Nun, es ist doch sehr interessant, wenn das ausgerechnet diejenigen Politiker fordern, die sich auf die Seite der Karikaturisten geschlagen haben. Ich schiele da besonders in die deutsche-konservative Ecke...
Wenn Du auf Herrn Stoiber schielst, dann schaust Du leider falsch. Herr Stoiber hat sich keineswegs "auf die Seite der Karikaturisten geschlagen", sondern "einen verantwortungsvollen Umgang mit der Pressefreiheit" gefordert und gesagt: Der Respekt vor der Religion anderer Menschen verlange „manchmal eben auch ein Stück Zurückhaltung”.
Auch die taz, die die Karikaturen abgedruckt hat würde ich nicht unbedingt der deutsch-konservativen Ecke zuordnen.
Somit sind die Äußerungen Stoibers in Bezug auf dem Film ähnlich gelagert wie die in Bezug auf die Karikaturen. Er fordert "Zurückhaltung" und "Verantwortungsbewußtsein".
Oder schaut Euch mal "München" von meinem speziellen Propagandafreund Spielberg an. Ganz genauso: Juden gut, Palästinenser böse.
Ähnlich verhält es sich mit Spielbergs Film, der übrigens, besonders von den israelfreundlichen Kritikern, mehrheitlich dafür kritisiert wird, daß er eben nicht nach dem Schema "Juden gut, Palästinenser böse" verfährt, sondern ganz im Gegenteil die Sympathie des Zuschauers zunehmend auf die Palästinenser leitet. Und dies obwohl prinzipiell außer Frage steht, daß die palästinensischen Terroristen, die die wehrlosen Sportler ermordet haben, tatsächlich "die Bösen" sind.
Zuletzt bearbeitet: