Thermalright peerless assassin vs phantom spirit

modena.ch schrieb:
Das hat auch den Vorteil dass das zähere Zeug länger hält, weniger Silkon bedeutet zäher, kann aber auch schlechter ausbluten und kann kaum ausgepumpt werden.
Das ist die gute Frage - hält "Betonpaste" länger und besser als "Butterpaste"?

Ich bin ja noch zu der Zeit ausgebildet worden, Anfang der 90er, wo es galt, das man möglichst wenig Paste aufträgt, weil diese eigentlich ein zusätzlicher Wärmewiderstand ist und nur dadurch notwendig wird, weil das Kühlelement niemals völlig plan auf der Hitzequelle aufliegt und die "Luft" zwischen den beiden Objekten eben einen noch größeren Wärmewiderstand hat, als wenn es einem gelingt diese Mikrounebenheiten mittels "Wärmeleitpaste" auszufüllen und einen größeren durch einen kleineren Widerstand zu verdrängen.

Als Ideal galt die geringstmögliche, notwendige Menge - eine fast schon transparente Schicht!

Jetzt seh ich in YT Videos Leute, auch prominente Youtuber, die ihre CPUs mit extrem viel Menge zukleistern, enorme Schichtdicken erzeugen und das feiern (und gegebenenfalls noch was davon labern, das diese ja nicht elektrisch leitfähig wären - was aber von der spezifischen Paste abhängt).

Ich denke nicht, das sich die Physik geändert hat - sondern die Mentalität...

Ich bin für minimale Schichtdicke gut zu verteilender Paste - das Silikon leitet die Wärme eh nicht, sondern ist ein Isolator - die Inhaltsstoffe sind die Wärmeleiter, die müssen nur einmal an den Ort des Wärmeleitungs-Lückenschlußes, das Silikon hat, anders als bei Pads, keine formgebende Funktion.

Und aus meiner Erfahrung, das ich einen FX8350 von 2012 bis 2019 mit einem Alpenföhn Großglockner (und einmal Paste auftragen) im immer gleichen Temperaturbereich gehalten habe, für den ganzen Zeitraum, scheint meine These zumindest nicht so falsch zu sein...

Wenn man sich die Mühe mit besserer Paste macht, die aber schwieriger aufzutragen ist, hängt das Gelingen eben auch immer stärker am handwerklichen Geschick des Nutzers und immer weniger an den Werten...

Ich hab immer Luftkühlung präferiert. weil sie billiger, leiser, wartungsärmer ist, als Wasser und auch bei Wärmeleitpaste steht bei mir, ab erreichen der nötigen Kühlleistung, die Anwendungsfreundlichkeit an erster Stelle.

Das Corsair 4000D Gehäuse hätt ich mir eh geholt und bei 59 Euro wars ein No-Brainer!
(Gut - ich wollte ein besseres Gehäuse, als mein Altes, das Songerangebot gab dann den Ausschlag)

Die Xilence Lüfter hat ich immer als Reserveoption im Auge, seit ich mal einen Lian-Li Lüfter austauschen mußte und die halt noch die nötigen Molex-Stecker hatten.

Die waren immer leise und haben nie Probleme gemacht und da ich ein vor kurzem Gehäuse ohne Lüfter gekauft hatte, wollte ich die ohnehin bestellen.

Ich bin nicht unzufrieden, hab ein paar nützliche Erfahrungen gemacht, am Ende 6 Euro für die beiden Xilence Lüfter zusätzlich bezahlt, die nun am/im Peerless Assassin werkeln und viel, viel leiser sind als die originalen Thermalright-Heuler.

Das ist ein Risiko, das man bei jedem Lüfterkauf eingehen muß - dafür sind meine Ohren jetzt glücklich!

Deswegen dies Fazit:
Alles in bester Ordnung!
 
@Norebo
Es kommt auf die Wärme an, die da erzeugt wird. Meinen 3700X betreibe ich mit der uralten Plörre die noch beim TR Macho dabei war. Seit Jahren ohne Probleme.

Aber eine Grafikkarte oder eine 150+W CPU würde ich nicht mit zu flüssiger Paste betreiben, weil die eben einfach schneller ausblutet.

Die Schichtdicken, die auf YT etc. aufgetragen werden, sehen imho oft deutlich dicker aus, als sie wirklich sind. Der Anpressdruck macht ohnehin den Rest.

Was deine alte CPU betrifft: Frühere Generationen hatten noch wesentlich größere DIE und eine gleichmäßigere Wärmeabgabe, so ein moderner 8c Ryzen hat dagegen einen enorm heißen Fleck, wo sich das CCD befindet - und stresst auch dort die Paste mehr. Und es kommt auch drauf an, wie sehr du die CPu wirklich forderst. Volllast liegt bei mir extrem selten an, natürlich verlängert das die Lebensdauer der paste. Grafikkarten dagegen hast du fix auf 100%, wenn du viel zockst.
 
Ach, ich muß eines korrigieren - ich hätte, anstelle eines schwarzen Gehäuses, lieber eines in Silber gehabt.

Aber es scheint keine mehr zu geben...
 
Norebo schrieb:
Das ist die gute Frage - hält "Betonpaste" länger und besser als "Butterpaste"?

Ich bin ja noch zu der Zeit ausgebildet worden, Anfang der 90er, wo es galt, das man möglichst wenig Paste aufträgt, weil diese eigentlich ein zusätzlicher Wärmewiderstand ist und nur dadurch notwendig wird, weil das Kühlelement niemals völlig plan auf der Hitzequelle aufliegt
Ganz klar hält die zähere Paste länger. Silikon dass nicht da ist, damit sie geschmeidiger wird, kann nicht ausbluten. Somit ist Austrocknen der Paste klar schwieriger.
Dann noch Paste die nicht zu flüssig ist, kann nicht so leicht ausgepumpt werden nach mehreren Temperaturzyklen auf Grakas oder Notebooks z.B. das Zeugt bewegt sich nicht so leicht weg.
Also auch hier hält länger....


Norebo schrieb:
Als Ideal galt die geringstmögliche, notwendige Menge - eine fast schon transparente Schicht!

Jetzt seh ich in YT Videos Leute, auch prominente Youtuber, die ihre CPUs mit extrem viel Menge zukleistern, enorme Schichtdicken erzeugen und das feiern (und gegebenenfalls noch was davon labern, das diese ja nicht elektrisch leitfähig wären - was aber von der spezifischen Paste abhängt).

Ich denke nicht, das sich die Physik geändert hat - sondern die Mentalität...

Ich bin für minimale Schichtdicke gut zu verteilender Paste - das Silikon leitet die Wärme eh nicht, sondern ist ein Isolator - die Inhaltsstoffe sind die Wärmeleiter,

Das gilt immer noch die Physik hat sich nicht geändert, so dünn wie möglich ist zu bevorzugen.
Da kommt einem inzwischen aber die Praxis in die Quere.
Sich verbiegende Heatspreder, Konvex oder Konkav gebogene Kühlerböden, GPU mit Biegungen, kleine Dies mit mega Wärmedichte (Hotspots) und grosse Heatspreder und hohe Anpressdrücke der Kühler die es so früher nicht gab.

Sprich so dünn wie möglich bei der Paste bringt nichts, wenn ich dann keinen Kontakt am äusseren Rand der gebogenen GPU habe und ich dadurch Hotspots habe, die man früher gar nicht registriert hat und jetzt wegen den Hotspots die Lüfter brüllen. Zu wenig ist also klar schlecht und zu viel drückt sich raus, es ist aber alles bedeckt und der Hotspot bleibt in Grenzen. Die Schichtdicke ist in der Mitte dünner als am Rand, aber ich habe durch die Paste überhaupt Kontakt am Rand.

Oder aber Konkav verbogener Intel LGA1700 Heatspreder und ein nicht zu sehr Konvexer Kühler. Ohne genug Paste hast in der Mitte keinen oder zu wenig Kontakt. Die Schichtdicke ist hier also in der Mitte höher als am Rand. Und durch den grossen Druck der Kühler drückt sich eh raus was nicht gebraucht wird.

Umgekehrt AMD AM5 der relativ plan ist und ein Konvexer Kühlerboden, wir haben also vor allem in der Mitte Kontakt, wir brauchen am Ende genug WLP am Rand für einen guten Kontakt, die Schicht ist in der Mitte dünner als am Rand und durch den Anpressdruck drückt sich zu viel eh raus.

Du siehst, einfach mal so die WLP dünn spachateln dass man die Schrift auf dem Heatspreder lesen kann ist nicht mehr sinnvoll. Da fehlt schnell mal der Kontakt oder die Paste muss nach wenigen Monaten schon wieder gewechselt werden weil sie raus gepumpt wurde oder eingetrocknet ist.
Oder du hast mit Hotspots zu kämpfen.
So oder so, lieber minimal zuviel was sich eh raus drückt, als einen Hauch zu wenig.

Norebo schrieb:
Wenn man sich die Mühe mit besserer Paste macht, die aber schwieriger aufzutragen ist, hängt das Gelingen eben auch immer stärker am handwerklichen Geschick des Nutzers und immer weniger an den Werten...

Ich hab immer Luftkühlung präferiert. weil sie billiger, leiser, wartungsärmer ist, als Wasser und auch bei Wärmeleitpaste steht bei mir, ab erreichen der nötigen Kühlleistung, die Anwendungsfreundlichkeit an erster Stelle.

Einfach zu verteilen ist schön und gut, aber was bringt mir die Paste die möglichst flüssig und einfach zu verteilen ist, wenn ich sie nach 6 Monaten auf der Grafikkarte schon wieder tauschen muss, weil das Silikon ausgeblutet ist oder die Paste durch die Wärmezyklen weg von der GPU gepumpt wurde. Da ist Langzeitstabilität klar zu bevorzugen anstatt leichtes Handling.

https://www.igorslab.de/ursache-und...ikkarten-durch-minderwertige-waermeleitpaste/

https://www.igorslab.de/geforce-rtx...-waermeleitpasten-drama-geht-munter-weiter/3/

https://www.igorslab.de/powercolor-...sfehler-wenn-der-hotspot-zum-standard-wird/3/


Dann auch so zähe Paste werde ich in Zukunft nicht mehr selbst verschmieren, das reisst nur ständig und bringt nichts. Ich habe die letzten Jahre gute Erfahrungen gemacht mit Noctuas 5 Punkt Methode auf den aktuellen CPUs. Ein 3-4mm Blob in der Mitte und 4x 2mm Punkte in der Nähe der Ecken. Der Anpressdruck des Kühlers macht den Rest. Das ist dann recht dünn und gut verteilt.

https://noctua.at/pub/media/blfa_files/manual/noctua_nt_h2_3.5g_manual_de_web_3.pdf

Auf GPUs hat sich Igors Methode bewährt, eine Wust der Langsachse der GPU nach in der Mitte und den Kühler dann alternierend anziehen. Das drückt sich dann schön seitlich über den Chip. Da wäre verstreichen einer zähen WLP, die man auf der GPU gern hätte, auch nicht zielführend.

https://www.igorslab.de/powercolor-...sfehler-wenn-der-hotspot-zum-standard-wird/4/
 
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Norebo schrieb:
Ich fand die TF7 schlecht (verteilt sich nicht gut und zupft stellenweise raus) aufzutragen und beim Umbau des PC war das Anpressbild der Paste unbefriedigend - die Arctic Silver Paste ist sehr gut aufzutragen und verteilt sich hauchdünn.

modena.ch schrieb:
Einfach zu verteilen ist schön und gut, aber was bringt mir die Paste die möglichst flüssig und einfach zu verteilen ist, wenn ich sie nach 6 Monaten auf der Grafikkarte schon wieder tauschen muss, weil das Silikon ausgeblutet ist oder die Paste durch die Wärmezyklen weg von der GPU gepumpt wurde. Da ist Langzeitstabilität klar zu bevorzugen anstatt leichtes Handling.

Da sehen wirs, die verschmähte TF7 putzt die teuren und flüssigen Pasten locker flockig von der Platte.
Danke @FormatC

https://www.igorslab.de/noctua-nt-h...aste-ist-die-beste-die-teuerste-ein-reinfall/
 
Und wieder mal ein Beispiel für Noctuas überragendes Qualitätsmanagement...
 
Hmm, besser als schlecht, aber schlechter als gut - und ja, den Qualitätsverfall von vormals Qualitätsprodukten spürt man überall!
 
Die TF7, davon hatte ich drei Stück, weil die auch beim TR Kontaktrahmen dabei lag, war auch bei mir ohne den Test überhaupt gelesen zu haben der Noctua NT-H1 überlegen, die nach langer Nutzung zum bröckelnden Sand wurde. Ich habe die TF7 seit sicher 2000 Stunden unter dem Noctua NH-D15 drauf, wenn ich mich nicht irre udn Kerafol verwende.

Noctua NT-H1 nach dem Austrocknen.
NT-H1.jpg

Die TF7 deckt sich aber mit dem Test, wenn nicht genügend Anpressdruck vorhanden ist und die TF7 keinen ausreichenden Kontakt bekommt. Mit dem Noctua sieht das Kontaktbild nochmals besser aus oder auch nicht. :D Der LGA1700 ILM und Sockel ist leider einfach Müll und was für DIY Kunden.
TR Contact TF7 PA120SE.jpg PA120SE.jpg TF7 Noctua LGA1700.jpg TF7 Noctua NH D15.jpg

Auf dem gleichen LGA1700 Brett und CPU. Ich bin ja sonst überzeugter Kerafol WLP Anwender. Meine KP92 werde ich trotz längst abgelaufenen Haltbarkeitsdatums so lange es geht weiter nutzen. Womöglich werde ich trotzdem nächsten Monat mal eine neue WPL aus der neuen KP Produktline kaufen und schauen wie es unter dem Noctua mittlerweile so aussieht.
Keratherm KP92 LGA1700.jpg Keratherm KP92.jpg

@FormatC
Keine Kerafol Keratherm KP im Test?


Aber da es hier um Thermalright Produkte geht, kaufen und freuen. Die Kühler sind sowieso No Brainer und die TF7 hat auf Anhieb selbst bei der LGA1700 CPU Biegung bei der Konsistenz als Ausgleich überzeugt.
 
Norebo schrieb:
Hmm, besser als schlecht, aber schlechter als gut - und ja, den Qualitätsverfall

Naja, besser als die teure Kryonaut, besser als die recht teure PCGH Carbonaut Paste, besser als die berühmte Kingpin KP-X, besser als die teuren und flüssigen NT-H2 und Gelid GC-Extreme, viel besser als die NT-H1, und schon nur die H1 wird die AS5 schon vernichten.

Minimal hinter MX-6
und die bessere TF-8 ist noch viel zäher zu verarbeiten.

Daher durchaus mehr als nur gut, allemal für 3.X€ für 2g

1723017885209.png
 
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