1.) Also bei einem Windows 7 Prof. für 30 Euro, ist es relativ klar, dass das nicht auf legalem Wege zu Stande gekommen ist. Bei XP lasse ich mir das noch einreden, da vielleicht gebrauchte Lizenzen zusammen gekauft werden, aber sicher nicht bei Win 7. Selbst bei Geizhals gehen die seriösen Angebote erst bei 80 Euro los.
2.) Wie kann das sein, dass hier 100K Versionen ausgeliefert wurden und niemandem aufgefallen ist, dass es eine gefälschte Version ist. Die Seriennummer mag vielleicht echt sein, wenn sie von einer OEM Version stammt, aber ohne Modifizierung des Boot Prozesses nimmt Windows ja gar keine normalen Rechner an. Ich habe auch noch keinen Windows 7 Activation Crack gesehen, der schon auf der DVD integriert war und sich bei der Installation von Windows automatisch installierte. Hat da auch niemand 2 Lizenzen gekauft und festgestellt, dass der Key der Gleiche ist?
3.) Dass das Verkaufen von Raubkopien nicht legal ist, ist eine Sache. Hier geht es aber auch um Betrug in Millionenhöhe, da dem Kunden eine Originalversion verkauft wurde. Alleine dafür werden mindestens 10 Jahre Haft fällig werden.
Update:
4.) Das Verkaufen von korrekt lizenzierten OEM Versionen ist nicht strafbar. Diese wurden aber mit Sicherheit nicht korrekt lizenziert.
Bei OEM Versionen gibt es 2 Varianten:
a) Die normalen Versionen, die per DVD installiert werden, jedoch nur rechtlich als OEM Version bezeichnet werden. Diese sind etwas günstiger (ca. 100 Euro) als die Vollversionen, dürfen aber nur in der EU weiterverkauft werden. In den USA ist das weiterhin illegal. Da ist auch jeder Key unterschiedlich und die müssen über ganz normal aktiviert werden. Dafür ist der Preis jedoch viel zu niedrig.
b) Dann gibt es noch die richtigen OEM Versionen für Dell, HP etc. Bei denen gibt es nur einen Key, der überall installiert ist. Diese Version muss auch gar nicht aktiviert werden, sondern ist schon voraktiviert. Das funktioniert aber nur auf Rechnern des jeweiligen Herstellers, der die Informationen im BIOS hinterlegt. Die OEM Cracks täuschen während dem Bootprozess vor, dass es sich um einen OEM Rechner handelt. Hier wäre der Weiterverkauf zwar grundsätzlich auch gestattet, jedoch nicht das Einspielen eines Cracks zum Umgehen des Kopierschutzes und reich technisch laufen diese Versionen nicht auf normalen Rechnern.
5.) Der Anwender hat gar nichts zu befürchten. Der ist hier der Geschädigte, der den Verkäufer klagen kann. Weiters ist das Kaufen/Verwenden illegaler Kopien nicht strafbar (besonders nicht, wenn es unwissentlich geschieht), sondern nur das Anfertigen bzw. zur Verfügung stellen (egal ob gratis oder gegen Entgelt).