Leserartikel Seagate IronWolf 12TB Review

Evostar

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Hallo zusammen, ich durfte für Seagate die IronWolf 12TB HDD testen, hier ist das daraus entstandene Review. :)

Gruß,
Felix

Seagate IronWolf 12TB Review

Inhalt

  1. Einleitung
  2. Seagate Guardian Serie
    • Modelle
      • BarraCuda
      • FireCuda
      • SkyHawk
      • IronWolf
        • IronWolf Health Management
    • Seagate Data Rescue
  3. Vorstellung IronWolf 12TB
    • Beschreibung
    • Tests
    • Bemerkungen
  4. Fazit
Vorwort

Seit circa einem Jahr hat Seagate sein Consumer-Produktportfolio komplett neu aufgestellt. Auf dem Seagate Experience Day 2017 in München wurden die neuen Produktreihen nicht nur ausführlich vorgestellt, sondern auch tiefergehende Fragen zu technischen Details beantwortet. Seagate schafft mit diesem Event eine Plattform, um mit Anwendern aus verschiedenen Bereichen in Kontakt zu treten, um Feedback zu erhalten und zukünftig besser auf deren Bedürfnisse eingehen zu können.

Hiermit möchte ich mich noch einmal recht herzlich für die Einladung zu diesem tollen Event und die Möglichkeit zum Testen des neuen 12TB Modells der Ironfwolf-Serie bedanken.

Seagate Guardian Serie

drives.png

Wie bereits erwähnt, hat Seagate Mitte 2016 sein Consumer-Produktportfolio mit der Guardian Serie komplett neu aufgestellt, um es Anwendern leichter zu machen, das richtige Produkt für den gewählten Einsatzzweck zu finden. Eine solche Marketing-Strategie ist nicht unbedingt neu und wird von Western Digital und dessen Farbsystem (Green, Blue, Red, Black, etc.) bereits seit längerer Zeit verfolgt. Ich halte diese Neuaufstellung jedoch für sehr geschickt, da auch Seagate bereits seit einiger Zeit Festplatten für bestimmte Einsatzzwecke anbietet, was jedoch bisher in meinen Augen bei den Anwendern nur wenig Beachtung gefunden hat.

Festplatten-Reihen

Die vier neuen Festplatten-Reihen der Guardian-Serie sind:

BarraCuda

barracuda-chart-head.jpg

Für die klassischen Desktop-Festplatten behält Seagate den bereits bestehenden Produktnamen BarraCuda bei. Es sind Modelle zwischen 500GB und 12TB in den Größen 2,5" und 3,5" verfügbar, welche als klassische Desktop HDD ausgelegt sind. Ihre Garantie beträgt in der Regel 2 Jahre, bei den Pro Modellen ist die Garantie auf 5 Jahre erweitert. Durch die Auslegung als Desktop HDD ist die jährliche Workload-Rate mit 55TB und die empfohlene Anzahl an jährlichen Betriebsstunden mit 2400 relativ niedrig, für den normalen Anwender jedoch schon mehr als ausreichend. Die 2,5"-Modelle der BarraCuda-Reihe sind auch für den Einsatz in Notebooks geeignet.

Zielgruppe sind normale Anwender und Gamer, welche einen möglichst guten Kompromiss aus Größe, Geschwindigkeit und Anschaffungspreis suchen.

Seagate FireCuda

firecuda-chart-head.jpg

Die Seagate FireCuda setzt in Sachen Geschwindigkeit eine Ebene über der BarraCuda-Serie an, indem die magnetische Speichertechnik durch einen NAND Flash ergänzt wird. Es handelt sich also um sogenannte SSHDs, in denen der Flashspeicher als Cache zur Beschleunigung beim Zugriff auf häufig genutzte Daten dient. Es sind Modelle zwischen 500GB und 2TB in den Baugrößen 2,5" und 3,5" verfügbar. Beim Flashspeicher wird jeweils MLC NAND in der Größe 8GB eingesetzt. Im Gegensatz zur BarraCuda-Serie, beträgt die Garantie bei der FireCuda Serie immer 5 Jahre.

Zielgruppe sind Anwender mit erhöhten Ansprüchen an die Geschwindigkeit oft genutzter Daten, die eine Festplatte mit dem besten Kompromiss aus Leistung und Anschaffungspreis suchen. Gerade für Gamer mit einer großen Steam Bibliothek ist die FireCuda interessant, da meistens ein Spiel gespielt wird, das vom Cache profitiert, während alle weiteren Spiele der Bibliothek auf der gleichen HDD gespeichert werden können und auf Abruf verfügbar sind.

Seagate SkyHawk

skyhawk-chart-head.jpg

Die SkyHawk-Serie ist speziell für den Einsatz in Überwachungssystemen konzipiert, daher auch der Name SkyHawk - im Sinne "von oben beobachten". Die SkyHawk-Serie ist in den Größen 1TB bis 10TB ausschließlich im 3,5" Format erhältlich. Bei der SkyHawk Serie gibt es unterschiedliche Modelle mit verschiedener Ausstattung. Das Standardmodell hat eine Workload-Rate von jährlich 180TB und ist für den Dauerbetrieb geeignet. Ab einer Größe von 4TB ist das SkyHawk Health Management, ähnlich dem IronWolf Health Managament (wird später noch beschrieben), inkludiert. Die Garantie beim Standardmodell beträgt 3 Jahre. Zusätzlich zum Standardmodell gibt es die AI-Variante, mit einer sehr hohen Workload-Rate von 550TB jährlich und ist ebenfalls für den Dauerbetrieb ausgelegt. Zusätzlich sind RV-Sensoren verbaut, welche ein gezieltes Vibrationsmanagement ermöglichen. Durch das Vibrationsmanagement können Leistungseinbußen beim Einsatz vieler Festplatten gleichzeitig minimiert werden. Traditionelle Festplatten haben hier das Nachsehen. Das SkyHawk Health Managament ist bei den AI Modellen aktuell nicht verfügbar, jedoch für die Zukunft geplant.

Die SkyHawk Serie ist dafür konzipiert im Dauerbetrieb eingesetzt zu werden. Die Zielgruppe sind daher, wie bereits erwähnt, Überwachungssysteme mit bis zu 64 Kameras gleichzeitig.

Seagate IronWolf

ironwolf-chart-head.jpg

Die IronWolf-Serie ist für den Einsatz in Servern und Network Attached Storages (NAS) konzipiert, also in Umgebungen in welchen eine Vielzahl von Festplatten gleichzeitig eingesetzt werden. Daher auch der Name IronWolf - im Sinne von "stark im Rudel". Die IronWolf Serie ist mit Kapazitäten von 1TB bis 12TB ausschließlich im 3,5" Zoll Format erhältlich. Unterschieden wird hierbei zwischen den Standard- und den Pro-Modellen, wobei die Standard-Modelle für den Einsatz von gleichzeitig 1 - 8 und die Pro-Modelle für den Einsatz von gleichzeitig 1 - 16 Festplatten ausgelegt sind. RV-Sensoren sind bei den Standardmodellen ab einer Größe von 4TB verbaut, in den Pro-Modellen sind sie enthalten. Das jährliche Workload-Rate beträgt 180TB (Standard-Modell) bzw. 300TB (Pro-Modelle). Beide Modellvarianten sind auf den Dauerbetrieb ausgelegt. Die Garantie beträgt 3 Jahre (Standard-Modelle) respektive 5 Jahre (Pro-Modelle).

Zielgruppe der IronWolf-Serie sind Anwender, die hohe Speicherkapazitäten und ein hohes Maß an Verfügbarkeit benötigen. Die IronWolf Serie ist ideal für den Einsatz in RAID-Verbünden in Heimservern sowie Servern in kleinen bis mittelständischen Gewerben und Unternehmen und ermöglicht somit hohe Flexibilität im Bezug auf Speicherkapazität und Verfügbarkeit.

IronWolf Health Management

ironwolf-ihm-img-425x459.png

Das IronWolf Health Management ist eine spezielle Schnittstelle, welche von Festplatten der IronWolf-Serie bereitgestellt wird. Sie ermöglicht es, ausführlichere Diagnosedaten über den Zustand der Festplatte zu erhalten, als es mit der bisherigen und weitverbreiteten SMART-Schnittstelle möglich ist. Mehr als hundert Parameter der Festplatte werden ständig überwacht. Mittels des IronWolf Health Management werden nicht nur Aussagen über Zustand und etwaige Fehlerzustände der Festplatte getroffen, sondern auch Anweisungen oder Empfehlungen für den Anwender gesendet, um etwaige Probleme sofort zu beheben. So wird der Nutzer z.B. bei erhöhter Temperatur der Festplatte nicht nur gewarnt, sondern es werden ihm auch sofort Hilfestellungen, wie z.B. das Kontrollieren der Lüfter des Systems, gegeben. Der Nutzer hat somit die Möglichkeit, seine Festplatten proaktiv vor dem verfrühten Ausfall zu schützen.

Da es sich um eine proprietäre Schnittstelle handelt, muss diese explizit in Zusammenarbeit mit Seagate implementiert werden. Aktuell bieten NAS Geräte der Hersteller Synology und Asustor die Möglichkeit das IronWolf Health Management zu verwenden.

Seagate Data Rescue Service

Seagate Data Rescue Service ist ein Datenrettungservice von Seagate, der im Zuge der Neuaufstellung der Guardian Serie vorgestellt wurde. Mit dem Rundumschutz "Rescue Data Recovery Service" besteht ein zusätzlicher Schutz vor Datenverlust im Ernstfall. Er ist bei IronWolf Pro und BarraCuda Pro Festplatten inkludiert, bei allen anderen Seagate Festplatten optional verfügbar. Mit dem "Rescue Data Recovery Service" können die hohen Kosten einer Datenwiederherstellung bei versehentlichem Datenverlust oder bei Ausfall (auch durch externe Einflüsse wie Feuer oder Wasser) gesenket werden. Ein weltweites Team von Datenwiederherstellungs-Experten sorgt laut Seagate für eine 90-prozentige Chance der erfolgreichen Wiederherstellung.

Seagate Data Rescue ist nicht auf Seagate Produkte begrenzt und kann auch für Festplattenmodelle anderer Hersteller, Laptops, Smartphones, Konsolen, Kameras und Drohnen abgeschlossen werden. Die Preise variieren hier jeweils in Abhängigkeit des gewählten Zeitraums und des versicherten Geräts.

Seagate IronWolf 12TB

Kommen wir nun zum Hauptkandidaten dieses Reviews, der Seagate IronWolf 12TB HDD, die mir Seagate freundlicherweise zum Testen zur Verfügung gestellt hat.

IronWolf12tbc0spj.jpg

Technische Daten

MerkmalWert
ModellnummerST12000VN0007
SchnittstelleSATA 6GBit/s
Formfaktor3,5"
Kapazität12TB
Spindelgeschwindigkeit7200rpm
Cache256MB
Maximale Übertragungsrate210MB/s
Anzahl Load-Cycles60000
Lesefehlerrate1 pro 10^15bit
Jährliche Betriebsstunden8760 (Dauerbetrieb)
Jährliche Workload180TB
Mean Time Between Failures (MTBF)1000000h
Verbrauch Standby~0,8W
Verbrauch Leerlauf~5,0W
Verbrauch Last~7,8W

Beschreibung

Genauer handelt es sich bei dem Testkandidaten um das Modell mit der Bezeichnung ST12000VN0007, welches seit Q4 2017 verfügbar ist. Es handelt sich um eine Fesplatte mit 8 Plattern zu jeweils 1,5TB, welche sich in einer Heliumfüllung drehen. Der Abstand zwischen Lese/Schreibköpfen und Plattern kann dadurch auf ein Minimum verringt werden und ermöglicht somit eine enorme Speicherdichte. In regulären, mit Luft gefüllten Festplatten, werden sogenannte Luftkissen eingesetzt, die Luftverwirbelungen zwischen Lese/Schreibköpfen und Plattern verringern. Durch den Einsatz von Helium werden diese Verwirbelungen jedoch stark reduziert, so dass die Luftkissen entfallen können und der gewonnene Raum für zusätzliche Speicherkapazität verwendet werden kann. Die HDD dreht mit 7200 U/min und erreicht Spitzenschreibdatenraten von 210MB/s. Der Stromverbrauch ist im Gegensatz zur Kapazität aufgrund der Heliumfüllung relativ gering. Der Stromverbrauch ist sogar geringer als bei Modellen mit weniger Kapazität, wie z.B. der 8TB Variante, welche unter Last aufgrund ihrer Luftfüllung sogar 8,8W benötigt.

Tests

Die Tests wurden in unterschiedlichen Konfigurationen in einem HP DL160 G6 durchgeführt, der mit einem LSI2008 basierten Host Bus Adapter (HBA) erweitert wurde. Auch wenn das System bereits etwas älter ist, sollte es die Leistungsfähigkeit der IronWolf 12TB HDD nicht einschränken. Als Betriebssystem wurde die Linux Distribution OpenMediaVault 3 bzw. Debian 8 (Jessie) verwendet.

Technische Daten des Testsystems

MerkmalWert
HerstellerHP
ModellDL160 G6
Prozessor2x Intel Xeon E5606 mit 4x 2,13Ghz
Arbeitsspeicher5x 4GB + 1x 2GB DDR3 ECC (22GB insgesamt)
NetzwerkkarteHP NC362i (2x Intel 82576 1Gbit)
System FestplatteA-DATA 16GB USB3 Stick
BetriebssystemOpenMediaVault 3 (Debian 8 Jessie)

Ich habe nur die sequentiellen Datenraten der IronWolf 12TB HDD betrachtet, da diese im Alltag für diese Festplatte bzw. ihren Einsatzzweck als Massendatenspeicher für mich am bedeutensten sind. Bei Zufallszugriffen wird die Geschwindigkeit ähnlich anderer Festplatten sein, benötigt man hier hohe Datenraten sollte man stattdessen auf eine SSD zurückgreifen.

hdparm

hdparm ist ein Linux Tool zum Auslesen als auch Setzen verschiedener Parameter von HDDs. Unter anderem ist auch ein Lesedatenratentest enthalten, welcher verwendet wurde, um die sequentielle, rohe Lesedatenrate der IronWolf 12 TB HDD zu ermitteln.

Folgende Kommandozeile wurde verwendet:

Code:
sudo hdparm -tT --direct /dev/sda

Durch den Parameter --direct wird die Nutzung des Linux Page Caches unterbunden, so dass die echte rohe Lesedatenrate der Festplatte ermittelt werden kann.

hdparm Run 1hdparm Run 1hdparm Run 1hdparm Run 3hdparm Run 1hdparm Avg
233,09 MB/s233,49 MB/s236,68 MB/s234,93 MB/s237,08 MB/s235,05 MB/s

Das Ergebnis sind durchschnittlich 235MB/s sequentiell lesend, ein sehr hoher Wert, welcher eine übliche Netzwerkanbindung mit 1Gbit/s schon ungefähr doppelt auslasten könnte. Schon jetzt lässt sich erahnen, dass man eine 10Gbit/s Anbindung benötigt, um einen RAID Verbund dieser Festplatte vollständig auszureizen.

dd

Anschließend wurde die sequentielle Schreib- als auch Lesedatenrate von verschiedenen RAID Konfigurationen mit der IronWolf 12TB HDD getestet.

Die RAID Verbünde wurde als Software-RAID mit mdadm, dem Linux Standardtool für Software-RAIDs, angelegt. Getestet wurden eine einzelne HDD, RAID0, RAID1, RAID10, RAID5 (mit drei bzw. vier HDDs) und RAID6. Das verwendete Dateisystem ist ext4, welches entsprechend dem RAID Verbund mit der jeweiligen Stripe-Width angelegt wurde. Der effektiv nutzbare Speicher variierte zwischen 11T und 33T.

Die Stripe-Width lässt sich bei von mdadm standardmäßig verwendeten 512KiB Chunks und 4KiB HDD Sektoren wie folgt berechnen:

Code:
512KiB / 4 KiB * Anzahl effektiv nutzbarer Partitionen

Hieraus ergaben sich folgende Stripe-Widths:

Anzahl HDDsRAID LevelEffektiv nutzbare PartitionenStripe-Width
1-1128 KiB
202256 KiB
211128 KiB
4102256 KiB
462256 KiB
352256 KiB
453384 KiB

Die ext4 Dateisysteme wurden anschließend mit folgendem Befehl angelegt:

Code:
sudo mkfs.ext4 -b 4096 -E stride=128,stripe-width=<STRIPEWIDTH> /dev/md0

Schreibdatenraten

Die sequentiellen Schreibdatenraten mit Dateisystem wurden mit folgendem Befehl getestet:

Code:
dd if=/dev/zero of=tempfile bs=1M count=1024 conv=fdatasync,notrunc

Anzahl HDDsRAID LevelBenutzbarer Speicherdd Write Run 1dd Write Run 2dd Write Run 3dd Write Run 4dd Write Run 5dd Write Avg
1-11,0 T213,0 MB/s208,0 MB/s205,0 MB/s205,0 MB/s204,0 MB/s207,0 MB/s
2022,0 T352,0 MB/s341,0 MB/s351,0 MB/s338,0 MB/s346,0 MB/s345,6 MB/s
2111,0 T204,0 MB/s198,0 MB/s202,0 MB/s194,0 MB/s199,0 MB/s199,4 MB/s
41022,0 T343,0 MB/s339,0 MB/s342,0 MB/s337,0 MB/s327,0 MB/s337,6 MB/s
4622,0 T286,0 MB/s287,0 MB/s280,0 MB/s270,0 MB/s299,0 MB/s284,4 MB/s
3522,0 T281,0 MB/s263,0 MB/s289,0 MB/s281,0 MB/s289,0 MB/s280,6 MB/s
4533,0 T368,0 MB/s351,0 MB/s377,0 MB/s353,0 MB/s351,0 MB/s360,0 MB/s

Wie bereits bei den hdparm Tests ersichtlich, reicht bereits eine IronWolf 12TB HDD aus, um eine Netzwerkanbindung mit 1Gbit/s vollständig auszulasten. Dies gilt auch weiterhin bei Einsatz eines Dateisystems wie ext4 ab bereits einer Festplatte. Erwartungsgemäß sind die Stripe Verbünde (RAID 1/10) unter den schnellsten, lediglich der RAID 5 Verbund aus 4 Festplatten ist noch schneller. Aufgrund der geringen Redundanz und der hohen Fehlerwahrscheinlichkeit bei 48TB Rohkapazität ist ein RAID10 der RAID5 Konfiguration jedoch vorzuziehen.

Lesedatenraten

Die sequentiellen Lesedatenraten mit Dateisystem wurden mit folgendem Befehl getestet:

Code:
echo 3 | sudo tee /proc/sys/vm/drop_caches
dd if=tempfile of=/dev/null bs=1M count=1024

Anzahl HDDsRAID LevelBenutzbarer Speicherdd Read Run 1dd Read Run 2dd Read Run 3dd Read Run 4dd Read Run 5dd Read Avg
1-11,0 T245,0 MB/s243,0 MB/s244,0 MB/s241,0 MB/s249,0 MB/s244,4 MB/s
2022,0 T487,0 MB/s480,0 MB/s486,0 MB/s495,0 MB/s475,0 MB/s484,6 MB/s
2111,0 T243,0 MB/s246,0 MB/s240,0 MB/s239,0 MB/s242,0 MB/s242,0 MB/s
41022,0 T397,0 MB/s395,0 MB/s415,0 MB/s386,0 MB/s403,0 MB/s399,2 MB/s
4622,0 T401,0 MB/s403,0 MB/s400,0 MB/s418,0 MB/s405,0 MB/s405,4 MB/s
3522,0 T419,0 MB/s441,0 MB/s456,0 MB/s440,0 MB/s462,0 MB/s443,6 MB/s
4533,0 T628,0 MB/s610,0 MB/s577,0 MB/s650,0 MB/s665,0 MB/s626,0 MB/s

Die Ergebnisse der Lesedatenraten spiegeln in etwa die Ergebnisse der Schreibdatenraten wieder, RAID 0/10 sind mit unter den schnellsten, wobei RAID5 aus 4 Festplatten wieder die Spitze bildet.

Bemerkungen

Betriebsgeräusch

Auffällig ist das Geräusch, welches die Festplatten beim Starten von sich geben. Dieses klingt zunächst etwas besorgniserregend, als ob die HDD Schwierigkeiten beim Anlauf hätte, scheint aber normal zu sein, da die Festplatten im Anschluss fehlerfrei arbeiten. Da es sich um NAS bzw. Serverfestplatten handelt, sind es nicht die leisesten Modelle, in meiner subjektiven Wahrnehmung konnte ich jedoch neben dem Start kein übermäßig lautes Betriebsgeräusch feststellen.

Stromverbrauch

Ich habe versucht den Stromverbrauch der IronWolf 12TB HDD zu messen, da ich jedoch nur ein Messgerät für den Gesamtstromverbrauch des Systems hatte, konnte ich den Verbrauch einer Festplatte nur erahnen. Dennoch waren die Angaben des Datenblatts nachvollziehbar. Es handelt sich um eine für die Speicherkapazität relativ stromsparende Festplatte.

Befestigungspunkte

IronWolf12tbsidertssy.jpg

IronWolf12tbbottom6xsur.jpg

Durch die maximale Ausreizung des 3,5" Formfaktors sind die Befestigungspunkte der IronWolf 12TB HDD leicht im Vergleich zu herkömmlichen Festplatten leicht geändert worden. Auf der Seite gibt es jeweils nur zwei statt drei Befestigungspunkte, wobei der sonst übliche dritte Befestigsungspunkt in der Mitte der HDD entfällt. Auf der Unterseite rückt das sonst mittig positionierte Befestigungspunktepaar weiter nach außen. Dies kann zu Problemen mit manchen Gehäuse führen, welche HDD Trays für die Montage ohne Werkzeug besitzen, in meinem Fall mit den HP G6 HDD Trays war es jedoch kein Problem, da diese die äußeren, seitlichen Befestigungspunkte nutzen.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es sich um eine sehr attraktive NAS Festplatte bzw. Datengrab handelt, da diese auf engstem Raum eine besonders hohe Speicherdichte bei gleichzeitig niedrigen Stromverbrauch bietet. Die sequentiellen Datenraten sind äußerst schnell und können nur mit einer 10Gbit/s Netzwerverbindung voll ausgereizt werden, eine Verwendung durch mehrere Benutzer gleichzeitig sollte also kein Problem darstellen.

Als kleiner Haken bleibt jedoch - und ist für mich auch auch gleichzeitig der größte Vorteil dieser Festplatte: die hohe Speicherkapazität! Man sollte sich bewusst sein, dass 12TB pro HDD auch gebackupt werden wollen. Fällt eine solche HDD trotz allem doch einmal aus, ist das Potential für möglichen Datenverlust doch recht hoch.
 
woah, danke. weißt du ob das mit dem weglassen der mittleren bohrung bei solchen festplatten normal ist? ich meine mich zu erinnern das sämtliche meiner gehäuse bisher eben diese genutzt haben und sich immer eine der beiden äußeren nicht nutzen ließ.
 
Die nutzbare Kapazität einer 12TB HDD ist nicht 11T, sondern 12TB bzw. 10,91TiB. So sieht es z.B. für eine große Partition auf einer 10TB HDD aus:

properties_10tb_hdd_9-09tb-png.573149


Wie man an der Zahl im roten Rahmen sieht, sind des etwas über 10TB die dann frei sind und rund 400MB die die Metadaten des leeren Filesystems schon belegen. Microsoft rechnet bei Windows zwar mit Binärpräfixen (also Zweipotenzen), verwendet aber nicht die korrekten Einheiten und deren Abkürzungen. Korrekt wäre hier TiB für Tebibyte, TB ist nämlich nach dem Internationalen Einheitensystem (SI) die Abkürzung für Terabyte und 1 TB ist immer genau 1.000.000.000.000 Bytes, so steht es auch auf den Verpackungen und in den Datenblättern der HDD und SSDs drin.
Leider steht nicht in den Reviews, Windows nutzt die falschen Einheiten, sondern so ein Blödsinn wie eben "die Nettokapazität beträgt" oder "formatiert beträgt die Kapazität dann nur noch...." was alles Quatsch und totaler Blödsinn ist. Es gehen hier in diesem Beispiel durch das Formatieren genau 400.064.512 Byte verloren, aber die Metadaten von NTFS stehen in Dateien (deren Namen fangen mit $ und sie sind nicht im Explorer sichtbar, allenfalls im Resourcen Manager sieht man sie wenn auf die zugegriffen wird) die Spare angelegt werden und daher bei Bedarf, also mit der steigenden Nutzung des Filesystems, in ihrer Größe wachsen.
 
Ich bin über diesen Thread gestolpert da ich mich für NAS Festplatte interessiere.

Was sagt ein Test einer NAS Platte ohne (Soft/Hard)Raid Verbund eigentlich aus?

Ich habe mir die etwas kleineren 4TB Ironwolf gegönnt.

Alle Platten Original Verpackt und auf Garantie überprüft, dennoch war eine Festplatte kaputt. Habe nun einen Austausch vom Händler bekommen und alles läuft bis jetzt problemlos.

Was der genaue Grund war kann ich nicht sagen eventuell Transportschaden... ?! ich wäre aber sehr vorsichtig wenn ich schon lese

Evostar schrieb:
Auffällig ist das Geräusch, welches die Festplatten beim Starten von sich geben. Dieses klingt zunächst etwas besorgniserregend, als ob die HDD Schwierigkeiten beim Anlauf hätte, scheint aber normal zu sein, da die Festplatten im Anschluss fehlerfrei arbeiten.

Das ist bei mir auch aufgetreten und die Platte wurde an diversen Mainboards nicht mehr erkannt und linux hat sie im hotplug mit diversen Fehlern abgewiesen.

Ob das mit WD und einem derben Preisaufschlag besser gelaufen wäre kann ich nicht beurteilen bin trotzdem etwas ernüchtert und hoffe das es jetzt läuft.


Kleiner Tipp noch: Teilweise sind wohl OEM Platte im Umlauf.

Prüft eure SN/MN unter folgender Seite.
http://support.seagate.com/customer/de-DE/warranty_validation.jsp
 
Von HGST gibt es dieses Video über die Empfindlichkeit und korrekt Handhabung von HDDs, mit dem Empfehlung wie die Umgebung aussehen sollte auf denen mit HDDs gearbeitet wird und sie weisen darauf hin, dass die Schäden sich auch erst später bemerkbar machen können. Wie man sieht richtet sich dies eher weniger an die Endanwender, als viel mehr an die ganze Kette auf dem Weg dazwischen, dort scheint es also noch erheblichen Schulungsbedarf zu geben. HDDs verlassen die Herstellerwerke nicht ohne die Endkontrolle bestanden zu haben, wenn eine bei Ankunft beim Kunden kaputt ist, dann ist ihr sehr wahrscheinlich auf dem Weg vom Werk zum Kunden etwas mit ihr passiert.

Die 4TB als etwas kleiner wie die 12TB zu bezeichnen, ist schon ein wenig verniedlichend, die beiden haben außer dem Namen wenig gemeinsam, die 12TB hat 7200rpm, Heliumfüllung und eine UBER von 1:10^15.
 
Evostar schrieb:
Man sollte sich bewusst sein, dass 12TB pro HDD auch gebackupt werden wollen.
Bei drei 4TB Platten hätte man doch das gleiche Problem. Es ändert sich ja nichts an der Gesamtmenge der gespeicherten Daten, nur weil man sie aufteilt.

Evostar schrieb:
Fällt eine solche HDD trotz allem doch einmal aus, ist das Potential für möglichen Datenverlust doch recht hoch.
Eigentlich müsste das Ausfallrisiko doch bei drei 4TB oder zwei 6TB Platten größer sein als bei einer einzigen 12TB Platte.
 
Eben, das Risiko das eine HDD ausfällt ist im Prinzip geringer als das eine von zwei oder drei ausfällt, wenn die Ausfallraten der jeweiligen Platten etwa gleich ist, aber wie hoch die jeweils sind, kann man meist erst nach Jahren wirklich sagen. Natürlich ist der potentielle Datenverlust bei einer kleinern Platte geringer, aber damit es kein realer Datenverlust wird, hat man eben Backups zu haben.
 
@0-8-15 User

Wenn du davon ausgehst, dass du einen gesamten Datenverlust erleidest, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit sehr wohl im Gegensatz zu mehreren Platten. Zumindestens, solange diese unabhängig voneinander sind. Aber wer betreibt ein RAID0 mit 3 HDDs?

Wenn du mehr als eine Platte hast, erhöht sich natürlich die Wahrscheinlichtkeit, dass eine Ausfällt. Nicht aber unbedingt die Wahrscheinlichkeit, dass du alle Daten verlierst.

Wie man es dreht und wendet, ich finde 12TB sind eine Menge wenn es um Backups geht.
 
Wenn man keine 12TB an Daten hat von denen man sagt man möchte sie nicht verlieren, braucht man auch nicht die ganze 12TB zu backuppen. Wenn man aber 12TB wichtiger Daten hat, muss man wieso noch mal 12TB für die Backups haben, egal auf wie viele HDDs diese nur verteilt sind.
 
Holt schrieb:
Wie man sieht richtet sich dies eher weniger an die Endanwender, als viel mehr an die ganze Kette auf dem Weg dazwischen, dort scheint es also noch erheblichen Schulungsbedarf zu geben.


Also bei Online-Händlern ist die Versandverpackung von HDDs oft so schlecht, dass es schon fast wieder lustig ist ...

Z.B. zwei HDDs, jede wie ein Brötchen in eine Lage Blisterfolie gewickelt, zusammen in einen großen Karton, dazu ein bisschen (aber ja nicht zu viel!) Füllmaterial, damit die Platten auch schön Platz zum Herumfliegen haben. Da zweifelt man manchmal wirklich am Verstand der Person, die das eingepackt hat. Viel mehr als ein IQ von 80 kann da nicht gewesen sein.

Erstaunlich ist dann aber, wie viele Platten bei so schlechter Verpackung tatsächlich noch bestens funktionieren. Wobei man natürlich die späteren Schäden nicht ausschließen kann...
 
highks schrieb:
Also bei Online-Händlern ist die Versandverpackung von HDDs oft so schlecht, dass es schon fast wieder lustig ist

..wirklich teilweise erstaunlich/erschreckend in letzter Zeit!

Lustig finden wir das schon gar nicht, weil natürlich diese Art von Schäden (vor allem Langzeitschäden bzw. später auftretende Folgeschäden) am Ende auf den Hersteller zurückfallen. Davon sind zwar letztendlich alle großen HDD-Fabrikanten betroffen; es gilt aber hier trotzdem zu handeln und diese Thematik anzugehen.

Wir haben das Thema intern bereits weitergeleitet, werden alle größeren Händler kontaktieren und diese bitten, zukünftig auf korrekte Verpackungen zu achten! Und natürlich werden wir die Entwicklungen -u.a. durch Eure Rückmeldungen- auch in Zukunft weiter verfolgen und hoffen auf baldige Besserung!
 
Es wäre richtig gut gewesen, wenn sie im den Styropor keine Bewegungsfreiheit gehabt hätte, denn das ist von der Größe des inneren Bereichs her eindeutig nicht für 3.5" HDDs gemacht.
 
Holt schrieb:
Es wäre richtig gut gewesen, wenn sie im den Styropor keine Bewegungsfreiheit gehabt hätte

Das stimmt zwar -
aber im Gegensatz zu so einigen MF-Verpackungs-Horrorstorys in letzter Zeit ist diese Verpackung schon ein deutlicher Fortschritt!
Da scheint unsere "Verpackungs-Offensive" ja langsam zu greifen.. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für das Review! Ich hoffe da kommt auch bald eine 14TB Version + 5 Jahre Garantie raus..
 
0-8-15 User schrieb:
So sah das Mindfactory Paket aus, mit dem gestern meine neue 12TB Platte ankam.


sieht ja super aus. wenn ich schon sehe wie viele leute auf amazon ihre HDDs erhalten haben - abartig ...

kann sonst jemand einen shop empfehlen der HDDs so super verpackt?

danke!
 
Also ich kaufe HDDs nur in Ladengeschäften, da hat man dies Problem nicht.
 
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