Tantal Kondensator gegen Elektrolyt Kondensator tauschen

Bremerjan34

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Hallo liebes Computerbase-Forum,
Heute hat sich in meinem Retro PC auf der GPU ein Tantal Kondensator verabschiedet, und ich wollte mich erkundigen, ob man ihn gegen einen Elektrolyt Kondensator mit der gleichen Leistung tauschen könnte. Ich habe schon das Halbe Internet durchsucht, aber nix gefunden.
Ich bedanke mich jetzt schon mal für die Antworten.
 
Ja, kann man so machen.
Auf jeden Fall auf die korrekte Polarität achten, im Zweifelsfalle einen bipolaren Elektrolytkondensator verwenden, wenn diese nicht eindeutig in der Schaltung zu erkennen ist.
 
Wie ghecko schon sagte, kommt es nicht auf den Typ an sondern auf den ESR Wert. Der sollte nicht höher als das ursprüngliche Bauteil sein, aber auch nicht viel niedriger, denn je nachdem wo der Kondensator im Schaltkreis eingesetzt wird könnte es sonst zu unvorhergesehenen Eigenschwingungen kommen. D.h. ESR vom ursprünglichen Bauteil herausfinden und einen Ersatz finden der möglichst nahe da dran liegt. D.h. Spannungsfestigkeit >= dem alten Bauteil, Kapazität ungefähr vom alten Bauteil und ESR ebenfalls ungefähr gleich. Natürlich kannst du gewisse Abweichungen von den ursprünglichen Werten hinnehmen ohne dass was passieren wird, aber wie hoch diese zulässigen Abweichungen sind hängt halt davon ab wo und für was das Bauteil eingesetzt wird.
 
ghecko schrieb:
Kommt drauf an. Heutige Low-ESR Teile kommen sicher in die Nähe von alten Tantals. Was sind das denn für Teile? Hast du Bilder?
Ich hab gedacht, den fehlenden auf der schwarzen Platine (GPU)gegen einen runtergelöteten von meinem Alten Mainboard mit sockelschaden zu nehmen. Auf dem Bild ist noch ein anderer von der Bauart zu sehen, dich ersetzen will. Da währen 2 Stück auf dem Board, die ich so von der Leistung her nehmen könnte.
Ergänzung ()

using_e schrieb:
Wie ghecko schon sagte, kommt es nicht auf den Typ an sondern auf den ESR Wert. Der sollte nicht höher als das ursprüngliche Bauteil sein, aber auch nicht viel niedriger, denn je nachdem wo der Kondensator im Schaltkreis eingesetzt wird könnte es sonst zu unvorhergesehenen Eigenschwingungen kommen. D.h. ESR vom ursprünglichen Bauteil herausfinden und einen Ersatz finden der möglichst nahe da dran liegt. D.h. Spannungsfestigkeit >= dem alten Bauteil, Kapazität ungefähr vom alten Bauteil und ESR ebenfalls ungefähr gleich. Natürlich kannst du gewisse Abweichungen von den ursprünglichen Werten hinnehmen ohne dass was passieren wird, aber wie hoch diese zulässigen Abweichungen sind hängt halt davon ab wo und für was das Bauteil eingesetzt wird.
Der zu ersetzende Kondensator sitzt direkt vor den Spulen der GPU. Ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung was die ESR von dem Ursprünglichen Kondensator war und auch nicht von den Anderen die ich hätte.
 

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using_e schrieb:
denn je nachdem wo der Kondensator im Schaltkreis eingesetzt wird könnte es sonst zu unvorhergesehenen Eigenschwingungen kommen
Na ja, ich schätze der wird irgendwo in der Spannungsversorgung einfach zu Siebung eingesetzt. Da gilt einfach je weniger ESR/ESL (und je höher die Kappa) desto besser. Hauptsache die Spannungsfestigkeit passt.
Bremerjan34 schrieb:
Ich hab gedacht, den fehlenden auf der schwarzen Platine (GPU)gegen einen runtergelöteten von meinem Alten Mainboard mit sockelschaden zu nehmen.
Ne. Ich würde mir einfach einen neuen Tantal besorgen und den verbauen. THT-Komponenten auf so SMD-Pads dranpfuschen, und dann noch so ein alter runtergenudelter Elko. Würde ich nicht machen.
An der Stelle löten wird sowieso interessant, das sind keine Pads sondern du lötest auf einer Plane. Damit du da mit nem Kolben überhaupt was erreichst, kannst du die Platine erst mal vorwärmen.
 
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Kann funktionieren, muss es aber nicht.
Elkos haben einen deutlich höheren Innenwiderstand und in der Regel auch eine andere Grenzfrequenz für den Umschwung ins Induktive Verhalten. Normalerweise benutzt man eine Kombination unterschiedlicher Kondensatortypen, um eine stabile Spannungsversorgung zu erreichen.

Konkret bedeutet dies für den Elko: Langsamer Auf- und Entladung (der Kondensator reagiert also langsamer auf Spannungseinbrüche) und man hat einen parasitären nulling Widerstand, welcher das Stabilitätsverhalten der Regelung beeinflusst.

Ohne das konkret mit der gesamten Schaltung durchzurechnen und zu simulieren (Monte-Carlo-Simulation) kann man da keine Hundertprozentige Aussage treffen, jedoch ist in den meisten Fällen genug Spielraum vorhanden. Man legt Regelungssysteme ja auch nicht auf 0 Grad Phasenreserve aus und die integrierten LDOs filtern da auch nochmal einiges raus.

Ich würde da einfach einen Tantal einlöten.
 
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