Emphiz schrieb:
Das grundsätzliche Problem ist, dass man, um in den Genuss von VR zu kommen eine separate Hardware (PS4 Pro oder einen guten Rechner) benötigt und obendrein eine Brille auf dem Kopf tragen muss. Genau aus diesen Gründen ist die 3D Technik in dem privaten Sektor bereits gestorben. So gewagt finde ich eine solche Aussage also nicht.
Das Problem mit dem extra Gerät könnte zukünftig auch gelöst oder zumindest stark abgemildert werden. Immer mehr Rechen-/Grafik-Leistung in immer kleineren (und erschwinglicheren) Geräten ist ja schon immer eine der üblichen, stetigen Weiterentwicklungen in der Computerbranche gewesen. Headsets mit leistungsfähigen, integrierten Zuspielern wären somit nur eine Frage der Zeit. Wobei ausreichend schnelle, drahtlose Bildübertragung das Thema wohl auch weitgehend erledigen dürfte.
Bleibt die Frage, ob es die Masse der Kunden überhaupt tolerieren würde, eine wie auch immer geartete Brille für VR zu tragen, selbst wenn sie irgendwann nicht mehr größer oder schwerer wäre, als eine Shutterbrille oder eine normale Sonnenbrille.
Ich würde sagen, es hängt davon ab, was man dafür bekommt. Nur ein einfacher 3D-Effekt war offensichtlich zu wenig. VR ist allerdings doch ein deutlich anderes Erlebnis und eröffnet ganz neue Möglichkeiten.
Ich sehe VR jedenfalls noch nicht als gescheitert an. Die größten Probleme, die es derzeit immer noch damit gibt, sind durch fortschreitende Technik einfach zu lösen.
Das dürfte übrigens auch das starke Interesse der meisten Technologieunternehmen an VR erklären und warum sie sich überhaupt darauf eingelassen haben und sich auch von dem bisher eher verhaltenen Interesse nicht abschrecken lassen. Die Branche
braucht sowas wie VR. Sie braucht dringend neue, technische Herausforderungen, in Zeiten wo die vorhandenen Computer für alles bisherige schon lange "gut genug" sind.
Es waren immer bestimmte, neue "Killer-Technologien", die der Entwicklung der Computer neuen Schwung gegeben haben. Wie der Sprung von reinen Text-UIs zu grafischen Benutzeroberflächen, oder der von 2D-Grafik zu 3D-Beschleunigung usw. Sonst würden wir heute immer noch mit DOS und Wordstar auf 286ern arbeiten.
Wenn die Computer-Branche nicht bald wieder sowas findet, wird sie zwangsweise stagnieren und auf einen Bruchteil ihrer bisherigen Größe zusammenschrumpfen, weil es zukünftig nur noch "Ersatzteilbedarf" gibt.