Blutschlumpf schrieb:
Falsche Betrachtungsweise.
Wenn Valve 30% nimmt und der Handel 20% + 5% Dristribution + 5% Produktion + 1% Transportkosten, dann ist Valve halt 1% günstiger. Klar muss das zum Vergleich mit in die Rechnung, weils beim Weg über den Händler dazu gehört, egal ob der das sieht oder das als verfahrener Diesel in die Luft geblasen wird.
Nein.
Nochmals: Wir haben hier über die H-ä-n-d-l-e-r-m-a-r-g-e diskutiert. Da gehören keine Spritkosten, Produktion oder sonstwas rein. Die Händlermarge ist ganz einfach die Differenz zwischen EK (Einkaufspreis) und VK (Verkaufspreis). Den Händler interessiert doch nicht wie viel die Pappschachtel gekostet hat.
Der Publisher lässt sein Spiel beim Entwickler programmieren und am Ende der Entwicklung sorgt er dafür, dass das Spiel (ggf. mit Kopierschutz) auf Medien gepresst, in Schachteln verpackt und in eine hübsche Hochglanzfolie eingeschweißt wird. Nun werden diese Boxen noch auf Paletten verladen und es wird eine weniger hübsche Folie außen herum gewickelt.
So. Und jetzt müssen die Dinger zum Kunden.
Erst jetzt fangen wir an über Händlermargen zu sprechen. Der Publisher sagt nun zum Beispiel, dass er €30 pro Kopie haben will. Jeder Distributor/Händler muss das Spiel also für €30 Listenpreis beim Publisher ankaufen.
Im Falle eines Distributors, der das Spiel dann an kleinere Händler weiterverkauft, wird die "Durchschiebemarge" wie gesagt sehr klein sein. Der kauft für €30 an und verkauft z.B. für €31,50 weiter (bei 5% Marge).
Der (End-)Händler kauft je nach Größe und Vertriebsweg nun für €30 direkt beim Publisher oder für €31,50 beim Distributor ein.
Nun sagt sich der Händler, dass er gerne 25% verdienen würde und schlägt also €7,50 bis €7,88 auf. Dann kostet das Spiel netto €37,50 bis €39,40. An Endkunden müssen wir mit 19% USt. verkaufen, also landen wir so schon ziemlich knapp unter der UVP.
Übrigens: Man findet online einige Modellrechnungen, wo dann das von Dir Einbezogene zum Tragen kommt mit den Kosten für die Produktion, Vertrieb, Logistik usw. - Wenn man diese Kosten abzieht, dann bleiben beim Publisher letztlich netto ca. €18 - €25 hängen.
Aber das hat ja mit der Händlermarge nix zu tun. Das sind noch Herstellungskosten des Publishers (auch wenn dieser das -wie meist der Fall- extern vergibt... auch bei der Entwicklung wird bekanntermaßen heutzutage viel outgesourced).
Wir rechnen ja bei Valve's 30% Marge auch nicht noch die Kosten für Valve's Server-TCO oder Bandbreitenpakete in TB mit oben drauf. Valve's Kosten sind deren Problem. Die nehmen 30% und müssen damit zurechtkommen.
Ebenso muss der Publisher unter Berücksichtigung seiner Entwicklungs- und Herstellungskosten für seine retail copies einen Listenpreis festsetzen mit dem er gut leben kann. Die Händlermargen fangen aber erst "danach" an.