Synology - Anzahl fehlerhafter Sektoren

Darf ich den Thread missbrauchen?
Wäre schön wenn mir das jemand erklären konnte:
Wozu dann überhaupt ein NAS?
Nehmen wir an, der TS hat 2 Platten im RAID.
Eine Platte hat defekte Sektoren (was ja hier der Fall ist.(?). Vom Raid ein Backup machen ist klar vor dem Rebuild aber, wenn ich euch richtig verstehe, sind da wohl sowieso defekte Daten vorhanden, womit er ein Backup erstellen soll? Wofür braucht man dann ein RAID? 🤔 Dachte bisher, man könnte einfach die Platten wechseln und dann rebuild machen (vorher ein Backup für den Fall, falls dabei die letzte Platte stirbt).

Bitte um Erleuchtung
 
Das RAID ist je nach Anforderung ausschließlich dazu da, um bei einem Plattenausfall weiter arbeiten zu können: gesteigerte Verfügbarkeit. Für den reinen Datenspeicher ohne Redundanz würde für die meisten auch JBOD reichen.

Das NAS stellt dabei ausschließlich die Daten via Netzwerk im Unterschied zum Direct Attached Storage (DAS) zur Verfügung. Letzteres hängt direkt an einem Rechner und ist nicht allgemein für andere Systeme verfügbar.

Das Backup solltest Du parallel immer machen und auch die Integrität der Daten prüfen, um rechtzeitig feststellen zu können, ob bereits Defekte an Platten oder Daten vorhanden sind.

Die Gebetsmühle "RAID ersetzt kein Backup" hängt mir zwar langsam zum Hals raus, aber sie hat einen wahren Kern: Das Backup direkt vor dem Rebuild ist kein Garant für den Datenerhalt. Und bei Ransomware/Cryptotrojanern hilft Dir RAID gar nicht.
 
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Danke erstmal und einiges ist mir bekannt aber wenn ich z.B über 20000000 Fotos auf dem NAS habe und davon immer schön ein Backup mache, woher weiß ich denn, ob die Daten dann im Backup vom NAS in Ordnung sind.
 
IceKillFX57 schrieb:
Danke erstmal und einiges ist mir bekannt aber wenn ich z.B über 20000000 Fotos auf dem NAS habe und davon immer schön ein Backup mache, woher weiß ich denn, ob die Daten dann im Backup vom NAS in Ordnung sind.
Fleißige Menschen bilden einzelne Prüfsummen für jede Datei (1x NAS, 1x Backup) und vergleichen die: keine Übereinstimmung der Prüfsummen ist dann kein gutes Zeichen.

Faule Menschen (wie ich) lassen das durch entweder separate Programme oder durch die Backupsoftware prüfen. Die Anzahl und die Größe der Dateien ist dabei (fast) egal, es ist primär eine Frage des Datendurchsatzes.
 
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Was gibt es denn da an Software?

Hab mir mal durch RAM OC einige Fotos beim „backupen“ zerschossen.
 
Hashmyfiles oder der Veeam Agent können das und sind nur zwei Beispiele. Wenn Du Google fütterst, wirst Du auch noch andere finden. Alternativ schau in Deiner favorisierten Backuplösung nach, ob sie was bietet.
 
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IceKillFX57 schrieb:
Darf ich den Thread missbrauchen?
ken ding
IceKillFX57 schrieb:
Wozu dann überhaupt ein NAS?
Wurde hier ja schon erklärt. Ein NAS ersetzt zwar niemals ein Backup aber es ist dennoch eine Form der Sicherung. Wenn eine Platte ausfällt (Raid5) oder sogar zwei Platten (Raid6) dann hast du noch immer die Chance deine Daten rechtzeitig zu sichern (außer bei einem Totalausfall oder wenn du eventuell zu lange damit wartest, wie vielleicht bei mir der Fall).

Im Besten Fall ist die Parität bei mir noch gegeben und keine einzige Datei ist beschädigt und ich kann die in der kommenden Woche einfach auf ein neues NAS/Volume kopieren. In diesem Fall wäre mein Backup mehr oder weniger obsolet gewesen. Aber nochmal: in puncto Datensicherheit kann ein NAS dennoch niemals ein Backup ersetzen, sofern dir die Daten wirklich wichtig sind.

Ich denke da an externe Festplatten/USB-Sticks (bzw. alles ohne Raid), wenn dir die hopps gehen sind alle Daten weg und du hast beinahe keine Chance mehr, diese zu retten.
 
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IceKillFX57 schrieb:
Wozu dann überhaupt ein NAS?
Du willst einfach unkompliziert einen Datenspeicher im Netzwerk bereitstellen? -> NAS. Wenn Du Datenträger per USB anhängst und im Windows/Linux freigibst, und sie abhängst, sind sie nicht erreichbar. Ebenso ist die Verwaltung des NAS optimiert auf Freigabebereiche, Berechtigungen, Zonen, Partitionen, VPN, Verschlüsselung usw.
IceKillFX57 schrieb:
Nehmen wir an, der TS hat 2 Platten im RAID.
Das ist wieder eine ganz andere Frage. RAID hat erst mal mit den NAS nichts zu tun. Es es nur eine Art, wie Du Datenträger einbindest. Eigentlich ist der Ursprungsgedanke, größere Datenmengen als ein einzelnes Laufwerk bereit stellen zu können, und eventuell schnellere Übertragungsdaten zu liefern. Es gab früher keine großen Platten, da mußte man eben mehrerer kleine zu einem großen Bereich zusammenfassen. 2 Datenträger im Raid sind an sich nur mit Raid1 sinnvoll. Raid0 hat sich seit den SSDs und NVMe SSDs eh total überholt. Für Raid5/6 mit Prüfsummen sind min. 3 Datenträger erforderlich.
 
PHuV schrieb:
Für Raid5/6 mit Prüfsummen sind min. 3 Datenträger erforderlich.
Kleine Randnotiz: Für Raid6 werden mindestens 4 Platten vorausgesetzt. Hätte mir gerne die 4. Platte gespart, aber möchte unbedingt im nächsten Schritt auf Raid6 gehen.
 
Also ich hab eine Synology mit zwei Platten im RAID.
Die Daten sind da durch den RAID ja auf beiden Platten vorhanden. Versteht das System, ob die Daten bei HDD1 defekt sind und liest diese von HDD2? Und anders herum oder wird sowas nicht einbezogen?
 
Du kannst alles normal nutzen und es kommt der Hinweis das sich dein Raidlevel verschlechtert hat.
 
IceKillFX57 schrieb:
Also ich hab eine Synology mit zwei Platten im RAID.
Die Daten sind da durch den RAID ja auf beiden Platten vorhanden. Versteht das System, ob die Daten bei HDD1 defekt sind und liest diese von HDD2? Und anders herum oder wird sowas nicht einbezogen?
Wenn eine Platte defekte Sektoren hat und Daten nicht lesbar sind, dann wird die Platte auf der die lesbar sind die Daten liefern. Bei einem RAID-5 ist es auch so, dass wenn Daten wegen eines defekten Sektors auf einer Platte nicht mehr lesbar sind, die Daten aus der Parity rekonstruiert werden.

Wenn aber wie im vorliegenden Fall eine Platte schon länger defekt ist, und nun eine zweite defekte Sektoren aufweist, dann funktioniert im ungünstigen Fall die Rekonstruktion aus der Parity auch nicht mehr, wenn die betreffenden Daten auf zwei Platten nicht mehr lesbar sind.

Aber ein Backup sollte man trotz RAID immer haben. Ein RAID schützt zumindest für sich allein genommen nämlich nicht vor versehentlichem löschen von Dateien, oder Krypto-Trojanern. Diese beiden Punkte könnte man noch mit Snapshots absichern. Letztlich bleibt aber dann immer noch der Hardware-Defekt (Klassiker Überspannungsschaden) der das NAS und die Platten in den Tod reisst. Dann haben auch RAID und Snapshots nichts geholfen.
 
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kurze Frage (ich weiß, hat nicht wirklich was mit dem Thread zu tun):
Wenn ein NAS offiziell mit:
Maximal unterstützte Speicherkapazität:108 TB
angegeben wird, ist das dann der Wert für das Volume oder für den Gesamtspeicher (also brutto oder netto)?
Kurzes Beispiel (Overhead durch Formatierung wird ignoriert):
  • Szenario 1: 8-bay-NAS: 6 Platten à 18 TB eingesetzt (kein RAID) = 108 von 108 TB verwendbar.
  • Szenario 2: 8-bay-NAS: 8 Platten à 18 TB eingesetzt (RAID6) = 108 von 144 TB verwendbar.
-> Ist Szenario 2 mit den offiziellen Angaben vereinbar? Oder muss für die Platten 7&8 ein neues Volume/Array/Raid eingerichtet werden?
 
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Welches NAS hast Du denn konkret?

Es gibt bei Synology tatsächlich diverse Beschränkungen der Volumegröße. Wenn 108 TB angegeben ist, und Du hast zum Beispiel 8x 20 TB Platten als RAID-6, also einen Speicherpool mit 120 TB, dann kannst Du einem Volume maximal 108 TB zuweisen. Du kannst aber auf dem gleichen Speicherpool ein zweites Volume mit den restlichen 12 TB erstellen. Oder aber die Poolgröße beliebig aufteilen. Aber eben nur maximal 108 TB pro Volume.

Deine Rechnung stimmt übrigens nicht. Bei Szenario 1 passts, aber nicht bei 2. Die Volumegröße ist die Nettokapazität. Das heißt bei 8x 18 TB im RAID-6 stehen Dir ohnehin nur 6x 18 TB, also die 108 TB für das Volume zur Verfügung. Erst mit der Verwendung größerer Platten als 18 TB überschreitest Du mit dem Speciherpool die maximale Volumegröße. Aber wie gesagt, Du kannst auf dem Pool dann einfach ein weiteres Volume erstellen, mit ebenfalls maximal 108 TB, sobald mal 36 TB Platten verfügbar wären). ;) Und ohne RAID, also JBOD geht mit 6x 18 TB auch die 108 TB, oder mit 8x18 TB eben dann ein Volume 108 TB + eines mit 36 TB.

Du solltest Dich mit den Begriffen Speicherpool, RAID, und Volume mal auseinandersetzen.

Speicherpool: ist einfach die Gruppe von zusammengefassten Festplatten
RAID (oder nonRAID): bestimmt wie die Platten verwaltet werden, und somit auch die nutzbare Nettokapazität
Volume: setzt dann am Schluss erst auf, ist praktisch die Partition um es einfach zu sagen, die man dann auf die Nettokapazität des Speicherpools anwendet.
 
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NobodysFool schrieb:
Welches NAS hast Du denn konkret?
Synology NAS DS1821+ 8 bay
Offiziell laut Datenblatt: 108 TB bzw. offizieller Text:
"If your Synology NAS model has a CPU architecture of 64-bit (x64), you can create a volume of up to 108 TB."
NobodysFool schrieb:
Es gibt bei Synology tatsächlich diverse Beschränkungen der Volumegröße. Wenn 108 TB angegeben ist, und Du hast zum Beispiel 8x 20 TB Platten als RAID-6, also einen Speicherpool mit 120 TB, dann kannst Du einem Volume maximal 108 TB zuweisen. Du kannst aber auf dem gleichen Speicherpool ein zweites Volume mit den restlichen 12 TB erstellen. Oder aber die Poolgröße beliebig aufteilen. Aber eben nur maximal 108 TB pro Volume.
Ja, das ist klar. Aber habe die Rechnung ja auch nicht ohne Grund mit 18 TB und nicht 20 TB gemacht. 😉
NobodysFool schrieb:
Deine Rechnung stimmt übrigens nicht. Die Volumegröße ist die Nettokapazität. Das heißt bei 8x 18 TB im RAID-6 stehen Dir ohnehin nur 6x 18 TB, also die 108 TB für das Volume zur Verfügung.
Und genau das sagt auch meine Rechnung. Was soll daran bitte falsch sein? Zitat: "108 von 144 TB verwendbar"
NobodysFool schrieb:
Erst mit der Verwendung größerer Platten als 18 TB überschreitest Du mit dem Speicherpool die maximale Volumegröße. Aber wie gesagt, Du kannst auf dem Pool dann einfach ein weiteres Volume erstellen, mit ebenfalls maximal 108 TB, sobald mal 36 TB Platten verfügbar wären). ;-)
Okay, im Endeffekt ist also die Netto-Kapazität gemeint, richtig? Also geht Szenario 2 ohne Probleme.
100+ TB sollte mir eine ganze Weile ausreichen, ich denke frühestens in 10 Jahren über Platten >18 TB nach 😋

UPDATE:
Was mich jedoch etwas stutzig macht, ist die Angabe seitens Synology.
"Die maximale Anzahl an Laufwerken pro RAID Array kann 6, 12 oder 24 sein." Und das wo RAID6 ja eigentlich bis zu 32 Laufwerke unterstützt (richtiger Controller vorausgesetzt).
Ich denke die beziehen sich hier auf den verbauten RAID-Controller im NAS. Bei 8 Laufwerken wäre ein einziges RAID Array ja in dem Fall nicht möglich. Hm, irgendwie verwirrend.
 
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Du drückst Dich mit Deiner Rechnung aber zumindest ungenau aus, weil Du nicht angibst ob Du jetzt den Speicherpool oder das Volume meinst. Aber egal, jetzt ists ja klar. Hab jetzt schon verstanden wie Du gemeint hast. Darum redet bzw. schreibt man ja.

Ich weiß nicht wo Synology das mit der Anzahl Laufwerke angibt. Da kannst Du aber beruhigt sein, das geht. Sofern Du Signaturen sichtbar hast siehst Du, dass ich eine DS1821+ und eine ältere 1813+ habe. In beiden sind 8 Platten, und beide betreibe ich als SHR2, also praktisch dem Synology-eigenen-RAID6-Verschnitt. Hatte die aber auch in der 1813+ früher schon mal als Standard-RAID6 laufen.

Ich habe dann nur wegen der Erweiterbarkeit gewechselt. Man kann ja dann später auf größere Platten wechseln bei Bedarf. Also beim SHR2 muss man zunächst 4 Platten (nacheinander) auf einmal austauschen, aber die restlichen 4 kann man dann einzeln aufrüsten.
 
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NobodysFool schrieb:
Du drückst Dich mit Deiner Rechnung aber zumindest ungenau aus, weil Du nicht angibst ob Du jetzt den Speicherpool oder das Volume meinst. Aber egal, jetzt ists ja klar.
ah okay verstehe, so meinst das. Ja stimmt, kann man durchaus verwechseln.
NobodysFool schrieb:
Ich weiß nicht wo Synology das mit der Anzahl Laufwerke angibt. Da kannst Du aber beruhigt sein, das geht.
okay cool, das hilft natürlich enorm. First hand experience, thx 👍
PS: Hier habe ich das Zitat her: https://kb.synology.com/de-de/DSM/help/DSM/StorageManager/storage_pool?version=6 (steht in der Anmerkungsbox, Stichpunkt 3)
Aber mir fällt erst jetzt auf, dass es bei dem Absatz um Raid-Groups geht. Hab es beim ersten Mal durchlesen nur überflogen 😅.
NobodysFool schrieb:
Man kann ja dann später auf größere Platten wechseln bei Bedarf. Also beim SHR2 muss man zunächst...
Gut, hab mich jetzt für Raid6 entschieden. Aber denke da sollte es ebenfalls einfach sein, mit neuen Platten zu erweitern (sofern die neu eingesetzten Platten mindestens genau so viel Speicherplatz besitzen).
Warum genau hast du dich für SHR(-2) entschieden? Haben deine Platten unterschiedliche Größen/Kapazitäten (laut deiner Sig ja nicht)? Erweiterbar (mit gleich großen oder größeren Kapazitäten) sollten ja beide Raid-Typen sein. Oder gibt es noch andere Vorteile, welche mir momentan nicht einfallen?
Noch könnte ich den Raid-Typ anpassen 😋
 
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Ja genau, das wären kombinierte RAIDs, wie zum Beispiel 10, 51 usw.

Also SHR benutze ich weil man flexibler erweitern kann.

Beim Standard-RAID kann man das RAID6 zum Beispiel erweitern, wenn ich eine weitere Platte gleicher Größe hinzufüge. Dadurch gewinnt man den Platz einer Platte hinzu. Das wars dann aber auch schon. Ist das NAS bereits voll ausgebaut, oder will ich die vorhandenen Platten durch größere ersetzen, dann schau ich (zumindest auf einfachem Weg) erst mal in die Röhre. Man müsste ein Backup machen, ein neues RAID komplett aus der ausreichenden Anzahl größerer Platten erstellen, und das Backup wieder zurückspielen. Anmerkung nebenbei: Ein Backup sollte man trotzdem immer haben, auch wenn man sowas nicht vor hat.

Beim SHR2 kann ich ebenfalls um einzelne Platten erweitern, die mindestens genauso groß sein müssen wie die bereits vorhandenen. Man kann auch größere nehmen, was zunächst aber auch noch nichts bringt. Dazu aber gleich mehr. Ich kann jetzt aber auch wenn das NAS bereits voll ausgebaut ist anfangen, die erste Platte durch eine größere zu ersetzen. So habe ich das damals gemacht. Die erste 4 TB Platte durch eine 10 TB ersetzt, und den Rebuild des SHR2 angeworfen. Danach passiert ... erst mal noch nichts. :p Deshalb habe ich insgesamt 4 Stück der 4 TB Platten nacheinander durch 10 TB ersetzt. Das dauert natürlich ein wenig, weil man jede einzeln ersetzen muss, und jedes mal den Rebuild durchführen muss. Man könnte bei SHR2 auch wagemutig sein und immer zwei auf einmal ersetzen. Aber aus Redundanzgründen und weil immer was schief gehen kann würde ich das nicht machen.

Jedenfalls: wenn dann diese 4 Platten ersetzt sind (beim einfachen SHR, also quasi-RAID-5, reicht es übrigans anfangs 2 zu ersetzen), dann hat man anschließend die Möglichkeit das vOlume um den zuätzlichen Platz zu erweitern. In meinem Fall also wurden 4x 4 TB durch 4x 10 TB ersetzt, also erhalte ich 2x 6 TB zusätzlichen Platz. Die anderen 2x 6 TB sind ja wieder die Redundanz des SHR2, daher also insgesamt nur 12 TB Zugewinn. Jetzt aber kann man jederzeit wieder nach und nach eine einzelne Platte ersetzen und bekommt jedes mal den zusätzlichen Platz dazu. Also in meinem Fall für jede weiter 10 TB Platte wieder +6 TB Platz,

Das funktioniert, weil Synology hier halt RAID-Standards "verbiegt".

Ich versuche es mal möglichst einfach zu erklären, wieder mit meinen 4 und 10 TB.

Ich hatte also 8x 4 TB im Speicherpool meiner DS. Durch das SHR2 geht der Platz von 2x 4 TB für Redundanz verloren, also verbleibt im Prinzip ein Volume von nutzbaren 24 TB auf diesem Speicherpool. Zur besseren Vorstellung, auch wenn das jetzt eigentlich so nicht stimmt, es sich aber besser erklären lässt betrachte das Volume mal wie eine Partition, die sich über alle Platten erstreckt.

Wenn ich jetzt größere Platten hinzufüge, dann muss das NAS auf dem zusätzlichen Platz der Platten ein neues Volume erstellen können, dabei aber die gleiche Redundanz wie das bereits vorhandene Volume bieten können. Bei einem RAID6 bzw. hier SHR2 heisst das, das geht erst ab mindestens 4 Platten. Deshalb muss man zunächst vier Platten durch größere ersetzen. Habe ich dann also 4x 10 TB und 4x 4 TB im NAS, dann kann ich entweder mit dem zusätzlichen Platz tatsächlich ein neues, zweites Volume erstellen, oder das bestehende um den zusätzlichen Platz erweitern.

Und jetzt kommts: technisch macht das für das NAS keinen Unterschied. Was ich von diesen beiden Möglichkeiten auch wähle, das NAS wird auf jeden Fall ein neues Volume anlegen. Nur in erstem Fall ist es tatsächlich ein separates Volume, das ich sehen und getrennt vom vorhandenen nutzen kann, und im zweiten Fall verbirgt DSM vorm Nutzer dass da überhaupt ein zweites Volume da ist. Es wird zwar intern so verwaltet, aber nach außen hin wird der Speicherplatz einfach ans vorhandene Volume "mit angehängt". Dass da eigentlich ein zweites Volume vorhanden ist, das verheimlicht die Diskstation nach außen hin. Wenn ich jetzt später wieder eine Platte ersetze, dann wird dieses zweite Volume einfach wieder automatisch beim Rebuild um die zusätzlichen 6 TB der neuern Platte erweitert.

Man könnte auch, um bei meinem Beispiel zu bleiben zuerst 4x 4 TB durch 4x 10 TB ersetzen. Wenn mir dann einfällt weitere 10 TB Platten reichen mir nicht, oder großere sind grad angenehm günstig, dann könnte ich auch die anderen 4x 4 TB durch 18 TB ersetzen. Wenn ich das aber einzeln mache, dann erhalte ich erst mal wieder nur jeweils + 6TB Platz pro Platte. Weil für die nochmal weiteren +8 TB die diese Platten bieten, müsste das System ja ein drittes Volume anlegen. Das kann es wieder erst nach dem Ersatz der 4. Platte. Oder man ersetzt eben praktisch die verbliebenen 4x4 wieder gleich in einem Zug durch 4x18. Kurz gesagt bei SHR2 kann ich machen was ich will, ich kann aber halt jede Platte immer nur durch eine ersetzen, die gleich oder größer ist, und wenn ich den Platz komplett nutzen will müssen die größten verbauten Platten mindestens 4 Stück sein. Beim einfachen SHR reichen da dann 2 Stück von den größten.

Ich hoffe das war soweit verständlich.

So habe das auch ich gemacht. Ich hatte anfangs die DS1813+ mit 5x 4 TB. Habe die dann nach und nach jeweils um eine Platte auf 8x 4 TB erweitert. Dann habe ich die ersten 4x 4 TB durch 4x 10 TB ersetzt. Und dann wieder nach und nach bei Bedarf eine 4er durch eine 10er ersetzt, bis eben halt dann 8x 10 TB drin waren.

Dann kam bei mir die Neuanschaffung der DS1821+ weil ich die und meinen primären PC mit 10 GBit, und den Rest vom Netzwerk auf 2,5GBit umgestellt hab. Und da die 4 TB Platten ja alle noch da waren hahe ich die wieder in die 1813 gepackt und hab die benutzt um seltener benötigte Sachen auszulagern. Dann reicht mir der Platz auf der 1821 noch ein wenig, bevor da auch wieder größere Platten anstehen. Da stehen momentan dann auch 18 TB auf dem Plan. Dann können auch die 10er wieder in die 1813 wandern.
 
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NobodysFool schrieb:
Ich hoffe das war soweit verständlich.
Mehr als verständlich, vielen Dank für die ausführliche Erklärung, auch wenn ich das nicht erwartet hätte 😁
NobodysFool schrieb:
Also SHR benutze ich weil man flexibler erweitern kann.
Beim Standard-RAID kann man das RAID6 zum Beispiel erweitern, wenn ich eine weitere Platte gleicher Größe hinzufüge. Dadurch gewinnt man den Platz einer Platte hinzu. Das wars dann aber auch schon.
Hm, also in einschlägigen Foren wird berichtet, dass man auch ein Raid6 mit größeren Platten erweitern kann. Und man dabei keine Verluste in Kauf nehmen muss. Also mal abseits von der Methode, welche du beschrieben hast mit Erweiterung durch mindestens gleich großes Volume und Dateien kopieren usw.
NobodysFool schrieb:
Ist das NAS bereits voll ausgebaut...
Gut ja, in diesem Fall geb ich dir Recht. Da ist ein Raid6 ziemlich unpraktisch. Da bedarf es dann in der Tat einer kompletten Spiegelung und nachträglichem zurück kopieren.
 
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