Stuttgart 21 / Proteste allgegenwärtig ...

[nicoc]

... halbe Millionen? Sind jetzt aber Peanuts oder? Wird ja sowieso alles Enden wie die Elbphilharmonie bzw. BR. Da kommt es auf die eine oder andere Millionen nicht mehr drauf an.

 

[Noxiel]

500.000 Euro sind für mich eine halbe Million Euro.

 

[noctum]

nicht nur für dich, für viele andere auch

 

[Tandeki]

Meine ich doch, eine halbe Millionen. Aber abgesehen von Freudschen Versprechern bzw. "Verschreibern". 500.000 Euro für eine f+%&/ing Ausstellung?

 

[Noxiel]

Na, die ist schon recht aufwendig und über mehrere Stockwerke verteilt, sehe jetzt nicht den großen Skandal hinter der Summe.

 

[numi]

Ihr vergesst die zusätzlichen 300.000€ die für die Ausstellung anscheinend jährlich an Betriebskosten anfallen...

 

[nicoc]

Das ist in jedem Fall eine Menge Geld. Auch dann wenn Politiker mit unserem Geld jonglieren als wären Milliarden etwas, was auf den Bäumen wächst.

 

[Tandeki]

Na, die ist schon recht aufwendig und über mehrere Stockwerke verteilt, sehe jetzt nicht den großen Skandal hinter der Summe.

Naja, als "Skandal" würde ich das jetzt auch nicht bezeichnen. Verwunderlich ist jedoch schon, dass man sich bei einem Projekt eine solch teure Ausstellung zu Vorhaben leistet, die seit Monaten in Frage gestellt werden. Meiner Meinung nach gibt es derzeit im Projekt S21 andere Bereiche, auf die man nicht nur das nicht vorhandene Geld, sondern auch die Planungsressourcen konzentrieren sollte.

Das ist ähnlich seltsam, als plane eine Firma eine neue Edelkantine, nachdem sie gestern Insolvenz angemeldet hat. Irgendwie sind auch dort die Prioritäten "verrutscht" oder der Realitätssinn abhanden gekommen.

Das ist in jedem Fall eine Menge Geld. Auch dann wenn Politiker mit unserem Geld jonglieren als wären Milliarden etwas, was auf den Bäumen wächst.

Genau meine Meinung. Es ist ja schon bezeichnend, dass bei solchen Summen manche Bürger der Meinung sind, das sei jetzt nicht der Rede wert.

 

[Merle]

Jungs - mal ehrlich. Wir sprechen doch hier auch nicht von einem Einzeleinkommen. Man spricht von Steuereinnahmen von Millionen Bürgern.
Was den absoluten Betrag nicht reduziert, wohl aber den Relativen, bzw. das Verständnis hierfür.
Was ist eine halbe Million in dem Kontext? Nichts.
Was sind die hunderten halbe Millionen, die verschwendet werden? Relevant...
Also ist es doch klar, dass man in dem Maßstab anders denkt.
Viel Geld (für mich, subjektiv) sind auch 1000€! Aber doch nicht für Politiker, die auf Landes- oder gar Bundesebene denken. Und wenn man sich da versucht reinzuversetzen, auch für einen selbst nicht.

 

[Tandeki]

Und genau deshalb finde ich es schlimm. Vielleicht hängt es auch mit meinem Alter zusammen. Früher hat man nicht gleich in Milliarden gesprochen, als seien es Äpfel, die an Bäumen wachsen. Für mich ist es eine Unsitte der Neuzeit, dass Banken mit 100 Milliarden gerettet werden müssen, dass Staaten in Europa Unterstützung von mehreren hundert Milliarden benötigen und dass auch öffentliche Bauprojekte schnell mehrere Milliarden kosten.

Ich denke da noch an Zeiten, in denen man ein Museum für knapp 17 Millionen Euro gebaut hat. Oder lasst es 160 Millionen für ein größeres Objekt als das Haus der Geschichte Baden-Württemberg sein. Zeiten, in denen private Fördervereine 200 Tausend Euro aufbringen, um ein öffentliches Museum mit zeitgemäßer, digitaler Technik zu versorgen. Nein, eine halbe Millionen sind für mich auch aus Steuereinnahmen verdammt viel Geld. Geld, dass man meiner Meinung nach bestens an anderer Stelle hätte verwenden können, als für eine "schaut mal, das wird doch ganz toll"-Ausstellung. Dabei ist mittlerweile schon dem letzten Realitätsverweigerer klar geworden, dass das Konzept nicht stimmig sein kann.

 

[wunner]

Und genau deshalb finde ich es schlimm. Vielleicht hängt es auch mit meinem Alter zusammen. Früher hat man nicht gleich in Milliarden gesprochen, als seien es Äpfel, die an Bäumen wachsen. Für mich ist es eine Unsitte der Neuzeit, dass Banken mit 100 Milliarden gerettet werden müssen, dass Staaten in Europa Unterstützung von mehreren hundert Milliarden benötigen und dass auch öffentliche Bauprojekte schnell mehrere Milliarden kosten.

Ich denke da noch an Zeiten, in denen man ein Museum für knapp 17 Millionen Euro gebaut hat. Oder lasst es 160 Millionen für ein größeres Objekt als das Haus der Geschichte Baden-Württemberg sein. Zeiten, in denen private Fördervereine 200 Tausend Euro aufbringen, um ein öffentliches Museum mit zeitgemäßer, digitaler Technik zu versorgen. Nein, eine halbe Millionen sind für mich auch aus Steuereinnahmen verdammt viel Geld. Geld, dass man meiner Meinung nach bestens an anderer Stelle hätte verwenden können, als für eine "schaut mal, das wird doch ganz toll"-Ausstellung. Dabei ist mittlerweile schon dem letzten Realitätsverweigerer klar geworden, dass das Konzept nicht stimmig sein kann.

Da kann ich dir sogar 100% zustimmen. Nur solange man jetzt wieder per Schubkarren Geld nach Zypern fährt wird sich hier in dem Land und an den Projekten auch nix ändern. Irgendwann ist halt nix mehr da dann ist Feierabend.

 

[nicoc]

... Nur solange man jetzt wieder per Schubkarren Geld nach Zypern fährt...

Also, Geld welches bei S21 nicht verbuddelt wird geht nicht nach Zypern. Das Geld welches im Boden Stuttgarts und in den Taschen korrupter Politiker verschwindet, fehlt bei anderer Infrastruktur innerhalb Deutschlands (Anteil des Bundes). Was den Anteil der Stadt angeht: der fehlt für Schulen, Kindergärten, öffentliches Staßennetz etc. Und der Anteil vom Land fehlt da oder dort.

 

[Tandeki]

Neues von Stuttgart 21: "Kosten bis zu 10 Milliarden Euro?"

Mehr: http://www.stuttgarter-zeitung.de/i...vor.8641fcd7-a53e-4d60-b777-b0229de06a76.html

 

[nicoc]

Die wahren Zahlen lässt die Bahn ans Licht wenn es für einen Rückzug zu spät ist. Da die Verantwortlichen alle unter einer Decke sitzen, wird die S-21-kritischen Experten wohl niemand erhören. Und Hermann will diese "Liste" haben, wozu eigentlich... wozu wollen Politiker von SPD und Grünen überhaupt noch irgendwas wissen von diesem Projekt? Dagegen vorgehen weden sie sowieso nie. Egal was es kostet.

 

[Tandeki]

Naja, für Kretschmann ist die Sache klar und damit besteht seitens der Politik kein Handlungsbedarf:

"Kretschmann bekräftigte hingegen, mit der Volksabstimmung sei „der Käs gegessen“. S 21 werde gebaut. Er bekräftigte zugleich, dass die Landesregierung nicht bereit sei, mehr für Stuttgart 21 zu zahlen als beschlossen."

Quelle: http://www.stuttgarter-nachrichten....aut.a8ff306f-22ff-4f06-80f4-179492637feb.html

Damit könnte ich leben, auch wenn die Mehrausgaben der Bahn alles andere als steuerneutrale Ausgaben sind. Fraglich ist nur, wie der regionale Verkehr durch dieses "Projekt" belastet wird. Hier streiten sich die "Experten" mit gegensätzlichen Meinungen ja auch seit kurzem wieder und die Bevölkerung ist alles andere als glücklich mit der Entwicklung:

"Bürger sagen der Region gehörig die Meinung" oder "Mit Stuttgart 21 droht das Chaos"

 

[nicoc]

... Er bekräftigte zugleich, dass die Landesregierung nicht bereit sei, mehr für Stuttgart 21 zu zahlen als beschlossen."...

Kretschmann dürfte 2016 weg sein und die Nachfolgeregierung sieht das wahrscheinlich anders. Was die Belastung angeht: Eigentlich hätten die Leute informierter gehört. Vielen war bei der Abstimmung gar nicht klar was auf sie zukommt. Andererseits: Dummheit schützt vor Schaden nicht.

 

[Tandeki]

Eigentlich hätten die Leute informierter gehört. Vielen war bei der Abstimmung gar nicht klar was auf sie zukommt.

Hatte ich auch erst gedacht. Aber versuche dann mal dieses Prinzip dieser absoluten Sach- und Abstimmungskenntnis auf andere, partizipatorische Akte umzusetzen. Zum Beispiel auf die Bundestagswahlen. Nein, man muss wohl bei Demokratie akzeptieren, dass auch immer Leute eine Wahl haben, die nichts von der Abstimmung und deren Inhalte verstehen. Deshalb auch mein Stirnrunzeln bezüglich einer Volksabstimmung bezüglich Stuttgart 21. Das Projekt ist viel zu komplex, als dass sich jeder ein vernünftiges Bild dazu machen könnte. Auch wir können hier nur Einzelphänomene, wie z.B. die Finanzierungshöhe aufgreifen. Die Gesamtbeurteilung ist für Laien eher schwierig bis unmöglich. Selbst die "Experten" finden ja immer wieder Neues, was vorher nicht bedacht wurde.

 

[nicoc]

http://www.spiegel.de/wirtschaft/un...-es-um-die-neuen-risiken-gehen-a-1182809.html

Es ist doch auch mal schön sowas von Recht gehabt zu haben.

 

[Unyu]

Das Ding ist doch schon ein Erfolg, wenn es überhaupt eröffnet wird. Siehe BER.

Das es teurer wird ist gut, der Bürger wollte es in dieser höchst zweifelhaften Umfrage mit umgekehrter Frage (damit weniger Leute dafür sein müssen). Ich habe vor Jahren den Preis auf 21 Mrd. geschätzt, einfach weils so gut zum Namen passt. Inkl. Neubaustrecke allerdings, bin inzwischen nicht mehr sicher ob man beides zusammen für den Preis bekommt.

Etwas bedauerlich für die Pendler, das die Kapazität von Anfang an zu klein ist. Erinnert auch an BER. Aber auch egal, kann man gleich weiter bauen. Oder man gesteht sich die Wahrheit ein, die Stuttgarter stehen viel lieber im Stau und fahren ihren aggressiven und bescheuerten Fahrstil, als auf die verspätete Bahnen ohne Anschlusszüge zu warten.

 

[nicoc]

21 Milliarden sind soweit nicht weg. Und für die "Kulturmeile" haben sie keine Ideen: https://www.stuttgarter-zeitung.de/...rch.2f85ec6c-1d02-4e04-9926-cadade0dea19.html. Dabei hätte man die Straße doch tiefer legen können. Es bleibt "Spannend".