Splatter0815 schrieb:
Online ist doch eigentlich nur ein zusätzlicher Dienst für eine Zeitung, da sie in Printform vermarktet.
Aber die wollen ja Geld verdienen, warum bieten sie dann die Onlinezeitung kostenlos an?
Ihre Printzeitung ist doch auch nicht kostenlos.
MMn liegt das ganze Problem in den Anfängen der Massenverbreitung des Zugangs zum Internet, also in den frühen 2000er Jahren, als langsam das Internet schneller wurde, günstiger wurde, immer mehr Menschen Zugriff darauf hatten.
Zusätzlich dazu noch das Verkennen der eigentlichen Wertschaffung in den Verlagen aka journalistische Arbeit/Aufbereitung.
Anfänglich waren die Onlineangebote eben nur Zubrote, Werbeangebote etc., da der Hauptabsatz immer noch über das Printmedium erfolgte. Mit der immer stärkeren Verbreitung des Internets vor allem im mobilen Bereich, nahm der Absatz eben immer weiter ab, da man einfach mit einem Smartphone quasi schneller an die gewünschten Informationen kommen kann/konnte.
Gut sieht man das heute an den Absatzzahlen der deutschen Gaming-Medien. Früher hatte die CBS monatliche Absatzzahlen von mehreren Hundert Tausend, heute liegt sie bei knapp Dreißig Tausend, gleiches gilt für viele andere Gaming-Zeitschriften, die meisten sind wegen Auflagenschwäche in den letzten 7-8 Jahren nach und nach weggefallen.
Die Verlage haben das ganze jedoch selbst mit zu verantworten, da sie eben diese Marktentwicklung zum einen mit gefördert haben, in dem sie eben immer mehr ihrer Beiträge kostenlos ins Netz stellten und somit zum einen den eigentlichen Wert ihres Schaffens verkannten (nicht die gedruckte Zeitschrift ist mMn das Wertvolle sondern der Inhalt) und zum anderen eben diese Marktentwicklung auch verschlafen haben. Zum anderen haben sie durch diese Masche eben die Kundschaft dahin erzogen möglichst Informationen gratis und gegen Werbung zu erhalten.
Heute haben sich die Leser daran gewöhnt.
(Fast) jeder Verlag macht das. Aus diesem Problem herauszutreten ist fast unmöglich, da eben, wenn alles hinter einer Paywall verschwindet, die Leute einfach zu anderen abwandern, die es weiterhin gratis stellen. Da müssten schon alle darauf aufspringen. Da das aber eher unwahrscheinlich ist, sucht man sich andere Wege um an Geld ranzukommen. Das eigentliche Problem wird dabei aber weiterhin ignoriert, dass man einfach die journalistische Arbeit und Co. schlicht und einfach unter Wert verkauft bzw. inzwischen auch schon so stark verwässert hat und dem selbstgeschaffenen System angepasst, dass ein Teil dieser Arbeit nur noch wenig mit journalistischer Arbeit gemein hat.