Telekom FTTH - Ping Fragen

Also der Ping dürfte sich bei reinem GF nicht verändern, wenn ein Download läuft. Anders ist das natürlich, wenn trotzdem die letzten Meter Kupfer sind. Telekom macht das in Mehrfamilienhäusern manchmal mit DOCSIS 3.1 aufg den letzten Metern vom Keller in die Wohnung per Coax Kabel. Aber du hast wirklich Glasfaser bis zum Router?

Ich habe FTTH von einem regionalen Anbieter in Hannover (htp). Da verändert sich trotz Download absolut nichts im Ping. Zu meinem Anbieter selbst sind es 1ms (siehe tracert)
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zu Vodafone in Düsseldorf sind es dann 4-5ms
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und zu twitter oder anderen Hostern, die in Frankfurt Ihre Server haben sind es dann 5-6ms
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zu heise.de 7ms
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Ich kann dir aber auch sagen, dass mein Anbieter z.B. lediglich in Frankfurt und im Raum Niedersachsen seine eigenen Knotenpunkte hat. Wenn ich z.B. nach Berlin will, geht das erst über Frankfurt (300km südlich) und dann noch mal 500 km nord-östlich nach Berlin, also 800km statt direkt 300km (Hannover -> Berlin). Kommt immer auf den Anbieter an. Aber bei der Telekom hat man den Nachteil, dass oft die Kapazitäten zu den Endpunkten beschnitten werden. Gibt es genügend Artikel im Internet dazu. Wenn du also den besten Ping wilst, ist die Telekom der Falsche Anbieter für dich. Gute Pingzeiten hat man im Schnitt mit:

Vodafone Glasfaser
1und1/Versatel Glasfaser
Vodafone VDSL
1und1/Versatel VDSL
Vodafone Kabel

So der Reihe nach ca.
 
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Richtig schicker Anschluss.
Der Latenz und Jitter zu urteilen ein schöner PtP Link.
 
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Genau, ist ein AON, Point to Point Anschluss. Bin auch super happy damit. Wir haben das Haus hier vor 3,5 Jahren gekauft und zu diesem Zeitpunkt gab es nur 16.000 von der Telekom (wovon gerade mal 8-10.000 ankommen). Haben dann noch für gutes Geld von Vodafone ein Coax Kabel legen lassen. Aber besser spät als nie.

Habe hier noch ein Video-Vergleich zwischen Vodafone Kabel 1000/50 und meinem jetzigen 500/250 Glasfaser gemacht, falls es interessiert.

 
Solche Latenzen bekommt man auch mit xPON und zT sogar mit xDSL hin, das ist keine Besonderheit von AON Netzen.
 
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kingpin42 schrieb:
Solche Latenzen bekommt man auch mit xPON und zT sogar mit xDSL hin, das ist keine Besonderheit von AON Netzen.

Habe hier einen Vergleich zwischen VDSL 100/40 und FTTH 500/250 vom selben Anbieter und selber Leitungslänge.

Kupfer-Leitung an Fritzbox 7590 Modem
Anbieter: htp.net
Tarif: 100/40 ;Mbit/s
Leitungslänge zum Verteiler ~ 240m
reiner IPv4 Anschluss (IPv6 deaktiviert)

htp DSL 100.png Speedtest VDSL Ping.png Speedtest VDSL.png VDSL ping.png


FTTH AON (Point to Point) Glasfaser an UniFi UDM Pro Router
Anbieter: htp.net
Tarif: 500/250 Mbit/s
Leitungslänge zum Verteiler ~ 240m
reiner IPv4 Anschluss (IPv6 deaktiviert)

Speedtest Ping.png Speedtest FTTH.png ping.png

Man kann also zusammenfassen, dass allein durch die DSL Technik mindestens ~4ms verloren gehen. Dazu muss man aber sagen, dass mein DSL Anschluss auch sehr optimiert auf die Latenz war. Normalerweise schaltet der Anbieter immer ein Interleaving von 6-12ms sowohl im Upstream als auch im Downstream. Ich hatte es damals mit viel Aufwand und unzähligen Telefonaten dann hinbekommen, dass das abgeschaltet wird. Dann kann man nochmal 12-24ms draufrechnen bei xDSL, je nach Interleaving.

Du siehst also, dass du xDSL und FTTH überhaupt nicht vergleichen kannst, was die Latenz angeht. Und im ländlicheren Raum sprechen wir oft über deutlich krassere Leitungslängen von mehreren km. Da sind die 4ms wirklich das absolute Mindestmaß an Unterschied.
 
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even.de schrieb:
Und im ländlicheren Raum sprechen wir oft über deutlich krassere Leitungslängen von mehreren km. Da sind die 4ms wirklich das absolute Mindestmaß an Unterschied.
Auch im ländlichen Raum gibt es häufig FTTC, und das Kupferkabel ist maximal ein paar hundert Meter lang.

Aber grundsätzlich ist die Signallaufzeit im Medium Kupfer nicht soviel größer im Vergleich zu Glasfaser wie Du denkst. Siehe diese Tabelle:
Bildschirm­foto 2023-03-30 um 13.42.40.png


Bei Glasfaser sind es also 67% der Vakuumlichtgeschwindigkeit, bei Telefonkabel (Unshielded twistet pair) 57%.

Sind wir mal großzügig und nehmen 20km Kupferkabel an (eine Länge bei der ADSL nicht mal mehr als DSL light funktionieren dürfte). Dann läge die Round Trip Differenz aufgrund des Übertragungsmediums zwischen Kupfer und Glas bei 0,027 ms.

Das Medium selbst macht - bei gleicher Strecke - also keinen relevanten Unterschied bei für ADSL relevanten Leitungslängen.
 
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Habe ja auch von der "Technik" gesprochen. Modem, Signalumwandlung etc.
 
Ich habe mich auf den Teil bezogen den ich zitiert habe. Also auf die Aussage dass im ländlichen Raum aufgrund der krassen Leitungslängen von mehreren Kilometern 4 ms das absolute Mindestmaß an Unterschied seien. Der Unterschied aufgrund der Leitungslänge macht von Deinen postulierten mindestens 4ms aber eben nur 0,027ms aus. Es spielt also praktisch keine Rolle ob die Leitungslänge 20m oder 20km beträgt. Modem, Signalumwandlung etc brauchst man an beiden Enden ja so oder so.
 
Stopp: Bei der Leitungslänge ging es mir um das geschaltete Interleaving. Je länger und "schlechter" die Leitung, desto höher wird das Interleaving geschaltet. Falls das nicht rüberkam, ist das hiermit korrigiert.

Dass rein auf das Medium Kupfer/Glasfaser bezogen die Latenzen nicht großartig unterschiedlich sind ist korrekt. Aber das ist ja nur die Theorie. In der Praxis hängt das Modem dahinter und bei längeren Kupferleitungen wird ein Interleaving geschaltet. Bei Glasfaser nicht. Darum geht es.
 
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even.de schrieb:
Stopp: Bei der Leitungslänge ging es mir um das geschaltete Interleaving.
Gibt es das überhaupt noch? Früher gab es bei der Telekom die "Fastpath"-Option, um das Interleaving auszuschalten. Was angeblich die Latenz um die 40ms verbessert hat. Bei der Telekom gibt es diese Option nicht mehr, da meines Wissens Interleaving standardmäßig aus ist. Ich hatte jetzt nicht gedacht dass Du von Interleaving sprichst, da der Unterschied dann umgekehrt wesentlich größer sein müsste.

Aber gut, vielleicht ist es bei ADSL-Anschlüssen mit längeren Leitung tatsächlich noch in einer Form aktiv. Dann mag die Latenz da aus diesen Gründen höher ausfallen. Müsste man mal konkrete Tests sehen von einem langsamen ADSL-Anschluss. Aber, wie gesagt: selbst auf dem Land ist bei DSL mittlerweile meist VDSL die Regel.
 
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Ja, es ist Gang und Gebe bei längeren Leitungen Interleaving zu schalten. Auch heute noch. Man kann natürlich - sofern der Anbieter das mitmacht - das Interleaving abschalten lassen. Bedeutet aber, dass die Leitung fehleranfälliger ist und dadurch weniger Durchsatz hat. Für diejenigen, die auf Latenz viel Wert legen (Online-Gaming) aber trotzdem besser, als mit Interleaving.

Hier mal eine Leitung im gleichen Ort nur etwas länger - knapp 1km. als Vergleich.

links die kurze DSL Leitung ohne Interleaving (Fastpath)
rechts die lange DSL Leitung mit Interleaving 8/8

htp DSL 100.png FB Daten.png

Speedtest VDSL Ping.png Speedtest ping.png

Speedtest VDSL.png Speedtest lange.png

VDSL ping.png ping.png
 
@even.de könntest mal nen trace über Linux machen ?
Windows zeigt Latenzen <1ms leider nicht an :)
Würde mich mal interessieren wie weit du runter kommst :)
 
Habe nur einen Raspberry Pi zur Verfügung, wo einiges drauf läuft. Auf einem richtigen PC ohne viel Hintergrundkram sicherlich noch mal etwas niedriger die Latenz bzw keine Ausreißer.

mit FTTH zum ersten hop vom Raspberry Pi
Screenshot 2023-03-30 153439.png
 
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even.de schrieb:
Ländlichen Raum sprechen wir oft über deutlich krassere Leitungslängen von mehreren km. Da sind die 4ms
Trotzdem nicht von diesen paar Metern abhängig...

Auch das Ping Paket ist klein genug um keinen großen Einfluss zu haben... Natürlich nicht wenn man an dessen Größe rumspielt.
 
Ich habe es doch oben aufgezeigt - weiß gar nicht was da noch diskutiert wird. Es steht und fällt mit dem Interleaving. Bitte nochmal die Posts lesen.
 
Diskutiert wird, weil deine Information hier nichts zur Sache tut. An VDSL-Vectoring-Anschlüssen der DTAG gibt es kein Interleaving mehr, stattdessen wird dort G.Inp verwendet.

Dass du so einen hohen Unterschied bei der Latenz hast, liegt an deinem regionalen Netzbetreiber, ist aber für >90% der deutschen VDSL-Kunden irrelevant. Der Unterschied liegt hier halt bei 4-5 ms und nicht bei 20 wie bei dir.
 
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even.de schrieb:
Du siehst also, dass du xDSL und FTTH überhaupt nicht vergleichen kannst, was die Latenz angeht. Und im ländlicheren Raum sprechen wir oft über deutlich krassere Leitungslängen von mehreren km. Da sind die 4ms wirklich das absolute Mindestmaß an Unterschied.
Habe ja auch "z.T." geschrieben, also bei einer optimalen TAL. Das trifft natürlich nur auf die Wenigstens zu.
Der Vergleich zielt hauptsächlich auf PON vs AON ab, und da gibt es bei PON nunmal so gut wie keine Unterschiede in der Latenz. Je weiter fortgeschritten die Technologie wird (GPON -> XGSPON), desto geringer sind die Unterschiede.
Die heutigen Anforderungen, hinsichtlich Energieverbrauch, (also W/Gbps bzw. W/User), als auch Platzbedarf, sprechen nun mal deutlich gegen AON-Netze.
Meine persönliche Meinung dazu: Poweruser sollen gerne entsprechend bepreiste Tarifen buchen können. Wenn sie die Mehrkosten der Hardware und des Energieverbrauchs tragen, dürfen sie auch gerne von ihren aktiven Ethernetanschlüssen profitieren. Ich glaube nur persönlich nicht an die riesen Vorteile, die hier immer gerne aufgeführt werden. Im Endeffekt hängt man trotzdem im selben PoP und geht denselben Weg an den BNG wie bei PON auch.
 
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