Es geht doch um mehr als das: Die Keynotes von Steve Jobs waren integraler Bestandteil des Markenkults - Apple hat zwar auf der einen Seite die stärkste Elektronikmarke geschaffen, auf der anderen Seite ist diese marke Apple aber eben doch vom einen großen "Werbeprediger" abhängig. Im nachhinein gesehen halt ein Riesenfehler von Apple, weil Werbeunwahrheiten wie "Leopard is 64 bit from top to bottom" oder "half the price", die sehr wohl auch eine wichtige Rolle für die Werbung des Konzerns spielen, direkt mit der Person Steve Jobs verbunden sind, mit ihm als Verkäufer bzw. Oberwerbeprediger. Vergleiche der Besucherzahlen von WWDC/Macworld und Apple Stores um zu beweisen, die Keynotes hätten keine Bedeutung, sind deswegen albern, weil diese Werbe-Keynotes ja nun weißgott nicht nur von Messebesuchern verfolgt wurden.
Apple lebt, seit Steve Jobs wieder dort ist, eben nicht
nur von Technik, sondern seit der Vorstellung des ersten iMacs auch vom Markenhype - kaum ein Unternehmen hat seinen Umsatz jemals durch Werbung dermaßen stark katapultiert wie Apple und deswegen ist es durchaus realistisch zu erwarten, dass Apples Umsatz zurückgehen wird, wenn der Oberwerbeprediger nicht mehr existiert. Hätte Apple die Keynote-Predigt nicht über zehn Jahre so strikt an Steve Jobs gebunden, wäre die Marke vielleicht einen Hauch weniger erfolgreich, aber sehr viel stabiler für den Fall eines Ausscheidens des CEO.
siehe auch:
Der allmächtige Warenfetisch
P.S.
Wobei die Marke Apple gerade vermutlich mit der aktuellen Simpsons-Staffel einen noch stärkeren Einschlag erleidet.
P.P.S.
Da mit der aktuellen Simpsons-Staffel eine breite Öffentlichkeit (M)Apple kritisch bewertet und Apple als Marke direkt mit der Person Steve Jobs verbunden ist, kann man schon sagen, dass jetzt eine breite Öffentlichkeit Steve Jobs doof findet - wer weiß, vielleicht gibts ja auch einen psychischen Zusammenhang mit seiner aktuellen somatischen Krankheit. kein Mensch möchte sich gerne als betrügerischer Gaukler entlarvt sehen - schon gar nicht einn Hippie wie Steve Jobs.