der-Kalli
Lieutenant
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- Mai 2010
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Lange habe ich mich mit meiner nun verkauften Vega 56 Pulse beschäftigt und diese aufwendig übertaktet und untervoltet. Dazu habe ich auch hier bei CB meine Erkenntnisse veröffentlicht.
Nun habe ich ein neues Opfer Eine Sapphire AMD Radeon RX 6700 XT Pulse, die ich auch wieder optimiere.
Obwohl es mir auch bei Vega gelungen war, den Takt zu stabilisieren und dafür zu sorgen das sich der Chip ganz anders verhält, habe ich bei der 6000er Serie weniger Probleme, da die bereits ab Werk besser konfiguriert ist. Aber natürlich ging hier auch noch was
Leider findet sich nirgends ein Test der aktuellen Pulse, aber ich kann berichten, dass im Vergleich zur Vega 56 Pulse, unabhänig von der Rechenleistung, die Vergleichbarkeit sehr gut ist. Denn die Vega Variante kam auf 180W und die 6000er Variante kommt auf 186W. Beide arbeiten mit 2 Lüftern und unterscheiden sich in den Abmessungen nur minimal. Die neue gibt kein "klick" Geräusch mehr von sich wenn ihre Lüfter anlaufen und ist nochmals hochwertiger verarbeitet. Auch erzeugt sie so gut wie keine elektrischen Nebengeräusche mehr, was mit der alten erst durch undervolting besser wurde. Das nehme ich auch in meinem Headset wahr, denn das Grundrauschen im System hat abgenommen.
Von der Rechenleistung abgesehen, ist die neue Pulse also ebenfalls weiterentwickelt worden und wäre auch mit Vega Chip nun eine bessere Karte. Aber damals war sie ein Geheimtipp und auch ihr Nachfolger in Form der 6700 XT Pulse ist es für mich auch heute.
Die Karte ist vergleichsweise klein und nicht übertaktet. Sie läuft bei meinen Tests knapp ins PowerLimit und kommt vollausgelastet immer noch auf einen Takt von ca. 2,43 GHz. Bei geringerer Auslastung liegt sie auch mal bei etwas über 2,5 GHz. Dramatisch begrenzt ihr PowerLimit also nicht, aber hier lohnt sich etwas Undervolting direkt, weil man das PowerLimit bei leicht höherem Takt gerade so unterbieten kann und die Karte dann "frei" läuft.
Das lohnt sich generell auch bei anderen Custom Karten, die haben bei selbem Chip aber oft ein höheres PowerLimit (ca. 220W) und einen größeren Kühler mit 3 Lüftern, weswegen sie weniger ins Limit laufen. Das Undervolting würde bei diesen Vertretern aber auch die Effizienz steigern. Das wäre nur weniger ausschlaggebend für ihre Rechenleistung. Für viele Kunden die nichts selbst machen wollen oder können, sind andere Karten wie die Nitro+ also die bessere Lösung, wobei die Pulse auch schon out of the box gut funktioniert.
Aber sie ist ebenso wie ihr Vorgänger mit Vega sehr gut für Leute geeignet die sich die Karte selbst noch einstellen wollen, und die brauchen dann nämlich keinen großen Kühlkörper oder 3 Lüfter. Verzichten muss man mit der Pulse also auf nichts, weil sie gut eingestellt die selbe oder sogar höhere Leistung erzielen kann, als teurere und mehr Platz einnehmende Modelle.
Ich bin noch weiter gegangen und habe meine Karte so weit ausgelotet, dass sie mit geringem Leistungsverlust deutlich effizienter läuft als sie es ohnehin schon tat. Der Sweetspot scheint bei meiner und vielleicht auch bei anderen Karten mit dem 6700 XT Chip bei 2,2 GHz zu liegen. Ich kann die Karte dann bei einer Spannung von 1.100mv auf dem Kern (-100mv laut Wattman) und 1.100mv auf dem SoC (-50mv) mit ~125W betrieben (-61W). Das resultiert, mit meiner angepassten Lüfterkurve, dann in einer fast lautlosen Karte die auf eine HotSpot Temperatur von 64C° kommt. Ursprünglich lag der HotSpot bei 96C°.
Bei Mischlast und natürlich beim Spielen mit Framelimiter liegen die Verbräuche noch geringer, sodass meine sehr gut eingestellte Vega bei identischen Grafikoptionen mindestens 20W mehr brauchte und in Situationen in denen die Last steigt, wird diese Differenz noch größer. Brauchte meine Vega z.B. 80W und die 6000er nun 60W. Stieg der Verbrauch bei Rauchgranaten im Spiel auf ca. 150W, sind es jetzt eher so 100W. Also liegt nicht nur der Grundverbrauch niedriger, auch die Lastspitzen sind flacher. Und das bei fast doppelter Leistung.
Die Verbesserungen der RDNA2 Architektur gegenüber Vega schlagen also voll durch, und dass obwohl ich hier gerade beide Karten in optimierter Form vergleiche. Ohne Optimierungen würden erst recht Welten zwischen den beiden Architekturen liegen.
Während ich Vega ausschließlich mit dem OverdriveNtool eingestellt habe und der Treiber den Chip gar nicht so angesteuert hat wie er es physisch gekonnt hätte, ist Wattman bei der 6700 XT wirklich zu gebrauchen. Am besten in Kombination mit dem MorePowerTool (MPT) von Igors Lab. https://www.igorslab.de/en/red-bios...en-more-stable-overclocking-navi-unlimited/3/
Im MPT habe ich z.B. die SoC Spannung der 6700 XT und das Verhalten des Zero Fan Modus angepasst. In Wattman habe ich dafür den Speicher übertaktet, eine Lüfterkurve hinterlegt und den Chip auf Takt und Spannung angepasst.
Der in Wattman eingestellte Takt liegt unter Volllast mit einem Offset von ca. -100MHz an.
Einziger Wehrmutstropfen bleibt, dass die Einstellungsbereiche in Wattman sehr begrenzt sind und die Aufhebung bzw. Erweiterung dieser Grenzen per MPT dazu führen, dass der Treiber den Kerntakt auf 500MHz festnagelt. Das macht einem natürlich jegliche Optimierung zunichte. Aber es geht auch so schon ganz gut und es ist auf jeden Fall viel einfacher diese Karten einzustellen als es bei Vega der Fall war. Statt 8 PowerStates an denen sich der Chip hochhangelt, gibt es nun einen minimalen und einen maximalen. Alles dazwischen macht das Teil selbst und das leider , oder zum Glück auch gut.
Auf dem Screenshot seht ihr Links die originalen Werte des VBios der Pulse und Rechts meine Anpassungen. Unten dann was ich in Wattman eingestellt habe. Sowohl das Profil für Wattman, als auch das für das MPT und das orignale Bios findet ihr in der angehängten zip-Datei.
Ich habe übrigens auch versucht das SoC zu übertakten, doch das brachte keinen Geschwindigkeitsvorteil.
Die Übertaktung des Caches (FCLK) bringt auch sehr wenig, da die 96mb der 6700XT offenbar schon für eine gute Auslastung der ALU´s auf dem Kern sorgen. Bei den größeren und kleineren Karten scheint das Verhältnis schlechter proportioniert zu sein, weswegen sich eine leichte Übertaktung da lohnen kann.
Auch bei 4K konnte ich keinen Vorteil für die 6700XT erkennen, der nicht im Rahmen der Messtoleranzen gelegen hätte. Etwas ernüchternd für Übertakter, aber auch irgendwie gut, weil der Chip wohl einfach funktioniert. Nach all den Jahren schlecht vorkonfigurierter Hardware muss ich mich daran noch gewöhnen.
Was Leistung bringt ist das OC des Speichers von 2000 auf 2150MHz. Mehr lässt der Treiber nicht zu.
In Doom Eternal gab es eine Stelle an welcher ich auf Ultra Grafikeinstellungen 220 FPS hatte. Durch das aktivieren von Raytracing waren es ganz genau 100 FPS weniger. Wobei 120 FPS immer noch sehr gut spielbar waren, aber das wollte ich mal so erwähnt haben. Ich hoffe, dass AMD weiterhin seine Treiber verbressert und andererseits die Spieleentwickler ihre Spiele auch auf RDNA2 auslegen, denn wahrscheinlich, steckt hier wie immer noch Potenzial drin. Eine abschließende Vergleichbarkeit zu Nvidia Karten würde ich also gerne erst in ein paar Jahren ziehen. Auch wenn die momentane Hardware dann schon wieder veraltet ist. AMD fine wine und so
Nun habe ich ein neues Opfer Eine Sapphire AMD Radeon RX 6700 XT Pulse, die ich auch wieder optimiere.
Obwohl es mir auch bei Vega gelungen war, den Takt zu stabilisieren und dafür zu sorgen das sich der Chip ganz anders verhält, habe ich bei der 6000er Serie weniger Probleme, da die bereits ab Werk besser konfiguriert ist. Aber natürlich ging hier auch noch was
Leider findet sich nirgends ein Test der aktuellen Pulse, aber ich kann berichten, dass im Vergleich zur Vega 56 Pulse, unabhänig von der Rechenleistung, die Vergleichbarkeit sehr gut ist. Denn die Vega Variante kam auf 180W und die 6000er Variante kommt auf 186W. Beide arbeiten mit 2 Lüftern und unterscheiden sich in den Abmessungen nur minimal. Die neue gibt kein "klick" Geräusch mehr von sich wenn ihre Lüfter anlaufen und ist nochmals hochwertiger verarbeitet. Auch erzeugt sie so gut wie keine elektrischen Nebengeräusche mehr, was mit der alten erst durch undervolting besser wurde. Das nehme ich auch in meinem Headset wahr, denn das Grundrauschen im System hat abgenommen.
Von der Rechenleistung abgesehen, ist die neue Pulse also ebenfalls weiterentwickelt worden und wäre auch mit Vega Chip nun eine bessere Karte. Aber damals war sie ein Geheimtipp und auch ihr Nachfolger in Form der 6700 XT Pulse ist es für mich auch heute.
Die Karte ist vergleichsweise klein und nicht übertaktet. Sie läuft bei meinen Tests knapp ins PowerLimit und kommt vollausgelastet immer noch auf einen Takt von ca. 2,43 GHz. Bei geringerer Auslastung liegt sie auch mal bei etwas über 2,5 GHz. Dramatisch begrenzt ihr PowerLimit also nicht, aber hier lohnt sich etwas Undervolting direkt, weil man das PowerLimit bei leicht höherem Takt gerade so unterbieten kann und die Karte dann "frei" läuft.
Das lohnt sich generell auch bei anderen Custom Karten, die haben bei selbem Chip aber oft ein höheres PowerLimit (ca. 220W) und einen größeren Kühler mit 3 Lüftern, weswegen sie weniger ins Limit laufen. Das Undervolting würde bei diesen Vertretern aber auch die Effizienz steigern. Das wäre nur weniger ausschlaggebend für ihre Rechenleistung. Für viele Kunden die nichts selbst machen wollen oder können, sind andere Karten wie die Nitro+ also die bessere Lösung, wobei die Pulse auch schon out of the box gut funktioniert.
Aber sie ist ebenso wie ihr Vorgänger mit Vega sehr gut für Leute geeignet die sich die Karte selbst noch einstellen wollen, und die brauchen dann nämlich keinen großen Kühlkörper oder 3 Lüfter. Verzichten muss man mit der Pulse also auf nichts, weil sie gut eingestellt die selbe oder sogar höhere Leistung erzielen kann, als teurere und mehr Platz einnehmende Modelle.
Ich bin noch weiter gegangen und habe meine Karte so weit ausgelotet, dass sie mit geringem Leistungsverlust deutlich effizienter läuft als sie es ohnehin schon tat. Der Sweetspot scheint bei meiner und vielleicht auch bei anderen Karten mit dem 6700 XT Chip bei 2,2 GHz zu liegen. Ich kann die Karte dann bei einer Spannung von 1.100mv auf dem Kern (-100mv laut Wattman) und 1.100mv auf dem SoC (-50mv) mit ~125W betrieben (-61W). Das resultiert, mit meiner angepassten Lüfterkurve, dann in einer fast lautlosen Karte die auf eine HotSpot Temperatur von 64C° kommt. Ursprünglich lag der HotSpot bei 96C°.
Bei Mischlast und natürlich beim Spielen mit Framelimiter liegen die Verbräuche noch geringer, sodass meine sehr gut eingestellte Vega bei identischen Grafikoptionen mindestens 20W mehr brauchte und in Situationen in denen die Last steigt, wird diese Differenz noch größer. Brauchte meine Vega z.B. 80W und die 6000er nun 60W. Stieg der Verbrauch bei Rauchgranaten im Spiel auf ca. 150W, sind es jetzt eher so 100W. Also liegt nicht nur der Grundverbrauch niedriger, auch die Lastspitzen sind flacher. Und das bei fast doppelter Leistung.
Die Verbesserungen der RDNA2 Architektur gegenüber Vega schlagen also voll durch, und dass obwohl ich hier gerade beide Karten in optimierter Form vergleiche. Ohne Optimierungen würden erst recht Welten zwischen den beiden Architekturen liegen.
Während ich Vega ausschließlich mit dem OverdriveNtool eingestellt habe und der Treiber den Chip gar nicht so angesteuert hat wie er es physisch gekonnt hätte, ist Wattman bei der 6700 XT wirklich zu gebrauchen. Am besten in Kombination mit dem MorePowerTool (MPT) von Igors Lab. https://www.igorslab.de/en/red-bios...en-more-stable-overclocking-navi-unlimited/3/
Im MPT habe ich z.B. die SoC Spannung der 6700 XT und das Verhalten des Zero Fan Modus angepasst. In Wattman habe ich dafür den Speicher übertaktet, eine Lüfterkurve hinterlegt und den Chip auf Takt und Spannung angepasst.
Der in Wattman eingestellte Takt liegt unter Volllast mit einem Offset von ca. -100MHz an.
Einziger Wehrmutstropfen bleibt, dass die Einstellungsbereiche in Wattman sehr begrenzt sind und die Aufhebung bzw. Erweiterung dieser Grenzen per MPT dazu führen, dass der Treiber den Kerntakt auf 500MHz festnagelt. Das macht einem natürlich jegliche Optimierung zunichte. Aber es geht auch so schon ganz gut und es ist auf jeden Fall viel einfacher diese Karten einzustellen als es bei Vega der Fall war. Statt 8 PowerStates an denen sich der Chip hochhangelt, gibt es nun einen minimalen und einen maximalen. Alles dazwischen macht das Teil selbst und das leider , oder zum Glück auch gut.
Auf dem Screenshot seht ihr Links die originalen Werte des VBios der Pulse und Rechts meine Anpassungen. Unten dann was ich in Wattman eingestellt habe. Sowohl das Profil für Wattman, als auch das für das MPT und das orignale Bios findet ihr in der angehängten zip-Datei.
Ich habe übrigens auch versucht das SoC zu übertakten, doch das brachte keinen Geschwindigkeitsvorteil.
Die Übertaktung des Caches (FCLK) bringt auch sehr wenig, da die 96mb der 6700XT offenbar schon für eine gute Auslastung der ALU´s auf dem Kern sorgen. Bei den größeren und kleineren Karten scheint das Verhältnis schlechter proportioniert zu sein, weswegen sich eine leichte Übertaktung da lohnen kann.
Auch bei 4K konnte ich keinen Vorteil für die 6700XT erkennen, der nicht im Rahmen der Messtoleranzen gelegen hätte. Etwas ernüchternd für Übertakter, aber auch irgendwie gut, weil der Chip wohl einfach funktioniert. Nach all den Jahren schlecht vorkonfigurierter Hardware muss ich mich daran noch gewöhnen.
Was Leistung bringt ist das OC des Speichers von 2000 auf 2150MHz. Mehr lässt der Treiber nicht zu.
In Doom Eternal gab es eine Stelle an welcher ich auf Ultra Grafikeinstellungen 220 FPS hatte. Durch das aktivieren von Raytracing waren es ganz genau 100 FPS weniger. Wobei 120 FPS immer noch sehr gut spielbar waren, aber das wollte ich mal so erwähnt haben. Ich hoffe, dass AMD weiterhin seine Treiber verbressert und andererseits die Spieleentwickler ihre Spiele auch auf RDNA2 auslegen, denn wahrscheinlich, steckt hier wie immer noch Potenzial drin. Eine abschließende Vergleichbarkeit zu Nvidia Karten würde ich also gerne erst in ein paar Jahren ziehen. Auch wenn die momentane Hardware dann schon wieder veraltet ist. AMD fine wine und so
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