MacroWelle
Commander
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Das denke ich nicht, die gefüllten Wahlurnen sollten eigentlich nie mit einer Person alleine gelassen werden. Passiert dies doch, ist ein Wahlcomputer anfälliger, da er immer manipuliert werden kann, die Wahlurne nur zwischen Wahl und Auszählung Außerdem hat der Bürger das Recht, die Wahl und natürlich auch die Auszahlung zu beobachten, wir sind hier nicht in der DDR.Der-Eisbaer schrieb:Schon mal dran gedacht, das Menschen die Stimmzettel entweder vor Ort zählen oder zu einer Sammelstelle fahren und dort gezählt wird. Dabei gibt es genug Momente, in denen die Stimmzettel unbeobachtet bleiben, die sind dann schnell ausgetauscht.
Dann sollte man die Ursachen dafür bekämpfen anstatt mal wieder an den Symptomen herumzudoktern. Ganz einfache Maßnahme wäre erstmal die Vergütung von ca. 50 € für einen Wahlhelfer aufzustocken. Das kostet immer noch weit weniger als Wahlmaschinen, die ja auch gelagert, gewartet und programmiert werden müssen. Es ist unsinnig, aufgrund von steigender Politikverdrossenheit ausgerechnet Wahlmaschinen zu nutzen, die das Vertrauen in die Wahlintegrität beschädigen, siehe auch *hier* und *hier*.Der-Eisbaer schrieb:Das mangelnde Interesse an den Wahlen, zeigt sich leider auch bei den freiwilligen Wahlhelfern. So gibt es in einigen Kommunen kaum Freiwillige, die sich Sonntags als Aufsichtspersonen in ein Wahllokal hocken.
Jo, weiß ich, allerdings sind es Leute von unterschiedlichen Parteien und das war`s dann auch schon mit dem Vergleich. Wenn jetzt allerdings Automaten zum wählen eingesetzt werden, kann einer dieser "politisch aktiven" die Geräte auch noch über Nacht bei sich zu Hause lagern, wie beispielsweise in Hessen passiert - und dann stellt sich auch noch heraus, dass dies die "gängige Praxis" ist.Der-Eisbaer schrieb:Das Ergebnis ist, das fast ausschließlich politisch aktive in den Wahllokalen und bei der Stimmauszählung sitzen. Die dann durch ihre politische Aktivität, fast immer einer Partei angehören und dadurch deren Ziele und Meinungen vertreten. Das ist so als wenn eine Bank, Bankräuber zum Geldzählen anstellt.
Wenn der Brief mit dem Wahlschein im Rathaus ankommt, haste das nächste Problem, dort steht schon ein potenzieller Reißwolf, is ja schließlich ne VerwaltungMichaW schrieb:Ich arbeite bei dem Verein und geb ihn direkt ab.
Briefwahl stellt insgesamt keine Lösung dar, umgeht das Problem nur und war eigentlich als Sonderregelung für alte, behinderte oder sonstwie demobilisierte Menschen gedacht.
Das Wort Paranoia ist völlig unangebracht, die Niederlande haben 2007 per Sofortmaßnahme ihre Geräte eingemottet, nachdem diese gehackt wurden - das Problem ist eindeutig real.Demokrator schrieb:Mal abgesehen von der Problematik der Manipulation ist der Wahlcomputer ein Fortschritt, den einige aus Paranoia nicht sehen wollen. Auch bei einer normalen Wahl kann man manipulieren. Dafür braucht man keinen Wahlcomputer.
Der Unterschied zur Papierwahl ist, dass bei den aktuellen Wahlmaschinen eher Möglichkeiten gibt, die Manipulation so vorzunehmen, dass sie nicht ausfliegt. Dies wird "Innentäter-Manipulation" genannt, und das vom hessischen Innenministerium.
Das BVerfG beschäftigt sich derzeit mit dem Thema, und es wurde bereits festgestellt, das der Bürger die Korrektheit seiner Wahl nicht überprüfen kann sowie das bei der Zulassung der Geräte noch nicht einmal die korrekte Funktion der Konfigurationssoftware überprüft wird.
Das System wird aber nicht gut überwacht. Eine Wahl ist kein Spielplatz, auf dem sich jeder austoben darf.Demokrator schrieb:Vorteil ist, dass das Amtliche Wahlergebnis binnen von Minuten feststeht und wenn das System gut überwacht wirt, auch sehr schwer manipuliert werden kann. Amtliche Ergebnisse stehen meistens am nächsten Tag fest, und nicht wie ein Vorredner geschrieben hat um ca. 19 Uhr.
Und ich schrieb nichts von amtlichen Ergebnissen, sondern ich sagte, dass Hochrechnungen mit statistisch ausreichender Präzession in diesem Zeitraum vorliegen.
Das sehe ich anders. Genau die Leute, die am meisten von Computertechnik verstehen, fassen sich an den Kopf, wenn sie sehen, was dort passiert. Z. B. der CCC, der alles andere technikfeindlich ist und bekanntlich in der Lage war, einen Wahlcomputer zum Schachcomputer zu transformieren. Dies hielt der Geschäftsführer der Herstellerfirma zuvor noch für unmöglich.Demokrator schrieb:Diejenigen, die sich grad so gegen den Wahlcomputer sträuben sind schlicht Technik- und Innovationsfeindlich.
Haben Sie aber nicht. Siehe oben, selbst die Prüfung der Geräte ist mangelhaft. Die NEDAP-Geräte in Deutschland sind baugleich mit denen gehackten niederländischen Modellen.Demokrator schrieb:Weil irgendwo mal unausgereifte Computer zum Einsatz kamen, heißt das nicht, dass diese auch hier eingesetzt werden sollen. Diese System müssen halt Hand und Fuß haben und einen gewissen Standard erfüllen.
Ich habe neulich gelesen, dass man in Kalifornien jetzt versuchen will, "offene" Maschinen zu konstruieren, so müsste es eigentlich von Anfang an laufen, nur leider verdienen die beteiligten Firmen dann leider nicht mehr so viel Geld. Ich habe als Bürger den Eindruck, die Verantwortlichen interessieren sich nicht im geringsten für die Wertigkeit meines Wahlrechts.
Stimmt. Was spräche eigentlich dagegen, Wahlzettel für ein schnelles Ergebnis zu scannen wie die EAN-Nummer im Supermarkt? Die Übermittlung der Ergebnisse aus den einzelnen Wahllokalen erfolgt sowieso per Rechner übers Netz. Das amtliche Endergebnis kommt wie üblich durch Auszählung der Stimmzettel zustande.Demokrator schrieb:Falls das gewährleistet ist, sollte nichts dagegen sprechen.