Onkelhitman schrieb:
Das ist das beste Argument in jeder Diskussion. Wenns dir nicht passt wander aus. Wie man mit solche leeren Phrasen die Leute hindern will ihre Meinung kundzutun ist echt schon an der Grenze der Meinungsfreiheit danebengeschlittert.
Das soll keine leere Phrase sein, sondern die nach reiflicher Überlegung neben "In die Politik gehen und mal was ändern" die EINZIGE Alternative, dem System zu entgehen - Falls ich hier hier eine brauchbare Alternative übersehen habe, würde ich mich freuen, davon zu lesen. Das soll niemanden hindern seine Meinung zu äußern, lediglich Die Sinnlosigkeit demonstrieren, mit "Ich gucks nicht, ich zahl nicht"-Argumenten um sich zu schmeißen.
Onkelhitman schrieb:
Ebenso muss man nicht studieren, um eine unfaire Situation zu erkennen.
Korrekt, da sind wir uns ja sogar einig. Das das System generell unfair ist, kann ich trotz Studiums aber nicht erkennen. Wo liegt die Unfairness, in einem Staat zu leben und im Allgemeinen dessen Vorteile in Anspruch zu nehmen, ohne seine allgemeinen Nachteile akzeptieren zu wollen? Das kommende System wird sogar noch fairer: Bisherigen Schmarotzer wird es viel schwerer gemacht. Viele zentrale und staatsweite Systeme funktionieren so. Schlaraffenland ist aber woanders. Der Satz soll vielmehr kurz verdeutlichen, dass es halt nicht reicht, Kritik zu äußern, die sich auf wenig Hintergrundwissen bzw. keiner Abwägung aller Optionen fußt. Bei der Wiedervereinigung hat man auch nicht alle Bürger einzeln gefragt, ob sie denn in Zukunft auch von den neuen Bundesländern profitieren werden, bevor sie innerhalb einer Solidarität Ihren Beitrag leisten (müssen). Bei den Renten ist es genauso, bei den Fördergeldern, die jährlich (zum Teil unsinnig) an irgendwelche Projekte gehen oder den Zuschüssen, die "im Sinne der Allgemeinheit" in den Bau von Moscheen gesteckt werden, usw. usw. usw.
Onkelhitman schrieb:
Es ist ebenso unfair wie die sinnfreie Gesetzregelung mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Für eine Fahrt von 2km von hier bis zur Innenstadt würde ich 2,10€ zahlen. Zurück noch einmal 2,10€. Das sind 4,20€. Die Strecke fahre ich nun mit dem Fahrrad. Aber Renter oder dergleichen sollen ca. 5€ für einen Einkauf bezahlen. Und als sei dies nicht genug, wird für z.B. den VRR immer noch genug aus den Staatskassen mit einbezogen. Ich will nicht lügen, ich weiss die Ziffer der Rheinbahn, es sind schätzungsweise jedes Jahr 70 Millionen, die ZUSÄTZLICH zu diesen Ticketpreise noch vom Staat draufgelegt werden muss.
Es sei gesagt, dass die Busse sehr oft leer fahren, auch Haltestellen anfahren an denen nachweislich nie einer einsteigt. NIE. Diese Strecken MÜSSEN aber befahren werden, weil es das deutsche Gesetz so vorsieht.
Schade, und ich dachte, das wäre endlich eine Diskussion die "Hand und Fuß" hat...
Für wiederkehrende Strecken sind also bei der Rheinbahn keine deutlich günstigere Zeitkarten (Schokoticket, Ticket2000) verfügbar? Und auch für Rentner gibt es keine gesonderten Regelungen (Bärenticket)? Wenn ich in meinem Verkehrsbereich mit Einzelfahrkarten argumentieren würde, so würde ich auch mal eben den bildungsarmen Leser hier mit einem 285%igen Ticketpreis schockieren, aber sinnvoll wäre meine Argumentation deshalb nicht. Und dass das Gesetz vorschreibt, ob in einer "Müllerstraße" oder doch am "Ludwigsplatz" eine Haltestelle steht, halte ich auch mal ganz vorsichtig für sehr fragwürdig.
Onkelhitman schrieb:
Auch hier zahlt der Steuerzahler für ein überholtes System, als Autos, Taxen und dergleichen noch nicht so ausgebaut waren wie heute. Was als ein soziales System gedacht war, entpuppt sich heute als völlig verschwenderisch bescheuert.
Auch bei diesem Argument sage ich nur noch: Da hat man wohl die unzähligen zusätzlichen positiven "Effekte" der Nutzung des öffentlichen Verkehrs einfach mal missachtet, um sich die besseren Argumente zu sichern. Aber das geht in eine andere Richtung.
Onkelhitman schrieb:
Darüber zu sprechen kann in keinem Fall schlecht sein.
Nein, das stimmt und ich freue mich wirklich, wenn man eine konstruktive und vor allen Dingen auch auf zumindest Basiswissen und einer gewissen Überlegung basierende Diskussion führt.
Onkelhitman schrieb:
Die Zielgruppe ist doch laut dem Gesetz jeder Deutsche oder nicht? Steht da was von: Zielgruppe Menschen ab 50? Dann müssten ja auch nur welche ab 50 das zahlen.
Mit Zielgruppe meine ich auch nicht, dass lediglich EIN ALTER bedient wird, sondern eher unterschiedliche Bildungsgruppen. Man kann den Auftrag nicht erfüllen, in dem ich rund um die Uhr nur Nachrichten und Dokus zeige. Die Leute wollen nun mal auch Soaps, Spielfilme, Wetten das? oder den Tatort. Aber auch das gehört ja auch zur Bildung - genauer: Allgemeinbildung.
Onkelhitman schrieb:
Aber steht dort: Für 9 Sender?
Hier bin ich wieder einer Meinung. Als es noch kein Kabelfernsehen und private Sender gab (ja, liebe Kinder!), blieben uns nur drei Programme. Da war man froh, wenn über seine Zimmerantenne wenigstens ARD, ZDF und das jeweilige Dritte Programm empfing. Das ist überholt, hat aber offensichtlich auch einen gewissen traditionshintergrund. Wenn ich mir das bayrische Fernsehen ansehe, kann ich mir echt nicht vorstellen, dass irgend ein anderer Sender des Bouquets dieses Programm übertragen würde, gäbe es das dritte als solches nicht mehr. Und da wir als großes Land dann auch viele nicht unter einen Hut zu bringende Ansprüche an lokalem Fernsehprogramm haben, kann ich dann auch nachvollziehen, auch wenn ich es selbst kaum nutze. Also scheinbar auch eine zweiseitige Medaille, die man erst umdrehen muss, um ihren Wert zu beurteilen...
Onkelhitman schrieb:
Wenn ich eine WG gründe, muss ich im übrigen auch nächstes Jahr keine GEZ bezhalen, sondern dann wird nur einer bezahlen. Ist DAS gerecht? In meinen Augen nein.
Dann frage ich mal: Warum ist es ungerecht? - Wer wird hier übervorteilt? In meinen Augen ist das ein simpler und landesweit üblicher Mehrpersonenhaushalt.
Onkelhitman schrieb:
Und wenn doch, dann müsste ja die Haftung auch bestehen, wenn einer Arbeitslos würde, dass die Mit-WG-Ler mit ihrem Einkommen dem Haushalt zugeführt werden. Wie es ja bei der Ehe auch ist.
Das Argument verstehe ich jetzt nicht. Einkommen würde bei der Rundfunkgebühr zukünftig doch keine Rolle spielen. Bisher hätte jedes WG-Mitglied selbst zahlen müssen, zukünftig spart man also in der Regel. Und wenn man tatsächlich jetzt das Hart4-Argument ziehen will, vielleicht kündigt man dann den Rundfunkgebührenvertrag und meldet das Ganze wieder auf den Arbeitslosen an (falls eine Anmeldung zumindest auch noch mit einer Person verbunden ist; irgendeiner muss ja am Ende bezahlen)
Onkelhitman schrieb:
Von daher kann man nur die Leute ermuntern mitzudenken, Fragen zu stellen, und alles in Frage zu stellen.
Richtig und zusätzlich noch wichtiger: Wenn man was bewegen/ändern will, muss man sich informieren und eben auch seine eigenen Argumente objektiv hinterfragen.