Also nun mal der Reihe nach.
„Tatsache ist, dass über Spielekonsolen, am PC oder online Spiele gespielt werden können, die dem Nutzer Gelegenheit geben, virtuelle Gewalt gegenüber realistischen Abbildern von Menschen auszuüben.
Ich denke mit dieser Aussage stimmen wir alle überein. Es ist nun einmal Tatsache.
Diese Spiele enthalten massive und wirklichkeitsnahe Gewaltdarstellungen, die wir als unethisch ablehnen.
Eine persönliche Meinung, die man teilen kann oder auch nicht. Aber doch kein Grund sich jetzt unangebracht aufzuregen, oder?
Wir sind besorgt, dass auch junge User über diese Spiele ... auf vielfältige Weise mit Gewalt in Kontakt kommen können.
Eine berechtigte Sorge, wie ich finde. Auch wenn die Gewalt nur virtuell ist.
Deshalb nehmen wir in besonderer Verantwortung für die uns anvertrauten Kinder und Jugendlichen eine kritische und distanzierende Haltung zu den Inhalten von so genannten Shooterspielen beziehungsweise Online- oder PC-Kriegsspielen ein.“
Und hier liegt der eigentliche Knackpunkt der Argumentation. In ausnahmslos allen anderen Foren, in denen es hier um gewalthaltige Actionspiele ging, wurde sich immer darüber aufgeregt, dass der Vormund seine Kinder unbeaufsichtigt an den PC lässt. Nun übernimmt endlich mal jemand diese verantwortungsvolle Aufgabe (SOS-Kinderdorf == Vormund der Kinder, die größtenteils kindlichen oder jugendlichen Alters sein sollten) und wieder regen sich alle drüber auf.
Ihr müsst euch endlich mal entscheiden was ihr überhaupt wollt, liebe "Killerspieler".
So eine undifferenzierte Aurgumentation ist tatsächlich BILD-Niveau. Die News ist es allerdings keinesfalls. Man sollte sich nur mal wirklich mit dem Inhalt auseinandersetzen.
Also wollt ihr lieber, dass diese hilfsbedürftigen Kinder genauso unbeaufsichtigt mit (virtueller) Gewalt in Kontakt kommen (evtl. hängen ja Spendenlisten aus und die Kinder fragen, was "Gamersunity" ist) oder wollt ihr eine Bevormundung durch Erziehungsberechtigte, die nicht jedem 12 jährigen Kind die Gelegenheit geben wollen, aufgrund von Bannern/Spenden auf gewalthaltige Actionspiele aufmerksam zu werden?
Auch braucht man hier nicht wieder alle Gamer über einen Kamm zu scheeren. Es wird in der Stellungnahme ausschließlich von Shootern und Kriegsspielen gesprochen. Man verteufelt also nicht einmal alle Spiele sondern nur bestimmte Genres (auch wenn es einige Poster gerne anders polemisieren würden). Und das sind durchaus die Genres, die ihr euren Kindern wohl auch nicht zumuten wollen würdet, gerade in unruhigen sozialen Verhältnissen. Denn wohin ein instabiles Umfeld und fehlende emotionale Reife in diesem Zusammenhang führen können, haben wir ja grad erst erleben müssen.
Von daher halte ich die Haltung der SOS-Kinderdörfer für überaus gerechtfertigt. Und alle Gamer, die mal richtig Arsch in der Hose haben, spenden jetzt erst recht, weil sie die kleinen Kinder so lange wie möglich von solchen Unterhaltungsmedien fern halten wollen. Die haben wahrlich andere Porbleme!