hallo7 schrieb:
Gleichzeitig sind es nur "veraltete" Schätzungen. Sie beziehen sich auf ein Review von 2017, welches wiederrum ältere Studien als Basis hat.
Und welches immer wieder mit diesen 17 t CO2 pro "großer Tesla-Batterie" zitiert wurde, bis dann selbst der Journalist, der die Zahl aus der Studie errechnet hatte, die Publikation der Zahl bereut hat. (
Link)
Sinn et al. gehen von ~11 - 15 t CO2 für eine 75 kWh-Batterie aus. Oder ~13 - 20 t CO2 für Teslas 100 kWh-Paket. Im Wesentlichen legen sie ihrer Analyse also den selben Wert zugrunde.
Auch in der von Sinn zitierten Originalstudie aus Schweden steht: (
Link)
It seems, based on the data found, that the energy use for current battery manufacturing lies between 350 and 650 MJ/kWh.
In in diesem Zusammenhang gängigeren - und grausamen - Einheiten ergäbe das einen Korridor von ~97 - 181 kWh/kWh. Für den Strommix von Nevada habe ich leider nur
dieses Spreadsheet gefunden. (Falls jemand in dem Gewirr von offiziellen Veröffentlichungen eine bessere Zahl findet, bitte melden.)
Dort ist die Rede von ~1,6 lb. CO2/kWh oder ~0,73 kg CO2/kWh.
Damit liegt der Korridor - in schöneren Einheiten - bei ~71 - 132 kg CO2/kWh.
Für die angenommene 75 kWh-Batterie liegt man damit bei ~ 5,3 - 9,9 t CO2.
Nach der Sinn'schen Berechnungsmethode sind das ~ 35 - 66 g CO2/km. Ergibt mit den errechneten 83 g/km für den Strom bei der Fahrt ~ 118 - 149 g CO2/km. Der betrachtete Diesel kommt auf 141 g CO2/km.
Folgende Unsicherheiten verschieben die Bilanz weiter zugunsten des Elektroautos:
-> Sinn et al. rechnen mit 550 g CO2/kWh. Für 2017 wird beim gesamten Strommix in D ein Wert von 489 g CO2/kWh geschätzt. (
Link Umweltbundesamt, wird auch von Sinn zitiert.)
-> Die Gigafactory dürfte einen - evtl. deutlich - geringeren CO2-Ausstoß pro kWh als der umliegende Bundesstaat Nevada haben.
-> Ihr dürft die Liste gerne vervollständigen.
Folgende Unsicherheiten verschieben die Bilanz zuungunsten des Elektroautos:
-> Der Strommix für den Anteil am Energiebedarf, der bei der Förderung der Rohstoffe anzusetzen ist, dürfte - evtl. deutlich - schlechter sein als der von Nevada.
-> Ihr dürft die Liste gerne vervollständigen.
Neutral:
-> Was vom NEFZ als Vergleichsgrundlage zu halten ist muss jeder für sich entscheiden.
Letzten Endes vergleicht auch Sinn Fahrzeuge für längere/lange Strecken. Dort ergibt es m.M.n. momentan den wenigsten Sinn, flächendeckend Elektroautos einzusetzen. Für mittlere/kurze Strecken (also dort wo es auch mal 'ne 40 - 50 kWh Batterie tut, was die Sache günstiger macht) wäre das auch für die Kunden interessanter - Infrastruktur vorausgesetzt. Zumal man dort dann fairerweise nicht mit Dieseln, sondern mit Benzinern vergleichen müsste.