News Software und Architektur: VW steigt mit 5 Milliarden US-Dollar bei Rivian ein

xexex schrieb:
VW muss, weil sie mit der bisherigen Lösung schlichtweg am Ende sind und so weder flexibel auf Märkte noch auf technische Entwicklung reagieren können. Mag hierzulande noch nicht angekommen sein, aber die Möglichkeit in einem älteren Auto einfach den Rechner austauschen zu können und die modernste Elektronik im Fahrzeug zu haben, ist für andere nicht so unerheblich.

VW schafft es ja nicht einmal innerhalb eines Konzerns für Einheitlichkeit zu sorgen, was letztlich Geld und Ressourcen verschwendet. Wenn ich mir da zum Beispiel Stellantis anschaue, da läuft im Opel identische Software wie im Peugeot und mit ziemlicher Sicherheit, auch in einigen anderen Marken.
Als Tesla 3G Modems verbaut hatte, mussten die Kunden auf eigene Kosten (erst >2.000€, später weniger) die gesamte MCU2 Einheit erwerben anstatt nur das Modem zu wechseln. Da allerhand Fahrzeugfunktionen jedoch die Internetverbindung brauchen, ist dieses Upgrade nur schwerlich als optional anzusehen.
Mit fällt es da echt schwer diesen Grad an Integration als Feature anzusehen.

Und VW kann sowas bei vielen Modellen nicht bringen. Je nach Modell ein Modem vorzusehen ist für VW sinnvoll. Da will man aber nicht jedesmal Varianten der sehr teuren MCU erstellen. Da ist Modularität gefragt. Ebenso werden dir das Fuhrparkmanagement der Firmenkunden einen Husten, wenn man bei Fahrzeugen die 2..3 Jahre alt sind die MCU tauschen soll, nur weil das Modem veraltet ist.
An sich ist das Vergleichbar mit PC/Notebooktechnik vergleichbar. Integration schön und gut, aber ein paar Dinge sind sinnvoller modular um einen größeren Bereich an Produktvielfalt abzudecken und kostengünstiges Nachrüsten zu erlauben.

Und das die Ziele von Cariad anfangs zu hoch gesteckt waren und das ganze Projekt im Kleinklein, dem typischem "das ist ne andere Kostenstelle"[1] und Verantwortlichkeitsstreit mächtig sabotiert wurde stimmt. Nur Soooo schlecht ist es aktuell gar nicht.

[1]So Geschichten wie Software und Hardware der Multimediaeinheit sind je anderen Kostenstellen zugeordnet. Bereich HW kostenoptimiert die Hardware um eigene Zielvorgaben bzw. Boni zu erreichen. Software guckt blööde, weil Prod. auf einmal viel weniger Festspeicher und RAM hat..
 
Piktogramm schrieb:
Als Tesla 3G Modems verbaut hatte, mussten die Kunden auf eigene Kosten (erst >2.000€, später weniger) die gesamte MCU2 Einheit erwerben anstatt nur das Modem zu wechseln.
Sorry aber womit argumentierst du hier? Sie konnten es wechseln, versuche du das mal bei einem anderen Hersteller.
Nach Abschaltung des 3G-Netzdienstes durch die Mobilfunkanbieter benötigt Ihr Fahrzeug ein LTE-fähiges Modem, um die Mobilfunk-Konnektivität aufrechtzuerhalten. Für Kauf und Installation dieses Modems durch Tesla vereinbaren Sie einfach einen Servicetermin über Ihre Tesla Mobile App. Wählen Sie „Upgrades & Zubehör“> „Installation von Zubehör“> „LTE-Upgrade“. Dieses LTE-Modem-Upgrade ist für 168€ zuzüglich anfallender Steuern und Installation erhältlich.

Piktogramm schrieb:
Und VW kann sowas bei vielen Modellen nicht bringen.
VW verlangt für die Freischaltung einer bereits verbauten DAB+ Moduls schlappe 500€, von wegen sie können sowas nicht bringen.

Darum geht es aber nicht und auch weniger um Firmenfahrzeuge, die werden meist neu geleased und dann sowieso nach 3J abgestoßen. Wichtig ist aber was dann mit der Fahrzeugen passiert und ob der Kunde dann noch nach 5J eine aktuelle Software nutzen kann und da sieht es bei fast allen Herstellern schwarz. Ein PKW lebt hierzulande im Schnitt 10 Jahre, das ist für ein Auto nicht viel, für den "Computerteil" eine Ewigkeit. Rein vom Blick auf autonomes Fahren, ist das ein Sprung von Level 0 Autonomie zu Level 2 Autonomie.
 
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xexex schrieb:
Inwiefern soll es besser funktionieren, wenn man nun die Software von einem US Unternehmen entwickeln lässt? Gelten da die von dir erwähnten Patente von Bosch nicht?

Weil es nicht das ist was hier passiert. VW ist interessiert an dem framework.

Ein Beispiel um es zu veranschaulichen: wäre es ein Handy und kein Auto, würde VW als OS statt einer Eigenentwicklung wie zum Beispiel Symbian auf Android setzen. Von mir aus AOSP. Das ist im Endeffekt aber nur der Kernel. Die jeweiligen Softwarepakete für die Steuergeräte etc. sowie VW-eigene Funktionen/GUIs/Aufsätze etc. entwickelt jetzt CARIAD.
 
ThePlayer schrieb:
Auch wenn Deutschland aktuell so ziemlich gegen den Elektroauto Strom schwimmt. Tut es der Rest der Welt nicht. Vor allem der wichtigste Markt in China nicht.

Seh ich auch als Problematisch an. Wenn du bei BMW irgendwen fragst wie er den Markt China einschätzt dann fangen die alle zu zittern an weil wenn der wegbricht dann siehts richtig duster aus für BMW und co und folglich auch für Deutschland.
Meiner Meinung nach ist das zum einem sehr viel Verarsche was da gerade verkündet wird und zum Großteil kurzfrisitiges Denken von irgendwelchen Leuten die kurzfrisitig für ihren Bonus ne Quote erfüllen müssen und die Politik ködert die Dummen um weiter 4 Jahre relevant zu sein.

Allein die Macht die der Staat China auf seine Bevölkerung und das Leben in seinem Land hat is schon so crazy, dass die einfach einen Wechsel erzwingen können und da wird hart drauf geschissen ob ein chinesisches Equivalent zu einem deutschen Heinzrüdiger seinem Verbrenner hinterher trauert oder der da irgendwelche Nachteile hat.
Soweit ich weiß is der chinesische Markt auch der einzige im Moment in dem der Markt gerade wächst während er überall sonst fällt.
 
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TenDance schrieb:
Die jeweiligen Softwarepakete für die Steuergeräte etc. sowie VW-eigene Funktionen/GUIs/Aufsätze etc. entwickelt jetzt CARIAD
Dann lies dir mal den Artikeltext durch, woran VW interessiert ist.
Rivian schreibt sich auf die Fahnen, von Tag eins an in-house eine eigene Netzwerk-Architektur, eigene ECUs und eigene Software dafür entwickelt zu haben, um möglichst flexibel und nicht von Zulieferern oder anderen Drittparteien abhängig zu sein.
Kurzfristig soll VW allerdings auch schon auf die aktuelle elektrische Architektur und Software von Rivian Zugriff erhalten. Das Unternehmen hat jüngst die zweite Generation des R1S und R1T vorgestellt, die bereits eine aktualisierte eigene Architektur nutzen, die mit 7 anstelle von bislang 17 ECUs auskommt.
Hier geht es nicht darum eine hübschere UI zu bekommen, sondern eine komplett eigene Plattform mit eigenen Steuergeräten zu nutzen, so wie Tesla es seit Jahren macht und das "Zeug" von Bosch und Co. loszuwerden. Cariad ist hingegen praktisch tot...
https://www.automotiveit.eu/strategy/es-ist-schwer-zu-sagen-was-mit-cariad-passieren-wird-377.html
 
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