Herdware schrieb:
RCM ist in Trinity und Vishera vorhanden, wird aber nur in Trinity genutzt, da bei Vishera die Taktfrequenzen zu hoch sind und RCM deshalb nicht mehr optimal funktionieren würde:
http://forums.anandtech.com/showthread.php?p=34162781
(Idontcare ist nicht irgendein Forist, sondern hat beruflich mit Chipdesign/IC-Ferigung zu tun und ziemlich viel Ahnung von dem Thema.)
Richlands höhere Taktfrequenzen wären dann also eher ein Hinweis darauf, dass RCM abgeschaltet wurde. Das könnte sich (leicht) negativ auf den Verbrauch auswirken. Aber vielleicht konnte AMD das mit anderen Stromsparmechanismen oder Fortschritten im Fertigungsprozess kompensieren. Wir werden es sehen, wenn die Richland getestet werden.
Ich hab einen ähnlichen Verdacht schon anderswo geäussert. Auf dem Papier ist die TDP bei Richland ja identisch zu den Trinitys. Aber schon die Trinitys waren eher über der TDP. Es kann natürlich gut sein, dass der bisherige GloFo 32nm-Prozess immer noch "Reserven" hat, aber Wunder darf man eher nicht erwarten. Wir werden wohl einfach abwarten müssen. Zuviel Spekulation gibt in den AMD-Threads immer schnell mal ein paar veritable Grabenkriege.
aylano schrieb:
Achso, was haben sie falsch Entschieden?
Bulldozer ist ein Produkt, was nicht im Konzept versagt hat, wie Itatinum & Netburst.
Bulldozer ist weder ineffizenter gegenüber K10 und kann trotz Fertigungs-Rückstand sehr gut mithalten.
Mit "Bulldozer" habe ich hier "Zambezi" gemeint. Und Zambezi war der einzige Vertreter der Bulldozer-Architektur. Die neuere Visheras und Trinitys haben Piledriver-Kerne. Du willst jetzt wohl nicht behaupten, dass der Zambezi-Bulldozer effizient war? Klar hatte der schon einen 32nm-Prozess, aber man hat aus Zeitgründen auf Soft-Edge-Flops gesetzt. Der Hauptunterschied in der Effizienz bei den Piledriver-Kernen war dann, dass man eben die Soft-Edge-Flops durch Hard-Edge-Flops ersetzt hat. Man hat also nachgebessert, wo man zuerst aus Zeitgründen nachlässig war. Es gab natürlich noch andere Verbesserungen am GloFo 32nm-Prozess. Piledriver-Kerne sind prozesstechnisch in etwas dort, wo intel mit der zweiten 32nm Generation war mit SandyBridge. Man kann die verschiedenen Prozesse aber nicht 1:1 vergleichen.
Siehe dazu:
http://www.anandtech.com/show/5831/amd-trinity-review-a10-4600m-a-new-hope
Fundamental to Piledriver is a significant switch in the type of flip-flops used throughout the design. Flip-flops, or flops as they are commonly called, are simple pieces of logic that store some form of data or state. In a microprocessor they can be found in many places, including the start and end of a pipeline stage. Work is done prior to a flop and committed at the flop or array of flops. The output of these flops becomes the input to the next array of logic. Normally flops are hard edge elements—data is latched at the rising edge of the clock.
In very high frequency designs however, there can be a considerable amount of variability or jitter in the clock. You either have to spend a lot of time ensuring that your design can account for this jitter, or you can incorporate logic that's more tolerant of jitter. The former requires more effort, while the latter burns more power. Bulldozer opted for the latter.
In order to get Bulldozer to market as quickly as possible, after far too many delays, AMD opted to use soft edge flops quite often in the design. Soft edge flops are the opposite of their harder counterparts; they are designed to allow the clock signal to spill over the clock edge while still functioning. Piledriver on the other hand was the result of a systematic effort to swap in smaller, hard edge flops where there was timing margin in the design. The result is a tangible reduction in power consumption. Across the board there's a 10% reduction in dynamic power consumption compared to Bulldozer, and some workloads are apparently even pushing a 20% reduction in active power. Given Piledriver's role in Trinity, as a mostly mobile-focused product, this power reduction was well worth the effort.
Was Itanium/Netburst angeht: Itanium hat vom Konzept her nicht versagt, es hat sich bloss nicht durchgesetzt und ist nur in fetten Servern zu finden. Es werden sogar noch Itaniums für diesen Nischenmarkt produziert. Der Hauptgrund dafür war die nicht vorhandene Kompatibilität mit x86-Software. Das ist bei der AMD64-Architektur eben wesentlich besser.
Netburst war wirklich eine Sackgasse. Und seitdem intel das gemerkt hat und mit der Core-Mikroarchitektur auf dem Markt kam, sieht es schlecht aus für AMD.
Ach ja, und jetzt musst Du uns noch erklären, wo die Bulldozer-Architektur im Moment so gut mit intel mithalten kann. Hast Du schon mal Benchmarks angeschaut?
Sogar gemäss AMD (!) konkurriert der FX-8350 offiziell mit dem i5-3570K und wird von diesem in den meisten Benchmarks geschlagen, während er deutlich weniger Strom braucht. Es gibt ein paar wenige Anwendungsfälle (Kompression, Kryptografie und Video-Encoding), wo die aktuellen AMD-Topmodelle sehr gut dastehen, gerade auch in Sachen Preis/Leistung. Nur ist das für die meisten Anwender nicht so wichtig.
LoRDxRaVeN schrieb:
Schon blöd, dass sowohl Trinity, als auch Vishera genauso "Bulldozer" sind, gell?
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Es ist einfach ein Kreuz mit den Codenamen.
Das ist eben teilweise falsch: Trinity und Vishera gehören zur Piledriver-Generation, während Zambezi zur Bulldozer-Generation gehört. Beim Zambezi reden aber alle immer von "Bulldozer", deshalb habe ich mich der allg. Verständlichkeit dem angeschlossen. Schliesslich gibt es nur eine Bulldozer-Serie, eben die Zambezis. Verwechslungspotential gibt es aber zwangsweise, da die Mikroarchitektur eben auch mit Bulldozer benannt wird (also alle bisher geplanten Generationen von Bulldozer, Piledriver, Excavator bis Steamroller). Korrekterweise müsste man nur von Trinity, Vishera und Zambezi reden, wenn man die jeweiligen CPUs/APUs meint. Mit Bulldozer, Piledriver, Steamroller und Excavator ist die Architektur(-Generation) gemeint. Dass die Namen für die Architektur(-Generationen) alle aus der gleichen Schublade kommen, versinnbildlicht ihre Verwandtschaft. Am Namenswirrwar ist AMD nicht ganz unschuldig, weil die neue Mikroarchitektur ("family 15h microarchitecture") gleich benannt ist wie die erste Generation der Kerne. Das andere Problem ist halt, dass es hier auf dem Forum (und anderswo) gebräuchlicher ist, die Zambezis als Bulldozer zu benennen. Ich rede gerne von Zambezis, wenn es sonst nicht verständlich ist.
Es ist immer wieder schön, wie gewisse Erbsenzähler andere auf dem Forum belehren wollen und eigentlich gar nichts zur Sache sagen. Aber ich kenne das schon aus den diversen AMD-Threads und es stört mich nicht wirklich.
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