AW: Integration in Deutschland (war: Vereinigte Migrantenpartei gegründet)
HappyMutant schrieb:
[...]
Jedenfalls du relativierst es dann ja ohnehin. Ist zwar toll, dass Deutschland so tolerant ist, gutes Vorbild eigentlich, aber erstens wollen wir das gar nicht und zweitens sollen erstmal andere so tolerant werden wie wir, bevor unsere Toleranz auch anderen zukommen lassen? Oder wie jetzt? Entweder wir haben den Anspruch, dass alle Menschen gleich sind und gleiche Rechte genießen, dann bitte ohne Vorbehalte oder wir haben den Anspruch gar nicht, dann fordern wir es bitte von anderen auch nicht. [...]
Das ist eine Interessante Aussage. Bezogen auf den Satz
"Entweder wir haben den Anspruch, dass alle Menschen gleich sind und gleiche Rechte genießen, dann bitte ohne Vorbehalte oder wir haben den Anspruch gar nicht, dann fordern wir es bitte von anderen auch nicht."
Die gleichen Rechte, überall auf der Welt, für jeden Menschen.
Doch so wird man unweigerlich fragen müssen welche Rechte. Klar ist wohl, dass wir von einer Verfassung oder von universellen Grundrechten ausgehen. Doch wer entscheidet welche Rechte allgemeingültig sind?
Unser Parlament? Das Bundesverfassungsgericht? Der EuGH? Die UN? Doch die USA? Das ZK in China als bevölkerungsreichstes Land? Die Bibel? Das alte Testament? Der Koran? Die Sharia?
Wie man sieht geraten wir sofort in das m.E. unausweichliche Problem, dass so etwas nunmal nicht austauschbar funktioniert. Ich kann zwar hingehen und sagen: "Meine Rechte aus Deutschland sind allgemeingültig für jeden auch für den, der aus Land X kommt" Doch was ist wenn der dann sagt: "Meine Rechte aus Land X sind allgemeingültig für jeden auch für den, der aus Deutschland kommt."
Was wenn diese Rechte nicht austauschbar sind, nicht kompromissfähig, wenn sich grundlegende Dinge nicht deckungsgleich wiederfinden lassen?
Simple Beispiele kann man schon ohne Religionsverstrickung ziehen. Die Todesstrafe. Der Besitz von Waffen. Einschränkungen und sogar Erweiterungen bezogen auf unsere Grundrechte.
Beide jedoch nur schwer denkbar. Einer davon im Grundgesetz ausgeschlossen.
Es kann kein universelles Recht für alle geben. Wir sind nicht in der Lage ohne Moral und Ethik zu denken und wir sollen ohne diese Wertungsebenen handeln können?
Es kann nur "menschenerdachtes Recht" geben und dies wird immer zu Konflikten führen.