Hallo @ all,
mag sein, daß die kostenlose Konkurrenz im Web ein Grund ist. Andererseits findet ein Umbruch in der Gesellschaft statt. Auch wenn die Betroffenen es vielleicht nicht wahrhaben wollen, sind herkömmliche Verlage zum Aussterben verdammt. Man kann durch Macht, Geld und Lobby diesen Prozeß verlangsamen, aber verhindern kann man ihn auf Dauer nicht. Ebenso wie moderne Digital-Technik Papier größtenteils unnötig macht und somit herkömmliche Zeitungen wie aber auch Bücher ihren Sinn eigentlich verloren haben, sind Verlage in einer vernetzten Gesellschaft unnötig.
Da diese Entwicklung erst in den letzten Jahren stattgefundet hat, wird sie natürlich nur von einem sehr kleinen Teil der Bevölkerung akzeptiert. Ein großer Teil der Bevölkerung ist zudem einfach zu alt und zu traditionsbehaftet um überhaupt mithalten zu können.
Für die gerade aufwachsende Generation wird so etwas wie ein Tablet oder ein Kindle zur Selbstverständlichkeit. Auch wenn sich die ältere Generation noch mit Händen und Füssen dagegen wehrt, vorallem in der Schule versucht wird Kinder weiterhin auf Papier und Bleistift zu prägen, läßt sich die Entwicklung auf Dauer nicht aufhalten.
Verlage, Zeitungen und Bücher sind ein Anhängsel der "alten (analogen) Welt". In der neuen digitalen und vernetzten Welt werden sie kein Platz mehr haben. Dies ist für die meisten von uns, die noch analog und im "Singleplayer-Modus" aufgewachsen sind, völlig undenkbar, für viele sogar beängstigend. Aber nicht aufzuhalten.
Schon jetzt hat diese "analoge Welt", die denkt man kann althergebrachte Strukturen einfach 1:1 in die neue Welt übernehmen, Probleme. Das zeigt sich nicht nur in der immer schwierigeren Situation althergebrachter Medien und der dahinter steckenden Organisation. Nein, selbst Regierungen werden heutzutage von der digitalen Revolution gestürzt. Gestern war es noch Ägypten, morgen Libyen. Übermorgen ist es vielleicht China und auch bei uns zeigt der Erfolg der Piraten, daß junge und junggebliebene Menschen sich in keinster Weise ihrer Rechte und Freiheit berauben lassen.
Ein Verlag oder eine Zeitung kann in einem freiheitlichen Staat durchaus als Diener der Freiheit und politisches Recht der Gesellschaft angesehen werden. Doch im Grunde genommen ist jeglicher redaktioneller Eingriff in der Meinungsbildung, sei er noch so gut gemeint nicht ein Symbol der Freiheit, sondern ein Instrument zu Erziehung.
Doch die zukünftige digitale Generation wird sich vielleicht nicht mehr von oben bilden, regieren oder informieren lassen, sondern nur noch von der Seite in einer gleichberechtigten Art und Weise.
Bestes Beispiel für meine Ausführung: Ein Forum wie dieses hier, in dem jeder News verbreiten darf, sich zu Wort melden kann, eine (fast) beliebige Meinung vertreten darf, innerhalb einer hohen Anzahl Gleichgesinnter.
Verlag war Gestern, Forum ist das Heute und erst recht das Morgen. Neben Facebook, Twitter & Co. Ob es uns das gefällt oder nicht. Entweder man kann mithalten und geht mit, oder man wird überrollt.