News Synology-NAS: Update sperrt btrfs-Laufwerke ohne Vorwarnung wieder

Synology ist nicht die Heilsarmee. Die Funktion ist explizit nicht für diese Modelle freigegeben. Wer es dennoch nutzte hat einen Hang zum Risiko, oder weniger wichtige Daten.

Alle anderen dürfen sich freuen jahrelang Updates für alte Produkte mit allen zum Kaufzeitpunkt versprochenen Features zu erhalten.
 
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DeusoftheWired schrieb:
Der Nutzer L_darkside beschreibt einen Workaround
Irgendwie werden die Leute es ja auch geschafft haben, die Platten überhaupt richtig zu formatieren. Also steht sowieso entweder irgendein Linux + ein bisschen Know-How bereit oder ein größeres Synology NAS, was von Haus aus BTRFS kann.

Sicher wäre es schöner, wenn Synology das zumindest noch als Read-Only anbieten würde oder wenn es vor dem Update eine entsprechende Warnung gäbe. Andererseits ist BTRFS eben nicht offiziell unterstützt, also wäre auch ein korruptes Dateisystem "erlaubt".

Davon abgesehen: Hat die GUI auf den Geräten denn überhaupt irgendwelche BTRFS-Features? Sonst verstehe ich den Sinn dahinter überhaupt nicht. Warum sollte ich ein Dateisystem benutzen, welches nicht offiziell ist, wenn ich noch nicht mal die Vorteile nutzen kann?
 
ElecEng schrieb:
Davon abgesehen: Hat die GUI auf den Geräten denn überhaupt irgendwelche BTRFS-Features?
Ja, Snapshots und die Prüfung und Reparatur von möglicherweise korrupten Daten kannst du über die GUI aktivieren/konfigurieren, wenn das Gerät BRTFS unterstützt. Die Vorteile werden von Synology relativ abstrakt kommuniziert, was aber dahingehend verständlich ist, da die Hauptzielgruppe im Consumermarkt eben keine IT-Spezialisten sind:
https://www.synology.com/de-de/dsm/Btrfs
 
Atkatla schrieb:
Ja, Snapshots und die Prüfung und Reparatur von möglicherweise korrupten Daten kannst du über die GUI aktivieren/konfigurieren, wenn das Gerät BRTFS unterstützt.
Ich meinte eigentlich die Geräte, die es nicht offiziell unterstützen. Dass man bei den "besseren" Geräten über die GUI an die Features kommt, habe ich jetzt mal vorausgesetzt. Wobei ich mich frage, wie die das mit der "Selbstheilung" machen, weil ja mdadm für das RAID genutzt wird und eben nicht BTRFS. Ein einfaches BTRFS scrub wird ja eher nicht helfen, wenn BTRFS vom RAID nichts weiß.
 
ElecEng schrieb:
Retten meinte ich in dem Sinne, dass ich kein Backup zurückspielen muss. Gerade mit vielen Snapshots wäre das im Zweifel ziemlich nervig.
Genau da liegt das Problem: Alles was nicht auf HW-Fehler zurück zu führen ist wird durch ein RAID nicht "abgefedert"!
Atkatla schrieb:
Die hatten die Wahl zwischen zwei Misthaufen. Entweder das kristische Szeanario mit der Notbremsung eliminieren oder später den Ruf unsicherer Datenhaltung erlangen. Letzteres ist für einen Storageanbieter katastrophal, zumal Synology derzeit bemüht ist, auch in den unteren Enterprise-Bereich Fuß zu fassen (Dual-Controller usw).
Nun ja, ob es technisch wirklich ein Problem darstellt oder sich jemand um (imaginären) Profit betrogen fühlt ist nicht belegt. Auf jeden Fall wäre noch mindestens Szenario 3 mit einer Warnung und weiterhin Zugriff auf die Daten möglich gewesen...
Atkatla schrieb:
Wir haben auf Arbeit große Netapps. Wenn bei einem Aggegrat soviele Datenträger ausfallen, dass keine Parität mehr vorhanden sind und auch keine Spares mehr zur Verfügung stehen (und keienr die Datenträger wechselt), dann hält der Controller das System an und verhindert, dass weitere Daten geändert werden.
Das ist die einzig sinnvolle Maßnahme und überhaupt nicht mit dem vorliegendem Fall vergleichbar.
Atkatla schrieb:
zumal Synology derzeit bemüht ist, auch in den unteren Enterprise-Bereich Fuß zu fassen (Dual-Controller usw).
Mit dem aktuellem Support können sie das noch lange versuchen. Im Arbeitszeugnis würde stehen "war stets bemüht" :mussweg:.
pumuck| schrieb:
Synology ist nicht die Heilsarmee. Die Funktion ist explizit nicht für diese Modelle freigegeben. Wer es dennoch nutzte hat einen Hang zum Risiko, oder weniger wichtige Daten.
Nun ja, wenn MS Office in der Business Variante ein neues Dateiformat anbietet was die Home nicht kann, dann plötzlich mit der Home funktioniert wenn so ein Format geöffnet und gespeichert wird aber nach einem Jahr wieder entfernt wird und der User jede Menge Dateien hat die er nicht mehr verwenden kann ist das die Schuld vom Benutzer?
Atkatla schrieb:
Die Vorteile werden von Synology relativ abstrakt kommuniziert, was aber dahingehend verständlich ist, da die Hauptzielgruppe im Consumermarkt eben keine IT-Spezialisten sind:
Genau da ist das Problem: Jemand mit Know How kommt (ohne Verschlüsselung) noch an die Daten und ist auf ein Fertig-NAS nicht angewiesen da man es auch selber bauen kann. Nur der welche z.B. die Platten in NAS A eingerichtet hat und dann in NAS B betreibt und die Unterschiede gar nicht kennt wird von jetzt auf gleich im Regen stehen gelassen. Kann man mögen und unterstützten, ich bin dafür sowas abzustrafen und den Hersteller zu sensibilisieren wo die Grenzen liegen.
 
Frank schrieb:
Dazu habe ich bisher nichts von betroffenen Nutzern finden können. Zumindest wenn die Laufwerke oder einzelne Ordner verschlüsselt wurden, dürfte es aber nicht mehr klappen.
Die Implementierung der Verschlüsselung ist doch nicht etwa proprietär, oder? Sollte sie dm-crypt bzw. LUKS oder ecryptfs oder encfs nutzen, stellt das keine Hürde dar.
camlo schrieb:
(ohne Deppen--Bindestrich)
Ich trenne in Nominalkomposita gern Fremdworte von nativen Wörtern mit einem Bindestrich, halte mich in ausgerechnet dieser Einstellung allerdings nicht für einen Deppen. Im besten Fall erleichtert diese Praxis Erkennbarkeit und Verständlichkeit, im schlechtesten habe ich einen Zweitastenmehraufwand.
 
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I'm unknown schrieb:
Genau da liegt das Problem: Alles was nicht auf HW-Fehler zurück zu führen ist wird durch ein RAID nicht "abgefedert"!
Naja, zum Teil eben doch. Das ist kein HW-RAID oder mdadm, sondern ein BTRFS-RAID. Und da kann ein kaputter Block eben wiederhergestellt werden, solange er nur auf einer Platte kaputt ist - klar, das braucht ein bisschen Glück, dass nicht gerade auf beiden Platten gleichzeitig eine kritische Aktion ausgeführt wird, aber zumindest möglich ist es. Dass das alles andere als 100% sicher ist, ist auch klar. Allerdings schalte ich mein NAS auch nicht hart aus (im Gegensatz zum Laptop, wenn Suspend mal wieder hängt), deswegen halte ich den beschriebenen Fall auch für weit weniger wahrscheinlich als ein klassischer HW-Defekt.

camlo schrieb:
ohne Deppen--Bindestrich
Deppenleerzeichen kenne ich, aber Deppen-Bindestrich? Ist doch - im Gegensatz zum Leerzeichen - eine legitime Variante?

Snowi schrieb:
Cronjob macht alle 2 Tage Updates
Ist vielleicht ein bisschen OT, aber warum per Cron und nicht mit unattended-upgrades?
 
mae schrieb:
Ich habe BTRFS auch seit >5 Jahren auf diveresen Systemen, und seit WIMRE 2018 auf unserem NFS Server (oder neudeutsch NAS). Aber RAID1 und BTRFS sind im Fall eines Plattenversagens eher etwas fuer Experten und solche, die es noch werden wollen. Also haben wir in juengerer Zeit bei RAID1-Systemen auf ZFS gesetzt.
Verstehe ich nicht. Habe ich selbst schon so hinter mir (im Prinzip unnötigerweise, aber hinterher ist man immer schlauer) und mich dazu lediglich aus den entsprechenden manpages bedient. Ein Experte bin ich allerdings nicht. Habe hier zwei Platten im btrfs-raid1 an meinem Desktop-PC und kann nicht klagen. Es tut, was es tun soll und das zudem sehr unauffällig.

Zum Thema Datensicherheit: Es gibt noch die Optionen auf raid1-c3 und raid1-c4 für alle diejenigen, die zum dreifachen oder vierfachen Preis gern nur das einfache Volumen hätten. 😉
 
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ElecEng schrieb:
Ist vielleicht ein bisschen OT, aber warum per Cron und nicht mit unattended-upgrades?

Warum nicht? :D Kann man beides, aber für mich war ein Cronjob für Autoupdate einfacher zu schreiben als ein Programm zu installieren und die Config zu editieren, die ich mir erstmal anschauen muss. Macht Sinn wenn man nur Security-Updates machen will bzw generell trennen will, aber ich mach alle 2 Tage einfach ein Update+Upgrade und fertig, da sonst nix installiert ist, hab ich da auch keine Bauchschmerzen dass mir was kaputt geht
 
I'm unknown schrieb:
Nun ja, wenn MS Office in der Business Variante ein neues Dateiformat anbietet was die Home nicht kann, dann plötzlich mit der Home funktioniert wenn so ein Format geöffnet und gespeichert wird aber nach einem Jahr wieder entfernt wird und der User jede Menge Dateien hat die er nicht mehr verwenden kann ist das die Schuld vom Benutzer?
Naja also der Vergleich hinkt insofern schon, als das ein Office-Format kein Backup-Medium ist.
Aber wenn du schon hinkende Vergleiche nutzt - Microsoft machte es auch schon. Funktionen die vorher (Win2K) verfügbar waren, wurden in der Home Version des Nachfolgers XP weggelassen, bzw nur noch in der Pro angeboten (Gruppenrichtlinie, Netzwerkumgebung, usw).

Versteh mich nicht falsch: Ja es ist für uns Endkunden doof, dass Synology (immer mehr) Geld verdienen will, schreibt unsere Wirtschafts(und Gesellschafts?)ordnung aber nunmal so vor.
Bekannt und gut genug um auf Freebies zu verzichten sind sie schon länger.
 
Snowi schrieb:
Man bekommt Auto-Reboot und E-Mails bei Fehlern noch gleich mit. Und zumindest unter Ubuntu ists auch schon vorinstalliert, also bleibt nur noch das Config-Editieren. Aber gewaltig sind die Vorteile im Normalfall nicht, stimmt schon. :)
 
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pumuck| schrieb:
Naja also der Vergleich hinkt insofern schon, als das ein Office-Format kein Backup-Medium ist.
Ein NAS ist auch nicht zwangsweise ein Backupmedium. Mir ging es nur um einen Vergleich der das Verhalten beschreibt...
pumuck| schrieb:
Funktionen die vorher (Win2K) verfügbar waren, wurden in der Home Version des Nachfolgers XP weggelassen, bzw nur noch in der Pro angeboten (Gruppenrichtlinie, Netzwerkumgebung, usw).
Und der Vergleich hinkt an zwei Stellen:
  1. Der Nachfolger von w2k ist XP Pro, XP Home ist der "Nachfolger" der 9x Linie
  2. Ist das hier ein Update wie ein Sicherheitspatch oder Service Pack und kein neues OS gegen Geld
pumuck| schrieb:
schreibt unsere Wirtschafts(und Gesellschafts?)ordnung aber nunmal so vor.
Genau deshalb sollte man so ein Verhalten nicht tolerieren sondern entsprechend bewerten.
Ansonsten hätte ich da noch einige Vorschläge wie kostenpflichtige Sicherheitsupdates, BIOS-Updates nur im Abo, etc. Jemand muss schließlich an die armen Aktionäre und deren Kinder denken!
 
Klassikfan schrieb:
Für die 218+ ist Btrfs ja auch seitens des Herstellers freigegeben....
ubd meine klassiche ds218 (ohne play) macht das auch seit jahren ohne stress. un die chip ein realtek xy ist der gleich wie bei der play. die play hat nur weniger ram.
 
NJay schrieb:
Klassische kuenstliche Beschneidung der Systeme... technisch gibts keinen Grund.

Es gibt eher ökonomisch gesehen keinen Grund dafür.
 
pumuck| schrieb:
Synology ist nicht die Heilsarmee. Die Funktion ist explizit nicht für diese Modelle freigegeben. Wer es dennoch nutzte hat einen Hang zum Risiko, oder weniger wichtige Daten.

Und das ist jetzt ein Grund es wieder zu deaktivieren?

So wie ich den Artikel verstanden habe, wäre kein DU (dummer User) in der Lage gewesen btrfs mit dem NAS zu nutzen, man musste schon absichtlich die Platte so formatieren und dann einsetzen.

Da hätte doch im Fehlerfall ein Verweis auf "Sorry, nicht offiziell unterstützt" gereicht oder eine einmal täglich aufploppende Warnmeldung -- kein Grund es gleich zu verbieten!
 
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Erst das mit den "nur noch zertifizierte HDDS und SSDS" nun das... Synology tut echt sein Bestes alle Interessenten von einem Kauf abzuhalten und das eigene Image zu versauen!
 
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Keine nette Aktion aber wer sich freiwillig sofort die neuste Updates auf seine stabil laufende NAS haut oder gleich ein Auto Update drinnen hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen, btrfs hin oder her
 
Don_2020 schrieb:
Btrfs einsetzen und keine Kohle für ein neues NAS.

Da lob ich mit mein Debian-NAS mit btrfs. Selbst gebaut und das rockt.
Welche Komponenten hast du denn verbaut?
 
butchooka schrieb:
Richtig geil finde ich den Vorschlag alles kurz mal in die Cloud zu laden.
Das bei den internetleitungen hier in DE, da muss man ja richtig kleine Platten verbaut haben dass da in der kurzen Testphase klappt ^^
Kommt drauf an, gehen tut das alles. Die initiale Replikation dauert natürlich, aber danach geht ja alles inkrementell und in den meisten Fällen kommt da nicht viel zusammen. In der Regel läuft ja auch ein NAS nicht nur 5 Minuten am Tag, also kann es ruhig dauern.
In meinem Fall repliziere ich einmal die Woche so 150 -200 GB der wichtigsten Backups und was sich an ihnen verändert. Das ist in 10-12 Stunden durch und durch intelligente Energiepläne läuft das NAS exakt so lange.


ChrisM schrieb:
Und dazu mal so viel Cloudspeicher eben so zur Verfügung haben, das ist der nächste Punkt.
Also im Artikel steht das Synology auf C2 verweist für das es einen kostenlosen 30 Tage Test gibt. Ich habe gerade mal nachgesehen und das scheint richtig. Für jeden Plan kann man eine 30täge Testphase starten.
Für das temporäre Speichern sollte das also passen.


Looniversity schrieb:
In der Tat. $5/TB/Monat zzgl. ingress/egress/requests sind quasi Standard. Bei hierzulande normalen Upload-Raten ist man da ganz schnell ganz viel Geld los.
Ergänzung ()


Lesen reicht doch - ach so, du meintest das aus Nutzersicht... :D

Ja wichtiger Punkt :). Für die meisten Home User gibt es da aber übrigens auch Lösungen die da etwas unkomplizierter sind. Zb. bietet Synology Hyper Backup neben den gängigen S3, MS Azure und co auch die Standard Consumer Google Drive und Dropbox, Strato HiDrive als Target an.
Und letztere sind, wie wir alle wissen, pauschal bezahlt.

Denkt und rechnet man jetzt ein bisschen nach und splittet es ein bisschen zwischen den Diensten und nimmt möglicherweiße noch Angebote mit (1 € HiDrive winkt :) ), dann ist das auch alles nicht das Problem.

Für die wichtigsten Daten und Backups sollte das dann auch reichen, esseiden jemand will halt seine 60TB 4k Filme Sammlung sichern.. aber die Fälle sollte es ja nicht so oft geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
haltezeit schrieb:
aber wer sich freiwillig sofort die neuste Updates auf seine stabil laufende NAS haut oder gleich ein Auto Update drinnen hat, dem ist sowieso nicht mehr zu helfen
Wieso? Was macht das für einen Unterschied, ob man kaputte Pakete von Hand installiert oder automatisch? Solange man keine Betas installiert, spricht das absolut nichts gegen.
 
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