur für etwas in der Öffentlichkeit, was im aktuellen Zeitgeist der jeweiligen Region und/oder Kultur die Mehrheit auch befürworten würde.
Das ist zumindest das, was ich aus der Geschichte hier gelernt habe. :)

edit: @ Hovac: Ich erhebe keinen Anspruch darauf, dass meine Aussagen auch inhaltlich korrekt sind.
Wie es tatsächlich aussehen wird, wenn irgend eine der Alternativen (keine Eheprivilegien, Eheprivilegien für alle oder nur für Paare mit Kindern) umgesetzt wird, das bleibt wohl alles nur Theorie, solange es nicht in Erfüllung geht.
 
Zuletzt bearbeitet: (Korrektur/Ergänzung)
Wie heißt ein bekannter Spruch: An ihren Taten sollt ihr sie erkennen.

Während die "Homo-Verfechter" ständig von Gleichberechtigung, Toleranz und Schutz der Menschenrechte predigen, veranstalten sie dabei eine Hetzjagd wie im finstersten Mittelalter. Damit haben sie sich eindeutig selbst enttarnt.
 
Kasmopaya schrieb:
Wie oft noch, es war nicht nur seine Meinung, er ist aktiv gegen eine Minderheit vor gegangen, hat noch dazu seine Machtposition dazu missbraucht das ganze zu pushen.
Belege? Hat er nämlich nicht, ganz im Gegensatz zu seinen Gegnern, die in der Tat ihren Arbeitgeber Mozilla aggressiv als Plattform für den öffentlichen Meinungskampf zum Erreichen ihrer politischen Partikularinteressen missbraucht haben.

Auffällig dabei ist, daß die besagte Spende vor acht Jahren stattfand die bei Mozilla angestellten Schwulenaktivisten dies wohl kalkuliert und mit gespielter Empörung erst jetzt gegen ihn verwenden, nachdem er CEO geworden ist, um maximale mediale Aufmerksamkeit zu erzielen. Es spricht einiges dafür, daß es ihnen um das öffentliche Niedermachen eines in ihrem Sinne politischen Gegners ging, obwohl dessen Ansichten in dieser Sache seine Privatangelegenheit sind und absolut in den Bereich der legalen Meinungsfreiheit fallen und seine Privatsphäre von seiner Arbeit strikt getrennt hat, d.h. er hat niemanden aufgrund dessen sexueller Orientierung unter Druck gesetzt oder sonstwie benachteiligt.
 
Damocles' Sword schrieb:
Inwieweit spielt Täter/Opfer eine Rolle, Noxiel ? Wir haben MEINUNGSFREIHEIT.

Du missverstehst völlig was Meinungsfreiheit bedeutet.
Es wurde hier in den verschiedenen Threads zum Thema von vielen bereits genannt, unter anderem auch von mir, aber George Takei (Schwul, Internetberühmheit und ganz nebenbei "Hikaru Sulu" aus Raumschiff Enterprise) hat es gestern auf Facebook sehr schön zusammengefasst:
Meinungsfreiheit ist ein Grundrecht welches von den Staate verliehen wird und es kann auch nur gegenüber dem Staat eingefordert werden.
Meinungsfreiheit heißt nicht die Freiheit vor Konsequenzen (durch Privatpersonen oder Firmen).
Er darf alles sagen, aber wir dürfen ihn dafür als Privatpersonen für das größte Arschloch auf der Erde halten, da hat er keinerlei Handhabe gegen, solange es nicht zur Beleidigung kommt oder (in Deutschland) der Straftatbestand der Volksverhetzung in Frage kommt. Und Nein, ein "Boykottaufruf" ist keine Volksverhetzung!

Randy89 schrieb:
Das einzige was mich ein wenig an der ganzen Sache stört, ist, dass er aktiv Geld gegen etwas als für etwas gespendet hat. Ich meine, wie groß ist denn die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine Homosexuelle Ehe jemals so in den konservativen USA durchsetzen wird? Hätte er darauf verzichtet und z.B. an eine Umweltschutzorganisation oder ähnliches gespendet, wär er vermutlich ein angesehener CEO gewesen.

Ein weiterer Punkt den George Takei im oben genannten Post brachte besagt folgendes:
Wenn er anstatt an eine Organisation die die gleichgeschlechtliche Ehe verhindern wollte an eine White Supremacist-Gruppierung gespendet hätte (Für alle die kein Englisch können und zu faul sind das nachzuschlagen: "Weiße sind toll, alle anderen Rassen sind schlecht, Untermenschen und so weiter") wäre er aufgrund des (verständlichen) Aufschreis niemals auf den Posten gekommen.

Dazu kommt: Hier geht es nicht mal nur um eine politische oder religiös begründete private Meinung die mit seiner Tätigkeit nichts zu tun haben soll; der Mann leitet(e) eine Firma die sich groß auf die Fahne geschrieben hat ein Vorkämpfer für die Freiheit im/des Internet(s) zu sein, da passt eine Spende an eine Organisation die gegen Gleichberechtigung kämpfte so absolut gar nicht.

Wer einmal einen Schlachthof betrieben hat wird niemals PETA leiten dürfen, wer eine Organisation die für Ölbohrungen in Alaska eintritt mit Spenden unterstützt hat wird niemals Greenpeace leiten, der CEO von McDonalds findet danach keine Stelle als Vorstand der Weightwatchers und als Parteivorsitzender der NPD hat man selbst nach dem krassesten Sinneswandel keine Chance jemals einen höheren Posten (oder überhaupt eine Parteimitgliedschaft) in der CDU oder gar einer linkeren Partei (SPD mit eingeschlossen) zu bekommen. (Sollte die AfD ihn aufnehmen positioniert das nur die AfD auf dem politischen Spektrum noch mal ein großes Stück weiter rechts^^)
 
iSight2TheBlind schrieb:
Du missverstehst völlig was Meinungsfreiheit bedeutet.

Mitnichten. Das Wort Meinungsfreiheit bedeutet schlicht und ergreifend : Meine (subjektive) Meinung ist völlig FREI. Das hat weder was mit Staat,Autorität oder ähnlichem Gedöns irgendwas zu tun. Meine Meinung darf ich vertreten wann und wo immer ich will. Der simple Satz "Ich mag Schwule nicht" ist keine Beleidigung. Es ist schlichter Ausdruck meiner persönlichen, subjektiven Meinung. Diese muß keinem gefallen. Es ist doch ganz simpel : Wenn ich nicht sagen darf : "Ich mag keine Homos" - wie kann dann bitte "Super, Homos find' ich toll" erlaubt sein ? Auch dies stellt eine subjektive Meinung dar. Also ernsthaft - an dem Wort Meinungsfreiheit gibbet nix, aber auch gar nix rumzujustieren. Beleidigung ist natürlich etwas anders zu bewerten. Eich wurde aus rein persönlichen Gründen von schwulen/schwulenfreundlichen Menschen aus seinem Job gezwungen. Sorry, aber das geht GAR NICHT mMn.

Das ein schwuler G. Takei (übrigens wußte ich auch ohne deine Erklärung wer das ist...) versucht seine eigene Interpretation dieses simplen Wortkonstrukts zu propagieren ist auch irgendwo logisch. Schliesslich passt es schwulen Aktivisten nicht in den Kram, daß es auch im Jahre 2014 immer noch sehr viele Menschen gibt (ich vermeide das Wort Mehrheit bewußt!), welche sich NICHT vorschreiben lassen wen sie zu mögen haben.

Sicherlich bekomme auch ich mit, daß immer mehr Schwule/Lesben ihre sexuelle Ausrichtung öffentlich zeigen - aber dies geht nicht automatisch mit höherer Akzeptanz von Homosex. einher. Woraus diese Annahme bei vielen Homos resultiert erschliesst sich mir nicht, darüber kann ich nur mutmaßen. In meinem Familien/Freundes/Bekanntenkreis sind mit Sicherheit nahezu alle Männer gegen die Homoehe. Die Frauen sind etwas liberaler. Aber auch hier kann man mitnichten von einer Mehrheit pro Homoehe sprechen. Ich denke bei einem Volksentscheid (und nur ein solcher wäre wirklich angebracht) gäbe es dafür keine Mehrheit.

An dieser Stelle möchte ich erneut dies schreiben was ich auch militanten Veganern gerne sage : Nur weil ihr lauter schreit als Andere seid ihr nicht automatisch im Recht.

Worüber man allerdings wirklich sprechen könnte sind die Steuervorteile für Verheiratete. Weg damit. Gleichheit für ALLE. Könnten sich schwule Paare damit abfinden ? Gibt es hier Schwule die dazu Stellung beziehen möchten ? Ich formuliere die Frage mal klar und deutlich :

Würden schwule Paare an der Homoehe festhalten wenn man ehebedingte Steuervorteile komplett streichen würde ?

EDIT: Jetzt erst gesehen das wieder einer meiner Posts versenkt wurde (auf diesen wurde sich bereits von Dritten bezogen). Bin raus. Wird mir echt zu dumm.
 
Zuletzt bearbeitet:
iSight2TheBlind schrieb:
Wer einmal einen Schlachthof betrieben hat wird niemals PETA leiten dürfen, wer eine Organisation die für Ölbohrungen in Alaska eintritt mit Spenden unterstützt hat wird niemals Greenpeace leiten, der CEO von McDonalds findet danach keine Stelle als Vorstand der Weightwatchers und als Parteivorsitzender der NPD hat man selbst nach dem krassesten Sinneswandel keine Chance jemals einen höheren Posten (oder überhaupt eine Parteimitgliedschaft) in der CDU oder gar einer linkeren Partei (SPD mit eingeschlossen) zu bekommen. (Sollte die AfD ihn aufnehmen positioniert das nur die AfD auf dem politischen Spektrum noch mal ein großes Stück weiter rechts^^)
Und das findest du richtig? Wenn jemand einen Fehler begeht und seine Meinung und Einstellung zu einem Thema ändert ist er dennoch aufgrund vergangenes sein Leben lang stigmatisiert?
 
@Damocles' Sword
"Meine Meinung darf ich vertreten wann und wo immer ich will." - Wer behauptet etwas anderes?
Aber wenn du an Eich's Position wärst und ich dein Boss und du verkündest öffentlich (Oder dir werden Vorwürfe unterstellt und du entkräftest diese in keinster Weise) dass du "Homos nicht gut findest" dann würde auch ich dich in hohem Bogen aus der Firma befördern, da du gegen die Firmenphilosophie verstößt und dem Unternehmen Schaden zufügst.

Andersrum würdest du wohl kaum lange Chef bei irgendeinem Nazi Verein bleiben, wenn du auf einmal für die Rechte von Juden, Homos, etc. eintrittst.

Aber weder die eine, noch die andere Situation beschneidet dich im Recht der freien Meinungsäußerung. Das hat aber wie gesagt überhaupt nichts damit zutun, ob du mit Konsequenzen von Privatpersonen oder Unternehmern rechnen musst!

PS: Du kannst ja gern mal schreiben (auch pm) warum du keine Schwulen magst, eventuell kann ich dich ja überzeugen, sie wenigstens neutral zu betrachten.

@Mighty X
Das Problem ist folgendes: Es wurde Vertrauen verloren, dieses kann zurück gewonnen werden. Allerdings gibt es dann wohl 2000 andere Leute, welche noch kein Vertrauen verloren haben, dieses also auch nicht zurück gewinnen müssen und damit besser für die entsprechende Stelle geeignet sind. Es ist also effizienter eine andere Person zu nehmen. Warum soll auch die Person, welche Vertrauen gebrochen hat bevorteilt werden?
 
Zuletzt bearbeitet:
@Damocles' Sword
Im Grundgesetz haben wir drei Punkte die diesen Punkt abdecken, ich gebe die hier mal verkürzt wieder:
Einmal Artikel 2, Absatz 1, "Jeder darf seine Persönlichkeit frei entfalten".
Dann Artikel 3, Absatz 3, "Niemand darf aufgrund seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden.
Und schließlich Artikel 5, Absatz 1, "Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern".

Aber: Diese Grundrechte gelten gegenüber dem Staat und sind nur ihm gegenüber durchsetzbar!

Du hast KEIN RECHT darauf, von MIR nicht aufgrund deiner Meinung diskriminiert zu werden, du hast auch kein Recht darauf, dass deine Meinung von Dritten verbreitet werden muss.

Wenn ich zu einem Geburtstag einlade und du kommst dann in Thor Steinar Klamotten an oder trägst ein Che Guevara-Shirt oder eines in Regenbogenfarben, dann mag das deine Entfaltung deiner Persönlichkeit und auch eine freie Meinungsäußerung sein - Aber wenn ich dann an der Tür sage "In den Klamotten kommst du hier nicht rein, verpiss dich", dann hast du zu gehen!

Wenn du dann einen auf "Hlfe, Hilfe, ich werde unterdrückt!" machst und die Polizei rufen solltest um Einlass zu verlangen, dann können die da auch nichts machen, ABER - und hier kommen wieder deine Grundrechte ins Spiel - sie werden dich auch nicht aufgrund deiner durch deine Kleidung geäußerten politischen Anschauung und Meinung einsperren dürfen.

Ähnlich sieht es in Absatz 5, Artikel 1 aus, du hast zwar jedes Recht deine Meinung frei in Wort, Schrift und Bild zu äußern, doch du hast - um es mal überspitzt auszudrücken - kein Recht deine Meinung in der BILD (Zeitung) zu äußern.

Wenn Computerbase nun sagen würde, dass denen deine Meinung nicht gefällt und dass sie alle deine Beiträge in diesem Thread löschen werden - tja, Pech!
Niemand ist Verpflichtet deine Meinung zu publizieren nur weil du eine hast, aber du bist staatlich garantiert frei darin dein eigenes Medium zu eröffnen und deine Meinung selbst zu verbreiten, auf deinem eigenen Wege. Und das alles wird sogar nicht einmal vorab vom Staat zensiert!



Dass du gegen die Homoehe sein magst - von mir aus, kann man dir ja nicht verbieten...

Aber für mich ist das halt das klassische "Ich habe nichts gegen Homos - sie sollen nur gefälligst die Klappe halten" Argument- nur dass ich bei dir den ersten Punkt gar nicht mehr glauben würde.

Für "Ich habe nichts gegen Türken, aber am besten sind sie in der Türkei aufgehoben" wird man aber zu Recht als Rassist wahrgenommen, solltest du vielleicht mal drüber nachdenken.

Aber schon interessant, dass hier (in diesem Land) ein Aufschrei erfolgt, wenn mal wieder gesagt wird, dass in einigen arabischen Ländern Frauen nicht Auto fahren dürfen, wie konservativ, mittelalterlich und patriarchalisch das sei - hier aber Gleichberechtigung, sei es nun für Frauen, Homosexuelle und alle anderen (Rand)Gruppen, eigentlich immer noch einen unglaublich schlechten Stand hat.

Da können wir mal froh sein, dass Frauen zumindest die allerwichtigsten Grundrechte schon lange haben und die Strafbarkeit für Homosexualität auch bereits abgeschafft ist.
Ob diese Punkte (d.h. Frauenwahlrecht und Homosexualität nicht mehr strafbar) nämlich nochmal beschlossen werden würden wage ich zumindest wenn ich diesen Thread lese, wo ja doch eher junge Menschen schreiben werden, zu bezweifeln.

@Mighty X
Und?
Dass Menschen die extreme Meinungen vertreten haben bei Gruppierungen die ein anderes Extrem vertreten 'nen schlechten Stand haben ist das Natürlichste der Welt.

Da müsste schon jemand vom Saulus zum Paulus werden und ihm müsste das jeder voll abnehmen, damit es da nicht zu einem Glaubwürdigkeitsverlust bei denjenigen kommt, die diesen früheren "Gegner" nun aufgenommen haben.

Und hier geht es ja nicht einmal nur um eine abweichende Meinung, sondern zusätzlich darum, diese Meinung durch eine Geldspende durchsetzen zu wollen.

Auf Privatpersonen gemünzt: Hier geht es nicht darum jemanden als Freund aufzunehmen, der dich früher einmal als Arschloch bezeichnet hat, hier geht es darum jemanden als Freund aufzunehmen, der dich früher einmal ins Krankenhaus geprügelt hat oder umbringen wollte.
 
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