M@tze schrieb:
Das heisst, alle Leute die im normalen Leben (RL) einen anständigen Umgang mit Ihren Mitmenschen pflegen und sich in der Familie auch nicht permanent anbrüllen und im Frust/Suff/Drogenrausch die Kinder oder Partner schlagen, sind nicht ganz normal und realitätsfern und sollen sich aus Onlinespielen raushalten, weil da tobt eigentlich das "normale Leben" mit pöbeln/mobben/beleidigen?! Na dann, gute Nacht...
Das hat keiner gesagt. Aber das System mit dem hier dagegen vorgegangen wird ist einfach schlecht.
Eine bessere Variante: Auf dem System jedes Spielers werden die letzten 5 Minuten Sprachchat aufgezeichnet.
Wird ein Spieler ausfällig, kann er Reportet werden. Der Audiomitschnitt wird dann, aber erst dann, vom Pöbelnden Spieler abgerufen und hochgeladen. Dann kann manuell geprüft werden, ob eine Beleidigung vorlag.
ABER, und hier fängt jetzt einfach das wie ich finde lächerliche an:
Was ist eine "Beleidigung". Kontext spielt oft ja schon keine Rolle mehr. Auf Twitch könntest du vermutlich sagen "Do not ever call anyone a Fagget!" und wärst am selben Tag gebannt.
Die Verhältnismäßigkeit von der Betrachtungsweise was als Beleidigung zu werten ist, ging vor Jahren schon verloren.
Glaubst du ein Polizist würde jemanden ernst nehmen auf der Straße, der eine Anzeige gegen Unbekannt aufgeben möchte, weil dieser gesagt hat "Man bin ich behindert" als er merkte im Kreis gelaufen zu sein, und sich der "Unbeteiligte" nun genötigt fühlt, sich für all die tatsächlich mit Behinderung lebenden da draußen "stark zu machen"?
Oder weil bei ein paar Jugendliche beim Rumblödeln der eine dem anderen zu nahe kommt und das Wort "Schwuchtel" fällt? Würdest du hier eingreifen, obwohl niemand direkt und offensiv angegriffen wurde, sondern sich manche einfach nur in ihrer Dünnhäutigkeit verletzt fühlen? Ja es mag ein homophober Begriff sein, unkorrekt ihn zu nutzen aber muss man deshalb solche Fässer aufreißen? Wo fangen wir damit an? Wo hört es auf? Muss ich aufpassen wenn ich eine Freundin vom Bahnhof abhole, sie begrüße und im freundschaftlichen Genecke sagen wollen würde "Hey, bist ganz schön fett geworden" weil sie Schwanger ist?
Könnte sich ja jemand mit einer Adipositas-Erkrankung echauffieren...
Ernsthaft? sind wir so weit?
M@tze schrieb:
Zumindest erschließt sich mir dann, warum es immer noch so viele "Bild" Zeitungsleser und "Promis unter Palmen" Zuschauer gibt - die Republik verblödet/verroht einfach immer mehr.
Beleidigungen in Spielen sind offenbar nicht okay, aber Millionen von Menschen auf Grund ihres Konsumverhaltens das nicht deiner Vorstellung entspricht (meiner übrigens auch nicht) zu denunzieren und als verblödete Rohlinge darzustellen in einem Forum ist okay?
Hatten wir das nicht schon mit der Homosexualität? Dass homosexuelle Männer alles ungezügelte Triebtäter wären, die jeden anderen Mann besteigen würden und aktiv das Konzept der Familie gefährden und die Zukunft der Menschheit (und ähnlichen Schwachsinn)?
Dass dies heute nicht mehr (oder kaum noch) der Fall ist, zumindest in den zivilisierteren Regionen der Welt, ist gut und dass solcher Unfug immer weniger Zuhörer und wichtiger noch Zustimmung findet auch.
Aber wer bestimmt wo es die Grenze zu ziehen gilt, was man sagen darf und was nicht?
Wenn man den Kontext außenvor lässt, und jegliche Wortnennung verunglimpft, stirbt auch viel positives.
Es fängt schon damit an dass eines der satirischen Kernthemen massiv eingeschränkt wird durch die Femextremisten... Die doch oft eigentlich witzige Dynamik zwischen Mann und Frau. Mach heute noch Witze über stereotypische Verhaltensweisen die man bei Frauen verfolgen kann und du hast wieder mind. 3 "Organisationen" an den Hacken die dir privat und Beruflich selbst als Profisatiriker ans Leder wollen. Im wahrsten sinne des Wortes, denn auch hier kommen dann Morddrohungen und allerlei Unfug auf.