garrulus schrieb:
Also wenn ich mich im Ausland aufhalte, habe ich selten meinen Fernseher + DVD Sammlung dabei.
Ja genau darum eben. Nur dass ich weder in noch ausserhalb Deutschlands einen Fernseher habe. Aber deswegen schaue ich mir hin und wieder trotzdem mal ein Filmchen an. Im speziellen einige Serien. Schon mal eine Serie im Kino gesehen? Also ich nicht.
Kein Fernseher? hmm. Aber da gibt es ja diese Internetangebote von T-Online z.B. oder auch andere. Kreditkarte gezueckt und... Moment, keine deutsche IP? Lizenzrechtliche Gruende?
Hmmm einheimisches Portal: keine deutschen Synchronisierungen verfuegbar.
Schon mal versucht einen Videostream ueber einen Proxy zu schicken?
Der Proxybetreiber wird Dir verdammt schnell den Hahn abdrehen. Falls nicht schon von vornherein eine Bandbreiten/Datenmengenbegrenzung vorliegt.
Ohh, das betrifft uebrigens auch viele der fuer dich selbstverstaendigen kostenfreien Angebote der oeffentlich rechtlichen/privaten Sender.
Warum deutsche Synchronisierungen? Ganz einfach, weil die Synchronsprecher andere Stimmen haben und bei der Synchronisierung teils der Kontext geaendert wird um zum Beispiel kulturellen oder sprachlichen Eigenheiten gerecht zu werden. Das gilt fuer beide Richtungen. Zum Beispiel (Dr.)House. Bei der deutschen Synchronisation rollen sich mir die Zehennaegel hoch. Die ist weder witzig noch anderweitig gut. Andere Serien wiederum haben in der deutschen Synchronisation viel mehr Witz und Charakter als das Original.
Selbiges gilt auch fuer Computerspiele. erstaunlicherweise habe da die Distributoren nur ganz selten Kopfschmerzen mir die gewuenschte Sprachvariante bereitzustellen. Steam ist da ganz grosse Klasse. Bei fast allen Spielen kann ich ganz nach Lust und Laune meine Sprache nach meinem Geschmack auswaehlen. Und bisher haben auch nur ganz wenige Spiele regionale Einschraenkungen gehabt. CoD als Negativbeispiel.
Wieso koennen einige Medien frei und erfolgreich gehandelt werden und andere werden von nutzlosen Zwischenmaennern mit hinderlichen Knebelvertraegen bis zum Erbrechen abgewuergt und das auch noch im Namen der Wirtschaft, die im besten Fall darunter leidet.
Selbstverstaendlich sind aber die anderen schuld, diese miesen Verbraucher. Kein Schwein braucht die, sollen gefaelligst ihre Gebuehren bezahlen und still halten. Solchem Gesindel werden keine Angebote gemacht. Die wuerden das am Ende noch anderen kostenlos vorfuehren oder noch schlimmer: mehrmals anschauen ohne mehrmals zu bezahlen!
Wenn das jeder machen wuerde, geht unsere Wirtschaft gaanz sicher den Bach runter.
Wer solche Thesen verbreitet hat wohl eher nicht ganz begriffen, wie eine Wirtschaft funktioniert. Wenn ich einer Wirtschaft grosse Mengen Finanzen fuer "Kunst/Dienstleistungen" abzweige, woher kommen dann die Finanzen fuer die wichtigen Reinvestitionen fuer die "Wertschaffung"/"Weiterentwicklung"? Noch interessanter wird es, wenn die Finanzen zwar im Namen der Kunst/Dienstleistung eingezogen werden aber nur kleine Mengen beim Kuenstler/Dienstleister ankommen weil der grosse Rest zum Selbstzweck der "Verwalter" verwendet wurde. Welche ihrerseits nun mehr Geld brauchen, damit die Kuenstler/Dienstleister nicht rebellieren. Womit aber einfach mehr Geld "verwaltet" werden kann und natuerlich noch ein oder zwei "Verwalter" mehr gebraucht werden. Klingt nach einer Spirale?
Schon richtig. Aber der Wertschaffung/Weiterentwicklung stehen nun weniger Finanzen zur Reinvestition zur Verfuegung, womit auch deren Effektivgewinn sinkt. Nochmal zur Erinnerung: Zur selben Zeit steigt der "Verwalter"-Bedarf. Also eine Spirale hoch und eine runter.
So ihr Wirtschafts-/Rechtssexperten, das klingt gesund fuer Euch? Na gute Nacht.
Wer es besser weiss, ich bin mir voelig bewusst, dass die Geschichte wirtschaftsuebergreifend noch ein wenig anders tickt. Aber der Effekt auf die Einzelwirtschaft laesst sich so einfacher aufzeigen. Die Geschichte mit den vernetzten Wirtschaften ist ohnehin nichts woran ich mit Freude denke.
@Fetter Fettsack: Im Uebrigen scheinst Du das ein wenig misszuverstehen. Die Leute sind erschuettert ueber die komplette Imbalance dieses Urteils und nicht wegen des Wegfalls einer Plattform, die zu Zeiten ihrer Operabilitaet nur von einigen wenigen genutzt wurde. Du darfst Dir die Gehaelter/Gewinne ruhig vorstellen, wenn hunderttausende oder gar Millionen den Service genutzt haetten. Und sicherlich wird Deiner Vorstellungskraft dann nicht entgehen, dass dann mit den zur Verfuegung stehenden Finanzmitteln ein Prozess haette locker abgewendet werden koennen.
Vielmehr ist es empoerend, dass der Kreative erheblich haerter besrtaft wird als ohnehin notwendig. Immerhin werden seine Finanzen rueckwirkend eingezogen und er endet mit Schulden ab, die er zu seinen Lebzeiten nicht mehr abzahlen kann. Das heisst, sein Leben aendert sich dramatisch und er wird in eine Situation gestuerzt, aus der viele ohne Hilfe nicht wieder herauskommen.
Gehen wir davon aus dass er Familie hatte oder geplant hatte. Das wird wohl erstmal richtig Essig.
Dann noch Vollzug obendrauf zupacken in dieser Hoehe ist ein Tritt nach dem bereits am Boden Liegenden.
Und wenn wir das Verursacherprinzip anwenden, dann ist ja wohl, wie schon erwaehnt, der Pfoertner schuld. Hat sicher gewusst, was fuer eine Firma in den Raeumen hausiert. Haette er ihnen den Zugang nicht erlaubt, waere die Tat gar nicht erst moeglich gewesen.
Das Copyright an saemtlichen Fehlern in meinem Post liegt bei mir, jegliche Nutzung wird mit der maximalen Strafe geahndet. /ironie