[Sammelthread] HDD-Probleme, SMART-Analysen

[Holt]

Wenn ich Pech gehabt hätte wären aus den "schwebenden" ja "nicht korrigierbare" geworden oder?

Nein, wenn Du Pech gehabt hättest, wäre dort die Oberfläche wirklich kaputt, dann wären sie gewissermaßen wiederzugewiesene Sektoren "geworden". Was genau die nicht korrigierbaren Sektoren sind, ist nicht so klar definiert und wohl nicht ganz einheitlich. Es können schwebende Sektoren sein, die aber beim Selbsttest gefunden wurden, also ohne vom Host gelesen worden zu sein. Es können aber auch die schwebenden Sektoren selbst sein und dann wird das Attribut scheinbar auch nur seltener als das der schwebenden aktualisiert, sondern wohl nur nachdem der Strom weg war, dann verschwinden die einfach beim nächsten Start. Im Prinzip ist es also das Gleiche und ggf. sind es auch die gleichen Sektoren die da gezählt wurden.

 

[Pym]

@Jennis
Die SSD einbauen ist unkompliziert, schwieriger könnte es werden, das System neu zu installieren. Man wird dir im Forum sicher dazu raten, bei der Gelegenheit gleich Win10 zu wählen. Starte dazu am besten einen neuen Thread hier: https://www.computerbase.de/forum/forums/desktop-computer.74/

 

[Jennis]

@Audi2000

Windows 10 habe ich bereits und auch schon desöfteren auf diversen PCs installiert (andere Betriebssysteme auch). Das wäre jetzt für mich nicht das Problem, nur an die Hardware habe ich mich bisher noch nicht rangetraut (außer zum Saubermachen ;-) ).
Nochmals danke.

Ergänzung (26. März 2019)

Ich habe mal einen neuen Thread gestartet.

 

[Trichter]

Moin, kurz und knackig: Brauche ich neue Festplatten?
Etwas länger: HDD Health gibt für beide Platten ca. 65% "Restqualität" an.



Danke !

(gerne auch mit 1-2 Sätzen Begründung ).

 

[Holt]

Brauche ich neue Festplatten?

Nein.

HDD Health gibt für beide Platten ca. 65% "Restqualität" an.

Vergiss das Schrotttool. Die 65% dürfte dem Aktuellen Wert der Suchfehler entnommen sein. Nur die erste hat 10 Suchfehler, aber Desktopplatten wie die DX Reihe sind eben auch nicht gegen die Vibrationen geschützt, die die anderen HDDs im Gehäuse erzeugen und da kann der Kopf schon mal aus der Spur kommen.

Bei Seagate sind die Rohwerte der Attribute Seek Error Rate, Raw Read Error Rate und Hardware ECC Recovered nicht einfache Zählerstände der Fehler, sondern enthalten die Fehlerzähler nur in den 2 höchsten Bytes (die linken 4 Stellen bei hexadezimaler Anzeige der Rohwert in CrystalDiskInfo) und die rechten 8 Stellen (4 Byte) sind der Zähler der Vorgänge dar. Die Ermittlung der Aktuellen Werte funktioniert mehr oder weniger für diese Attribute nach dieser Formel für die Suchfehler:

normalised SER = -10 log (lifetime seek errors / lifetime seeks)

In the above formula, if the drive has recorded no errors, then we would still need to set the number of errors to 1, otherwise the result would be indeterminate.

The following table correlates the normalised SER against the actual error rate:

90 — <= 1 error per 1000 million seeks
80 — <= 1 error per 100 million
70 — <= 1 error per 10 million
60 — <= 1 error per million
50 — 10 errors per million
40 — 100 errors per million
30 — 1000 errors per million
20 — 10 errors per thousand

Wie man sieht, muss auch erst eine bestimmten Anzahl von Vorgängen erfolgt sein, bevor der Aktuelle Wert überhaupt errechnet wird, ist diese Anzahl erreicht fällt er und steigt dann wieder, sofern es nicht keine/nicht zu häufig Fehler gibt.

 

[Otacu]

Hallo,
ich habe aus einen Windows PC diese Festplatte ausgebaut und sie in ein Selbstbau Nas gesteckt. Nach dem Einrichten des Datei System und dem bespielen mit Daten, zeigte mir OMV diese Platte als fehlerhaft an.
Unter Windows wurden mir noch keine Fehlerhaften Sektoren angezeigt.
Muss ich da mit einem baldigen Ausfall rechnen?

 

[Holt]

Die Platte hat wiederzugewiesene Sektoren, die waren vorher schwebende Sektoren, also solche deren Daten man nicht mehr lesen konnte und wo die Platte statt der Daten dann einen Lesefehler geliefert hat. daher hat OMV auch gemeckert. Die Platten war dort wohl nicht in einem echten RAID mit Redundanz und wurde zwischenzeitlich überschrieben, wobei die Controller der HDDs die prüfen ob die neuen Daten korrekt gelesen werden und wenn nicht, Reservesektoren verwenden.

Bei mehreren HDDs in einem Gehäuse oder bei Dauerbetrieb (alles über 2400 Power-On-Hours pro Jahr), empfiehlt sich der Einsatz von NAS statt Desktopplatten. Also bei Toshiba der N300 statt der X300, bei Seagate der IronWolf statt Barracuda und bei WD der Red statt der Blue.


Mit dem Ausfall einer Platte muss man immer rechnen, jederzeit und bei jeder Platte, egal ob SSD, HDD oder auch einem RAID! Die Sicherheit vor Datenverlust steigert man durch Redundanz, also ordentliche Backups die möglichst immer auf Datenträgern stehen, die in einem anderen Gehäuse stecken als die Datenträger mit den Originaldateien. Also z.B. in der Cloud, auf einem NAS und/oder auf USB Platten die nur dazu dienen, also nur zum Erstellen, Prüfen und Aktualisieren des Backups angeschlossen werden und nur so lange angeschlossen bleiben, wie dies dauert. Danach meldet man sie ordentlich ab und verstaut sie sicher.

Der G-Sensor hat dreimal angeschlagen, also zu harte Stöße oder Vibrationen erkannt und da er arbeitet wenn die Platte läuft, war dies während des Betriebs. Die Schäden könnten daher kommen, es könnte zum Ausfall weiterer Sektoren kommen, oder nicht, dies kann schnell gehen oder alle paar Monate ein paar, da steckt man nicht drin. Die S.M.A.R.T. Werte zeigen nur den Istzustand im Moment auf, wie sich die Werte über die Zeit entwickeln, ist aber ebenfalls wichtig, gerade wenn man eine Prognose wagen will. Ich habe schon Platte gesehen die regelmäßig immer mal wieder ein paar wiederzugewiesene Sektoren hinzu bekommen haben und nach 5 Jahren mit vielen Tausend noch funktioniert haben und zusammen mit dem Rechner ausrangiert wurden.

 

[Otacu]

@Holt, danke für die ausführliche Rückmeldung.
Die Platte war zusammen mit 3 anderen, als einzelne Laufwerke, bisher nur kurz im Nas. Es geht dabei nur um den Zugriff auf Media Daten für 2 PC`s. Als Sicherung halte ich die Daten natürlich auf anderen Laufwerken, in einem backup-Pc, vor.

Ich habe die Platte in meinem PC eingebaut und nochmals langsam formatiert, wobei die wiederzugewiesenen Sektoren von 136 auf 208 anstiegen. Gibt es denn für einen normalen Dektop Pc tatsächlich auch Grenzen für die Anzahl der Laufwerke?

 

[Holt]

nochmals langsam formatiert, wobei die wiederzugewiesenen Sektoren von 136 auf 208 anstiegen.

Dabei werden ja nun seit XP (oder war es Vista) die ganzen Sektoren überschrieben, vorher hat hat Windows sie nur gelesen um sie zu prüfen. Da es danach mehr wiederzugewiesene Sektoren gab, muss es vorher schwebende Sektoren gegeben haben, denn nur bei denen prüft der Controller nach den Überschreiben, ob die neuen Daten nun korrekt gelesen werden können.

Gibt es denn für einen normalen Dektop Pc tatsächlich auch Grenzen für die Anzahl der Laufwerke?

Weniger für den PC als für die Platten. Die einfachen Desktopplatten sind am billigsten, weil sie kostenoptimiert sind und alles vereinfacht oder gar weggelassen wird, was für den Desktopbetrieb nicht nötig ist. Unter Desktopbetrieb verstehen die Hardwarehersteller den kleinen Bürorechner, der wird morgens an- und abends abgeschaltet, daher die 2400 Power-On-Hours pro Jahr und da steckt nur eine HDD drin. Also spart man auch alle Vorrichtungen wie Sensoren ein, die der Platte helfen mit Vibrationen besser klarzukommen. Deshalb sind die halt am billigsten.

Die nächst höhere Kategorie wo mehr Aufwand getrieben wird, sind die NAS Platten, die können den Dauerbetrieb ab, müssen aber nicht im Dauerbetrieb laufen, sondern haben genauso die üblichen 10.000 Start Stopp Zyklen pro Jahr für die Spindel und sind in Fall der einfachen Modelle wie der WD Red oder Seagate IronWolf für bis zu 8 HDDs pro Gehäuse zugelassen. Das selbst WD bei den MyBook Duo mit 2 HDDs darin die Red verbaut, sollte einem zu denken geben, wenn man meint dies wäre nicht so wichtig.

 

[fanatiXalpha]

Der Laptop in dem sie steckt hängt sich immer mal wieder auf.
Unabhängig davon, ob das der Grund dafür ist: wenn ich diese HDD auf eine neue klone, dann kommen die Probleme nicht mit, oder?

Also nachstellen konnte ich das Problem nur als ich mal Prime laufen hab lassen
da dort ja auch je nach Einstellung auch RAM geprüft wird habe ich Memtest86 durchlaufen lassen, was aber keine Fehler gebracht hat...

Der Beschleunigungssensor hat auch ordentlich oft ausgeschlagen wie es aussieht....

 

[Holt]

Der Beschleunigungssensor hat auch ordentlich oft ausgeschlagen

Ja und bei wirklich mobil genutzten Notebooks ist dies auch nicht ungewöhnlich. Dies dürfte auch die wiederzugewiesenene Sektoren erklären, außerdem ist es noch eine Hitachi, also eine aus der Zeit vor dem Verkauf der Festplattensparte an WD, denn im Zuge des Verkaufs wurde diese in HGST umbenannt. Die hat also ihre vom Hersteller geplante Lebensdauer hinter sich und daher würde ich sie durch eine SSD ersetzen, die stören sich nicht an den Stößen und eine ordentliche wie die MX500 500GB kostet ja nun auch nicht die Welt und man kann sie dann ins nächste Notebook übernehmen.

 

[fanatiXalpha]

aber klonen ist kein Problem?
erstmal werde ich temporär sie durch eine andere HDD ersetzen weil das direkt greifbar ist
und dann, ja macht es schon Sinn sie durch eine SSD zu ersetzen
vorallem bei Leuten die sowas nicht wissen/kennen das man da vorsichtig sein muss

 

[Heen]

Ich hab mal eine Frage zum Klonen. Zur Zeit klone ich einige Systeme wg Umzug auf SSD und nutze dafür Macrum Reflect. Mir ist dabei zuwider, dass die Platte während der Windows-Sitzung geklont wird, hab aber keine Beeinträchtigung feststellen können. Wie seht ihr das, kann man das Tool ohne Bedenken nutzen, oder sollte man nur offline klonen?

 

[fanatiXalpha]

Ich hab's bisher immer wieder genutzt und nix negatives feststellen können

 

[Smurfy1982]

Mir kam da direkt der Gedanke, dass Macrium den VSS nutzt. Und ja, in der Doku ist es beschrieben

http://kb.macrium.com/knowledgebasearticle50010.aspx

Auch viele Backupprogramme nutzen VSS, um einen konsistenten Zustand im laufenden Betrieb sichern zu können.

 

[Tenferenzu]

Habe gerade die SMART Werte einer gebrauchten Festplatte ausgelesen da meine Eltern eine neue benötigen. Scheint ganz in Ordnung zu sein, jedoch die 10092567 Notabschaltungen machen mich etwas Stutzig.

 

[Holt]

Poste doch bitte mal den Screenshot von CrystalDiskInfo für die Platte. Lasse die Rohwerte in der hexadezimalen Anzeige und ziehe das Fenster soweit auf, dass alle Attribute und auch die Rohwerte vollständig sichtbar sind, also keine Scrollbalken mehr erscheinen. Bitte mache den Screenshot aus Windows und nicht mit einer Kamera vom Bildschirm und nur den Screen von CrystalDiskInfo, mit Alt+Druck erzeugt Windows einen Screenshot des aktiven Fensters in der Zwischenablage oder probiere mal die Tastenkombination: 'Windows Taste + Shift + S'.

 

[hegar45]

moin,
WD40EZRZ schon nach 1,5 Jahren & knapp 6 t std. defekt. Schreibrate geht extrem nach unten.
hier mal meine Werte dazu, Bilder zeigen die letzten 3 Tage :

eure Meinung?

 

[Holt]

Die Platte ist hin, es können keine weiteren Wiederzuweisungsereignisse mehr verwaltet werden. Die Blue ist als einfache Deskopplatte aber auch nur für 2400 Power-On-Hours pro Jahr ausgelegt und darauf als einzige HDDs im Gehäuse zu sein, der Vibrationen wegen die die anderen HDDs im Gehäuse erzeugen.

 

[hegar45]

..... Die Blue ist als einfache Deskopplatte aber auch nur für 2400 Power-On-Hours pro Jahr ausgelegt und darauf als einzige HDDs im Gehäuse zu sein, der Vibrationen wegen die die anderen HDDs im Gehäuse erzeugen.

NÖ falsch, woher hast du denn deine Angaben - Quelle?? Ich kann dazu jedenfalls nichts finden in den WD-Datenblättern, auch direkt bei WD nicht!
link läßt sich nicht speichern deshalb so: Western Digital WD Blue 3.5 HDD Data Sheet - data-sheet-wd-blue-pc-hard-drives-2879-771436.pdf