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Spielemagazine auf dem absteigenden Ast?

Es war ohne Frage eine ganze andere Zeit. Sicherlich haben die Hefte mehr geboten, als nur Infos (spätestens mit Videos auf der Disk :D). Aber primär war es die Anlaufstelle überhaupt, um zu wissen, wann ein Spiel überhaupt erscheint / was es auf dem Markt gibt. Sehr spannend auch immer Messeberichte, wo ein kleiner 4 x 4 cm Kasten ausgereicht hat, dass man die "tollsten Vorstellungen" hatte, obwohl man nur Name des Spiels + kurzer Gameplaybeschreibung + ggf. einen Screen gesehen hatte. Dazu Händerlisten & Preise. Spätestens mit dem Aufkommen der CD als Beilage gab es ein wunderbares Angebot an Demos und CO. Mit ein wenig Glück war auch zum Lieblingsspiel etwa ein neuer Level mit auf der Scheibe und natürlich auch der ein oder andere dringend benötigte Patch. Man denke etwa an die Anstoss-Serie. ^^
 
Ja damals musste man noch für Patches quasi bezahlen, weil man anders nicht rangekommen ist.
Demos waren immer nett. Mittlerweile gibt es oft keine Demo mehr und so mancher Patch ist mehrere Gigabyte groß.
 
Die Hefte waren die einzige Möglichkeit, sich über Spiele und sein Hobby zu informieren. Man hatte ja gar nicht die Möglichkeit, an so viele Spiele ranzukommen. Selbst als eifriger C64er "Spieletauscher" sind viele Spiele trotzdem nicht erreichbar gewesen, wenn man nicht gerade ein Spezialgeschäft in der Stadt hatte. Und das gab es nur in den Großstädten. Mein Computerhändler hatte vielleicht so 10 oder 20 Spiele im Geschäft, 10 für den C64, 5 für Atari und 5 für Amiga. Uralt waren sie alle schon damals.

Das waren Zeiten, die kann man sich nur sehr schwer vorstellen, wenn man sie nicht selbst erlebt hat. Später dienten die Magazine dann als Überblick auf den ausufernden Spielemarkt. Heute in Zeiten von Steam (Nutzerreviews, Videos, Screenshots) und Twitch sind sie ein Relikt vergangener Tage.
 
Durch die hohen Bandbreiten, die heutzutage viele zur Verfügung haben, ist dieser Wechsel leider nicht aufzuhalten. Viele haben ja mittlerweile eine 16 Mbit Leitung. Zusätzlich hat sich ja auch das ganze System von Spielen geändert. Früher waren in den Magazinen die Beilagen DVD voll mit Demoversionen von kommenden Spielen. Mittlerweile werden Spiele als Early-Access/Beta Version angeboten. Somit kommt dann auch die Einstellung vieler Publisher, die die Entwickler unter Druck setzen und die Spiele mittlerweile unfertig veröffentlicht werden. Bestes Beispiel war das Debakel um den Release von Gothic 3 und 1 Jahr später das verhunzte "Addon", an dem JoWooD zu Grunde ging. Manchmal erinnere ich mich gerne an meine Jugend zurück und in dieser Branche ist das Sprichwort "Früher war alles besser" nicht ganz fehl am Platz.
 
Man hatte aber dafür auch immer mal wieder interessante Erlebnisse. Was ist man da von Laden zu Laden gelaufen, um das zu finden, was man wollte oder plötzlich hat man mitbekommen, dass Titel X schon raus war.


Oder wenn ich da an meine Odyssee denke, als Rebel Assault das große Thema war. 1 x beim Kumpel gespielt und da musste Spiel + CD-Laufwerk auch ins Haus.

Morgens knapp 2 Stunden mit Bus & Bahn in die nächste Großstadt zum Computerladen gefahren (Kennt noch jemand Escom?). Da dann nur ein Single-Speed-CD-ROM bekommen, weil Double-Speed aus war. Danach weitere 30 Minuten zum Softwareladen gebraucht, aber da war nix mit einfach mitnehmen. Da wurde einem gesagt, dass sie gestern ein Exemplar bekommen hatten und das gleich wieder ausverkauft war. Wann wieder was reinkommt? Unbekannt / man soll es nächste Woche noch einmal versuchen. :freak:

Also wieder 2 Stunden zurück nach Hause, dort dann die Nummer vom Versandhändler in der Nähe rausgesucht, wo man auch abholen kann und gefragt, ob das Spiel auf Lager ist. War es. :D Also mit dem Vater ins Auto und sich die ~60km hin und zurück fahren lassen. ^^

Dann - inzwischen war es später Nachmittag - an den Einbau vom CD-Laufwerk gemacht. Dabei stellte sich raus, dass keine Treiber Diskette beilagt. :freak: Im Laden angerufen und die haben nicht schlecht gestaunt: Der gesamten Lieferung an CD-Laufwerken fehlten die Treiber-Disketten. Also wieder mit Bus & Bahn in die Stadt (2 Stunden), eine kopierte Diskette bekommen und wieder zurück (2 Stunden).

Der Tag war damit rum, aber am Ende lief alles. Kann man sich in Zeiten, wo man entweder alles am nächsten Tag von Amazon bekommen hat oder in jedem Blödmarkt kaufen kann, gar nicht mehr vorstellen.
 
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Ich muss sagen, dass die Karstadt-Filialen in meiner Umgebung damals ziemlich gut ausgestattet waren und sogar Verkäufer hatten, die sich richtig auskannten.
So konnte man z.B. nach einem Adapter für den Anschluss eines Centronics-Druckers an einen C64 fragen, oder nach einem passenden "hochauflösenden" Monochrom-Monitor für den C128 (inklusive speziellem Anschlusskabel mit Umschalter) usw.

Auch die Spiele-Abteilung war recht groß. Es gab mehrere Regale mit großer Auswahl an Spielen für die verschiedenen Computersysteme. So konnte ich schön anschaulich miterleben, wie der Regalplatz für die C64-Spiele immer mehr dahinschrumpfte. Aufgefressen erst von Atari- und Amiga-Spielen und letztlich alle zusammen von den PC-Games. :D

Aber ohne Spielemagazine war das einzige, nach dem man sich ein Spiel aussuchen konnte, die Verpackung. Wenn man Glück hatte, gab es ein paar Screenshots und Auflistung von Features auf der Rückseite. Oft genug waren die aber auch eher irreführend als hilfreich.

Letztlich waren die Magazine unverzichtbar. Ohne sie wäre es bei den Computerspielen wohl nochmal so gekommen, wie beim großen Videospiel-Crash Anfang der 80er. Da hatten es die Leute irgendwann satt, ständig (Atari-)Spiele zu kaufen, die sich als totaler Mist herausstellten. Die guten Spiele versanken in einem Berg von schlechten Billigproduktionen und es gab noch keine spezialisierten Magazine, die einem da durch geholfen hätten.
 
@Herdware
Karstadt war natürlich ein Traum, für uns "Dorfkinder" sah die Realität dann genau so aus, wie @M@rsupil@mi beschrieben hat.
Und klar kann man sich als C64er Veteran noch an Escom, Vobis und Comtech erinnern. Auch an WOM*, denn dort endeten die Klassenausflüge, sobald der Lehrer nach dem obligatorischen Museumsbesuch uns "Dorfschüler" von der Leine gelassen hatte.

*World of Music, für die jüngeren Leute. Stellt Euch Eure mp3 Sammlung oder Spotify vor. Immer so 10-15 Lieder auf eine der witzigen Silberscheiben gepresst mit bunten Bildern für umgerechnet 15€ erhältlich.
Natürlich nicht 10 oder 20 Millionen Songs, sondern vielleicht maximal paar zehntausend CDs auf einer Etage.
 
Das weckt Erinnerungen :D Kann mich noch gut erinnern wie in Frankfurt der WOM aufgemacht (die Musikabteilung vom Hertie wurde großräumig umgebaut) .. war so ´88. Das war schon geil, man konnte Nachmittage dort verbringen und sich kreuz & quer durch die Musikwelt hören.

Meinen Amiga 1000 hab ich damals bei Vobis gekauft .. das war ein aufregender Tag damals.

Die Spielezeitschriften hatten früher neben dem Informationsgehalt auch einfach mehr Charakter und waren imho stärker geprägt von den Redakteuren damals (aber vielleicht gehts mir auch nur so weil ich damals so jung war) .. Lenhard, Schneider, Stanglnator, Schwaiger, Locker, Forster, Gaksch, Kleimann usw.

Ich hab mich immer schon drauf gefreut die nächste Happy Computer und später die Powerplay in den Händen zu halten (und im ersten Fall noch ein paar Listings in den 64er zu hacken) .. die ASM habe ich gerade wegen ihrer chaotischen Tests & SChreibe gemocht und die Amiga Joker war Pflicht ! Zu PC Zeiten war die PC Player mit meinen damaligen "Helden" aus Happy Computer & Powerplay Zeiten, Heinrich Lenhard & Boris Schneider monatliche Pflichtleküre und nach dem traurigen Aus dann für lange Zeit das Gamestar Abo, welche auch die letzte Printzeitung war die ich bezogen hatte.

Aber heutzutage gibt es einfach gute Seiten & Foren, wo man sich direkter austauschen kann, was manchmal aber auch nicht hilfreich ist, aber definitiv aktueller. Und wenn mich die Wehmut packt, gehe ich entweder zu meinem Bruder, der noch alle alten PC Player & Gamestars von Ausgabe 1 an im Archiv hat oder schau sie mir Online an. Ist immer wieder lustig, in den alten Heften zu blättern.
 
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M@rsupil@mi schrieb:
Morgens knapp 2 Stunden mit Bus & Bahn in die nächste Großstadt zum Computerladen gefahren (Kennt noch jemand Escom?). Da dann nur ein Single-Speed-CD-ROM bekommen, weil Double-Speed aus war. Danach weitere 30 Minuten zum Softwareladen gebraucht, aber da war nix mit einfach mitnehmen. Da wurde einem gesagt, dass sie gestern ein Exemplar bekommen hatten und das gleich wieder ausverkauft war. Wann wieder was reinkommt? Unbekannt / man soll es nächste Woche noch einmal versuchen. :freak:

Also wieder 2 Stunden zurück nach Hause, dort dann die Nummer vom Versandhändler in der Nähe rausgesucht, wo man auch abholen kann und gefragt, ob das Spiel auf Lager ist. War es. :D Also mit dem Vater ins Auto und sich die ~60km hin und zurück fahren lassen. ^^

Dann - inzwischen war es später Nachmittag - an den Einbau vom CD-Laufwerk gemacht. Dabei stellte sich raus, dass keine Treiber Diskette beilagt. :freak: Im Laden angerufen und die haben nicht schlecht gestaunt: Der gesamten Lieferung an CD-Laufwerken fehlten die Treiber-Disketten. Also wieder mit Bus & Bahn in die Stadt (2 Stunden), eine kopierte Diskette bekommen und wieder zurück (2 Stunden).


sehr schöne geschichte:) erinnere mich auch noch an solche aktionen:) bei mir war damals sogar das cd laufwerk zu langsam:) war kein single speed laufwerk, sondern ein bissl langsamer. fazit: das erste cd spiel von 1993 (the 7th guest) lief nicht- bzw. ruckelte ohne ende:( war ne ähnliche session die ich da mitgemacht habe. rebel assault habe ich übrigens noch als original im schrank stehen:)
kann man sich heute garnet mehr vorstellen was man zum teil auf sich nehmen musste um endlich zocken zu können.
 
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Jo, damals war in den Heften sogar die Werbung sinnvoll... so kam man an die neuesten Preislisten der Versandhändler ;-) War deutlich einfacher und auch billiger als im Laden zu kaufen (zumindest bei Spielen, für die PC Hardware hatte ich dann nen guten Händler in der nächsten Stadt mit dem man auch einfach mal so ganz gut quatschen konnte und die Hardware sogar probeweiße mit Rückgaberecht bekommen hat ;-)
 
Lol... wie ich mich hier in einigen Posts wieder finde. :D

Bei uns auf dem Dorf gab´s kaum entsprechende Magazine... da war man froh, wenn man überhaupt etwas in der Richtung gefunden hat.

Mein Daddy hatte Zugang zur Metro (Großhandel). Die hatten immer gigantische Auswahl an allem möglichen. Von Sega-GameGear über Master System, NES und wie sie alle hießen. Das beste daran: sogar alles zum probieren!
Und die Vitrine wo die Spiele drin waren! Nur mit Schlüssel zugänglich... was habe ich mir da die Nase platt gedrückt und oft nur Anhand der Verpackung mich für ein Spiel entschieden...

Um nochmal auf Magazine zurückzukommen. Mein letztes, was ich regelmäßig gelesen habe, war die GamesAktuell. Ist nun auch schon 3 Jahre her.
 
Heute gibt es alles über das Internet und immer aktuell, wozu dann noch ein Spielemagazin kaufen ?
Mein letztes reines Spielemagazin habe ich vor ca. 10 Jahren gekauft.
Die Ct Zeitschrift oder PCGameshardware kaufe ich allerdings noch wie vor - je nach Thema.
 
computerbild spiele als zeitschrift macht schluss.

2003 mit einer auflage von 700000 noch meistgekaufte zeitschrift zieht der verlag im august den stecker.
aus für computerbild spiele

hab mir die zeitung nie gekauft und hab sie auch nie gelesen. kenne aber noch den hype 2003 um das blatt.
auch wenn der erfolg damals imho hauptsächlich an den vollversionen lag.

grüße
 
Die Computer Bild Spiele hab ich mir immer nur wegen den Vollversionen geholt - das Magazin selbst hab ich glaub nie gelesen :D

War damals aber auch noch recht jung, mein Vater hat sich meistens ein, zwei Spielemagazine gekauft und mir dann die CDs gegeben :D
Hatte 2006 dann sicher an die 50 solcher CDs, aus diversen Zeitschriften, aber dann kam eine DSL Flatrate zu uns und das war es dann mit den gedruckten Zeitschriften.
 
Ist nicht schade drum.
Ich frage mich wie lange das Gamestar und PC Games noch machen.
Ich weiß nicht, wo die Gamestar mittlerweile gedruckt wird, aber früher wurde die in Oberndorf bei Salzburg gedruckt und diese ist nun pleite. Weiß jemand wo die Gamestar gedruckt wird?
 
Ich finds gut, dass die alle verschwinden. Gibt ohnehin soviel unnötige Printmedien heutzutage. Ich hab lange Jahre PC Games gelesen. Beim Dachboden ausräumen hab ich dann 2 Zentner Zeitschriften in der Mülltonne versenkt. Das Sammelsurium von CDs am Wertstoffhof. Pure Ressourcenverschwendung. Heutzutage gibts alles Wissenswerte v.a. rund um Games in digitaler Form. Wer braucht da noch Zeitschriften?
 
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Brauchen wohl eher nicht aber ich fand es früher immer sehr entspannend sowas auf der Couch zu lesen - halt mal ohne Display aber die letzte Zeitung, die regelmäßig als Abo hatte ist seit gut 7 Jahren eingestellt (hardwareluxxprinted) - ab und zu gibt es mal noch eine ct
 
Ich kauf mir jeden Monat noch die Gamestar und solange es sie gibt, werde ich es auch weiter so machen. Bin seit der zweiten Ausgabe dabei. Da hört man nicht einfach so damit auf ;-)
 
In der Tat ist es bei mir so, dass ich jetzt die Gamestar abonniert habe damit ich immer das Heft habe.

Aus einem Grund: mir geht das Überangebot der Informationsflut im Internet so dermaßen auf den Sack, dass ich am liebsten das Internet kündigen würde. Aber das kann man ja auch nicht machen.

So eine Zeitschrift hat bedeutend mehr Feeling als ein Beitrag am Monitor, und man kann sich daran nicht sattsehen. Ich meide jetzt alle Artikel zu Cyberpunk bis es rauskommt. Ich lese mir lieber ein paar Seiten in der Zeitschrift durch, als diese ewiglangen immer gleichen Videos bei YouTube, wo alles nur das gleiche qutaschen. Es ist so nervig.. Internet ist Fluch und Segen
 
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