tek9 schrieb:
Ich sehe für das System von Valve mehr potential als bei Oculus weil Valve sehr viel Erfahrung im Vertrieb von Spielen haben. Facebook mögen vielleicht noch mehr Geld haben, sind aber im Gaming Business eher Anfänger, während Valve mit Steam eine riesige Plattform für Spiele besitzen und selber erfolgreiche Titel entwickelt haben.
Der wesentliche Unterschied ist, dass Valve ein Consumer-orientiertes Unternehmen ist. Die Gamer sind Valves Kunden. Sie verdienen ihr Geld indem sie diesen Kunden möglichst attraktive Spiele, Zubehör dafür und Dienstleistungen darum herum verkaufen.
Facebook ist hingegen etwas ganz anderes. Deren Kunden sind nicht die vielen Facebook-Nutzer, sondern die Industrieunternehmen, an die sie die über die Nutzer gesammelten persönlichen Informationen verkaufen und für die sie gezielt Werbung schalten. Facebook muss in erster Linie diese Unternehmen glücklich machen, nicht seine Nutzer. Die sind für sie nur ein "Rohstoff", der verwertet wird.
Dieses Geschäftsmodell kann Facebook auch nicht mal so eben über Bord werfen. Schließlich wurden sie nur dafür beim Börsengang mit den Milliarden überschüttet, mit denen sie auch Oculus aufgekauft haben. Es wäre quasi Verrat an den eigenen Investoren, wenn Facebook sich plötzlich auf Verbraucher ausrichten würde. Oculus wird also unter Facebook zukünftig nicht VR-Hardware für Verbraucher/Gamer entwickeln, sondern VR-Hardware, die Facebooks Social-Media-Zwecken besonders nützlich ist.
Deshalb bin ich auch sehr skeptisch, was die langfristige Zukunft der Oculus-Produkte angeht.
Ich bin sehr froh, dass jetzt neben Sony, die auf ihre schwache Konsolenhardware aufsetzen, und Samsung, die noch schwächere Smartphone-Technik nutzen, auch der PC-Spieleveteran Valve ein solches VR-Headset bringen wird. Die scheinen mir genau die richtigen dafür.
Aber selbst z.B. Apple oder Microsoft wären vielversprechender als Oculus unter Facebook, denn die sind wenigstens ebenfalls Consumer-orientierte Unternehmen.