News Statt Wikipedia: NRW-Schulministerium kauft teure Brockhaus-Lizenz

RedDeathKill schrieb:
Wikipedia als digitales Nachschlagewerk hat extrem viel nachgelassen und ehrlich gesagt, sehe ich dort nur noch überwiegend Spendenaufrufe, statt wirklicher Verbesserung.
Jeder, der studieren geht, sollte in der Regel im 1. Semester einen Kurs haben, der das wissenschaftliche Arbeiten behandelt. Wikipedia kann nicht als Quelle benannt werden, aber es stehen sehr viele richtige Verweise mit richtigen Quellen, die man nehmen kann. Da gab es auch eine Studie, dass der Inhalt doch nicht so falsch war, wie angenommen. Dennoch ist es besser richtige wissenschaftliche Fakten auf wissenschaftlichen Seiten zu suchen. In der Medizin gab es für Studien z.B. "PubMed".
Und genau dieses Wissen sollten Lehrer vereinfacht an die Schüler weitergeben weitergeben, dazu gesellen sich die Zitierregeln und die Quellenangaben. Sollte eigentlich auch überall in den Schulen behandelt werden?

Allerdings halte ich ein zusätzliches Nachschlagewerk nur ab dem Studium für sinnvoll, z.B. gibt es in der Medizin AMBOSS als digitales Nachschlagewerk, welches auch für Ärzte hilfreich ist. Ein solches Nachschlagewerk, würde ich mir auch für andere Fachbereiche wünschen. Weshalb sollten aber Schüler die sich noch nicht einmal spezialisiert haben sowas benötigen? Erst ab einem Studium macht es Sinn. In den Berufsschulen und auch den normalen Schulen wird doch kein höherer Stoff verlangt, da ist Google absolut ausreichend. Es sollte mehr auf die Quellen und Zitierregeln eingegangen werden, wo man am besten sachliche Informationen finden kann und diese verwendet. Es sollte lieber eher in die Qualität der Videokonferenzen und mehr in der Schulung von Lehrern investiert werden. Natürlich hoffe ich auch, dass die ganzen fetten Schulbücher einmal auf einen eBook Reader landen.
Was man wirklich gut machen kann, ist sich die Quellen von Wikipedia anzuschauen und dann in den Literaturverzeichnissen der Quellen nach weiteren Quellen zu suchen. Die sind dann in der Regel auch zitierfähig.
 
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Ob das teuer ist für drei Jahre kann ich nicht wirklich beurteilen sehe es persönlich nicht wirklich als teuer an

Wenn man sich andere Sachen wie zb Office 365 ansieht was wäre da wohl der Preis für Summe x an Nutzern

Das ist nur ein beispiel gibt sicher noch viele andere lizens Sachen und wenn man die hochrechnet was kommt da wohl raus

Wiki finde ich jedenfalls nicht überzeugend... Glaub in diesem fall passt einfach viele köche verderben den brei
 
W4RO_DE schrieb:
Was man wirklich gut machen kann, ist sich die Quellen von Wikipedia anzuschauen und dann in den Literaturverzeichnissen der Quellen nach weiteren Quellen zu suchen. Die sind dann in der Regel auch zitierfähig.

Oder einfach mal seinen Hintern in eine Bibliothek begeben.
 
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_Grisu schrieb:
Oder einfach mal seinen Hintern in eine Bibliothek begeben.
Na spätestens für den zweiten Schritt ist das doch notwendig. Jedenfalls bei mir gibts die wissenschaftlichen Quellen oft nicht digital. :D
 
BMWTuner2020 schrieb:
Naja, zumindest für politische Belange ist wikipedia ja nicht zu gebrauchen
Wikipedia ist bei der ideologischen Zensur sogar führend. So viel Zivilcourage und Haltung muss man doch in diesen Zeiten mal loben. Leider ist der englische Teil noch nicht so weit mit Ozeanien... Da findet sich noch zu viel.

Nach dem Brockhaus bekommt jeder eine Winrar Lizenz!
 
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Mit der Kohle hätte man Wikipedia durch einen harten Winter helfen können. Nicht
nur das: Man hätte die Chance nutzen können, um jungen Menschen zu zeigen, dass
man sich auch aktiv an Wissensmache beteiligen kann.

Ich denke, dass das dem einen oder anderen Schüler vom Konzept her besser ge-
fallen hätte und man würde auch als Nebeneffekt lernen, dass Quellenangaben und
Fakten-Checks unumgänglich für Seriosität sind. Das Thema ist ja brandaktuell, also
Stichwort Fake News, und man hätte hiermit soviel mehr erreichen können.
 
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In NRW scheint es 2,5 Millionen Schüler zu geben. Der Preis entspricht also grob 33 Cent pro Schüler und Jahr. Nur um die Euronen mal ins Verhältnis zu setzen.
 
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Ob es dem Brockhaus an Objektivität mangelt kann ich selbst nicht behaupten, wenn aber irgendwer das behauptet, dann muss auch der Nachweis geführt werden, oder? Im übrigen sollte Kritik nicht einfach wiederholt werden. Wo wurde eine Stellungnahme des Bildungsministeriums angefragt? Darüber hinaus kann es wohl kaum Schaden, wenn Schüler erfahren, dass es neben Wikipedia noch andere Quellen gibt. Also wer behauptet, dass bei Wikipedia das Wissen und die Weisheit der Welt zu finden ist, der sollte wohl nochmal darüber nachdenken...
 
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2,6Mio für 3 Jahre und alle Schulen? Schnapper!
Die meisten Hochschulen/Universitäten geben jährlich mehr Geld aus um wissenschaftlich Veröffentlichungen in den Magazinen von Elsevir und Springer lesen zu dürfen.

Ansonsten ist es wie immer sowieso egal. Solang den Lehrern nicht in Aus- und Fortbildung Medienkompetenz und die Vermittlung eben dieser beigebracht wird. Gerade der Quervergleich zwischen Wikipedia und Brockhaus wäre ja mal wichtig. Gerade weil bei Wikipedia jeder schreiben darf, dafür aber bei Wikipedia in Sachen Quellenlage und Artikelhistorie deutlich mehr Transparenz herrscht.
Der große Gag ist dabei, dass man zum Quellenchecken der Wikipedia dann auch mal in eine (große) Bibliothek einrücken müsste. Und ein Crashkurs in "wie beschafft man sich wissenschaftliche Paper ohne tausende Euro zu verbrennen, um einzelne Artikel für 2 Wochen lesen zu dürfen"..
 
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bluemax2001 schrieb:
Ob es dem Brockhaus an Objektivität mangelt kann ich selbst nicht behaupten, wenn aber irgendwer das behauptet, dann muss auch der Nachweis geführt werden, oder? Im übrigen sollte Kritik nicht einfach wiederholt werden. Wo wurde eine Stellungnahme des Bildungsministeriums angefragt? Darüber hinaus kann es wohl kaum Schaden, wenn Schüler erfahren, dass es neben Wikipedia noch andere Quellen gibt. Also wer behauptet, dass bei Wikipedia das Wissen und die Weisheit der Welt zu finden ist, der sollte wohl nochmal darüber nachdenken...
Die Stellungnahme anzufragen ist eigentlich absolute Grundlage jedes Journalismus. Ist die Frage, ob Computerbase das getan hat und das Ministerium nicht reagiert hat, oder man hier nur eine Meldung nachplappert die gerade durch die üblichen Online-Medien geht.
 
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Wenn ich die Kommentare hier so lese, hab ich das Gefühl, ich bin irgendwo falsch abgebogen 🤔 Will noch wer mal auf "Linke" drauf hauen? Hat sicher noch nicht jeder!
 
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zudem enthält das Lizenz-Paket einen Online-Kurs „Richtig recherchieren“.
Und ich Trottel dachte, dass Lehrer dafür da wären ihren Schülern genau sowas beizubringen :evillol:

ermittelt werden soll damit ein verantwortungsvoller Umgang mit Informationen, Daten und Medien.
Verantwortungsvoller Umgang wäre es doch eher, wenn man den Kindern beibringt, dass sie sich auf 2 Quellen stützen sollten anstatt nur auf einer, dem Brockhaus.
Zudem einfach noch den Unterschied zwischen Sekundär- und Primärquelle erklären.
Ist vielleicht aber schon zuviel Arbeit, lieber bisschen Geld ausgeben.
 
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Interessant finde ich ja die Ergänzungen in den verlinkten Twitter-Beiträgen von Mathias Schindler. Der schreibt zum Brockhaus:

"Schon seit vielen Jahren (und auch schon unter den alten Besitzern der Marke Brockhaus) gab es hin und wieder Sponsorendeals für einzelne Schulen oder Landkreise. Die Erfahrungen waren dort m.W.n. eher sehr mau, weil diese Inhalte in der Praxis selten bis nie genutzt werden."

Das liegt dabei nur zum Teil daran, dass in Enzyklopädien häufig zu speziellen Themen nur sehr wenig Inhalt verfügbar ist. Größeres Problem: Selbst wenn es legalen Zugang gibt, ist er häufig gut versteckt oder kompliziert erreichbar.

Oft sind bei solchen Diensten nur einzelne IP-Adressen in der Schule freigeschaltet (ganz toll in Pandemie-Zeiten) oder man braucht VPN-Clients, die nur auf manchen Systemen installierbar sind. Das ist kein unlösbares Problem, aber jemand muss sich halt darum kümmern."

https://twitter.com/WikimediaDE/status/1362726343012724750?ref_src=twsrc^tfw

Falls das auch bei diesem Deal zutrifft, dann ist das meiner Meinung nach fast schon der größte Skandal. Mit den 2,6 Million könnte ich leben, WENN man das denn wirklich SINNVOLL nutzen kann. Ob dies der Fall ist oder nicht, kann ich als Außenstehender aber nicht wirklich beurteilen.
 
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Find ich richtig gut. Wer hier irgendwas mit Wikipedia vergleicht macht sich doch lächerlich. Mal abgesehen davon, dass man den Umgang mit Wikipedia nicht lernen muss. Das kann doch jedes Kind.

Der Brockhaus ist schon ein gutes Nachschlagewerk. Und 2,6 Mio für tausende Schulen? Ist doch ein Schnäppchen. Was sind das letztendlich? Weniger als 3000 € je Schule? Für 3 Jahre!

Da kosten die Lizenzen für einen einzigen PC auf Arbeit schon mehr pro Jahr. Und hier gibts dafür eine Lizenz für die ganze Schule.
 
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el osito schrieb:
Es wurde sicherlich eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung mit anschließender europaweiter Ausschreibung vorgenommen... oder?... ich meine... bei der Summe an Steuergeld!? Fragen über Fragen @Landesrechnungshof NRW 🧐
Ausschreibung ist kein Problem, da schreibt halt so aus, dass:
  • Deutssprachige Texte
  • Deutschsprachige Kontaktmöglichkeit
  • Pädagogische Wissensvermittlung anhand Lehrpläne des Landes
  • ISO XXXX zertifiziert
gefordert sind. Ausschreibungen so zu zimmern, dass Wunschkandidaten herauskommen können die meisten Bundes- und Landesämter.

BeBur schrieb:
Du meinst ein Crashkurs darin, wie man Vodafone-DNS Sperren umgeht (sc*h*b)? scnr
Ich dachte eigentlich daran, so lang die Autoren anzuschreiben, bis jeder freiwillig OpenAccess veröffentlicht :)
Ergänzung ()

Kommando schrieb:
Find ich richtig gut. Wer hier irgendwas mit Wikipedia vergleicht macht sich doch lächerlich. Mal abgesehen davon, dass man den Umgang mit Wikipedia nicht lernen muss. Das kann doch jedes Kind.
Guddi, wie macht man eine versionssichere Quellenangabe zu einen Wikipediaartikel?
 
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Was auch immer, es kann nur besser sein als Wikipedia. Diese Zensurplattform dient für alles andere aus werthaltige Informationen zu bekommen. Wen wundert das auch bei gezielter Manipulation von üblichen Verdächtigen aktiven Usern (vermutlich auf der Gehaltsliste von Staaten über Think Tanks, verzweigte Institutionen usw.) In einem anderen Thread wurde mal erwähnt das die Menschen ja heute so unglaubliche Möglichkeit und Zugang zu Wissen hätten (und somit klüger sein müssten), dass würde ich verneinen. Das ist genauso ineffektiv wie man Menschen zuviele Möglichkeiten gibt woraus sie wählen können. Am Ende sind diese noch unentschlossener. Hier ist das der gleiche Effekt. Zudem sind Informationen auch dem Zahn der Zeit untergeordnet.
 
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Piktogramm schrieb:
  • Deutssprachige Texte
  • Deutschsprachige Kontaktmöglichkeit
  • Pädagogische Wissensvermittlung anhand Lehrpläne des Landes
Ich will dir ja in der Sache nicht widersprechen, aber das sind doch drei durchaus nachvollziehbare Anforderungen oder nicht?

Aber natürlich bringt das nichts, wenn dann so eine Katastrophe raus kommt, wie WolfLink beschrieben hat. Das dürfte wirklich das große Problem sein, nicht der Deal an sich, sondern das Brockhaus vermutlich technologisch, lizenzmäßig und organisatorisch in den 90ern noch hängt.
 
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Piktogramm schrieb:
Und ein Crashkurs in "wie beschafft man sich wissenschaftliche Paper ohne tausende Euro zu verbrennen, um einzelne Artikel für 2 Wochen lesen zu dürfen"..
Paper von Öffentlichen Einrichtungen welche du mit deinem Geld schon bezahlt hast. Aber wo kommen wir da hin.
 
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wikipedia schwankt bei der qualität der artikel schon relativ stark. vorallem bei politischen artikeln muss man enorm aufpassen, weil die nur selten neutral oder vollständig sind. am besten bei sowas die deutschen und englischen artikel vergleichen.

technische und wissenschaftliche artikel sind da schon besser - kommt natürlich auch immer auf den autor an und wie ausführlich der artikel ist. es gibt auch extrem gute artikel. ich nutze relativ viel wikipedia, aber meistens nur für einen schnellen überblick - tiefgehende recherche ist direkt mit fachbüchern / publikationen besser, aber da kann ma ja übers literaturverzeichnis auch gute hinweise bekommen.

publikationen auf universitätsniveau werden aber zu 95% immer besser sein als die artikel auf wikipedia - daher ist ein "professionelles" lexikon eigentlich kein fehler, auch wenn solche sammelwerke auch ihre grenzen haben.

bei der summe und der laufzeit bei dem deal sollte man sich allerdings mal gedanken machen, ob das so smart war. prinzipell auch irgendwie ziemlich dreist vom brockhaus - man könnte meinen, eine enzyklopädie stünde den öffentlichen schulen näher.
 
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thepate94227 schrieb:
Es sollte um Inhalte gehen, nicht um diejenigen, die die Inhalte bringen. Sind die Inhalte falsch, kann man das angeben. Sind sie richtig, dann kann man sie für sich nutzen.
"Medienkompetenz" zeichnet sich dadurch aus, dass man erstmal verinnerlicht hat, dass es nicht schwarz und weiß gibt.
Dann muß man schauen, was an einer Aussage der Inhalt ist, wie derjenige zu dieser Aussage kommt und was er damit sagen will.
Die Person ist immer mit Bestandteil einer Aussage, je nach Art und Aussage mal mehr und mal weniger.

Lesen lernen ist immens wichtig und betrifft nicht nur wie ein Mensch vor einem steht, agiert, spricht und formuliert, sondern eben auch das geschriebene Wort im Buch, auf einem Blog oder einer Enzyklopädie.

Wikipedia ist eine tolle Seite für viele Informationen.
Für wissenschaftlich fachliche Themen allerdings völlig unbrauchbar.

Die Anschaffung einer Enzyklopädie für Schüler ist erstmal völlig richtig. Ob diese Summe für eine begrenzte Nutzungsdauer der ideale Griff ist, ist ein anderes Thema.
Das Benutzen Lernen von Google, Wikipedia und Youtube ist ein völlig anderes Thema und zusätzlich zwingend notwendig.
 
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