AW: Integration in Deutschland (war: Vereinigte Migrantenpartei gegründet)
@Deliberation: Würde sich aber trotzdem die Frage stellen, warum in dieser Umfrage dann ausgerechnet nur die Minarette erwähnt sind, genau darum geht es mir ja. Die Voraussetzung selbst ist ja schon fremdenfeindlich (oder islamfeindlich, ist als Unterform scheinbar akzeptierter). Nein das unterstellen ich dir nicht, sondern denen, die die Frage stellen und so verteidigen.
Die Umfrage fand auch nicht bei dir im Wohngebiet statt, sondern a) in der Schweiz und b) auf Spiegel Online. Du magst es anders interpretieren, ich möchte dir auch absolut nichts unterstellen, aber der Threadverlauf und die Frage gibt nichts direkt zum Thema Lärmschutz her, weshalb ich den einzig für mich nachvollziehbaren Zusammenhang gewählt hatte.
Insofern sieh es als generelle Antwort auf den ganze Komplex und nicht auf dich bezogen.
____________
@e-ding: Du setzt damit nun mal aber trotzdem voraus, dass der Islam in der Schweiz eine übergeordnete Rolle angestrebt, das die Angehörigen dieser Religion auch nur ein Ziel verfolgen und das zudem dieses gleich ist mit den Staaten, die du ansprichst. Du unterstellst zudem pauschal eine ungebildete Masse. Das Minarette zudem eine Bedrohung für die Demokratie wären.
Integrationsprobleme, Islamismus und Staatsreligion in einen Topf zu werfen und dann ein Minarettverbot dabei rauszukriegen, das ist und bleibt eine Heuchelei. Weil es weder mit den eigentlichen Ursachen zu tun hat, weil es auch nichts ändert. Weder am Verhalten der Islamisten, die die gemäßigten Kräfte verdrängen, noch an den Schweizer Einwanderern. Ein Verbot ist doch keine Kritik und keine Auseinandersetzung mit den Ursachen. Wie kann man vom aufklärungsbefreite Islam sprechen, wenn sich der vermeintlich normale, friedliebende Bürger ebenso verhält. Sorry, aber wieso ist das keine Heuchelei, wenn ich Aufklärung, Integration, Freiheit und Menschenrechte fordere und sie dann pauschal verwehre. Weil der Afghane die Wahl manipuliert, schmeiße ich hier nicht alle Flüchtlinge aus dem Land.
Wir sind mittlerweile soweit das Christentum am liebsten als Staatsreligion in im Grundgesetz festschreiben zu wollen, soviel zum Thema schwindender Einfluss.
Du magst dich vielleicht noch daran erinnern, dass der Islam mal als friedliche Religion galt, als Alternative zur westlichen Aggression. Viele wanden sich dieser Religion gerade auch deswegen zu. Haben die Schweizer ein Problem mit den absoluten Herrschern in den diversen Emiraten? Nein, kann man nämlich prima Geschäfte mit denen machen. Blöd wird es nur dann, wenn die stimmlosen Massen nicht mehr auf der eigenen Seite oder mit sich selbst kämpfen. Tatsache ist doch, dass man sehr gut mit denen leben konnte, solange ein Diktator die jeweils schön unter Kontrolle hatte, Irak, Iran nur als Beispiel. Mit Hilfe oder zumindest Duldung des Westens. Und nun wundert man sich, dass diese Generation glaubt über den Tisch gezogen worden zu sein? Egal, führt jetzt zu weit, aber die Zeiten ändern sich schnell.
Religion ist immer Machtmittel. Es ist entweder Grund für Konflikte oder Rechtfertigung. Religion ist Ausdruck derjenigen die in ihrem Namen sprechen und mit ihr Macht erlangen wollen, aber Religion selbst kann nicht der Verursacher sein, es sind die Menschen dahinter. Und das behebt man nicht damit, in dem man eine Religion bzw. eben Gruppe von Menschen selektiv benachteiligt. Man spielt nur den Kräften in die Hände, die man damit treffen wollte. Das ist ja der Irrsinn. Den Islamisten stört es nicht, den bestärkt es nur in seiner Überzeugung. Diejenigen, die ihre Religion normal ausleben wollen, treibt aber weiter in eine feindliche Haltung. Minderheiten möglichst aus der eigenen Lebenswelt fern zu halten, hat ja auch immer sehr gut geklappt.
Nur weil man bei Spiegel Online der Meinung ist, es gäbe keine Gründe für die Schweizer fremdenfeindlich zu sein und deswegen ist diese Abstimmung auch nicht fremdenfeindlich, so bleibt doch die Frage, was die irrationale Ablehnung von Symbolen den sonst ist. Eine Angst damit zu besiegen, dass man die Tatsachen einfach aus dem Blickfeld verdrängt ist wirklich eine super Strategie. Die Menschen änderst du damit nicht.