MichaW schrieb:
9. Willst du deine Bilder selbst am Computer bearbeiten?
Nein, nur die Grundsachen (Sättigung, Helligkeit, ect.)
Bei meiner aktuellen Kamera bevorzuge ich jedoch Jpg.
Mit RAW werde ich nicht warm.
Ich würde dir empfehlen, dir noch Lightroom zu holen, und dem RAW Format damit noch eine Chance zu geben, da du damit viel mehr aus den Bildern rausholen kannst. Lightroom lernt man recht schnell, nicht zu vergleichen mit Photoshop (was ja unglaublich komplex ist).
Ein paar
riesige Vorteile von RAW und Lightroom sind:
- Der Dynamikumfang ist bei RAW höher, wodurch man aus überstrahlten Bildbereichen sehr oft noch Details hervorholen kann, die bei JPEG einfach verloren wären.
Z.B. kann man beim Himmel mit einem nachträglich drübergelegten Grad-ND fast Ergebnisse erzielen, als hätte man wirklich einen leichten Grad-ND beim Fotografieren auf der Linse gehabt.
- Der Rauschfilter in Lightroom entfernt praktisch vollständig das Farbrauschen aus Bildern, dabei bleibt die Schärfe sehr gut erhalten (eigentlich vollständig, ich sehe jedenfalls keinen Verlust).
Im Ergebnis kann man viel höhere ISO-Werte benutzen, wobei das Ergebnis dann zwar noch rauscht (Luma-Rauschen), was durch das Fehlen von Farbrauschen aber nicht so eklig digital aussieht, sondern schon fast Filmkorn Qualität hat. Das restliche Luma-Rauschen kann man dann natürlich auch noch gezielt wegretuschieren, wenn man will. Ich mache es meistens nicht, da das reine Luma-Rauschen wie gesagt eher einen analogen Look hat.
- Der Weißabgleich der Bilder kann verlustfrei geändert werden - dadurch kann man beim Fotografieren einfach auf AWB stellen, und den Weißabgleich komplett vergessen und in die Postproduktion verlegen.
- mit den Farbreglern in Lightroom kann man bei RAW Bildern verlustfrei und sehr einfach einzelne Farben verstärken und abschwächen. Auch hier wieder das Beispiel Himmel: einfach die Sättigung von Blau etwas verstärken und die Luminanz ein wenig zurücknehmen, schon ist der Himmel satt dunkelblau.
Mit DPP von Canon (dem RAW-Konverter, der bei den EOS Kameras dabei ist) bin ich auch nicht klargekommen, dann habe ich einmal Lightroom probiert, und habe seither nie wieder mit JPEG fotografiert.
Ich mache auch nur sehr wenig Nachbearbeitung, in Photoshop bin ich ein absoluter Versager, und ich möchte auch lieber besser fotografieren, als nachbearbeiten - aber Lightroom ist ja nur ein Bild-Entwickler, mit dem ich das Bild so aufbereiten kann, dass es dem echten Eindruck viel eher entspricht. Bei JPEG ist man immer darauf angewiesen, dass das Kamera-Preset das alles richtig macht - bei RAW verlege ich die Feineinstellung auf die Entwicklung, die ich dann in Ruhe zuhause vor dem kalibrierten 27-Zöller machen kann.
P.S.: ich sehe gerade, dass das
Tamron 17-50mm 2.8 ja nur noch 260 Euro kostet (weil es das ja inzwischen auch mit Stabi gibt, den man aber bei der Brennweite nicht unbedingt braucht). Für das Geld ist es ein absolutes Schnäppchen. Objektive mit dieser Bildqualität und Lichtstärke kosten sonst 600 Euro aufwärts! Ich hab es auch, und es ist mein meistverwendetes Objektiv.