Streiks verbieten ... ?

Übrigens bekommen die verbeamteten Lockführer viel mehr als die Angestellten. Man muss nämlich bedenken das ein Beamteter Lockführer von seinen runden 2500 Euro brutto viel mehr netto in der Tasche hat als der Angestellte Lockführer. Meine Frau ist auch Beamtin und ich sehe das ja hier selber aus eigener Anschauung. Ein Beamter braucht ja nichts in die Sozialversicherrung einzuzahlen. Er zahlt nur Steuern und seine private Kranken und Pflegeversicherrung. Bei meiner Frau sind das übrigens Monatlich runde 210 euro inkl. Mitversicherung für ihre zwei Kinder. Und das mit einer Krankenversicherung de Luxe !! Fast volle Erstattung bei Zahnersatz, Vorzugsbehandlung beim Arzt und erste Klasse im Krankenhaus. Die Krankenversicherrung ist so günstig für Beamte weil sie ja nur 50 bis 30% privat Versichern müssen, den Rest übernimmt die Beihilfe des Beamten. Ist zwar immer mit viel Papierkram verbunden (Rechnungen einreichen, Anträge stellen) aber das Niveau ist wirklich top.

Das muss man auch bedenken wenn man die brutto Vergleiche der Angestellten und Verbeamteten Lockführer sieht. Von der Unkündbarkeit mal ganz abgesehen ;)

Aber eines muss ich als Sozialist provokativ sagen. Für die Beamten ist der Sozialismus schon eingeführt: Volle Versorgung bis zum Lebensende denn auch bei Krankheit und Berufsunfähigkeit fällt man nicht ins Bodenlose wie als Angestellter und Unkündbar ist man auch noch. Das müsste für alle Arbeitnehmer gelten, so stelle ich mir den Sozialismus vor :evillol:

Aber in der Sozialistischen Gesellschaft gibt es ja DEN Arbeitnehmer im Kapitalistischen Sinne ja nicht mehr ;) Dort stehen alle für ein ander ein und da sind volle Krankenversorgung und Unkündbarkeit natürlich keine Privilegien sondern selbstverständlichkeit. :D Außerdem arbeitet man ja auch für das große Ganze und nicht zur befriedigung egomanischer Interessen. Da arbeitet man ja auch gerne und dann braucht es auch den Druck der drohenden Kündigung auch nicht mehr. Das Streikrecht ist dann tatsächlich überflüssig im Sozialismus.
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Großen und Ganzen kann man Deine Vorstellung von Sozialismus in Bezug auf Beamte auch als Verschwendung von Steuergeldern ansehen. Hier herrscht die Bevorzugung einer Berufsgruppe vor anderen auf Kosten der Gesellschaft. Was leisten Beamte so außerordentlich mehr, dass diese Vollversorgung gerechtfertigt wäre?
 
Helios co. schrieb:
Was ist daran fadenscheinig?
Jetzt wollen sie eine Gehaltserhöhung, und es ist auch wieder böse und schlecht.
In den Jahren, bevor des glorreichen Aufschwungs des letzten Jahres, war es ja gerade zu ein Verbrechen mehr Lohn zu fordern.
Sind wir im Kindergarten?

Ah ja, und anstatt alle Jahre 3-4 % zu verlangen ist es besser nah 10 Jahren 30 % zu verlangen?!
Die Gewerkschaften haben jetzt kein Problem damit 30% zu fordern und teile des Zugverkehrs lahm zu legen, jedoch haben sie die letzten 10 Jahre bedenken gehabt 3-4% mehr für Ihre Mitglieder zu fordern? Sorry, aber das glaubst du doch nicht mal selber, oder? Bedenken bei moderaten Lohnerhöhungen aber keine Bedenken bei 30% und Streikandrohung in der Ferienzeit?
Bei diesen polemischen Aussagen hab ich wirklich das Gefühl wir befinden uns im Kindergarten.

Auf die Frage warum die armen Lokführer dann nicht den Arbeitgeber wechseln wenn sie bei der Bahn so ausgebeutet werden habe ich aber leider auch keine Antwort bekommen (Stellenangebote gibt es alleine bei der Arbeitsagentur ausreichend)
Wenn ich merke das ich bei meinem Arbeitgeber nicht weiter komme oder unterbezahlt bin dann wechsle ich doch den Betrieb, warum ist das für Lokführer nicht auch eine Alternative? 10 Jahre grausamst Unterbezahlt, schlechte Arbeitszeiten, extrem hohe Verantwortung und scheinbar auch sehr schlecht gewerkschaftlich vertreten und denen kommt nicht in den Sinn den Arbeitgeber zu wechseln?! Schein bar ein seltsames Völkchen diese Lokomotivführer.
 
... wollen wir bloß nicht hoffen, dass die Lokführer in Deutschland auf die gleiche Idee kommen wie viele junge Ärzte. Das wäre ja bitter. Wenn Ärzte fehlen, ist das ja nicht so schlimm, aber Lokführer ... ?
(man beachte bitte die leicht mitschwingende Ironie)
 
Ah ja, und anstatt alle Jahre 3-4 % zu verlangen ist es besser nah 10 Jahren 30 % zu verlangen?!

Die letzten Jahre befand sich die Bahn aber, angeblich aufgrund von massiven Modernisiserungen (oder massiver Misswirtschaft, bei der der Personenverkehr gänzlich vernachlässigt wurde), nicht in der Lage Lohnerhöhungen zuzustimmen (wie ich schon einmal gesagt habe).
Nun befindet sie sich aber in dieser Lage, und das unter anderem Aufgrund ihrer Miarbeiter.

Gewerkschaftliche Forderungen waren in den letzten Jahren unglaublich unpopulär.
Zieh deine eigenen Schlüsse aus dieser Aussage.

Auf die Frage warum die armen Lokführer dann nicht den Arbeitgeber wechseln

Nun sind wir wirklich im Kindergarten.
Was glaubst du bitte, wem das BAHNmonopol gehört, und wieviel Konkurenz es gibt?

Oder meinst du etwa, die Lockführer sollen auswandern, denn in Frankreich oder in der Schweiz würden sie ja das doppelte bekommen?!
Wenn das deine Intention war, so gebe ich mich geschlagen.
 
Ich mache es jetzt nochmal ganz ganz einfach das auch du es verstehst, wenn man auf die Seite des Arbeitsamtes geht und bei Stellensuche Lokführer eingibt, dann kommen ganz ganz viele Stellen für Lokführer und die sind nicht alle im Ausland.
Auch hat die Bahn nicht das Monopol, es gibt auch private Bahnbetriebe die heißen dann halt zB. Öchsle Bahn AG, Nord-Ostsee-Bahn (NOB), Hafen- und Bahnbetriebe Krefeld----mehr zu finden bei Netzwerk Privatbahnen (Zitat: Im Netzwerk sind seit 2001 überwiegend private Güterverkehrsunternehmen zusammengeschlossen. Von den z.Zt 23 Mitgliedsunternehmen...)

Also ein Monopol bei über 20-30 Mitbewerbern ist schon eine klasse Sache (Dann hat ja VW auch ein Monopol, weil mehr als 23 Autofirmen haben wir in Deutschland auch nicht :) )

In deinen Postings ist viel Polemik und wenig Hintergrundinformation, es ist auch evtl. bezeichnend das du den Ausdruck Kindergarten wieder verwendet hast.....
 
Also ein Monopol bei über 20-30 Mitbewerbern ist schon eine klasse Sache

Also bitte, und wieviel "Transport" decken diese Betriebe ab?
Ein Betrieb mit einm Zug ist auch ein Betrieb.
Wieviele Passagiere werden denn durch diese Betriebe transportiert?
Wieviel Güter?
Und wie ist der Vergleich dazu zur Bahn?

Die Bahn ist schon alleine ein Monomopolist, weil sie alle Streckenrechte hat.

Die Telekom gilt auch noch als Monmopolist, und diese hat in ihrem Segment deutlich mehr Konkurenz als die Bahn in Ihrem.


Und damit auch du es verstehst: In diesen Betrieben verdienen die Lockführer nicht mehr aber haben noch weniger Möglichkeiten sich dagegen zu wehren.

Ausserdem, und hier eine kleine Belehrung in Sachen Marktwirtschaft:
Du sagst, dass tausende Lockführer gesucht werden, ergo besteht ein Bedarf, der nicht gedeckt wird, ergo können sie höhere Löhne verlangen.
Damit hast du gerade das Hauptargument für höhere Löhne geliefert, und das auch noch gerade jetzt zu diesem Zeitpunkt und dieser Marktlage.

Polemik und Hintergrundwissen (NO COMMENT)
 
Zuletzt bearbeitet:
Auch hier hätte es geholfen den Post von mir zu lesen. Einige der Transportunternehmen sind unter Netzwerk Privatbahnen vereinigt (Google führt einen direkt zur Homepage)

Zitat:

Das Netzwerk Privatbahnen repräsentiert ein Umsatzvolumen von ca. 400 Mio. € und beschäftigt ca. 800 Mitarbeiter. Die vier großen Mitglieder weisen einen Umsatz von mehr als 40 Mio. € auf . Etwa die Hälfte der Mitgliedsunternehmen erzielen einen Umsatz von 5 bis 10 Mio. €. Jedes Unternehmen für sich hat gute Aussichten für eine Expansion in ein noch junges Marktsegment. Diesen neuen Markt zu verbreitern ist eine der wichtigsten Aufgaben des Netzwerks.


oder:

Vor wenigen Jahren begannen die privaten Eisenbahnen, zum Teil als Start up Unternehmen, dem Marktführer DB Cargo AG Konkurrenz zu machen. Der Marktanteil der privaten Eisenbahnen konnte in den letzten 4 Jahren von ca. 3 % auf ca. 10 % erhöht werden. Dem Marktführer hat eine ernstzunehmende Konkurrenz erwachsen, was bereits zu einer deutlichen Korrektur des Preisniveaus für schienengebundene Transportleistungen geführt hat.

......

Das mit der Marktwirtschaft funktioniert ganz ganz einfach gesagt zwar mit Angebot und Nachfrage, nur leider ist es nicht ganz so simple. Wenn keiner (KEINER) der Anbieter mehr zahlt als die Bahn (Ich weiß zwar nicht woher du die Gehälter der gesamten Unternehmen kennst aber wenn du sagst das ALLE weniger als die Bahn zahlen wird das wohl stimmen) dann ist die Leistung scheinbar auch nicht mehr wert...... Wenn man wie auch bereits in einem Post erwähnt mit Hilfe eines Bildungsscheins des Arbeitsamtes diesen Beruf erlernen kann dann scheint es nicht so schwer sein neue Lokführer auszubilden und dadurch die Preise/Gehälter auf dem jetzigen Niveau zu halten.

Wenn die Bahn wie du sagst Monopolist ist dann sollte es klar sein warum sie nicht gezwungen sind mehr zu zahlen (Notfalls mit Kräften aus dem östlichen Ausland die Streikenden ersetzen) wenn die Bahn nicht Monopolist ist und KEIN Anbieter mehr zahlt dann scheint der Lohn in Bezug auf die Leistung scheinbar von allen Unternehmen bei diesem Niveau als gerechtfertigt eingestuft zu sein.

Deutschland ist schon lange kein "Hochlohnland" mehr bei den unteren/handwerklichen/einfachen Berufen/lehr Berufen......und in vielen Bereichen wird im Ausland bereits das doppelte oder dreifache verdient, dass diese Entwicklung ein Problem darstellt ist sicher, hier geht es aber darum ob ein Streik in einem Bereich erlaubt sein soll in welchem so große Teile der Bevölkerung betroffen sind und grundlegende Bedürfnisse der Bevölkerung dann nicht mehr angeboten werden und hier bin ich der Meinung das dies unterbunden werden sollte, weil sonst verschiedene Berufsgruppen eine Möglichkeit haben regelrecht erpresserisch die Unternehmen unter Druck zu setzen. Wenn der Güterverkehr bestreikt wird ist das auch noch bedenklich, aber hier ist dann dadurch das die betroffenen Unternehmen andere Möglichkeiten haben die Gruppe der Betroffenen in einer anderen Situaton um sich zu wehren.
Wir haben bei der Bahn als Kunden private Personen die teilweise ohne Bahn riskieren Ihren Job zu verlieren und dadurch geht der Streik massive auf kosten von unbeteiligten Bürgern die Ihre Existenz verlieren können.......

Wenn diese Erpressung als legal angesehen wird dann dürfte auch ein General-Streik der Assistenzärzte, Müllfahrer, Einzelhändler im Lebensmittelbereich, Zahnärzten, Krankenwagenfahrern, Köchen und Pflegepersonal in Altenheimen und Krankenhäusern.....als legitim angesehen werden. Will mal sehen wie lange man die Alten in einem Heim hungern lassen muß bis die Heimleitung mehr Gehalt zahlt oder wie viele Unfallopfer nicht ins Krankenhaus müssen bevor die Unternehmen die Gehälter anheben.....
 
@Dope4you
ja leider sind im Kapitalismus solche Methoden nötig um die Interessen der arbeitenden Bevölkerung durchzusetzen. Wie anders wenn nicht durch Streiks ?

Wenn du das Pflegepersonal ansprichst. Gerade weil es hier so schwierig ist Streiks durchzuführen aufgrund der Situation der Pflegebedürftigen, wird in der Pflege ja so schlecht bezahlt. Alten und Krankenpfleger sind einem immer höheren Arbeitsdruck, nicht zuletzt aufgrund der Pflegeversicherung, ausgesetzt. Ich bin Pfleger und weiß wovon ich spreche. Die Pflegeversicherung hat in den Jahren ihres bestehens die Leistungen, gerade an die Ambulanten Pflegedienste immer mehr herruntergeschraubt bei gleichzeitiger Anhebung des Arbeitsaufwandes (Stichwort Dokumentation). Gerade hier währe ein Arbeitskampf dringend nötig. Nur leider geht das sehr schlecht weil wir die Patienten ja nicht unversorgt lassen können. Das wissen die Krankenkassen und nutzen diese Situation schahmlos aus um die Vergütungen immer mehr zu drücken.

Übrigens währe das kein Arbeitskampf gegen die Arbeitgeber (solange diese Gemeinnützig sind) sondern eher gegen die Krankenkassen als Verwalter der Pflegeversicherung. Die gemeinnützigen Arbeitgeber sind in sofern in einem Boot mit ihren Angestellten da diese ja nur das verteilen können was sie von der Pflegeversicherung bekommen. Leider haben aber bis her die Krankenkassen die Preise diktiert und die Wohlfahrtverbände mussten das nehmen was sie bekommen. Gerade im Pflegebreich besteht überhaupt garkeine "Waffengleichheit" wie zwischen normalen Tarifparteien.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum letzten Teil deines Posts:
Findest du nicht, dass es einen Unterschied macht, ob jemand nicht in den Urlaub fahren kann, oder ob er stirbt, weil der Arzt gerade mal streikt?


Die Bahn hat alleine 2000 Lockführer, da kommt mir die Zahl der 800 Mitarbeiter der GESAMTEN Konkurenz (wenn ich dich richtig verstanden habe) doch eher mikrig vor.
Das die privaten Anbieter wachsen werden, habe ich nicht bezweifelt, aber wir reden hier über den IST Zustand, und dieser besagt nun einmal, dass die BAHN ein Mopolist ist.
(zu min ist es das, was Wirtschaft und Politik behaupten)

Nebenbei:
10 % erhöht werden
also wenn 90% Marktanteil der Bahn nicht als Monopol angesehen werden können, so musst du mir erklären, was du unter einem Monopol verstehst?!

oder:

Warum soll die BAHN das Schienennetz abgeben?


Wie ich darauf komme, dass die BAHN Konkurrenten weniger zahlen: Nun das ist es was die BAHN Sprecherin gegenüber der Gewerkschaft verlauten lies und diese hat diese Aussage bestätigt.
Wenn sie gelogen habe, so tue ich es auch.


Ich bin etwas konfus, was folgende Aussagen anbetrifft:
1. Es gibt einen hohen Bedarf an Lockführern
2. Es ist leicht neue Lockführer auszubilden

Wenn es einen Mangel gibt, so wird offensichtlich nicht ausgebildet.
Warum wird dann nicht ausgebildet?
Es wäre doch der logische Schluss, schon alleine um den Druck auf die Lockführer zu erhöhen, ein Überangebot zu schaffen!

Mögliche Gründe dafür, warum nicht ausgebildet wird:
1. Nur wenige wollen Lockführer werden (Warum nicht, bei einem so sicheren Jobangebot?)
2. Bahn bzw. deren privaten Konkurrenten bilden nicht aus (Kosten? in diesem Zusammenhang siehe auch die neuen Sparpläne der Telekom)


Was den Zeitpunkt des Streiks anbetrifft:

Deine Erpressunganschuldigung gegen die Gewerkschaft könnte man übrigens auch als Polemik bezeichnen (nur weil du mich schon derselbigen beschuldigt hast)
Was hälst du denn von den ständigen Erpressungen seitens der Wirtschaft gegen die Gewerkschaften?
Ich sage nur: Weniger Lohn bei mehr Arbeit oder Kündigung (Verlagerung)
Das ist doch DER Schlachtruf der letzten Jahre.
(ähnliches gab es übrigens auch bei der BAHN schon kurz nach der Teilprivatisierung)
 
@Helios
es ist ja geradezu Perfide jemanden einen gerechten Lohn zu verwehren nur weil dieser in einem Beruf arbeitet wo, wie Du meinst, man schnell zu ersetzten ist. Es zeigt aber auch hervorragend wie Menschenverachtend der Kapitalismus funktioniert. Ein gerechter Lohn definiert sich hier nicht über die Tätigkeit sondern daran wie schnell die Menschen darin auszutauschen sind. Der Mensch ist nur noch eine Verschiebemasse im Interesse der Kapitalbesitzer.

Danke für deine Offenheit.
 
Zuletzt bearbeitet:
@extasy
für mich, der solche Verhältnisse auch soziologisch untersucht ist auch der Umstand wichtig, dass die Menschen sich freiwillig in eine solche Position manövrieren lassen ohne dagegen aufzubegehren und dann geradezu beleidigt und böse werden, wenn man auf Misstände aufmerksam macht, weil nämlich ein kleiner Rest Wahrnehmung übrig geblieben ist, den sie, um ihr Leben überhaupt über die Runden bringen zu können, ständig unterdrücken müssen.
Eben dieser Unterdrückungsmechanismus aber führt zu Neurosen also zu chronischen geistigen Erkrankungen. Fazit: Kapitalismus macht krank ;)
 
Helios co. schrieb:
also wenn 90% Marktanteil der Bahn nicht als Monopol angesehen werden können, so musst du mir erklären, was du unter einem Monopol verstehst?!

Ein Monopol (altgriechisch von μόνος (monos) = „allein“ und πωλεῖν (pōlein) = „verkaufen“) nennt man eine Marktsituation (Marktform), in der für ein ökonomisches Gut entweder nur ein Anbieter oder nur ein Nachfrager existiert

Gibt es auf einem Markt zwar mehr als einen Anbieter oder Nachfrager, aber dennoch nur sehr wenige, so spricht man von einem Oligopol.


Betreff Schienennetz:

Sowohl die EU-Richtlinien als auch das Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG) verpflichtet die DB AG, den privaten Wettbewerbern ungehinderten Zugang zur Eisenbahninfrastruktur zu gewähren. Das neue AEG unternimmt den Versuch, den Zugang zur Eisenbahninfrastruktur administrativ (statt strukturell) sichersustellen.

Betreff Stellen:

http://www.m-e-v.de/de/personal/Stellen_Eisenbahnbetrieb_mB.htm

http://www.rail4chem.com/index.php?id=3

http://www.e-mn.de/stellenmarkt/stellenm.htm

und ich habe jetzt gerade mal 5 min Google angewendet um diese Angebote zu finden.

Da der Lokomotivführer durch das Arbeitsamt gefördert wird und es dafür Ausbildungsscheine gibt dürfte es sich um einen Beruf handeln der keine Durchfallquote von 70% besitzt weil das Arbeitsamt wohl kaum jemanden in einen Beruf schickt den nur die wenigsten ergreifen können weil die Anforderungen so hoch sind......

Ob es nur die Urlauber betrifft oder auch medizinische Fälle (Kenne persönlich aus meinem beruflichen Umfeld 3 Personen die zur Dialyse mit der Bahn gefahren sind-bei denen kann eine Verspätung auch Gesundheitliche Probleme bedeuten...) oder existenzbedrohend sein kann wenn ein Arbeitnehmer nicht an seinen Arbeitsplatz kommt ist auch eine nicht zu unterschätzende Frage.

Wenn das Pflegepersonal in einem Atenheim streiken würde muß ja nicht gleich jemand sterben, evtl. in der eigenen Kacke 2-3 Tage liegen aber nicht sterben und wo zieht man dann die Grenze? Aufrechterhaltung der Infrastruktur ist nicht so wichtig wie tägliches Bettpfannenleeren oder 2-3 warme Mahlzeiten am Tag? Wenn schon denn schon, also Streikrecht für ALLE (Ausser Beamte) und einfach mal Kolateralschäden in Kauf nehmen und die ganze Regulierung einfach sein lassen.
 
Das Kartellamt dürfte diese Definition nicht so ganz teilen.
Zu midenst nicht ganz so eng.(siehe hierzu die Microsoft Prozesse)

Darüberhinaus erwähnst du leider nicht, dass die Bahn ihre Konkurrenz so stark wie es nur möglich ist behindert.
Unter anderem war es so, dass die Konkurrenten meist alte DB Züge aufkauften, reparierten und wiedereinsetzten.
Genau das versucht die DB jetzt zu unterbinden, auch wenn sie damit zunächst ein Minusgeschäft macht.


Was hat meine Aussage mit der Durchfallquote zutun?
Es gibt nicht genug Lockführer. Punkt!
Ergo haben sie in diesem Augenblick, in dem ein Mangel herrscht, jedes Recht, erst Recht in einer Marktwirtschaft, höhere Löhne zu verlangen. Das dürfte dir hier jeder Hardcorekapitalist bestätigen.

Ob es nur die Urlauber betrifft oder auch medizinische Fälle (Kenne persönlich aus meinem beruflichen Umfeld 3 Personen die zur Dialyse mit der Bahn gefahren sind-bei denen kann eine Verspätung auch Gesundheitliche Probleme bedeuten...) oder

Ich sehe trotzdem noch eine massive Diskrepanz in deinem Vergleich.

Was deine Aussage bezüglich des Schienennetzes anbetrifft:
Mir ist schon klar, dass die DB das Netz auch Konkurrenten zur Verfügung stellen muss.
Genauso wie die Stromkonzerne Kleinstanbietern ihr Netz zur Verfügung stellen sollen und Microsoft Windowsschnittstellen und co. offenlegen soll.
(Übrigens: Microsoft gilt als Monopolist und ist, wie du bestimmt weist, nicht der einzige OS Anbieter)

Wir alle wissen wie gut das funktioniert.

Letztlich ist das aber jetzt auch egal, denn indirekt hast du schon zugegeben, dass die DB ein Monopolist ist, denn ein Streik würde ja DIE Infrastruktur lahm legen.

---------------------

Der Mensch ist nur noch eine Verschiebemasse im Interesse der Kapitalbesitzer
Wie traurig das auch ist, aber ja so ist es.
Und es ist auch schon vorprogrammiert, dass das irgendwann ins Auge gehen muss.
Aber Gewinnmaximierung und zügelloser Wettbewerb wurden ja heilig gesprochen, daher ist es ja gut so!
Zu min bis die ersten Autos brennen.
;)

----------------------
Und noch etwas für Linkfanatiker:

http://www.uni-protokolle.de/nachrichten/id/57555/
http://www.diepresse.com/home/wirtschaft/economist/322085/index.do
http://www.ad-hoc-news.de/Politik-N...l-der-Deutschen-Bahn-AG-schadet-der-deutschen

Und hier noch was zum Schienennetz:

http://www.capital.de/politik/100007081.html?nv=smart
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Steiks generell zu verbieten will sicher niemand, genauso wird man wohl Arbeitnehmern eine Lohnerhöhung nicht gönnen. Aber der Streik und die Forderung der GDL (man bedenke, dass nur die GDL, eine von drei Gewerkschaften auf diesem Sektor, dies fordert) beschwören einige Probleme hinauf:

Zum Einen gibt bereits einen gültigen Tarifvertrag (dem haben die anderen beiden Gewerkschaften neben der GDL auch zugestimmt, nur eben die GDL nicht). Demnach herrscht Fiedenspflicht und damit Sreikverbot (auch für die GDL).

Würde die Deutsche Bahn den Forderungen der GDL zustimmen, würde sie sich im Grunde ins eigene Fleisch schneiden, denn damit wäre (laut dem Chef einer der anderen Gewerkschaften) die Friedenspflicht für die anderen beiden Gewerkschaften aufgehoben und sie dürften nachfordern. Und genau das würden sie auch tun. Würde der GDl also sagen wir eine Lohnerhöhung von 30% gewährt werden, so würden die anderen Gewerkschaften das selbe fordern und dürften auch in den Arbeitskampf treten. Was das für die Bahn bedeuten würde, kann sich sicher jeder denken. Das wären zusätzliche Lohnkosten in Millionenhöhe.

Ein Verbot des Streikes ist insofern richtig, wei der daraus resultierende volkswirtschaftliche Schaden gewaltig wäre, schlciht und ergreifend unverhältnismäßig. Darum ist jedenfalls ein Verbot eines GENERALSTREIKS richtig. Aber ein Verbot jeder Art von Streik für die Loführer ist falsch. Sie sollten die Möglichkeit haben für einen begrenzten Zeitraum (z.B. max. 1 Stunde) geschlossen die Arbeit niederzulegen. Danach sollten nur noch stellenweise gestreikt werden. So wie es z.B. in Berlin der Fall war, wobei der Nahverkehr für ein paar Stunden gestopp wurde.

Das ist jedenfalls meine Meinung dazu.
 
Hallo, sorry wenn mein erster post direkt hier reinfällt.

Aber zu dem Streik bei der Bahn kann ich nur sagen, das mich von Anfang an dieser Konfrontationskurs des GDL Vorsitzenden gestört hat. Die GDL hat zu keiner Verhandlungsrunde einen Vertreter geschickt, sondern direkt gesagt, das dieses nicht verhandelbar sei und fertig. Ich finde, das dies ein falscher Weg einer Gewerkschaft ist.

Man hätte bei der 31% Forderung bestimmt Kompromisse erzielt, aber für die geringe Anzahl an Arbeitnehmer einen eigenen Tarifvertrag zu fordern, halte ich persönlich nicht für akzeptabel.

Man muss auch bedenken, das ein LokFührer nicht die Verantwortung hat, wie ein Fahrdienstleiter und diese haben glücklicherweise nicht diese hohen Forderungen. Und die Erhöhung von Herrn Medohrns Gehalt finde ich auch nicht gut.


Aber im Gesamten finde ich, das in einer Demokratie gestreikt werden darf, nur bei der Bahn besteht die Gefahr, gerade im Güterverkehr, das ganze Wirtschaftsteile bei einem größeren Streik drunter leiden.
 
@extasy: Was sagst du wenn ich dir sage, dass ich keine Lust habe für das "große ganze" zu arbeiten? Ich kann diesen sozialistischen Käse wirklich nicht mehr hören. Jeder bekommt eine de Luxe Krankenversicherung und alles wäre in Butter. Zeig mir einen Staat in dem das funktioniert. ;) Ich will gar nicht wissen wie sehr du vom Kaptitalismus in der heutigen Form profitiert hast. (ich denke da nur an die wissenschaftliche Forschung in allen Bereichen)
Jedoch muss ich th3o Recht geben, dass viel zu wenige Menschen in irgendeiner Form ihre Meinung kundtun und alles über sich ergehen lassen. Allerdings sehe ich das nicht als Problem des Kapitalismus sondern mehr als bildungstechnisches Problem.

@topic:

Ich bin für einen Streik allerdings auch für realistische Forderungen. 30% mit dem Argument zu fordern "wir haben ja die letzten 10 Jahre nicht mehr bekommen", dass bezeichne ich als "Kindergarten" wie weiter oben schon mehrmals gefallen.
 
@dennis
Das bildungstechnische Problem hat sehr viel mit Kapitalismus zu tun.

Viele Ausbildungsstätten von heute, seien es Betriebe, Schulen oder Universitäten sind auf Gelder angewiesen, die mehr und mehr nicht mehr aus Staatshand kommen. Entsprechend müssen diese Bildungseinrichtungen Menschen ausbilden, die nützlich im Sinne der Geldgeber sind...und diese Geldgeber sind ein Teil des sog. kapitalistischen Systems.

Du kannst nicht Bildung von Kapitalismus trennen...so sehr ich mir diese Trennung wünschen würde, aber es klappt leider nicht.
 
(ich denke da nur an die wissenschaftliche Forschung in allen Bereichen

Du musst mir bitte mal erklären, was Wissenschaft und wissenschaftliche Errungenschaften mit Kapitalismus zutun hat und noch viel mehr: Wie passt das in diesen Thread?
 
Ohne dieses Streben nach höheren Gewinnen und in diesem Zuge mit dem Streben nach neuen Innovationen hätten wir niemals eine so rasante Entwicklung gehabt was Hochtechnologie angeht. Oder hatten wir in der DDR diese Hochtechnologie in dieser Menge?
 
Zurück
Oben