kim88 schrieb:
Und Frei hat prinzipiell nichts mit kostenlos zu tun.
Das ist soweit korrekt. In den Open-Source-Lizenzen steht nix davon, das das Programm kostenlos sein muss. De-facto läuft es aber darauf hinaus.
Denn nehmen wir mal an, Du würdest ein open-Source-Programm verkaufen. Beim ersten Käufer/Lizenznehmer könntest Du noch Kohle abknöpfen. Beim zweiten wirds schon schwieriger. Der der ein Programm unter Open-Source-Lizenz erworben hat, hat das recht dies weiterzugeben (ohne das ihm das eingeschränkt werden kann).
(wenn er das nicht dürfte, wäre es auch keine Open-Source-Lizenz im OSI-Sinne mehr)
Daher heißt Open Source in der Praxis letztlich immer auch kostenlos.
kim88 schrieb:
RedHat Enterprise Linux ist auch freie Software - eine Lizenz kostet trotzdem Geld.
Falsch. Die Lizenz kostet gar nichts. Was Du bei Redhat kaufst ist keine Lizenz, sondern eine Subskription. Das bedeutet im Wesentlichen, das Du Support für Deine Instanz kriegst und fertig gepackte Binaries.
Mit dem Source-Code kannst Du weiterhin machen was Du willst. Und der ist auch frei verfügbar, weshalb es ja ja auch RH-Klone gibt. Mit der Lizenz hat die Subskription nix zu tun. Daher sollte man das auch nicht vermischen.
kim88 schrieb:
Einerseits hat halt OpenOffice/LibreOffice eine lange Linux Tradition weil es früher auch nicht gross was anderes gab.
Man kann sogar noch weiter zurück gehen. Denn OpenOffice ist aus StarOffice entstanden und das gibt es gefühlt schon ewig (irgendwie seit den 80er Jahren).
Und selbst unter Windows war nicht jeder glücklich mit der MS-Office Dominanz die sich dann in den 90er Jahren ergab. Es gab/gibt auch bereits unter Windows eine langjährige Open-Office-Anhängerschaft.
Gaugler schrieb:
Bei mir geht es um Mitschriften (mit besagten Formeln)
Wobei auch textuell beschriebene Formeln da nicht grundsätzlich schlimm sind. Was da eher Stolperstein ist, ist die etwas unhandliche LaTeX-Syntax.
Und ja. Ich verstehe auch das man visuelles Feedback haben will. Gerade wenn man so ne Formel bastelt will man möglichst gleich sehen, ob die stimmt oder ob irgendwo ein Fehler drin ist.
Wobei da spezielle Tools nützlich sein können. Wo es dann nicht nur darum geht ne Formel irgendwie in den Rechner zu kriegen, sondern auch noch Plausbilitätsprüfungen zu haben und ggf. auch damit rechnen zu können (Unterstützung bei Umformungsschritten etc.)
Viele lieben ja LaTeX wegen der Formelunterstützung. Ich selbst finde aber genau das eher suboptimal. Aber gut. Hängt auch sicher davon ab, was man konkret machen möchte.
Gaugler schrieb:
Ich will mir schon während des Schreibens eine Übersicht verschaffen und da hilft es eben doch mit Tabstopps, Tabellen und Spalten zu arbeiten
Ja. Da ist halt die Frage, ob LaTeX wirklich das Tool der Wahl ist. Gerade in den letzten Jahren hat sich ja eine ganze Reihe an Markup-Sprachen etabliert wie z.B. Markdown, AsciiDoc etc.
Die sind dann zwar nicht so mächtig, aber genau das ist auch gleichzeitig ihre Stärke. Sie sind dafür einfach zu benutzen und reichen oftmals auch aus. Und wenns dann (salopp gesprochen) später in die Doktorarbeit einfließt lässt es sich immer noch relativ problemlos in ein Format wandeln, was man dafür nutzen möchte.