"Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß? / Krieg im Kaukasus

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AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

Helios co. schrieb:
Die serbische Minderheit im Kosovo hatte um Waffen gebeten, um sich gegen die UCK selbst zu verteidigen oder eine Anschluss an Serbien zu erwirken.

Haben die Russen jemals gesagt, dass sie Georgien plattmachen wollen? NIE

Sakaschwilli hat offen gesagt, dass er Abchasien und Ossetien zurückbekommen will.
Und der Aufbau des Militärs zeugt schon stark auf welche Weise das von Anfang an geplant war.

GEORGIEN IST HIER NICHT DAS OPFER, ABER ES KANN ZU EINEM WERDEN!
du bist ja lustig, das kosovo war serbisches staatsgebiet, dass milosevic dort etwas brutal aufgeräumt hat ist dir wohl entgangen? wozu sollte russland also irgendwelche waffen ins kosovo liefern... darin seh ich keine logik

die russen haben das nicht gesagt. wenn man um waffenstillstand bittet und keine antwort bekommt ist das auch eine aussage...

Sakaschwilli hat offen gesagt, dass er Abchasien und Ossetien zurückbekommen will.
ja und? es ist sein land...

es gibt einige beispiele dazu:
UK - IRA
Spanien - ETA
Frankreich - Korsen

und willst du jetzt wirklich anfangen aufzuzählen wer wieviele von diesen 2000 Leuten getötet hat?
:rolleyes: die völkermordtheorie kommt doch von dir oder nicht?

bleib mal auf dem teppich, so kann man nicht diskutieren...
 
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Bohemund schrieb:
es gibt einige beispiele dazu:
UK - IRA
Spanien - ETA
Frankreich - Korsen

Naja, ganz so ists nun auch nicht. Nach den Unabhängigkeitsreferenden haben Russland und Georgien vertraglich beschlossen eine Friedenstruppe, zu denen auch 1000 Georgier zählten, in Südossetien einzusetzen. Die Südossetier sind nun wirklich nicht mit IRA oder ETA vergleichbar. Zumindest sind mir keine Bombenanschläge in Tiflis bekannt.

MFG

edit:

Was glaubst Du was die Amerikaner machen, wenn Jugoslawien versucht den Kosovo zurückzuerobern?
 
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e-ding schrieb:
Naja, ganz so ists nun auch nicht.

Was glaubst Du was die Amerikaner machen, wenn Jugoslawien versucht den Kosovo zurückzuerobern?
natürlich nicht, ich wollte nur prinzipiell verdeutlichen, dass es um die unabhängigkeitbestrebungen einiger dörfer geht mehr ist es ja auch nicht...

ich weiss, was die amis machen werden, wenn serbien wieder interesse am kosovo zeigt. ich habe es auch nicht gut gefunden, dass es so gelaufen ist...
jugoslawien existiert nicht mehr :D
 
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@bohemund

He he ja, ja stimmt, Serbien natürlich.:freak:
Man, früher war das einfach. Jugoslawien und fertig. :D

MFG
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

du bist ja lustig, das kosovo war serbisches staatsgebiet, dass milosevic dort etwas brutal aufgeräumt hat ist dir wohl entgangen?

Ähh, nein ist mir nicht entgangen.
Ist dir entgangen, dass Georgien in Südossetien einmarschiert ist?
Und dabei auf Friedenstruppen geschossen hat?

Wenn du Georgien das Recht einräumst bei sich aufzuräumen, dann musst du das auch an Serbien tun ;)

Auch wenn ich diese Sprache langsam wiederlich finde.
 
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Helios co. schrieb:
Wenn du Georgien das Recht einräumst bei sich aufzuräumen, dann musst du das auch an Serbien tun ;)
ich schlage vor, du versuchst es mal mit lesen...
zeig mir eine stelle an der ich etwas gegeteiliges gesagt habe?
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

Gut, dann sind wir uns ja einig.

Der georgische Angriff auf Ossetien ist äquivalent mit dem der Serben auf das Kosovo.

Prima, mehr wollte ich nicht.
 
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Hier werden u.a. die unterdrückten Probleme der UdSSR deutlich, nämlich z.B. der Identitätsverlust. Die Volksgruppen der Abchasen und Osseten wollen ja nicht erst seit 1990 unabhängig werden.. Auch ist Georgien multi-ethisch und multi-religiös, was zusätzliche Spannungen verursacht.

Auch gibt es hier Bestrebungen, in die NATO zu kommen seitens der Georgier, was aber u.a. voraus setzt, dass das Land geeint ist. Und was hier von manchen angedeutet wird, nämlich dass man diese Regionen einfach ziehen lassen sollte, ist auch schwierig, kein Land läßt freiwillig Regionen los! Vorallem nicht, wenn es sich um wirtschaftlich bedeutene Gebiete handelt, z.B. geht durch Südosseten eine wichtige Erdölpipeline.
Auch würden die Südossetier am Liebsten einen eigenen Staat bilden zusammen mit Nordossetien-Alanien (Russisch), was die Russen auch nicht so gut finden..

Im Endeffekt ist die Region ähnlich zerklüftet wie das ehemalige Jugoslawien, d.h., hier wird es auch in Zukunft noch viele Spannungen geben.


PS: Zum Thema Russen in Georgien:

Wegen der starken Militärpräsenz Russlands hat die georgische Regierung noch heute keine Kontrolle über weite Teile ihres Territoriums.

Wenn heute noch die Franzosen dies in Deutschland hätten, würden wir uns auch nicht gerade freuen!!
 
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es geht weder um identität, unabhängigkeit, noch religion...

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,571144,00.html
Die russischen Angriffe sind eine eklatante Verletzung des georgischen Territoriums - zu denen auch mit russischen Pässen versehene Abchasen und Südosseten keinen Rechtsgrund geben.



Im Endeffekt ist die Region ähnlich zerklüftet wie das ehemalige Jugoslawien, d.h., hier wird es auch in Zukunft noch viele Spannungen geben.
was hat die geologische beschaffenheit mit politischen spannungen zu tun?
 
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Hab gar nicht gewußt, dass so viele FB-User vom Kaukasus aus texten und die Aktionen vor Ort aus der eigenen detaillierten Beobachtung heraus bewerten können. :freak:

Ich konnte mir bisher kein genaues Bild der jeweiligen Truppenbewegungen machen. Aus den Nachrichten war bisher nur zu erfahren, dass irgendwelche "südossetischen Kräfte" schon einige Zeit Wirkung Richtung georgisches Kernland erzielten, eine freundlich Unterstützung von Russland kann angenommen werden. Schließlich haben georgische Einheiten irgendwie zurückgeschossen, wobei dann zum Wochenende ebenso irgendwie die Pseudo-Hauptstadt kaputt ging. Die lokalen Kinder wurden nach Vorhersage des Orakels schon vorher evakuiert.

Schließlich kamen die Russen persönlich und die georgischen Streitkräfte entschieden, dass die viel besser kaputt machen können und ihre eigene Anwesenheit damit überflüssig wäre. Dummerweise hatten einige Piloten etwas zu viel Vodka intus und gleich mal noch andere Städte besucht, die etwas weiter in Georgien liegen.

Offenbar sind davon auch unsere russischen Mitbürger verwirrt, da da ja noch eine weitere Region in Georgien ist, die wo man sich eigentlich einverleiben möchte. Da muss natürlich auch der Georgier raus und der Russe rein, damit das auch alles einheitlich ist und man sich nicht so viel merken muss. Ultimatum ist das Zauberwort der Stunde...
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

LeChris,

obwohl es so traurig ist musste ich über deine Worte herzhaft lachen - weil es wohl der Wahrheit am nächsten kommt. Leider...
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

LeChris schrieb:
Aus den Nachrichten war bisher nur zu erfahren, dass irgendwelche "südossetischen Kräfte" schon einige Zeit Wirkung Richtung georgisches Kernland erzielten, eine freundlich Unterstützung von Russland kann angenommen werden. Schließlich haben georgische Einheiten irgendwie zurückgeschossen, ...

Nee, andersrum! ;)

MFG
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

Bohemund schrieb:
es geht weder um identität, unabhängigkeit, noch religion...

Doch, darum geht es auch: Klick

Bohemund schrieb:
was hat die geologische beschaffenheit mit politischen spannungen zu tun?

In dem Zusammenhang meinte ich es nicht, sondern eher die Bevölkerung ist "von tiefen Rissen durchzogen".. War wohl die falsche Wortwahl.
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

in erster linie gehts wohl darum...

Dabei geht es noch am wenigsten um den Schutz und Wahrung einer eigenen südossetischen Nationalkultur und Identität. Sondern um die lokalen Geschäfte des selbsternannten und von keinem Staat anerkannten Präsidenten des südossetischen De-facto-Regimes - Eduard Kokoity. Seine Machenschaften spielen einerseits den geopolitischen Interessen Russlands in die Hände - und nutzen andererseits Georgien, Europa und den USA.
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

@e-ding:

Jein, so genau beurteilen kann man das nicht. Du kannst ja mal die GEZ-Forderung für Internet-PCs unterstreichen, indem du z.B. auf tagesschau.de recherchierst, was schon in den 1-2 Monaten zuvor passiert war. Es hat sich schon ein aktiver Konflikt abgezeichnet. Mit Sicherheit kann man nur sagen, dass beide Parteien** sich nicht unbedingt in Zurückhaltung geübt haben.

Formale Situation: Georgien hat ein anerkanntes Territorium und liefert sich in diesem Kämpfe mit...ähem...naja...nennen wir es mal einer "paramilitärischen Opposition".

Praktische Situation: die russchen Truppen haben ihren Abzug nach Zusammenbruch der Sowjetunion noch nicht "ganz abgeschlossen" und Operieren noch auf formal georgischem Gebiet.

Ziel Russland: möglichst wieder an die Türkei heranrücken, es winken lukrative Ölgeschäfte. Sofern der Westen halbwegs still hält (UN kann sich nicht auf eine Erklärung einigen...bla...sülz...), schaut es halbwegs gut aus, die betroffenen Region unter dem Deckmantel des Völkerschutzes zu kontrollieren.

Ziel Georgien: halbwegs Ruhe, es winken lukrative Ölgeschäfte und westliche Subventionen. Die Ruhe* wäre so oder so nicht gekommen, also muss man den Westen anders motivieren, um zu helfen. Aber ob das so aufgeht, ist noch so eine Frage...


* - "Stabilität" ist auch so ein Zauberwort, was den Zugang zu westlichen Bündnissen in der Regel erst ermöglicht, da je bestehende Mitglieder zumindest nicht sofort in einen Konflikt reingezogen werden möchten. Hierin begründet sich meiner Meinung nach auch eher die Unterstützung Russlands für kleine Volksgruppen, die unter Stalin noch für sibirische Bauprojekte dezimiert worden wären...

** = Russland und Georgien, um die kleinen Volksgruppen geht es wie erwähnt gar nicht: sie werden nur vorgeschoben und zu gewissen Teilen geopfert, um öffentlichkeitswirksame Gründe für den eigenen Miltäreinsatz zu haben. Wie Turbostaat schon anführte, ist das die traurige Wahrheit...
 
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AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

LeChris schrieb:
* - "Stabilität" ist auch so ein Zauberwort, was den Zugang zu westlichen Bündnissen in der Regel erst ermöglicht, da je bestehende Mitglieder zumindest nicht sofort in einen Konflikt reingezogen werden möchten.
aber sicher, wenn du eine rechtsschutzversicherung abschließt, musst auch in der regel 3 monate warten bevor du einen verklagen kannst. :D
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

@lechris

Der Konflikt schwelt schon einige Jahre, das ist richtig. Über die Interessen der Widersacher steht ja auch schon genung im Thread. Heroe Ziele sind aber leider nicht dabei.

Ich wage allerdings zu bezweifeln, dass Katjuschas ein geeignetes Mittel sind, um die "paramilitärischen Opposition" effektiv zu bekämpfen.

Naja, vielleicht waren ja auch ein paar dabei, als man die südossetische Hauptstadt plattgemacht hat. :(

Die Russen sind allerdings auch nicht zimperlicher, was die ganze Sache natürlich nicht besser macht.

Ein Waffenstillstandsangebot wird in der Regel auch nicht über die Medien kommuniziert sondern über andere Kanäle.

MFG
 
AW: "Südossetien": Kleinstaaterei noch Zeitgemäß ?

@Bohemund: Das Zauberwort heißt "Beistandspflicht".

Für den Fall des bewaffneten Angriffs auf eines der Mitglieder verpflichtet der Vertrag die übrigen Mitgliedstaaten zur sog. kollektiven Selbstverteidigung.

Das heißt, es wird forciert, dass in den Beitrittsstaaten kein Konflik jeglicher Art besteht. Wäre Georgien dabei, müssten wir ihnen jetzt gegen Russland helfen, egal wer angefangen hat..


Und es geht jetzt auch nicht primär um die Geschäfte von Kokoity, eher um die Ölgeschäfte der Region.

Der Konflikt ansich ist schon wesentlich älter, da gab es den Eduard Kokoity noch gar nicht.


Nebenbei finde ich es lächerlich, dass Russland hier den Grund anbringt, es ginge um russische Staatsbürger, nur weil die denen mal eine Runde russische Pässe geschenkt haben... Das wäre ja fast so, als griffen wir Mallorca an, weil es dort viele Deutsche gibt..


Und die Angriffe auf Ölpipelines und den größten Schwarzmeerhafen zeigen eindeutig, worum es Russland vorallem geht. Ein Monopol auf den Öl- und Gastransport nach Westen. Nicht umsonst hat Russland so viele "Friedensmissionen" in dem Gebiet.

Und um mal auf den ursprünglichen Titel des Threads (Kleinstaaterei noch Zeitgemäß) zu kommen:

Lieber das als Staaten wie die UdSSR..
 
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