Wie gesagt: "mehr oder weniger" zufällig. Nur weil ich Stücke nach gleichen Stil oder Rhythmus usw. zu ordenen hat doch nun wirklich nur bedingt mit Kreativität zu tun. (Deshalb auch der Verweis auf existierende Computeralgorithmen - es gibt ja auch gewisse Leitlinien/Regeln nach denen man Playlists erstellt)
Und sich jetzt hier ganz auf den Zufall zu beziehen ist auch problematisch:
1668mib schrieb:
Und eine Playlist von 5 Liedern würde ich _niemals_ als schützenswürdig ansehen.
Ab wo ist es dann schützenswürdig? Ab 6 oder 8? Diese exakten Zahlenspiele gehen mir dann auch zu sehr an der Realität vorbei. Mit dem "Zufall" wollte ich hier belegen warum die Schöpfungshöhe hier so niedrig ist. Wie hoch ist die kreative Leistung anzusehen Lieder zu kombinieren? Natürlich liegt hier eine gewisse kreative Leistung vor, aber diese an einer Zahl fest zu machen zeigt eigentlich, dass es sich hier nicht mehr um Kreativität sondern um Produktion handelt. In einer Playliste von 5 Liedern kann doch wohl eindeutig mehr Kreativität liegen als in einer mit 10. Und gerade bei MOS guckt man doch in erster Linie auf Charts und den Kundengeschmack. Die kreativen Freiräume der Mitarbeiter sind doch hier schon sehr stark eingeschränkt. Und wie gesagt: Selbst wenn sich jemand bei ner Playlist noch so viel Mühe gegeben hat, sehe ich hier keine besondere Leistung. Da kannst du mit Zahlen kommen wie du möchtest - an dieses Thema kann man (und sollte man auch nicht) mit nackten zahlen dran gehen.
Natürlich ist an deinem Beispiel zwischen 5 und 10 Liedern über Urheberschutz zu unterscheiden auch etwas wahres dran. Datenbanken sind schließlich auch urheberrechtlich geschützt. Aber eine CD oder ne Compilation von 30 Liedern hat für mich nun absolut keinen Charakter von ner Datenbank.
Also das ganze ist doch nun wirklich ein sehr subjektives Thema. Jeder der denkt, dass er bei diesem Thema objektive perfekte, klare und richtige Abgrenzungen machen könnte gibt sich aus meiner Sicht einer vollkommen unrealistischen Illusion hin.
Kann auch gut sein, dass ich etwas zu viel Subjektivität in das Thema einbringe, denn meine Meinung zu dem Streit ist an sich auch sehr klar: MOS ist für mich schon ein typisches Beispiel für die Kommerzialisierung und Industrialisierung der Musikbranche, die dazu führt dass die Kreativität in diesem Bereich immer weiter zurück gedrängt wird. Wenn dann von genau dieser Seite auch noch für kleinste kreative Leistungen Schutz eingefordert wird finde ich das einfach nur dreist. Dass es von Seiten MOS in keinster Weise um den Schutz von ihrer kreativen Leistung geht ist ja jedem klar. Hier geht es einfach nur ums Geschäft. Das ist zwar Alltag, normal und nicht zu verhindern - richtig wird es dadurch noch lange nicht!
Edit: plagaware.de hat übrigens auf seiner Seite eine Textpassage (zum Thema Webseiten) die meine Meinung zu den Playlists sehr gut auf den Punkt bringt:
Das Urheberrecht schließt also explizit nur "Werke" ein, bei denen eine schöpferische Eigenleistung zu erkennen ist. Im Fachdeutsch spricht man hierbei von einer gwissen "Schöpfungshöhe". Es ist im Umkehrschluss also nicht ausreichend, Inhalte nur mit Sorgfalt und Fleiß (und sei er auch noch so bewundernswert) zusammenzustellen. Statt dessen muss bei der Frage nach dem Schutz durch das Urheberrecht klar erkennbar sein, dass etwas wirklich Neues - und sei es auch nur zu einem kleinen Teil - in eigener Leistung geschaffen wurde.
Aus meiner Meinung steckt in diesen Playlists sehr viel Sorgfalt und Fleiß. Etwas wirklich Neues ist (durch den "zufälligen Charakter") wurde hier aber nicht geschaffen. Falls hier also ein Verstoß vorliegt dann vllt. in der Benutzung des Names "Ministry Of Sound" oder noch woanders - aber nicht im Bereich des Urheberrechts.