Die "Brechstange" mit der erhöhten TDP bringt bei Anwendungen gerade einmal 5%, wenn überhaupt. Bei Spielen wird die höhere TDP sogar nicht einmal annähernd ausgenutzt, sodass ein 7700X bei meist unter 80W rumdümpelt. So kann ein 7700X im Eco-Modus betrieben werden, ohne merklich Leistungsverlust zu erreichen.
Ach ja, immer wieder diese verflixte Thermodynamik.
Punkt eins: Die hohen Temperaturen werden erreicht unter absoluter Volllast, die sehr selten bei Privatanwendern vorkommen dürfte.
Punkt zwei: Die Wärme in einer CPU hat wenig damit zu tun, wieviel Wärme ins System getragen wird, hier zählt die Leistungsaufnahme. Eine CPU, die 80W aufnimmt aber 90° warm wird, belastet das System weniger als eine CPU die zwar nur 70° erreicht aber dann doch 130W aufnimmt. Die zweite CPU ist somit zwar Kühler, erwärmt das System aber deutlich stärker.
Punkt drei: Über Zen4 und dessen hohen Temperaturen wird viel gemeckert, aber die Intels sind im Test sogar noch wärmer. Ungezügelt ziehen sie auch schon sehr viel Leistung aus dem Netzteil, wenn sie mit Volllastszenarien bedient werden.
Ein 7700X ist bei Spielen in etwa auf Augenhöhe mit dem 5800X3D. Verbrauch und Leistung sind dicht beieinander, die man nicht subjektiv wahrnehmen wird. In Anwendungen ist der 7700X den X3D dann überlegen, insbesondere, wenn der 3D-Cache nicht greift um einen Vorteil zu erwirken. Bleiben nur die hohen Plattformkosten von AM5, die beispielsweise den 5800X3D besonders attraktiv machen, noch viel mehr, wenn man bereits ein AM4-Board hat, welches diesen unterstützt.