News Streiks sollen Amazons Ostergeschäft treffen

Was verdienen die vielen Leiharbeiter die dort beschäftigt werden?
 
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Xanta schrieb:
Einzelhandel? Seit wann kann man in einem Lagerhaus was einkaufen? Ich lach mich kaputt :D

http://www.lagerhaus.at/ Unter anderem ein sehr großes Einzelhandelsunternehmen (in Österreich).

Also eig. kann man schon sehr lange in einem Lagerhaus etwas einkaufen... ;)

Xanta schrieb:
Amazon ist und bleibt ein Logistikunternehmen wtf.

Amazon ist aber auch ein sehr großer Versandhändler und somit nicht nur ein Logistikunternehmen. Die Sache ist doch, dass Amazon seine Mitarbeiter international nicht eindeutig zuordnen will. Wäre das eindeutig, würde es wohl auch keinen Streik geben...

@alle die meinen die Streiks bringen nichts: Richtig, eure Ware kommt trotzdem an, allerdings hat Amazon einen wesentlich höheren Aufwand für diese Lieferungen. (Wäre das nicht der Fall, gäbe es keine Verteilerzentren in Deutschland und es würde sowieso alles über Polen laufen)
 
borizb schrieb:
Irgendwie komisch, dass dauernd Leute streiken, die mehr Geld verdienen als
man selbst und man selber geht für weniger Gehalt 180 Stunden jeden Monat
ackern ohne sich zu beschweren. ...
Du beschwerst dich nicht, wenn du weniger als den Minilohn eines Amazon-Paket-Packers bekommst, und beschwerst dich nicht? Was für ein freiwilliger Sklave bist du denn?

P.S.
Ich hab auch weniger Geld im Monat, aber deswegen muss ich noch lange nicht so tun, als wären die, die wenig mehr bekommen, reich - während sich gleichzeitig die Personalmanager zum zigfachen Gehalt zuprosten.
 
Ranopama schrieb:
Schuld ist die Gesellschaft aber selbst daran. Jeder will möglichst alles billig, möglichst faul vom Sofa aus bestellen und vorallem schnell soll es sein (am besten noch den Logistiker komplett vergessen)....das Resultat steht oben im Titel.

Die Gesellschaft ist nicht Schuld daran, weil sie es bequem einfach und schnell mag, sondern weil sie keine Alternativen zu einem globalen Riesen hat, der seine Steuern auf ein Minimum drückt, Juncker und Luxemburg sei dank, und gerne Lohndumping betreibt.
Bei Amazon wurde der Kunde nie gefragt, ob er das ganz toll findet.
Amazon wäre den meisten von uns wohl unbekannt, wenn sie nicht derart Marktradikal auftreten würden, derartiges Wachstum zahlen die Arbeitnehmer. Wachsen kann man in dem Bereich am schnellsten durch ein gutes P/L-Verhältnis und durch Service.

Ich finde es auch immer lustig, wenn denjenigen, die seit 25 Jahren kaum Reallohnzuwächse hatten (die Mehrheit der dt. Arbeitnehmer), bei kontinuierlich steigenden Lebenshaltungskosten, auch noch "Geiz ist Geil"-Mentalität vorgeworfen wird. Hamsterrad, wir machen uns selber kaputt, Amazon ist nur ein kleiner Baustein davon, wenn auch ein offensichtlicher.
 
Ich habe ja kein Auto und den Motoroller. Letztes Jahr habe ich bei Amazon einen Teleskop Besenstiel bestellt, der in einem Karton so groß wie eine Matratze via DHL geliefert wurde. Da sagte der DHL Fahrer zu mir, meine Fresse, ist der Karton sperrig, was ist denn eigentlich da drin ? Ich so, geil, mein Besenstiel ist endlich da.

Den Karton habe ich mit dem Cuttermesser in zwei Matratzengroße Stücke geschnitten. Wenn ich in der Garage am Roller schraube, Ölwechsel mache, lech ich mich auf den Karton.

Der Besenstiel hat mit Karton 8,74 Euro gekostet.
 
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Amazon als Anbieter von Waren und Dienstleistungen kann kein reiner Logistiker sein.
Warum sollte ein gelernter Kaufmann, der notwendigerweise bei Amazon arbeiten muss auf Lohn verzichten und im Lager Lauf-, und Packtätigkeiten erledigen?
Lagerwirtschaft wird in der Kaufmannsausbildung gelehrt. Was lehrt uns das?

Ihr sollt höchsten Verkäufer oder Logistiker lernen. Nicht viel Wissen, nicht viel fragen und dem Arbeitsmarkt schnell verfügbar sein.

Amazon und so manch anderes Unternehmen drückt dann durch vereinfachte Arbeitsaufgaben in Automatisation und Rationalisierung die Löhne und wird nachhaltig die Ausbildungsqualifikationen zukünftig weiter verschlechtern. Amazon braucht keine teuren Kaufmänner, sondern nur noch austauschbare Hilfsarbeiter, die durch den billigen Nachschub einer Arbeitnehmer Wettbewerbsfähigkeit im freien, flexiblen Arbeitsmarkt austauschbar sind.


Ich habe mal in meinen alten EHK Praktikumsbericht geschaut.
Für die Ausbildung im Betrieb gab es um 1050DM im ersten Lehrjahr.
Als Kaufman im Einzelhandel konnte man 2400DM Brutto verdienen.
Das wären heute in Euro recht gute Löhne.

Ich habe vor der Euro Einführung in der Kommissionierung im Akkord etwas über 1000DM Netto bekommen.
So baut die Wirtschaft innerhalb von 7 Jahren nach ersten Beispiel die Löhne trotz Arbeitsleistungssteigerung ab.

Wenn Verdi wirklich helfen will, dann sollte man jeden Mitarbeiter, der sich nämlich keine Gewerkschaftsbeiträge leisten kann auch tatsächlich vertreten statt die Beitragsgelder für die Streikkasse aufzuwenden. Etwas Rückbesinnuing auf gute Handlesgrundlagen und Menschenrechte schaden auch nicht. Denn dann kann man sogar vor dem Gericht für Menschenrrechte oder vor dem Arbeitsgericht klagen gehen, wenn Arbeitnehmer volkssystematisch dem Profit wegen in Arbeitslagern schuften.

Wer nicht viel verdient, kann nur noch schlecht konsumieren. Auch hinsichtlich der Qualität. Und wo keine Qualität im Produkt, da auch keine Qualifikation der Arbeitnehmer seitens der Arbeitgeber. Also ein Wirtschaftsmarkt, der zur dummen Arbeit fördert.


@ borizb
Amazon als Marktführer arbeitet aggressiv und marktvernichtend bei der Preisgestaltung. Das drückt bei anderen Händlern nicht nur den Umsatz, sondern auch Gehälter für Neubeschäftigte. Mindestlohn ja, dafür zeitlich beschränkt und auf freiwilliger Überstundenbasis durch den Kollegendruck oder stille Anforderung. Wer seinen Job nicht verlieren will, der arbeitet freiwillig seine 180Std und nimmt sogar Aufputschmittel bis zum völligen Burnout. Ein Unternehmen, was sich über Schulden bei seinen Investoren refinanziert, arbeitet auch nicht im Sinne der eigenen Mitarbeiter, die ja im Wirtschaftskreislauf selst das Kapital in den Markt reinvestieren Der Herr Bezos verfügt trotzdem über 34 Milliarden Dollar. Einseitiger Gewinn ist jedenfalls bei Amazon vorhanden, wenn der Laden trotz Miese tatsächlich den Eigentümer reich macht.

Ein guter Lohn motiviert ebenso wie eine gute Arbeit und Eigenverantwortung im Beruf.

In den 80-90ern sahen übrigens die Geschäftszeiten trotz guter Beschäftigung im angefachten Outsourcing des Produktionssektors im Handel in etwa so aus.
Montag bis Freitag 10-18 Uhr. Samstag von 10-14 Uhr. Teilweise hatten einige Geschäfte am Samstag sogar geschlossen. Dann gab es den SSV/WSV mit regulierten Rabatten, die den Markt nicht zum Pokerspiel verkommen liessen. Auch gab es den langen Donnerstag von 10-20Uhr.

Der Handel hat sich sehr gewandelt. Er ist schlechter geworden und die Kunden haben noch weniger Zeit zum Einkaufen trotz 24Std. Einkaufsmöglichkeiten. Der Abbau sozialer Kompetenzen verdeutlich diesen Missstand.
 
Amazon arbeitet Marktvernichtend... Amazon ist der Markt. Als Jesse Livermore mit Milliarden den Markt geärgert hat, konnte man hier in Deutschland den Esel vor den VW Bus schnallen, weil der Boxermotor kein Futter mehr bekam.

Die Trader sagen, das der Jesse für den schwarzen Freitag verantwortlich ist. Joe Ross sagt, ich nehme das Geld aus dem Markt.

All das hat mit Amazon nichts zu tun, eher mit den Geldmärkten. Ob das Scheisse oder Super ist, was Amazon macht, steht auf einem anderen Blatt ! Amazon ist jedenfalls Arbeitgeber.

Wer zu welchen Konditionen wo arbeiten geht, entscheidet doch jeder selbst.
 
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DigitalIllusion schrieb:
...
Wer zu welchen Konditionen wo arbeiten geht, entscheidet doch jeder selbst.
Nein, das entscheidet effektiv das JobCenter, weil jeder Hilfebedürftige verpflichtet ist, jede Arbeit, die nicht eindeutig eine Straftat darstellt, anzunehmen.
 
Bei manchen kommentaren bin ich persönlich überrascht und bei anderen habe ich noch hoffnung das die von ihrer idiotie oder totalen Ökonomie weg kommen.
Amazon hat den Markt in der Hand die Leute arbeiten gute Arbeit da haben sie auch das Recht nach ein guten Lohn nach dem Versand und Einzelhandel Tarif .
Wer mir sagen will das die gut genug verdienen oder die Tarifgruppierung in Ordnung ist hat den Schuss nicht gehört.
Und ich kann mir nicht vorstellen das Amazon komplett nach Polen auslagert das wäre sehr unwirtschaftlich.
 
Verdi schneidet sich doch mit ihrem Wahn den Einzelhandelstarifvertrag durchzudrücken ins eigene Fleisch. Es ist schon Wahnsinn wie Sprunghaft die Waren zugenommen haben die per "2-Tage Express" aus dem Ausland, vor allem aus Polen kommen. Zudem wird Amazon dann stärker auf Leiharbeiter setzen die womöglich gerade den Mindestlohn erhalten.

Die Versandzentren von Amazon stehen hierzulande doch oft in sehr strukturschwachen Gegenden (z. B. Bad Hersfeld). Verdi sollte sich hauptsächlich dafür einsetzten das Amazon unbefristete Jobs außerhalb von Leiharbeit schafft und nicht auf dem Einzelhandelstarif-Schwachsinn bestehen.
 
kai84 schrieb:
... Zudem wird Amazon dann stärker auf Leiharbeiter setzen die womöglich gerade den Mindestlohn erhalten.
...
So einfach ist das nicht, da ein Leiharbeiter, der 8 Euro die Stunde verdient, das Unternehmen, in welchem er arbeitet, ein Vielfaches seines Gehalts kostet - die Zeitarbeit-Firma will halt auch leben und verschenkt ihre Arbeitskräfte nicht.
 
kai84 schrieb:
Verdi sollte sich hauptsächlich dafür einsetzten das Amazon unbefristete Jobs außerhalb von Leiharbeit schafft

auch das wird getan bloß ist das längst nicht so publik.
 
Frankenstein0 schrieb:
Bei Amazon bestelle ich seit Jahren nicht mehr. Die können mir gestohlen bleiben.
Diese US Firmen sollen hier erst einmal anständig Steuern zahlen.
http://www.sueddeutsche.de/wirtscha...iger-als-ein-prozent-steuern-zahlen-1.2162444

Was soll das denn für ein Argument sein? Wenn mir entsprechende steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten geboten werde nutze ich die natürlich auch. Ich würde es ganz genau so machen wenn ich in der Position wäre.

Kann mir wirklich keiner sagen dass er gerne mehr Steuern zahlt als er müsste.

Wenn ich mir nur die ganzen "deutschen" Top-Sportler betrachte die wie Volkshelden gefeiert werden aber hier wahrscheinlich gar keine Steuern bezahlen.
 
Ein Amazon Verpacker arbeitet bei Wind und Wetter für 11€ in der Stunde in einer schönen Lagerhalle.
Ein deutscher Bauarbeiter arbeitet bei Wind und Wetter für 12 € in der Stunde bei jedem Sauwetter draußen.

Was zum Teufel läuft also wirklich falsch?
 
Das trifft amazon aber hart, erst verhagelt verdi ihnen das wichtige Weihnachtsgeschäft und nun das noch wichtiger Ostergerschäft.

Da wollen wir mal hoffen, dass das Sommergeschäft nicht auch noch zunichte gemacht wird, sonst kann amazon aber echt einpacken.... also in Polen einpacken lassen ;)
 
MountWalker schrieb:
So einfach ist das nicht, da ein Leiharbeiter, der 8 Euro die Stunde verdient, das Unternehmen, in welchem er arbeitet, ein Vielfaches seines Gehalts kostet - die Zeitarbeit-Firma will halt auch leben und verschenkt ihre Arbeitskräfte nicht.

Genau deshalb ja - was letztlich zählt ist was beim Arbeitnehmer ankommt.
 
MountWalker schrieb:
So einfach ist das nicht, da ein Leiharbeiter, der 8 Euro die Stunde verdient, das Unternehmen, in welchem er arbeitet, ein Vielfaches seines Gehalts kostet - die Zeitarbeit-Firma will halt auch leben und verschenkt ihre Arbeitskräfte nicht.

Das ändert aber nichts daran, dass bei dem Leiharbeiter nur der Mindestlohn ankommt. Egal ob der Kundenbetrieb für ihn 15€ oder 30€ pro Stunde zahlt. Sie profitieren in der Regel nur davon, wenn der Kundenbetrieb für den Leiharbeiter Zulagen aushandelt, ansonsten versickert das Geld bei der Zeitarbeisfirma. Lohnverhandlungen mit der Zeitarbeitsfirma finden beim Vorstellungsgespräch dank Jobcenter kaum statt.

gh0 schrieb:
Ein Amazon Verpacker arbeitet bei Wind und Wetter für 11€ in der Stunde in einer schönen Lagerhalle.
Ein deutscher Bauarbeiter arbeitet bei Wind und Wetter für 12 € in der Stunde bei jedem Sauwetter draußen.

Was zum Teufel läuft also wirklich falsch?

Beide sind unterbezahlt. Außerdem arbeitet der Bauarbeiter oft schwarz :evillol:
 
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gh0 schrieb:
Ein Amazon Verpacker arbeitet bei Wind und Wetter für 11€ in der Stunde in einer schönen Lagerhalle.
Ein deutscher Bauarbeiter arbeitet bei Wind und Wetter für 12 € in der Stunde bei jedem Sauwetter draußen.

Was zum Teufel läuft also wirklich falsch?

wie kommst du darauf, das ein deutscher bauarbeiter nur 12€ verdient? aktuell verdient ein deutscher bauarbeiter im osten bereits 16,67€.
im westen 17,62€. selbst der mindestlohn liegt im westen mittlerweile bei 14,20€ :freak:
 
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Einzelhandel? o.O

Abgesehen davon: wie wäre es denn mit Steuersenkungen? Weshalb entlastet der Staat die Bürger nicht, sondern zieht ihm jeden hart verdienten Cent aus der Tasche.. Nicht nur Amazon, auch viele andere Unternehmen (gibt leider schwarze Schafe und Jobs mit niedrigen Löhnen) zahlen den Bruttogehalt. Außerdem kann ich doch als Arbeitnehmer vorher überlegen ob ich dem Vertrag zustimme oder nicht.
 
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