Miuwa schrieb:
Naja, das übliche Problem ist hier halt einfach: Solange ich die einzige Seite bin, die von Google nicht gelistet ist ist das wahrscheinlich finanzieller Selbstmord.
Dass eine nicht Listung in der Google Suche als "finanzieller Selbstmord" bezeichnet wird, zeigt doch bereits, dass eine Listung an sich bereits Vorteil genug zu sein scheint. Dennoch hat man, wenn man der Meinung sei Google würde von dieser Listung mehr profitieren als man selbst, immer noch die Möglichkeit auszusteigen, ihnen den Mittelfinger zu zeigen und sein eigenes Ding zu machen.
Ich bin mir ziemlich sicher, Alphabet würde es finanziell nicht im geringsten jucken, wenn sie die Google News von heute auf morgen komplett abschalten würden und entsprechende Seiten dann lediglich in der normalen Suche gelistet sind (oder beschweren sich die Verlage darüber dann auch noch? Wieso beschwert sich denn sonst niemand, dass er über Google gefunden wird wenn er sich ein wenig mit SEO auseinandersetzt?).
Dass jemand Anderes diese Lücke aber sofort schließen würde sollte auch klar sein. Bis derjenige dann ebenfalls in den eigenen Ruin geklagt würde. Alphabet kann das stemmen, ein exklusiver Newsanbieter, z.B. die ganzen RSS Reader Anbieter wie z.B. Feedly oder Feeder, würden dies nicht können.
Finanzieller Selbstmord sind die Bezahlmodelle der verschiedenen Verlage. Stattdessen wird versucht jemand anderen für die eigene Unfähigkeit verantwortlich zu machen. Es ist ja nicht so als würden die meisten Nutzer Google News lediglich dazu nutzen sich die Headlines durchzulesen. Wenn die Anbieter taugen landen sie mit Sicherheit auch in den ein oder anderen Lesezeichen. Genau wie die Musik- und Filmindustrie vor 20 Jahren. Die haben allerdings dazugelernt... Mein Gott, sogar die Kinoindustrie hat scheinbar die Zeichen der Zeit endlich erkannt, auch wenn dies einen Disney Streaming Dienst und leider auch einen Corona-Virus gebraucht hat.
Der Wettbewerb ist so groß, dass du aktuell nicht drum rum kommst deinen Content, zusammen mit ähnlichem Content von anderen Branchenmitgliedern, in einem großen Verteiler zu listen/anzubieten, das ist korrekt (zumindest aktuell, auch das wird sich in der P2P Renaissance und in Verbindung mit anderen Innovationen noch mal ändern). Aber danach liegt es immer noch an dir für Kundenbindung und die nötigen Innovationen zu sorgen. Da sollte nicht der Listenbetreiber in die Verantwortung genommen werden.
Wenn die Verlage wirklich so unzufrieden sind, sollen sie sich zusammen tun und an einer Lösung arbeiten. Dass Internetnutzer heutzutage auch gerne bereit sind für den richtigen Content zu zahlen, wenn es sich um akzeptable Bezahlmodelle handelt und der Content eine gewisse Qualität aufweist, zeigt sich schließlich bei sehr vielen Themen. Aber es gibt nun mal keinen Anwalt den man für sowas bezahlen und sich zurück lehnen kann... da müsste man sich ja tatsächlich mal Gedanken machen was eigentlich so alles schief läuft.
Es ist ein freier Markt und wenn ich in diesem nicht überleben kann sollte ich zunächst auf mich selbst schauen, statt direkt den Markt verantwortlich zu machen. Yahoo kann ebenfalls ein Lied davon singen und Google könnte es irgendwann genau so ergehen wenn sie einen Trend verschlafen.
Nicht falsch verstehen, es gibt durchaus auch Fälle in denen von bestimmten Teilnehmern die Marktmacht ausgenutzt wird um anderen zu schaden, leider viel zu viele. Das ist aber in diesem konkreten Beispiel, meiner Meinung nach, nicht der Fall. Eher im Gegenteil.
Miuwa schrieb:
Wem Google Garkeine nNews leisten würde und man wieder selbst die Zeitungen nach Informationen abgrast wäre das zumindest für die Großen wahrscheinlich kein Problem.
Wenn Google keine Nachrichten mehr listen würde, würde jemand anderes die Lücke im Markt schließen.
Wenn Google weiterhin Nachrichten listet und ein anderes Tool dies irgendwann besser machen würde, dadurch dann auch mehr Akzeptanz erhalten würde, würde dieses Tool auch irgendwann die Suche über Google ablösen.
Es geht doch hier nicht einmal um Google selbst. Jeder andere Anbieter könnte an der Stelle von Google stehen. Google bietet hier aktuell einfach zufällig den beliebtesten, und dazu auch noch kostenlosen (sowohl für Nutzer als auch Verlag), Service. Diesen kann ich nutzen, oder eben nicht. Es ist ja nicht so als würde Google den kompletten Content spiegeln und Nutzer dadurch davon abhalten die eigentliche Seite zu besuchen.
Würde Google eine komplette Bibliothek spiegeln könnte ich es verstehen, allerdings lediglich die Titel und vielleicht noch einen einleitenden Satz aufzulisten und anschließend auf die einzelnen Bibliotheken zu verweisen sehe ich als unproblematisch.