Strom im Tank 2.0

Da muss ich echt mal die Augen besser aufmachen :D Das wären ja viele Strecken die auch für Krankenwagen, Polizei, Feuerwehr etc. unbefahrbar? Jeder Handwerker etc. darf da nicht lang.... Über 3,5t kenn ich, aber 1,5t hab ich echt noch nie wo gesehen...
 
florian. schrieb:
ihm geht es dabei nur um die Energie pro KG
klar, Stoffe die man direkt verbrennen kann gewinnen hier haushoch.

so gerne ich seine anderen Videos auch mag, hier denkt er nicht genug über den Tellerrand.

Das sehe ich tw. auch so. Ich denke an der Stelle über die weiten Teile von Wasserstoff und die Probleme die durch dessen Verwendung entstehen. Wenn man das mit einigen anderen Videos zusamen ansieht bekommt man ein recht gutes Gefühl dafür, wie viel Energie so ein Fahrzeug eigentlich verbraucht, wie diese gelagert werden können etc.

Vielleicht ist das ein individuelles Problem, aber je mehr ich mich mit Wasserstoff beschäftige, desto deutlicher werden mir die grundsätzlichen Nachteile davon. Und zwar sehr grundsätzliche für die es nicht mal einen Ansatz einer Lösung gibt. Daimler wartet seit 20 Jahren auf die Geniale Idee, mit der sie eine Brennstoffzelle entwickeln können, die im Niedertemperaturbereich (sprich: Unter 100°C) einigermaßen serientauglich wird. Sprich: Sichere Haltbarkeit länger als 80.000km, kein enormer Ressourcenverbrauch, Betrieb mit nicht-hochreinem Wasserstoff möglich, und ach ja: Zu vernünftigen Preisen herstellbar. Und das ist nur die Brennstoffzelle ohne die Tanks und die Herstellung zu berücksichtigen.

ModellbahnerTT schrieb:
Bei kleineren PKWs spielt das eine große Rolle sofern man damit dann nicht mehr über 1,5 t Brücken fahren darf.

Naja, der E-Up als "kleines Auto" im Conversion-Design wiegt 100kg mehr als das konventionelle Vehikel. Ein Golf GTD wiegt 1.455 bis 1.520 kg (wenn man in Google danach sucht). Von SUVs wollen wir hier gar nicht reden.

Gerade herrscht wieder die allgemeine Panikmache durch den dämlichen Angst- und Outrage-Journalismus, bei dem jede Technologie grundsätzlich mal als schädlich betrachtet wird. Benzin? Diesel? Erdgas? Batterie-Elektrisch? Wasserstoff? Windkraft? Photovoltaik? Biokraftstoffe? Welche Sau wurde in den letzten paar Jahren nicht mit Weltuntergangsszenarien durchs Dorf getrieben? Die mediale Hetze gegen jede Form von Technologie hat in Deutschland Ausmaße angenommen, die mit Sicherheit nicht mehr gesund sind.
 
Das Ifo Methan als die beste Lösung sieht liegt auf der Hand da die bestehende Infrastruktur in Deutschland bereits vorhanden ist und man Methan in Deutschland regenerativ herstellen kann.
 
Viele Werte dieser Studie kann ich nicht nachvollziehen. Sowohl Tesla als auch BMW und die anderen E-Auto Hersteller werfen die 8 Jahre alten Batterien nicht weg. Diese werden als Stromspeicher weiterverwendet. Damit ergibt sich eine erheblich höhere Nutzungsdauer als dort angenommen wird.
Gleichzeitig sind es nur "veraltete" Schätzungen. Sie beziehen sich auf ein Review von 2017, welches wiederrum ältere Studien als Basis hat.

Die Studien aus der Schweiz und Schweden, welche quasi das Gegenteil aussagen und detailierter die Produktion von Verbrennungsautos und E-Autos betrachtet werden gleich gar nicht erwähnt.
Dazu der sehr fragliche Teil ob eine CO2 Reduktion in Europa überhaupt was bringen würde... Wirkt nicht sehr seriös das ganze... Wär interessant wer das bezahlt hat ;)
 
hallo7 schrieb:
Wär interessant wer das bezahlt hat
Jap, wie bei fast jeder Studie.
Am Ende ist es in DE ja so, dass die Luftverschmutzung ja "egal" ist, solange sie weit genug von den Messpunkten weg ist und an den Messpunkten die Luft die Grenzwerte nicht überschreitet.
 
Kuhprah schrieb:
Sowas gibt's? Okay, ich hab erst rund 2,5 Mio km gefahren und ne 1,5t Brücke ist mir dabei noch nicht untergekommen.. wo gibt's sowas?

Das würde ich auch gerne sehen, ist mir in 20Jahren auch noch nie unter gekommen, das kleinste war bisher 2,8t und auch nur deswegen das keine Transporter und LKW in den Ort fahren....
Ich denke in 99,9% der Fälle dürfte das Gewicht des E-Auto keine Rolle spielen....

Zum Thema Luftverschmutzung muss man nur sehen wieviele Kohlekraftwerke China demnächst ans Netz gehen, und wieviele unterstützt werden, da ist die CO2 reduktion in Europa mehr als nur für die Katz....
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: new Account()
drago-museweni schrieb:
da ist die CO2 reduktion in Europa mehr als nur für die Katz....

Ich atme gerne saubere Luft ein, keine Ahnung wie es anderen geht. Die Verschmutzung in China trifft mich jedenfalls nicht direkt in Europa. Außerdem muss einer anfangen, das ist überall so.
 
hallo7 schrieb:
Gleichzeitig sind es nur "veraltete" Schätzungen. Sie beziehen sich auf ein Review von 2017, welches wiederrum ältere Studien als Basis hat.

Und welches immer wieder mit diesen 17 t CO2 pro "großer Tesla-Batterie" zitiert wurde, bis dann selbst der Journalist, der die Zahl aus der Studie errechnet hatte, die Publikation der Zahl bereut hat. (Link)

Sinn et al. gehen von ~11 - 15 t CO2 für eine 75 kWh-Batterie aus. Oder ~13 - 20 t CO2 für Teslas 100 kWh-Paket. Im Wesentlichen legen sie ihrer Analyse also den selben Wert zugrunde.


Auch in der von Sinn zitierten Originalstudie aus Schweden steht: (Link)
It seems, based on the data found, that the energy use for current battery manufacturing lies between 350 and 650 MJ/kWh.

In in diesem Zusammenhang gängigeren - und grausamen - Einheiten ergäbe das einen Korridor von ~97 - 181 kWh/kWh. Für den Strommix von Nevada habe ich leider nur dieses Spreadsheet gefunden. (Falls jemand in dem Gewirr von offiziellen Veröffentlichungen eine bessere Zahl findet, bitte melden.)
Dort ist die Rede von ~1,6 lb. CO2/kWh oder ~0,73 kg CO2/kWh.
Damit liegt der Korridor - in schöneren Einheiten - bei ~71 - 132 kg CO2/kWh.

Für die angenommene 75 kWh-Batterie liegt man damit bei ~ 5,3 - 9,9 t CO2.

Nach der Sinn'schen Berechnungsmethode sind das ~ 35 - 66 g CO2/km. Ergibt mit den errechneten 83 g/km für den Strom bei der Fahrt ~ 118 - 149 g CO2/km. Der betrachtete Diesel kommt auf 141 g CO2/km.

Folgende Unsicherheiten verschieben die Bilanz weiter zugunsten des Elektroautos:
-> Sinn et al. rechnen mit 550 g CO2/kWh. Für 2017 wird beim gesamten Strommix in D ein Wert von 489 g CO2/kWh geschätzt. (Link Umweltbundesamt, wird auch von Sinn zitiert.)
-> Die Gigafactory dürfte einen - evtl. deutlich - geringeren CO2-Ausstoß pro kWh als der umliegende Bundesstaat Nevada haben.
-> Ihr dürft die Liste gerne vervollständigen.

Folgende Unsicherheiten verschieben die Bilanz zuungunsten des Elektroautos:
-> Der Strommix für den Anteil am Energiebedarf, der bei der Förderung der Rohstoffe anzusetzen ist, dürfte - evtl. deutlich - schlechter sein als der von Nevada.
-> Ihr dürft die Liste gerne vervollständigen.

Neutral:
-> Was vom NEFZ als Vergleichsgrundlage zu halten ist muss jeder für sich entscheiden.

Letzten Endes vergleicht auch Sinn Fahrzeuge für längere/lange Strecken. Dort ergibt es m.M.n. momentan den wenigsten Sinn, flächendeckend Elektroautos einzusetzen. Für mittlere/kurze Strecken (also dort wo es auch mal 'ne 40 - 50 kWh Batterie tut, was die Sache günstiger macht) wäre das auch für die Kunden interessanter - Infrastruktur vorausgesetzt. Zumal man dort dann fairerweise nicht mit Dieseln, sondern mit Benzinern vergleichen müsste.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sehe die Studie ebenfalls als nicht fehlerfrei an, sie zeigt aber deutlich genug, dass das E-Auto eine zu hohe Sauberkeit unterstellt wird und die Einstufung als 0 Emissionsfahrzeug kompletter Blödsinn ist.

Es mag +/- sein, aber letztlich ist bis jetzt das E-Auto nicht wirklich sauberer als ein moderner Verbrenner. Nur entstehen die Emissionen nicht mehr am Fahrzeug, somit nicht mehr in DE und somit ist alles gut nicht wahr? Das mag sarkastisch ausgedrückt sein, aber die Darstellung und Subventionierung des E-Autos in DE ist genau das: eine Verschiebung der Emissionen an einen anderen Ort auf der Welt.
 
Mustis schrieb:
Ich sehe die Studie ebenfalls als nicht fehlerfrei an, sie zeigt aber deutlich genug, dass das E-Auto eine zu hohe Sauberkeit unterstellt wird und die Einstufung als 0 Emissionsfahrzeug kompletter Blödsinn ist.

Da bin ich vollkommen bei dir, bzw. den Autoren.

Mustis schrieb:
Es mag +/- sein, aber letztlich ist bis jetzt das E-Auto nicht wirklich sauberer als ein moderner Verbrenner. Nur entstehen die Emissionen nicht mehr am Fahrzeug, somit nicht mehr in DE und somit ist alles gut nicht wahr?

Jein, es ist durchaus häufig von lokaler Emissionsfreiheit die Rede, was deutlich ehrlicher ist und - meiner Meinung nach - durchaus ein erstrebenswertes Ziel. Höher wird die CO2-Belastung durch E-Autos ja scheinbar auch nicht, eher im Gegenteil. Also stellt das für mich in Summe durchaus als ein "Zwei Fliegen, Eine Klappe"-Szenario dar.

"Nicht wirklich sauberer" stimmt auch nur dann - und dann bestenfalls gerade so -, wenn du große Batterien mit Dieseln vergleichst. Rechne den selben Vergleich mal für einen Kompakten vs. ein Fahrzeug mit kleiner Batterie.*

Mir ist allerdings kein Grund bekannt, warum der CO2-Ausstoß bei der Herstellung der Batterien in Zukunft steigen sollte. Ergo wird die Bilanz von E-Autos diesbezüglich in Zukunft nur besser werden.

Auch der zugrunde liegende Strommix dürfte während der Lebensdauer eines Fahrzeugs im Mittel besser werden. Es gibt auch Konzepte, vorhandene E-Autos als Energiepuffer ins Netz einzubinden, was den Ausbau und die Nutzbarkeit von erneuerbaren Energien erhöht. (Und somit einen CO2-ärmeren Strommix ermöglicht.)







*(Bsp.: Kia Ceed 1.4, 100 PS; CO2: 137 - 145 g/km (nach den Herstellerangaben zum Normverbrauch); mit den 21% Aufschlag aus der Studie: 166 - 175 g/km;

Vergleich: Hyundai Ioniq: 28 kWh Batterie, Normverbrauch 11,5 kWh/100 km; macht nach der Sinn'schen Berechnungsmethode, mit meinen Zahlen von oben irgendwas ~76 - 86 g/km.)
 
giessl schrieb:
Rechne den selben Vergleich mal für einen Kompakten vs. ein Fahrzeug mit kleiner Batterie
Warum sollte ich? Die Reichweite ist bei derlei Fahrzeugen lächerlich gering und nicht im Ansatz geeignet, Verbrenner in dem Punkt zu ersetzen. Es gibt nicht nur Kurzstrecke und Stadtverkehr. Solange die Energiedichte nicht deutlich bei gleicher CO2 Bilanz erhöht wird, muss man davon ausgehen, dass die Batterien größer werden müssen, da sonst die Reichweite als das Manko der E-Autos nicht behoben wird.
 
Mustis schrieb:
Warum sollte ich? Die Reichweite ist bei derlei Fahrzeugen lächerlich gering und nicht im Ansatz geeignet, Verbrenner in dem Punkt zu ersetzen. Es gibt nicht nur Kurzstrecke und Stadtverkehr.

Stimmt, aber die gibt es eben auch. Und dort sieht die Rechnung wie oben beschrieben aus, während die geringere Reichweite im Alltag eine geringe bis - in meinem persönlichen Fall und in weiten Teilen des von mir überschaubaren Umfelds - überhaupt keine Rolle spielt.

Mit anderen Worten, warum solltest du nicht? So vergleichst du den Worst-Case eines Elektroautos mit dem Best-Case für die Verbrenner. Das halte ich für wenig zielführend.

Mustis schrieb:
Solange die Energiedichte nicht deutlich bei gleicher CO2 Bilanz erhöht wird, muss man davon ausgehen, dass die Batterien größer werden müssen, da sonst die Reichweite als das Manko der E-Autos nicht behoben wird.

Zumindest die deutschen Hersteller - allen voran Porsche und Audi* - setzen eher massiv darauf, bei Bedarf sehr schnell laden zu können. Tesla versucht mit dem Update der Supercharger ähnliches zu erreichen. Selbst wenn das nur Marketinggeblubber bliebe, so zeigt es doch deutlich, dass der Trend eher zu schnellerem Laden als zu höherer Kapazität geht.




*Im Taycan sollen das bis zu 400 km/15 min sein. Wenn alleine die Hälfte davon in der Realität und in bezahlbaren Autos ankommt, wäre das Reichweitenproblem objektiv betrachtet für die allermeisten Fahrer gelöst. Eine 700 km-Fahrt würde dann 30 Minuten Ladepause erfordern. Big deal.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn die Hälfte davon bei bezahlbaren Autos ankommt (was wahrscheinlich ist, den mit Heizung grade im Winter, Radio etc und Fahrten nicht nur um die 100 km/h sind die Reichweiten, die angegeben werden, nicht zu halten), dann komme ich eher auf 3 mal laden und dann 45 min, vorausgesetzt man startet voll. Aber du redest hier von einem Luxusschlitten mit viel platz. Die Reichweiten der kleineren, "normaleren" Autos liegt weit darunter und entsprechend weniger Reichweite haben sie auch nach dem schnellladen. Der I3 von BMW kommt voll und unter idealen Bedingungen auf 350km, effektiv werden davon in einem realistischen Szenario max. um die 300km übrig bleiben, komplett voll OHNE schnellladen. Und wir reden hier immer noch von einem Fahrzeug mit 38.000€ Grundpreis.

Hier müssten die Batterien innerhalb kürzester Zeit einen massiven technischen Fortschritt machen ohne das der CO2 Ausstoß dabei steigt um in einem realistischen Vergleich sich deutlich vom Verbrenner abzuheben (der in der Zeit technisch sich nicht fortentwickeln dürfte).
 
Mustis schrieb:
Wenn die Hälfte davon bei bezahlbaren Autos ankommt (was wahrscheinlich ist, den mit Heizung grade im Winter, Radio etc und Fahrten nicht nur um die 100 km/h sind die Reichweiten, die angegeben werden, nicht zu halten), dann komme ich eher auf 3 mal laden und dann 45 min, vorausgesetzt man startet voll. Aber du redest hier von einem Luxusschlitten mit viel platz.

Sorry, da habe ich mich missverständlich ausgedrückt! Ich gehe bei der Rechnung nicht von einem Taycan aus, sondern von einem hypothetischen Auto mit folgenden Eigenschaften:

300 km realistische Reichweite, lädt 200 km in 15 min. Fährst du voll los (und darfst "leer" ankommen), so sind es 30 min Pause für 700 km Fahrt.*

Aber selbst 45 min Pause empfinde ich bei einer reinen Fahrtzeit von min. 5 - 6 Stunden nicht als Zumutung.

Mustis schrieb:
Aber du redest hier von einem Luxusschlitten mit viel platz.

Wie gesagt, mir ging es dabei nur darum, dass der Fokus der Entwicklung im Moment nicht auf größerer Kapazität, sondern auf Schnellladung liegt.

Mustis schrieb:
Die Reichweiten der kleineren, "normaleren" Autos liegt weit darunter und entsprechend weniger Reichweite haben sie auch nach dem schnellladen. Der I3 von BMW kommt voll und unter idealen Bedingungen auf 350km, effektiv werden davon in einem realistischen Szenario max. um die 300km übrig bleiben, komplett voll OHNE schnellladen. Und wir reden hier immer noch von einem Fahrzeug mit 38.000€ Grundpreis.

Der i3 ist aber u.a. so teuer, weil er eine super komplizierte Karosserie hat und BMW deutlich höhere Kosten bei der Batterieherstellung haben dürfte als z.B. Tesla. Und es ist halt ein BMW.

In Summe scheint mein Wunschszenario nicht so weit entfernt. Die 300 km Reichweite erscheinen wegen dem Vergleich mit dem i3 in ein paar Jahren realistisch und das Model 3 lädt aktuell z.B. bei Ionity in 15 min bis zu 27 kWh, deutlich schneller am Supercharger v3.

Mustis schrieb:
Hier müssten die Batterien innerhalb kürzester Zeit einen massiven technischen Fortschritt machen ...

Wozu? Siehe oben, die spontane 700 km Fahrt ist weit fernab der Lebenswirklichkeit wirklich großer Bevölkerungsschichten. Die muss ein Auto nicht am Stück spontan liefern können um als alltagstauglich betrachtet werden zu können. (Ich kenne auch Außendienstler und ja, da sieht die Sache anders aus.)

Mustis schrieb:
... ohne das der CO2 Ausstoß dabei steigt um in einem realistischen Vergleich sich deutlich vom Verbrenner abzuheben (der in der Zeit technisch sich nicht fortentwickeln dürfte).

Bei der Ladeleistung, ja. Bei der Kapazität: eher nein, siehe oben. Und ja, es ist davon auszugehen, dass die Verbesserungen bei den Verbrennern keine großen Sprünge mehr machen. Mir schwirrt da immer die Zahl von 1% Spritersparnis pro Jahr, normiert auf die Masse des Fahrzeugs durch den Kopf, die ich mal in irgendeinem Vortrag aufgeschnappt habe. Zugegeben, mir fehlt dafür eine belastbare Quelle. Die ~2,5 l/100 km die der Herr Sinn für die Einhaltung der Klimaziele nennt, halte ich jedenfalls für außerhalb des technisch Machbaren.

Außerdem: In dem Anwendungsfall von oben (überwiegend Stadt und Kurzstrecke) hängt ein E-Auto - kannst du heute kaufen - einen heute verfügbaren Verbrenner beim CO2-Ausstoß um einen Faktor 2 ab. Die Gründe, warum der Vorsprung eher nicht kleiner wird habe ich ebenfalls genannt. Wie deutlich hättest du es denn gerne?








*Natürlich unter der Voraussetzung, dass du voll los fährst. Ich halte den Anwendungsfall, dass du spontan zu einer 700 km Fahrt gezwungen bist allerdings für nicht übermäßig relevant in der Praxis. Sollte das irgendjemandem den ich kenne jemals passiert sein, so wurde mir jedenfalls nicht davon berichtet.
 
giessl schrieb:
In dem Anwendungsfall von oben (überwiegend Stadt und Kurzstrecke) hängt ein E-Auto - kannst du heute kaufen - einen heute verfügbaren Verbrenner beim CO2-Ausstoß um einen Faktor 2 ab.
Richtig. in diesem einen Szenario ja. Nur was bringt mir das? Öffentlicher Verkehr wäre in diesem Szenario immer noch um mehrere Faktoren umweltfreundlicher. Somit auch hier das ganze ein ziemliches Pseudoargument, wenn die Umweltbilanz als Ziel da steht.

giessl schrieb:
Wozu? Siehe oben, die spontane 700 km Fahrt ist weit fernab der Lebenswirklichkeit wirklich großer Bevölkerungsschichten.
Sehe ich anders und kenne mehr als genügend Beispiele, die am We Familie etc. besuchen und dabei einfache Strecken in diesem Rahmen fahren. Und da tun 30-45 Minuten nur fürs tanken weh. Auch dürften Fahrten im Bereich 150-200km einfach Strecke an einem WE oder Tag ohne Lademöglichkeit am Zielort noch lange lange Zeit durchaus eine sehr reale Lebenswirklichkeit für viele sein.

Grade in den Städten kommt hier noch hinzu, dass sämtliche Parkplätze für die Wohnblocks elektrifiziert sein müssten, auch jene, die heute am Straßenrand parken, denn nur unter der Annahme, dass die Fahrzeuge nachts laden können, macht sie selbst für das Kurzstreckenszenario relevant...
 
Mustis schrieb:
Richtig. in diesem einen Szenario ja. Nur was bringt mir das? Öffentlicher Verkehr wäre in diesem Szenario immer noch um mehrere Faktoren umweltfreundlicher. Somit auch hier das ganze ein ziemliches Pseudoargument, wenn die Umweltbilanz als Ziel da steht.

Richtig, die Öffis wären besser. Fakt ist aber auch, dass viele Leute trotzdem für genau diesen Anwendungsfall ein Auto kaufen. Und wenn sie das schon tun, so täten sie - aus Umweltsicht - gut daran, sich im o.g. Beispiel für das E-Auto zu entscheiden, oder?

Mustis schrieb:
Sehe ich anders und kenne mehr als genügend Beispiele, die am We Familie etc. besuchen und dabei einfache Strecken in diesem Rahmen fahren. Und da tun 30-45 Minuten nur fürs tanken weh.

Du kennst viele Familien, die spontan 700 km fahren und deren Kinder weniger nörgeln, wenn sie dabei unter 30 Minuten Pause machen? Puh, krass. Ehrlich. Zumal die 30 - 45 Minuten ja nicht flat on top kommen, da gerade Familien bei einer sechsstündigen Fahrt eh eine Pause machen dürften. Aber gut, ich scheine das zeitlich unabhängigere Umfeld zu haben.

Mustis schrieb:
Auch dürften Fahrten im Bereich 150-200km einfach Strecke an einem WE oder Tag ohne Lademöglichkeit am Zielort noch lange lange Zeit durchaus eine sehr reale Lebenswirklichkeit für viele sein.

Gut, aber bei meinem hypothetischen - aber nicht in näherer Zukunft unerreichbarem - Fahrzeugbeispiel entspricht das ~60 % der Gesamtreichweite. Ebenfalls könnte man z.B. auf halber Strecke bei 15 min Pause die komplette Strecke nachladen und käme dann mit min. 100 km Restreichweite an. Ehrlich, das empfinde ich für mich persönlich als sehr praktikabel.

Der Ausbau der Infrastruktur bleibt natürlich dennoch ein Henne-Ei-Problem, da gebe ich dir völlig recht!
 
Man darf bei der Schnellladegeschichte nur nicht vergessen, dass man die Möglichkeit zu Hause nicht hat, wenn sich nicht gerade einen neuen Hausanschluss legen lässt.
In Deutschland regelt die DIN 18015-1 „Planung elektrischer Anlagen in Wohngebäuden“ die Spezifikationen von elektrischen Hausanschlüssen. Der Standard nimmt für eine Wohneinheit mit üblicher Haustechnik einen Leistungsbedarf von 14,5 kW an; falls eine elektrische Warmwasserbereitung existiert, 34 kW.
Da musste zumindest immer ein bisschen planen, wenn ein größerer Akku vorhanden ist. Ich weiß nicht, was so maximum bein normalen Schnellladeanschluss zu Hause durch geht, aber mehr als 11kw würde ich erstmal nicht vemuten.
Hier mal eine Liste mit der Ladeleistung der verfügbaren E-Autos. Z.T echt nicht so flott.
 
Scheitel schrieb:
Man darf bei der Schnellladegeschichte nur nicht vergessen, dass man die Möglichkeit zu Hause nicht hat, wenn sich nicht gerade einen neuen Hausanschluss legen lässt.

Das ist richtig, aber alleine weil die Hardware für höhere Ladeleistungen teurer ist, dürfte sich das für Privatleute daheim nicht lohnen. Und selbst wenn das nicht wäre sehe ich keine Anwendungsfälle, in denen man das Auto zu Hause "schnell laden" können muss. (Wie immer: Ausbau des öffentlich zugänglichen Schnellladenetzwerks vorausgesetzt, sonst bleibt's eh ein Rohrkrepierer.)

Scheitel schrieb:
Da musste zumindest immer ein bisschen planen, wenn ein größerer Akku vorhanden ist.

Klar, deswegen habe ich in dem Beispiel oben soviel Wert auf das Wörtchen "spontan" gelegt. Ansonsten kann man ja heute schon alle möglichen Dinge (Ladegeschwindigkeit, Ladezeitpunkt, max. Ladung usw.) regeln. Wenn ich weiß, dass ich das Auto morgen bei 100 % brauche, stelle ich das abends eben so ein. Muss ich am nächsten Tag nur 100 km fahren (33 % der Reichweite meines Fahrzeugbeispiels), stelle ich Abends 60 % ein und habe am nächsten Tag immer noch ~ 80 km Puffer.

Scheitel schrieb:
Ich weiß nicht, was so maximum bein normalen Schnellladeanschluss zu Hause durch geht, aber mehr als 11kw würde ich erstmal nicht vemuten.

Ich denke auch, dass bei vertretbaren Kosten zw. 11 und 22 kW das Ende der Fahnenstange sein dürften. Aber auch mit 11 kW kriegst du den dicken Tesla in unter 10 Stunden - also über Nacht - von 0 auf 100 %. Kommst du nicht restlos leer an und lädst nur bis ~ 80 % ist es schnell mal nur die Hälfte.

Scheitel schrieb:
Hier mal eine Liste mit der Ladeleistung der verfügbaren E-Autos. Z.T echt nicht so flott.

Eben, deswegen glaube ich ja, dass die Hersteller hier erst ansetzen werden, bevor sie größere Batterien anbieten. Bringt ja nichts, wenn ich zwar 800 km Reichweite habe, aber selbst kommerzielle Supercharger 4 - 5 Stunden brauchen um die Karre voll zu machen.
 
giessl schrieb:
Und selbst wenn das nicht wäre sehe ich keine Anwendungsfälle, in denen man das Auto zu Hause "schnell laden" können muss.
Irgendwer wird immer sagen, dass Geld keine Rolle spielt und man das halt gern so hätte. Sicherlich selten, aber kommt bestimmt vor.
giessl schrieb:
Ich denke auch, dass bei vertretbaren Kosten zw. 11 und 22 kW das Ende der Fahnenstange sein dürften.
Genau, hatte mir das seinerzeit mal angeschaut, der ADAC hat da nen paar gestestet, die 11KW Dinger gibts 3-stellig und die 22KW für unter 2K. Natürlich zuzüglich Anschluss, Leitungen etc, aber das dürfte sich auch noch im dreistelligen Bereich bewegen. Davon war ich auch positiv überrascht. Wir haben auch nur den normalen Hausanschluss ohne das Warmwasser über Strom geht. Damit wären auch nur 11KW Ladeboxen drin.
 
Zurück
Oben