franzerich schrieb:
Achja die alte Mär vom Wettbewerb und Angebot und Nachfrage regelt den Preis. Nope - das funktioniert schon seit langem nicht mehr so. Aufgefallen ist es mir zum ersten Mal beim Notebookkauf - ist zwar ein anderes Gebiet - aber nur als Beispiel: da gibts Geräte um 1.800€ und man denkt nach 3 Jahren müssten sie billiger werden, weil ja neue Geräte kommen mit besserer Ausstattung. Nein, werden sie nicht. Der Preis bleibt gleich, obwohl die Nachfrage sinkt und die Gefahr läuft, dass sie im Regal liegenbleiben. Und dann würde man denken, irgendjemand der 20 Verkäufer des Notebooks würde mit dem Preis runtergehen - nope, passiert auch nicht. Also bringt auch der Wettbewerb nix. Die Preise werden einfach festgelegt (vermutlich auch über nichtöffentliche Preisabsprachen) und damit basta. Entweder es kauft jemand, oder es kauft keiner. Das einzige, was die Verkäufer erwägen ist: "ist der Preis zu hoch, dass es *überhaupt* noch wer kauft oder nicht? Und das wars.
Kleiner Tipp: Für Hardware gibt es sogar eine öffentliche Preisabsprache. Die nennt sich UVP. Der Einkaufspreis für Händler liegt ca. 33% darunter. Deswegen wird Dir kaum ein Händler ein Notebook mit einem UVP von 2500 Tacken für unter 1800 verkaufen, weil er sonst keine Marge mehr macht.
Aber von Angebot und Nachfrage und Wettbewerb kann man schon lange nicht mehr reden. Und genau dieses Schema setzt sich über fast alle Wirtschaftszweige hinweg durch... und genau so wäre es eben auch bei den Spielen. Deswegen könnte man diese ganzen Plattformen auch durch eine einzige ersetzen.
Generell bestimmen eben schon Angebot und Nachfrage den Preis.
Allerdings hast du z.B. bei einem Notebeook ein sehr begrenztes Angebot: CPUs gibts es nur von zwei Herstellern, GPUs ebenfalls. Die können dann schonmal ihre Wunschpreise diktieren. Ähnlich sieht es mutmaßlich bei Bildschirmen aus. Dadurch ergibt sich ein EK für die Hardwarekomponenten, die der Hersteller schonmal wieder reinbekommen muß. Tut er das nicht, wird Dein Notebook halt gar nicht erst gebaut.
Und nur wenn ein Hersteller massiv überproduziert hat und dringend wieder Geld braucht, kloppt er auch mal was mit Verlust raus. Aktuelle Beispiele die das nicht tun wären Nvidia und Apple. Die halten trotz stark überschätzter Umsatzerwartungen an ihrem Hochpreismodell fest. Weil sie es sich leisten können. Denn die Konkurrenz kann es auch nicht besser, wodurch ein alternatives Angebot fehlt, daß helfen könnte, den Preis zu regeln.
Bei Software und anderem IP- Kram fallen die Herstellungskosten für das Einzelstück weg, bei Schachtel sind sie minimal, bei digitalvertrieb quasi ausgemerzt.
Trotzdem fährt der Hersteller auch hier gern ein Hochpreismodell. Schließlich kaufst Du kein 3x Assasins Creed wenn Du nur eine Playsi hast.
In beiden Fällen hast Du natürlich jederzeit die Wahl, dich für ein anderes Angebot zu entscheiden. Epay ist voll mit gebrauchten Notebooks die irgenwann mal 2k Euronen gekostet haben. Und das AC von 2012 kriegst Du auch günstiger als die Version von 2018. Aber Neuware fällt nur dann im Preis, wenn der Hersteller dadurch neue Zielgruppen erschließen kann (Nachfrage), oder wenn ein Konkurrent ihn ansonsten signifikant unterbieten würde (Angebot).