Streiks verbieten ... ?

Helios co. schrieb:
Daher nochmals meine Frage: Was soll diese blödsinnige Diskussion?
(es gibt meines erachtens nach keine logische!!! Grundlage für diese Diskussion!)

Warum beteiligst du dich dann an dieser blödsinnigen Diskussion für die es keine logischen Grundlagen gibt?

Wenn es zu einem Zugunglück kommt dann stellt sich meistens raus das es an der Technik lag und da kann der gute Lokführer wenig machen, siehe Eschede.
 
Helios co. schrieb:
4. Ihr Betrieb macht gigantische Gewinne
Deshalb muss man den Gewinn auf die Angestellten verteilen ?
Die Bahn sollte mal mehr in Ihre Infrastruktur investieren, ich fahr hier morgens noch in Zügen durch die Gegend wo vermutlich früher mal ein Reichsbahn-Logo drauf war.
Abgesehen davon davon könnte man auch die eigenen Schulden erstmal abbauen bevor man großzügig Geschenke an die Mitarbeiter verteilt.
 
@Helios co.:
30% sind KEINE angemessene lohnerhöhung. die DB könnte es natürlich machen, aber dann würde jeder heulen, wenn zigtausende lokführer entlassen werden, weil die DB verluste macht und dann wäre wieder das große geheule.
bis 5% würde ich nichts sagen, das wäre evtl gerechtfertigt.
aber 30%?!

und wenn ihr schon mit verantwortung kommt:
ich verdrahte mind. ein mal pro woche nen verteiler für nen wohnhaus, wenn ich da n fehler mache, brennt die familie auch ab. ich repariere die straßenbel. unserer gemeinde, wenn ich da n fehler mache, sterben auch menschen.
ich krieg trotzdem keine 3000€ im monat...
 
Warum ist ihre Arbeit jetzt 30% mehr wert?

Ja, weil die Lockführer über 10 Jahre keine Lohnerhöhung erlebt haben.
Wenn man mal bedenkt, dass wir meist deutlich über 1% Inflation haben (pro Jahr), so müsste über die 10 Jahre eine Lohnsteigerung von mindestens mal 10-15% (jetzt) absolut legitim sein.
30% sind VB, wie die Lockführergewerkschaft schon mehrmals gesagt hat.

Was die Überlastung der Lockführer anbetrifft:
Erst vor kurzem hat die Sendung "NANO" genau dieses Problem thematisiert.
Das Ergebnis war erschreckend!
Das Konzentrationsvermögen war im Keller, und das fast durchgehend.
Was glaubt ihr denn, wie schnell man da eine rote Ampel mal übersieht?


Gewinne der Bahn:

Natürlich soll die Bahn ihren Gewinn nicht verprassen, sie hat aber auch eine soziale Verantwortung gegenüber ihren Mitarbeitern, was immer wieder gerne vergessen wird -> Ihr wisst schon: Soziale Marktwirtschaft, dieses komische Gebilde auf das wir mal stolz waren.

Wenn es einem Betrieb schlecht geht, ist ja auch jeder dafür, dass die Mitarbeiter Zugeständnisse eingehen (finde ich persönlich auch absolut legitim!), komisch, dass es im Umgekehrten Falle leider nicht der Fall ist.

Auch der Vergleich Lockführer vs Putzkräfte ist doch eher schlecht als recht, daher gehe ich garnicht erst weiter drauf ein.
 
Die 31% auf einmal mögen für sich betrachtet hoch erscheinen, wenn man aber den tatsächlichen Lohn sieht den die Lockführer erhalten ist dieses völlig berechtigt.

Auch ich dachte zuerst das hier, ähnlich wie bei den Piloten im Jahr 2000, eine ohnehin priviligierte Gruppe hier ihre Stellung ausnutzt und ihre Forderungen durchsetzt. Denn ich bin als Sozialist grundsätzlich gegen solche Extratarifverträge für bestimmte Beruftsgruppen. Als ich jedoch hörte wie wenig diese Leute in ihrem verantwortungsvollen Job verdienen war ich natürlich sogleich dafür.

Ich verdiene z.B. als examinierter Pfleger in einer Firma ohne Riesengewinne (einer gGmbH mit dem Verbot auf Gewinn weil Gemeinnützig) bei einer 36 Stunden Woche 2100 Euro ohne Zuschläge. Das entspricht ungefähr dem Endgehalt eines Lockführers bei 41 Stunden in der Woche !!! Hinzu kommt noch das die sogar noch schlechtetere Arbeitszeiten haben als unsereins und das die Lockführerer in einem Unternehmen arbeiten mit Milliardengewinn.

Außerdem verdienen die Lockführer im Ausland auch viel mehr, in Frankreich runde 3000 Euro im Monat, und die dortigen Bahnen erwirtschaften auch Gewinn. Übrigens auch eine Folge das in Frankreich eine ganz andere Strekkultur und Verständniss dafür herrscht als hier in Deutschland. Das ewige Argument das Lohnverzicht der Arbeitnehmer wichtig sei damit es mit Deutschland "vorwärts" geht ist doch eine Erfindung neoliberaler Kapitalisten die Wasser predigen aber selber Wein trinken. Während in den Vorstandetagen und Eliten die Sektkorken knallen soll sich das einfache Volk mal wieder einmal bescheiden und sich mit Hungerlöhnen zufrieden geben.

Nein, hier ist ganz klare Solidarität mit den Lockführern angesagt. Außerdem zeigt es die Perversion der Bahnprivatisierung die Gewinne nur für Aktionäre vorsieht, die Mitarbeiter sich jedoch mit Niedriglöhnen abgeben müssen. Wohin das führt sieht man ja auch in England wo die Bahnprivatisierung massive Sicherheitsprobleme hervorbringt weil nicht mehr in das Schienenetz investiert wird. Der Gewinn für die Aktionäre wird vor der Sicherheit gestellt.

Übrigens auch interessant. Die Bahnvorstände genehmigten sich Steigerungen von 60 % in den letzten Jahren. ;) Noch Fragen wie das kapitalistische System tickt ?

Aber das alles geht auch an der ürsprünglichen Frage nach einem Verbot für Streiks vorbei. Natürlich bin ich als Sozialist gegen das Verbot von Streiks weil es ein legitiemes Mittel im Klassenkampf ist seine Forderugen durchzusetzten. Wenn einige hier das Verbot fordern so sind wir damit auf dem direkten Weg dahin das demnächst wieder auf Arbeiter geschossen wird wenn diese Streken wollen. Der Einsatz der Bundeswehr im Inneren und weitere Einschränkungen der Freiheitsrechte zeigen schon ganz gut wohin die Reise gehen soll. Ich kann dazu nur sagen dass das Strekrecht noch ausgebaut werden muss und das Recht auf Gereralstreik her muss. Der Klassenkampf wird nämlich sicherlich noch härter in den nächsten Jahren und der Streik ist die einzige Waffe der Arbeitnehmer gegen die Interessen des Kapitalismus mit ihrer Gier nach immer mehr Gewinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich (als österreicher ;) ) stehe voll hinter solchdn streiks. auch wenn sie mich betreffen solange nicht das wasser und der strom vom staat abgedr....

....hups...garnicht in staatshand? ja genau deshalb für verstaatlichung der wichtigen grundbedürfnisse und GEGEN abzocke durch privatwirtschaft (siehe zb usa und deren armee die vergammeltes wasser bekommt und das teurer als zuvor)
 
Jegliche Verkehrsmittel, also Busse, Bahnen und vielleicht auch Fluggesellschaften sollten verstaatlich sein/bleiben...Aber der Zug :D ist schon abgefahren und es müsste schon arg mit dem Teufel zugehen um das wieder rückgängig zu machen was man hierzulande Privatisierungswahn nennt.
 
@fjmi
ich finde das dieses mal wieder eine typisch Deutsche Diskussion ist. Deutsche sind immer ganz vorne dabei wenn es um Verbote geht. Ganz in der obrigkeitshörigen Tradizion der Deutschen. Dabei sollen natürlich immer nur die Rechte der Arbeitnehmer beschnitten werden, die Besitzenden jedoch werden weitgehends geschohnt. Ganz im Sinne der Liberalen die "weniger Staat" immer nur für die Besitzenden fordern.

Ich als Ausgebeuteter habe dann die "Freiheit" mir meinen Ausbeuter aussuchen zu können. Aber selbst das stimmt ja noch nicht einmal. Als HartzIV Empänger wird man ja sogar gezwungen sich für weit unter Wert an den nächstbesten Ausbeuter zu verkaufen. Ausbeutung also noch mit Staatlicher Hilfe so zu sagen. Toll, auf diese "Freiheit" kann ich dankend verzichten.

Ein Jammer, dabei haben wir Deutschen doch viele gute Sozialisten und Kommunisten hervorgebracht auf dessen Tradizion wir sehr wohl Stolz seien könnten ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja ich rechne mit nem ähnlichen Ergebnis wie bei LTU also 2 Jahrestarifvertrag mit ich schätze mal 4% rückwirkend für dieses und nochmal 4-5% Lohnsteigerung für nächstes Jahr. Ich find Gewerkschaften und Argbeitgeberverbände machen gute Arbeit. Deutschland steht in dieser Hinsicht immer noch sehr gut da.

PS:
Ich finds immer wieder seltsam, dass hier im Forum Rechtsradikalismus stark bekämpft wird, was gut so ist, aber Linksradikalismus scheinbar toleriert wird.
 
Hallo.

Sehe es ähnlich wie theo. Wieso hat man die Bahn auch privatisiert? Selber schuld. Also sollen die Verantwortlichen ruhig auch mit den Schattenseiten konfrontiert werden. Mehr hab ich dazu nicht zu sagen.

Das Streikrecht zu entziehen, empfinde ich als Pseudo-Demokratie, aber zeigt sehr gut, wohin der "Zug" fahren wird.
 
Naja die paar linksradikalen hier fordern auch keinen auf, jemanden zusammenzuschlagen, der nicht ihrer Meinung ist.

Ausserdem gab es hier genug Threads bei denen alles, das auch annähernd Links war, dermaßen ausgeschimpft wurde, dass dieselebigen Threads geschlossen werden mussten.

Weiterhin sollte man sich selbst mal fragen, was man als Radikal bezeichnen sollte und was nicht.
Was ich damit sagen will: Jemand der die Meinung vertritt, dass es auch staatliche Betriebe geben muss (in bestimmten Bereichen, aus welchen Gründen auch immer) ist nicht zwangsläufig ein radikaler Kommunist ;)

Aber solche gibts hier auch einpaar, nur haben sie ihrem Anliegen, wenn es denn ein solches gibt, bis jetzt eher geschadet als geholfen
 
Der Staat hängt doch bei der Bahn dick mit drin. Und Beamte dürfen doch nicht streiken, oder?
 
Bloß weil die Bahn (noch) staatlich ist, sind die Angestellten nicht automatisch Beamte. Das war mal so und hatte seinen Sinn. Bei Post und Bahn war das auch lange so. Aus gutem Grund, denn die Infrastruktur sollte einfach nicht abhängig von Streiks sein, das macht schließlich erpressbar. (Was hier schonmal als Klassenkampf durch den Raum geisterte, aber natürlich auch anderweitig ausgenutzt werden kann)

Dann kam man auf die Idee, daß Beamte zu teuer sind und zudem keine flexible Personalpolitik möglich ist (=man kann niemand feuern), daß generell Staatsbetriebe teuer sind. Wo nicht gleich privatisiert wurde, wurde nur noch angestellt. Und nun sind nur noch ein Bruchteil Beamter übrig, die auch dann im Notfall herangezogen werden, wenn die Angestellten streiken.

Von Seiten der Politik ein Streikverbot zu fordern ist die eine Sache, aber wenn man selber die Mittel aus der Hand gibt, braucht man sich hinterher nicht wundern, wenn man je nach persönlichen Meinung erpressbar oder zu faireren Tarifen gezwungen wird.

Ob die Bahn immer noch ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur ist, kann man natürlich in Frage stellen und damit auch die Notwendigkeit von Beamten.
 
Ich frage mich was gegen eine Privatisierung der Bahn spricht. Ob man das hier im Thema fragen darf? ;)
 
ich frage mich was für eine privatisierung spricht?

aber sag mal, was spricht eigentlich gegen eine privatisierung von alle grundbedürnissen? kurzfristig bringt sie doch geld...
 
Privatisierung als Thema sollte hier nur in soweit diskutiert werden, wie es zum Thema Streik relevant ist. Falls es sich zum bevorzugten und alleinigen Thema hier entwickelt, dann bitte damit rechnen, daß es ausgelagert wird.

Pro und Contra Privatisierung der Bahn kann gerne in einem eigenem Thread diskutiert werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
extasy schrieb:
@fjmi
ich finde das dieses mal wieder eine typisch Deutsche Diskussion ist. Deutsche sind immer ganz vorne dabei wenn es um Verbote geht. Ganz in der obrigkeitshörigen Tradizion der Deutschen.

FALSCH,wie oben bereits gesagt bin ich gegen das Streikverbot wenn auch das Kündigungsverbot wegfällt. Wenn eine Seite das Recht besitzt zu streiken, sollte die andere Seite das Recht besitzen zu entlassen----ganz ohne Verbote.....

Ihr sprecht immer von der verantwortungsvollen Position der Lokführer die jetzt 30% mehr kriegen sollen, wie steht es dann mit Fernfahrern, Busfahrern, Taxifahrern........ die sollten ja dann alle auf ein Lohnniveau gehoben werden. Warum eigentlich wurde den Lokführern nicht vor Ihrer Ausbildung gesagt was sie verdienen werden? Ich finde es unverantwortlich das die Gehälter unter Geheimhaltung gehalten wurden und die armen Menschen unter Androhung von Gewalt gezwungen wurden Lokführer zu werden.....[Sarkasmus Ende]

Soll die Bahn doch den Lokführern die scheiß 30 % geben und in 1-2 Jahren die Lokführer über eine Zeitarbeitsfirma beziehen..

Ich habe oben bereits geschrieben das es GENÜGEND Stellenangebote für Lokführer im Arbeitsamtportal gibt, entweder zahlen die alle schlechter als die Bahn, oder warum sonst wechseln die geschundenen Bahnlokführer nicht?

Und die Begründung das es 10 Jahre keine Lohnerhöung gab ist auch fadenscheinig, nur weil es die Gewerkschaft 10 Jahre verschlafen hat für Ihre Mitglieder zu kämpfen soll jetzt die Bahn auf einen Schlag 30% mehr zahlen? Sorry, aber wenn ich als Angestellter zu meinem Chef gehe und Ihm sage das ich jetzt mal für die letzten 10 Jahre eine Lohnerhöhung will dann hält er mich für etwas krank. Wo war die Gewerkschaft die letzten 10 Jahre? Keine 2-3% mal gefordert? Sind denen jetzt die Mitglieder davon gelaufen das sie auf einmal aufgewacht sind? 10 Jahre geschlafen und jetzt mal klotzen, jups das macht Sinn.
 
Ob die Bahn immer noch ein unverzichtbarer Teil der Infrastruktur ist, kann man natürlich in Frage stellen und damit auch die Notwendigkeit von Beamten.

Ich denke schon, dass die Bahn ein sehr wichtiger Teil der Infrastruktur, insbesondere beim Güterverkehr ist die Bahn sehr dick.
Kann mich aber sonst deinem post nur anschließen!

Und die Begründung das es 10 Jahre keine Lohnerhöung gab ist auch fadenscheinig

Was ist daran fadenscheinig?
Jetzt wollen sie eine Gehaltserhöhung, und es ist auch wieder böse und schlecht.
In den Jahren, bevor des glorreichen Aufschwungs des letzten Jahres, war es ja gerade zu ein Verbrechen mehr Lohn zu fordern.
Ich sage nur: "Gewerkschaften sind der Dorn im Aufschwung" Zitat ende.

Was die 30% anbetrifft, ist es nun mal immer so, dass man eine Zahl nennt und beide Seiten sich letztlich auf einen Mittelwert, und meist deutlich unter der Forderung, einigen.
Wären 15% bei weniger Arbeit denn auch fadenscheinig?

So oder so, die Gewerkschaft ist stets der Böse Böse Feind.
Wenn sie streiken, weil man sie nicht ernst nimmt, dann sind sie Böse, weil man ja nicht zu seinem Urlaub kommt.
Verlangen sie keine Gehaltserhöhung, so sind sie dumm.
Verlangen sie eine Gehaltserhöhung, so sind sie Böse.

Sind wir im Kindergarten?
 
Helios co. schrieb:
Was die Überlastung der Lockführer anbetrifft:
Erst vor kurzem hat die Sendung "NANO" genau dieses Problem thematisiert.
Das Ergebnis war erschreckend!
Das Konzentrationsvermögen war im Keller, und das fast durchgehend.
Was glaubt ihr denn, wie schnell man da eine rote Ampel mal übersieht?
Warum streiken die dann nicht für mehr Personal, weniger und konstantere Arbeitszeiten ?
Ich meine 30% mehr Kohle hält die Leute wohl nicht wach.
 
Die Verkürzung der Arbeitszeit ist ein Gegenangebot der Bahn, welches die GDL durchaus begrüßt hat, und auch bereit ist dafür von den 31% abzuweichen.
(Nachrichten verfolgen);)
 
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