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News Treyarch & Crunch: Zweiklassen-Kultur bei Call-of-Duty-Entwicklern

Ich habe auch nicht gesagt, dass sie 2 Vollzeitstellen brauchen, sondern 2 Jobs.
Die 2,3 Millionen Arbeitslose sind nur die, die noch in der Statistik enthalten sind. Krankgeschriebene, ü-58 jährige, Menschen in Umschulungen und Maßnmahmen werden rausgerechnet. Dazu die Minijobs, die nicht von allen frewillig, sondern auch mangels Alternativen ausgeübt werden, würde ich nicht als erfolgreiche Jobschaffung ansehen. Wenn man aber Menschen mit Sanktionen zwingt, jeden unrentablen Mist anzunehmen, ja dann ist es kein Wunder, wenn die Arbeitslosenzahlen sinken, aber ein Erfolg ist was Anderes.
Hartz-4 ist kleingerechnet und es gibt immer wieder Studien, die aufzeigen, dass damit keine ausgewogene Ernährung möglich ist und Kinder in betroffenen Familien kaum Chancengleichheit haben. Für die Erwerbstätigen dient es Damoklesschwert Lohnzuückhaltung zu üben und einige Niedriglöhner nehmen es leider zum Anlass nach unten zu buckeln, weil deren Minilohn knapp über dem Hartz-4 Satz liegt, sie aber trotz hart arbeiten müssen. Abgesehen davon, dass wir dank der Agenda Reformen eine riesige Welle der Altersarmut zu erwarten haben, die Tarifbindung abnimmt und mit prekären Arbeitsverhältnissen Familienplanung schwierig wird. Probleme, die damals als gelöst schienen, wurden vervielfacht in die Zukunft verlegt. Die SPD erhält seit einiger Zeit den Dank dafür.
Dank der Globalisierung leisten sich die Länder auf Wunsch der Wirtschaft ein Race to the Bottom, was Lohnkosten und Steuersätze angeht. Dass das nach hinten los gehen wird, wird die Wirtschaft irgendwann auch noch lernen, wenn der eigene LKW nicht mehr vom Hof kann, weil die Infrastruktur zu marode ist oder der soziale Friede nachlässt, weil die Schere zwischen Arm und Reich zu weit auseinanderklafft.
 
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Schmarall schrieb:
Aha, und woher kommt das? Weil die Statistik schöngerechnet wird! Und das Arbeitsamt die Anweisung hat die Leute so schnell wie möglich vor der Statistik zu verstecken. Da wird jeder in irgendwelche "Weiterbildungsmaßnahmen" gesteckt wie z.B. "Bügeln lernen" nur damit er nicht in der Statistik auftaucht. Leute über 50(?) fallen komplett raus, obwohl noch nicht das Rentenalter erreicht ist. usw.usf. Du solltest weniger deiner Regierung glauben!

Du hast die große Zahl der nicht vermittelbaren vergessen. Und davon werden es immer mehr :)

Aber Hey ein hoch den Staat der mittlerweile über die Hälfte aller Gelder für Soziales ausgibt. Aber so lange der Staat noch fleißig Geld ausgeben kann da immer wieder neues kommt, zur Not aus der Druckpresse, wird sich halt nix ändern.
 
Leider merken die ganzen "Erfahrenen Profihandwerker" (alles mit IHK Ausbildung und drunter) nicht wie sie der ihren Auftraggebern und Vorgesetzten Tag für Tag das Leben schwer machen. Stattdessen wird gegen Ausländer gehetzt, als ob ich meine Wirtschaftskraft lieber mit einem Holzkopf deutscher Natur teilen würde als mit einem Ausländer ?!?
Wenn ihr schon etwas erreichen wollt, was sinnvoll wäre, kümmert euch um ein Grundeinkommen für alle.

Da sind mir die 11$ Entwickler lieber, denn die müssen wenigstens strukturiert und logisch denken.
 
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Ohne Worte. Ich hatte in der BS auch keine 1.0 und trotzdem komme ich ganz gut zurecht und ich kenne durchaus ein paar mehr die in der Schule vllt nicht die Leuchte waren praktisch dafür aber umso besser. Theoretische Fachidioten haben wir übrigens viel zu viele. Leute mit praktischer Erfahrung fehlen. Leider ist die heutzutage leider nicht mehr in.
 
Schmarall schrieb:
Aha, und woher kommt das? Weil die Statistik schöngerechnet wird! Und das Arbeitsamt die Anweisung hat die Leute so schnell wie möglich vor der Statistik zu verstecken. Da wird jeder in irgendwelche "Weiterbildungsmaßnahmen" gesteckt wie z.B. "Bügeln lernen" nur damit er nicht in der Statistik auftaucht. Leute über 50(?) fallen komplett raus, obwohl noch nicht das Rentenalter erreicht ist. usw.usf. Du solltest weniger deiner Regierung glauben!

s0undjan schrieb:
Ich habe auch nicht gesagt, dass sie 2 Vollzeitstellen brauchen, sondern 2 Jobs.
Die 2,3 Millionen Arbeitslose sind nur die, die noch in der Statistik enthalten sind. Krankgeschriebene, ü-58 jährige, Menschen in Umschulungen und Maßnmahmen werden rausgerechnet. Dazu die Minijobs, die nicht von allen frewillig, sondern auch mangels Alternativen ausgeübt werden, würde ich nicht als erfolgreiche Jobschaffung ansehen. Wenn man aber Menschen mit Sanktionen zwingt, jeden unrentablen Mist anzunehmen, ja dann ist es kein Wunder, wenn die Arbeitslosenzahlen sinken, aber ein Erfolg ist was Anderes.

Wenn wir über Zahlen reden, müssen wir schon genau sein. Es fallen nicht alle über 58-Jährigen aus der Arbeitslosenstatistik raus, sondern alle 58-Jährigen, die mindestens zwölf Monate kein Angebot für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erhalten haben. Das ist ein Unterschied.

Neben den Arbeitslosenzahlen veröffentlicht die Bundesagentur für Arbeit auch noch Zahlen für "Arbeitslosigleit im weiteren Sinne". Darin sind die hier erwähnten Menschen enthalten, die sich in Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen befinden, Ein-Euro-Jobs haben oder über 58 sind und zwölf Monate kein Angebot für eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung erhalten haben. Dazu gibt es noch die Zahl der "Unterbeschäftigten", darin enthalten sind z. B. Krankgeschriebene und Kurzarbeiter.

Im Juni hatten wir laut BA 2.216.243 Arbeitslose, plus 392.688 "Arbeitslose im weiteren Sinn", plus 562.634 "Unterbeschäftigte". Macht insgesamt 3.171.565.

Selbst, wenn man unterstellt, dass früher überhaupt nichts "schöngerechnet" wurde (was nicht stimmt, denn meines Wissens waren z. B. Krankgeschriebene noch nie in den Arbeitslosenzahlen enthalten), und selbst dann, wenn man bei den heutigen Zahlen überhaupt nichts mehr schönrechnet, ist also unterm Strich ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen um rund 1,6 Millionen zu verzeichnen.

Mein Grundargument bleibt von alledem sowieso unberührt: Wer heute durch Hartz IV einen schlecht bezahlten Job hat, hätte ohne Hartz IV schlichtweg gar keinen Job. Wer Hartz IV abschaffen will, muss also ehrlicherweise zugeben, dass er dafür eine deutlich höhere Arbeitslosigkeit in Kauf nimmt, oder er muss erklären, was ansonsten mit den betroffenen Leuten passieren soll.

Ich sage damit nicht, dass Hartz IV nicht reformbedürftig ist. Eine Sache, die ich ändern würde: Wer Hartz IV bezieht und durch Arbeit etwas hinzuverdient, muss derzeit (abgesehen von einem geringen Freibetrag) bis zu 80 Prozent des Verdienstes wieder an den Staat abgeben. Das ist zu viel. Man sollte den Leuten maximal 50 Prozent des zusätzlichen Verdienstes abziehen. Wenn man ihnen mehr Netto übrig ließe, wäre des meines Erachtens ein größerer Anreiz zur Arbeitssuche als sämtliche Sanktionen.
Ergänzung ()

s0undjan schrieb:
Abgesehen davon, dass wir dank der Agenda Reformen eine riesige Welle der Altersarmut zu erwarten haben [...]

Dass wir in Zukunft eine größere Altersarmut zu erwarten haben, liegt in erster Linie am demographischen Wandel. Wenn die Babyboomer in Rente gehen, müssen immer weniger Junge eine immer größer werdende Zahl von Alten versorgen. Dafür kann Gerhard Schröder herzlich wenig - die entsprechenden Geburtenjahrgänge waren "auf der Welt", bevor er je Kanzler wurde.

Mann kann eher der Regierung Kohl einen Vorwurf machen, weil sie nicht schon in den 1980er und frühen 1990er Jahren auf das Problem reagiert hat, das ja längst abzusehen war. Aber Politik plant leider nie langfristig, sondern immer nur bis zur nächsten Wahl.

Man müsste das umlagenbasierte System z.B. durch einen Staatsfonds wie in Norwegen ergänzen, der auch in Aktien anlegt. Zudem könnte man größere Anreize zur Altersvorsorge mittels Aktiensparen setzen (Freibeträge, die nicht versteuert werden müssen). Damit könnte man die drohende Altersarmut aller Voraussicht nach reduzieren. Merz hat was in die Richtung vorgeschlagen - und wurde von den üblichen Ignoranten niedergebrüllt, die nicht mal wissen, was ein ETF ist.

Dank der Globalisierung leisten sich die Länder auf Wunsch der Wirtschaft ein Race to the Buttom, was Lohnkosten und Steuersätze angeht. Dass das nach hinten los gehen wird, wird die Wirtschaft irgendwann auch noch lernen, wenn der eigene LKW nicht mehr vom Hof kann, weil die Infrastruktur zu marode ist oder der soziale Friede nachlässt, weil die Schere zwischen Arm und Reich zu weit auseinanderklafft.

Da stimme ich voll zu. Aber Politik plant eben immer nur bis zur nächsten Wahlperiode, und Konzerne bus zum nächsten Jahresbericht. Wir Menschen handeln üblicherweise kurzfristig und packen Probleme wie den demographischen Wandel (siehe oben) oder den Klimawandel immer erst dann an, wenn es eigentlich schon zu spät ist.

Dass die maßgeblichen Akteure in Europa, in den USA, in China usw. sich alle zusammensetzen und gemeinsam Entscheidungen zum Wohle aller treffen, ist mit Leuten wie Trump leider unwahrscheinlicher denn je.
 
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horstottokevin schrieb:
Damit könntest Du fast nächster SPD-Bundeskanzler werden, die Stelle ist vakant:D.

Die Stelle ist auch die nächsten 50 Jahre vakant. Vorsitzende(r) kann man werden, aber garantiert kein BK.
 
Laskaris schrieb:
Auf Hartz IV wird viel geschimpft, aber Fakt ist: Vor der Schröderschen Agenda hatten wir in Deutschland 4,8 Millionen Arbeitslose, heute sind es 2,3 Millionen. Wir haben die Arbeitslosigkeit also um mehr als die Hälfte verringert. Wäre es den Kritikern lieber, wenn die Leute statt eines schlecht bezahlten Jobs wieder gar keinen Job hätten? Das ist nämlich die Alternative, und das sollte man in dieser Diskussion bedenken.

Wers glaubt wird selig.

Offizielle Arbeitslosigkeit im Juni 2019: 2.216.243

Nicht gezählte Arbeitslose verbergen sich u.a. hinter:

Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld II: 170.381
Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 78.903
Förderung von Arbeitsverhältnissen: 4.950
Fremdförderung: 198.458
Teilhabe am Arbeitsmarkt (§ 16i SGB II): 18.050
Berufliche Weiterbildung: 167.055
Aktivierung und berufliche Eingliederung (z. B. Vermittlung durch Dritte): 222.307
Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 1.783
Kranke Arbeitslose (§146 SGB III): 71.462
Nicht gezählte Arbeitslose gesamt: 933.349

Tatsächliche Arbeitslosigkeit im Juni 2019 3.149.592

Quellen: Bundesagentur für Arbeit: Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt, Juni 2019,

Und dazu kommen dann noch die Hartz IV Empfänger:
Anzahl Hartz IV bzw. Arbeitslosengeld II Empfänger im Mai 2019: 4.564.997

Und wenn man das dann mal zusammenrechnet kommt man auf auf über 7,5 Millionen Menschen !


Also, traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.


Und was das mit der Rente angeht von einigen Vorpostern, das ist Blödsinn. Das einzig sichere Rentensystem ist das Umlagefinanzierte, denn egal was passiert, ein Umlagefinanziertes System geht nie Pleite. Und was die Finanzierung angeht, das wäre auch kein Problem, wenn alle in das System einzahlen würden!
In Deutschland haben sich jedoch alle "Besserverdiener" daraus ausgeklinkt. Also die Selbstständigen, die Ärzte, die Architekten, Beamte, etc. Die zahlen überhaupt nichts ein. Und die die einzahlen und besser verdienen, zahlen dank Beitragsbemessungsgrenzen auch Prozentual weniger ein als die Normalverdiener.

Um es mal zu verdeutlichen, es gibt in Deutschland Sozialversicherungsabgaben, die betragen ungefähr 20% vom Lohn/Gehalt. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Einkommen. Der Arbeitnehmeranteil von Krankenkassenbeiträgen ist bei ~4500 Euro gedeckelt und was die Rente angeht, bei 6700 Euro im Monat.
Arbeitnehmeranteile sind:
Rentenversicherung: 9,3% bis 6700 Euro. Also Maximal 623 Euro im Monat.
Arbeitslosenversicherung: 1,25% bis 6700 Euro. Also Maximal 84 Euro im Monat.
Krankenversicherung: 7,7% bis 4500 Euro. Also Maximal 347 Euro im Monat.
Pflegeversicherung: 1,525% bis 4500 Euro. Also Maximal 69 Euro im Monat.

Jemand der bis zu 4500 Euro im Monat verdient zahlt 20% davon als Sozialversicherungsabgaben.
Jemand der 6700 Euro im Monat verdient, zahlt für Kranken- und Pflegeversicherung den Höchstsatz von zusammen 347+69=416 Euro und für Renten- und Arbeitslosenversicherung ebenfalls den Höchstsatz von zusammen 623+84=707 Euro.
Und jetzt gucken wir mal wieviel das Prozentual ist aufs einkommen gesehen.
(416+707) / 6700 = 0,1676 = 16,76 %
Die Leute die gutes Geld verdienen zahlen also schonmal prozentual weniger Sozialabgaben, weil sie mehr Einkommen haben.

Doch es wird noch besser. Mehr als 416+707=1123 Euro zahlt man nicht als Sozialversicherungsabgaben sobald das Einkommen über 6700 Euro im Monat liegt.
Wenn man 10.000 Euro verdient, liegen die Sozialversicherungsabgaben prozentual bei nurnoch 11,23% vom Einkommen.
Leute die 20.000 Euro im Monat verdienen zahlen auch nur die 1123 Euro im Monat. Das entspricht sagenhaften ganzen 5,6% des Monatseinkommens.
Also Fazit: Umso reicher die Leute sind umso weniger beteiligen die sich prozentual an den Sozialversicherungsabgaben.

Dank guter Lobbyarbeit und entsprechender Gesetze haben die Reichen sich aus der Finanzierung des Sozialstaats ausgeklinkt. Kapitaleinkünfte, Zinsen etc. werden gerne steuerfrei mitgenommen, aber das Wohl der Allgemeinheit interessiert die nicht. Und darum gibt es Probleme mit dem Rentensystem.
Das Problem wäre übrigens sofort zu lösen. Und zwar indem man es macht wie in der Schweiz. In der Schweiz zahlen alle Leute von allen Einkünften die sie haben (also auch von Gewinnen aus Aktienverkäufen, aus Zinsgewinnen etc.) 10% ein, ohne Ausnahmen und ohne Beitragsbemessungsgrenzen und davon wird das dann finanziert.
Könnte man in Deutschland auch einführen und es würden alle davon profitieren deren Einnahmen unter 11.230 Euro im Monat liegen im Vergleich zum jetzigen System. Das wären übrigens so in etwa 90% der Bevölkerung. Die restlichen 10% der Bevölkerung, nämlich die wirklich Reichen, müssten mehr zahlen als jetzt, aber darin sehe ich kein Problem.

Achja, und man könnte auchnoch eine Vermögenssteuer in Höhe von 5% für alle einführen die über mehr als 1.000.000 Euro Barvermögen verfügen. Und eine Erbschaftssteuer in Höhe von 50% des geerbten, abzahlbar innerhalb von 20 Jahren. Das würde keinem Schaden, aber dazu führen dass unser Staat plötzlich Geld ohne Ende hätte, seine Schulden bezahlen könnte und dann anfangen könnte mal ordentlich in Bildung, Pflege, Soziales und Infrastruktur zu investieren zum Wohle aller hier.

Allerdings bin ich Realist genug um zu wissen dass das nie passieren wird solange so Parteien wie CDU und FDP hier bestimmen wo es lang geht.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Wers glaubt wird selig.

Offizielle Arbeitslosigkeit im Juni 2019: 2.216.243

Nicht gezählte Arbeitslose verbergen sich u.a. hinter:

Älter als 58, beziehen Arbeitslosengeld II: 170.381
Ein-Euro-Jobs (Arbeitsgelegenheiten): 78.903
Förderung von Arbeitsverhältnissen: 4.950
Fremdförderung: 198.458
Teilhabe am Arbeitsmarkt (§ 16i SGB II): 18.050
Berufliche Weiterbildung: 167.055
Aktivierung und berufliche Eingliederung (z. B. Vermittlung durch Dritte): 222.307
Beschäftigungszuschuss (für schwer vermittelbare Arbeitslose): 1.783
Kranke Arbeitslose (§146 SGB III): 71.462
Nicht gezählte Arbeitslose gesamt: 933.349

Tatsächliche Arbeitslosigkeit im Juni 2019 3.149.592

Quellen: Bundesagentur für Arbeit: Monatsbericht zum Arbeits- und Ausbildungsmarkt, Juni 2019,

Das habe ich doch in meinem obigen Beitrag selber schon alles vorgerechnet und bin darauf eingegangen.

Die Zahl, die ich genannt habe, war sogar etwas höher (3.171.565), weil ich noch 21.973 Personen in Kurzarbeit, Altersteilzeit und geförderter Selbstständigkeit dazugezählt habe.

Und trotz alledem bleibt festzustellen: Selbst, wenn man unterstellt, dass früher überhaupt nichts "schöngerechnet" wurde (was nicht stimmt, denn meines Wissens waren z. B. Krankgeschriebene noch nie in den Arbeitslosenzahlen enthalten), und selbst dann, wenn man bei den heutigen Zahlen überhaupt nichts mehr schönrechnet, ist unterm Strich ein Rückgang der Arbeitslosenzahlen um rund 1,6 Millionen zu verzeichnen.

Und dazu kommen dann noch die Hartz IV Empfänger:
Anzahl Hartz IV bzw. Arbeitslosengeld II Empfänger im Mai 2019: 4.564.997

Und wenn man das dann mal zusammenrechnet kommt man auf auf über 7,5 Millionen Menschen !


Also, traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast.

Die Zahl der Erwerbsfähigen, die Hartz IV beziehen, ist seit Jahren rückläufig. 2006 waren es 5,4 Millionen Menschen. Die angeblich wachsende Armut lässt sich also auch mit dieser Zahl nicht belegen, das Gegenteil scheint der Fall zu sein.

Aber ja, Zahlen und Statistiken lassen sich immer nur bedingt vergleichen. Mein Hauptargument ist ja auch ein anderes.

Es bleibt die Frage: Wie, außer mit Billiglohnjobs plus Zuschuss vom Staat, soll man diese Leute in Arbeit bringen? Ich habe in Euren Antworten auf meine Beiträge bisher noch keine realistisch umsetzbare, bessere Alternative gelesen.

Es ist immer einfach, Dinge zu kritisieren. Realistische und konkrete Verbesserungsvorschläge machen ist wesentlich schwieriger.
 
Die Sache ist die, dass die durch Hartz IV subventionierten Billigjobs den Leuten nichts bringen. Die haben damit genausoviel Geld als wenn sie nicht arbeiten würden. Eine Zukunftsperspektive hat man damit nicht.
Es nutzt letztlich nur den Unternehmern etwas, die so in der Lage sind, billiger zu produzieren als wenn die Leute nicht dank Harz IV gezwungen wären jeden Drecksjob anzunehmen. Die Unternehmen profitieren davon, da sie dank des Harz IV Systems den Lohn drücken können. Und die Unternehmen bekommen vom Staat auchnoch paar tausend Euro wenn sie langzeitlarbeitsose einstellen. Der Harz IVer hat davon nichts.
Ohne dieses System müssten die Unternehmen den Leuten vermutlich weitaus mehr zahlen, denn die Jobs von denen wir hier reden, das sind die Jobs die niemand freiwillig machen würde bzw. halt nur gegen angemessene Bezahlung. Das sind körperlich anstrengende, gefährliche oder gesundheitsschädliche, aber trotzdem schlecht bezahlte Jobs.
Ohne Harz IV würde jeder dem Arbeitgeber den Stinkefinger zeigen wenn der verlangt dass man für den Mindestlohn einen Drecksjob macht.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Das würde keinem Schaden, aber dazu führen dass unser Staat plötzlich Geld ohne Ende hätte, seine Schulden bezahlen könnte und dann anfangen könnte mal ordentlich in Bildung, Pflege, Soziales und Infrastruktur zu investieren zum Wohle aller hier.

Unser Staat hätte dann zwar jede Menge Geld, aber Du glaubst nicht wirklich dass das dann sinnvoll in unsere Zukunft investiert würde?!?

Ich würde eher auf "Diäten hoch", BER 2, "Beratungsgesellschaften für alle Ministerien!" usw. tippen. Die würden vor Kreativität beim Geld rausschmeißen rotieren wie eine Turbine... :rolleyes:
 
Laskaris schrieb:
Man kann natürlich wie Trump versuchen, mit Protektionismus gegen die Globalisierung vorzugehen. Funktioniert aber nicht wirklich, ...
Das funktioniert recht gut, wird auch in der EU bereits praktiziert und in den kommenden Jahren noch sehr stark ausgebaut werden.
Insbesondere gegen China wird sich die EU versuchen abzuschotten.
 
Das funktioniert recht gut, wird auch in der EU bereits praktiziert und in den kommenden Jahren noch sehr stark ausgebaut werden.
Insbesondere gegen China wird sich die EU versuchen abzuschotten.

Zölle, Gegenzölle, Embargos usw. resultieren immer in einer Abwärtsspirale der sozialen Ungerechtigkeit.
Paradebeispiele sind mehrere WKs...
 
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@ D0m1n4t0r: Dies ist eine längere Antwort, aber da Du in Deinen Postings meiner Ansicht nach zahlreiche Denlfehler machst (und ich heute ausnahmsweise mal zu viel Zeit habe), mache ich mir die Mühe.

D0m1n4t0r schrieb:
Und was das mit der Rente angeht von einigen Vorpostern, das ist Blödsinn. Das einzig sichere Rentensystem ist das Umlagefinanzierte, denn egal was passiert, ein Umlagefinanziertes System geht nie Pleite.

Das umlagenfinanzierte System kann aber durch demographischen Wandel (mehr Alte, weniger Junge) in erhebliche Schieflage geraten. Das erleben wir zurzeit. Deshalb ist es sinnvoll, das System z. B. durch einen staatlichen Aktienfonds zu ergänzen und außerdem Anreize für private Altersvorsorge zu schaffen.

Und was die Finanzierung angeht, das wäre auch kein Problem, wenn alle in das System einzahlen würden!
In Deutschland haben sich jedoch alle "Besserverdiener" daraus ausgeklinkt. Also die Selbstständigen, die Ärzte, die Architekten, Beamte, etc. Die zahlen überhaupt nichts ein.

Selbstständige und Beamte zahlen nichts in die Rentenversicherung ein - und bekommen auch nichts heraus.

Würde man sie in die gesetzliche Rentenversicherung integrieren, so würde dies zwar zunächst höhere Beitragseinnahmen bedeuten. Die nachfolgenden Generationen müssten aber mit insgesamt höheren Beitragssätzen rechnen. Das wurde alles schon zigmal durchgerechnet.

Mit einer höheren Zahl von Rentenbeitragszahlern lässt sich das Demographieproblem nicht lösen, denn mehr Einzahler bedeuten auch höhere Ausgaben in der Zukunft.

Und die die einzahlen und besser verdienen, zahlen dank Beitragsbemessungsgrenzen auch Prozentual weniger ein als die Normalverdiener.

Um es mal zu verdeutlichen, es gibt in Deutschland Sozialversicherungsabgaben, die betragen ungefähr 20% vom Lohn/Gehalt. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Einkommen. Der Arbeitnehmeranteil von Krankenkassenbeiträgen ist bei ~4500 Euro gedeckelt und was die Rente angeht, bei 6700 Euro im Monat.
Arbeitnehmeranteile sind:
Rentenversicherung: 9,3% bis 6700 Euro. Also Maximal 623 Euro im Monat.
Arbeitslosenversicherung: 1,25% bis 6700 Euro. Also Maximal 84 Euro im Monat.
Krankenversicherung: 7,7% bis 4500 Euro. Also Maximal 347 Euro im Monat.
Pflegeversicherung: 1,525% bis 4500 Euro. Also Maximal 69 Euro im Monat.

Jemand der bis zu 4500 Euro im Monat verdient zahlt 20% davon als Sozialversicherungsabgaben.
Jemand der 6700 Euro im Monat verdient, zahlt für Kranken- und Pflegeversicherung den Höchstsatz von zusammen 347+69=416 Euro und für Renten- und Arbeitslosenversicherung ebenfalls den Höchstsatz von zusammen 623+84=707 Euro.
Und jetzt gucken wir mal wieviel das Prozentual ist aufs einkommen gesehen.
(416+707) / 6700 = 0,1676 = 16,76 %
Die Leute die gutes Geld verdienen zahlen also schonmal prozentual weniger Sozialabgaben, weil sie mehr Einkommen haben.

Doch es wird noch besser. Mehr als 416+707=1123 Euro zahlt man nicht als Sozialversicherungsabgaben sobald das Einkommen über 6700 Euro im Monat liegt.
Wenn man 10.000 Euro verdient, liegen die Sozialversicherungsabgaben prozentual bei nurnoch 11,23% vom Einkommen.
Leute die 20.000 Euro im Monat verdienen zahlen auch nur die 1123 Euro im Monat. Das entspricht sagenhaften ganzen 5,6% des Monatseinkommens.
Also Fazit: Umso reicher die Leute sind umso weniger beteiligen die sich prozentual an den Sozialversicherungsabgaben.

Umverteilt wird in Deutschland nicht mittels der Sozialversicherungsabgaben, sondern mittels Einkommenssteuer. Diese ist als Instrument dafür vorgesehen.

Ab einem Jahreseinkommen von 55.961 Euro muss ein Steuersatz von 42 % gezahlt werden - im internationalen Vergleich ist das früh. Ab 265.327 Euro wird dann der Spitzensteuersatz von 45 % fällig. Und diese Umverteilung funktioniert ziemlich gut: Die reichsten 10 % der Bevölkerung zahlen 50 % der Einkommenssteuereinnahmen.

Aus diesem Grund gehört Deutschland laut Gini-Koeffizient zu den Ländern, die im internationalen Vergleich eine sehr niedrige Ungleichheit bei den realen Haushaltseinkommen haben.

Kapitaleinkünfte, Zinsen etc. werden gerne steuerfrei mitgenommen, aber das Wohl der Allgemeinheit interessiert die nicht.

Wie kommst Du zu der Behauptung, dass Kapitaleinkünfte steuerfrei seien? Ab dem Freibetrag von 801 pro Jahr muss auf Kapitaleinkünfte die Kapitalertragssteuer von 25 % gezahlt werden.

Das Problem wäre übrigens sofort zu lösen. Und zwar indem man es macht wie in der Schweiz. In der Schweiz zahlen alle Leute von allen Einkünften die sie haben (also auch von Gewinnen aus Aktienverkäufen, aus Zinsgewinnen etc.) 10% ein, ohne Ausnahmen und ohne Beitragsbemessungsgrenzen und davon wird das dann finanziert.

Da vergleichst Du Äpfel mit Birnen, denn die Schweiz hat insgesamt ein ganz anderes Steuer- und Abgabensystem als Deutschland. Die Schweizer zahlen z. B. deutlich weniger Einkommenssteuer; der Spitzensteuersatz liegt in den meisten Kantonen zwischen 23 und 40 %, und er gilt auch erst ab höheren Beträgen als hierzulande.

In der Schweiz wird insgesamt weniger umverteilt, die Ungleichheit bei den realen Haushaltseinkommen ist höher.

Achja, und man könnte auchnoch eine Vermögenssteuer in Höhe von 5% für alle einführen die über mehr als 1.000.000 Euro Barvermögen verfügen. Und eine Erbschaftssteuer in Höhe von 50% des geerbten, abzahlbar innerhalb von 20 Jahren. Das würde keinem Schaden, aber dazu führen dass unser Staat plötzlich Geld ohne Ende hätte, seine Schulden bezahlen könnte und dann anfangen könnte mal ordentlich in Bildung, Pflege, Soziales und Infrastruktur zu investieren zum Wohle aller hier.

Warum immer der Ruf nach noch höheren Steuern? Es ist keineswegs so, dass wir hierzulande in einem Steuerparadies leben. Im Gegenteil: Wenn man die Gesamtheit der Steuern und Abgaben betrachtet (und das sollte man tun, anstatt immer nur diesen oder jenen einzelnen Steuersatz herauszupicken), dann stellt man fest, dass im OECD-Vergleich nur die Belgier noch mehr bezahlen als die Deutschen.

Aber spielen wir Deinen Vorschlag mal gedanklich durch:

Eine Vermögenssteuer von 5 % würde dem Staat zunächst mal geschätzte 50 bis 100 Milliarden Euro pro Jahr bringen, abzüglich 4 bis 8 % Steuererhebungskosten. "Geld ohne Ende" ist das nicht, und es würde auch alsbald weniger werden, denn eine Vermögenssteuer wird nicht aus Gewinnen gezahlt, sondern ist immer eine Steuer auf die Substanz. Das entsprechende Kapital fehlt als Investitionskapital, Unternehmen gehen in schlechten Zeiten schneller pleite (in der Rheinstahlkrise in den 70er Jahren hat die Vermögenssteuer besonders viele Arbeitsplätze gekostet), und in unserer globalisierten Welt wandern Unternehmen und Millionäre schlichtweg ins Ausland ab.

Die meisten Ökonomen sind deshalb mittlerweile zu der Ansicht gekommen, dass eine Vermögenssteuer der Arbeiterklasse eher schadet als nutzt.

Auch an einer hohen Erbschaftssteuer hätte der deutsche Staat nicht lange Freude. Innerhalb von ein, zwei Generationen wäre der Großteil des besteuerbaren Erbvermögens "abgeschöpft"; die betroffenen Bürger hätten deutlich weniger Geld als vorher und würden somit in anderen Bereichen (Kapitalertragssteuer, Mehrwertsteuer auf Konsum usw.) in Zukunft weniger Steuer zahlen. Oder die Familien wandern gleich ins Ausland ab, um so ihr Vermögen zu schützen.

Die Sache ist die, dass die durch Hartz IV subventionierten Billigjobs den Leuten nichts bringen. Die haben damit genausoviel Geld als wenn sie nicht arbeiten würden. Eine Zukunftsperspektive hat man damit nicht.

Ein Job bedeutet nicht nur Geldverdienen, er bedeutet auch Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Man wird für etwas gebraucht, kommt unter Menschen, kann soziale Kontakte knüpfen, die einem in Zukunft möglicherweise einen besseren Job ermöglichen. Das ist allemal mehr Zukunftsperspektive als zu Hause rumzusitzen.

In einem Punkt stimme ich Dir jedoch zu: Man sollte den Hartz-IV-Empfängern mehr Netto von dem Lohn lassen, den sie hinzuverdienen. Das hatte ich auch in einem vorigen Beitrag schon geschrieben.

Ohne dieses System müssten die Unternehmen den Leuten vermutlich weitaus mehr zahlen, denn die Jobs von denen wir hier reden, das sind die Jobs die niemand freiwillig machen würde bzw. halt nur gegen angemessene Bezahlung.

Auch das ist ein Denkfehler.

Ohne Hartz IV würden die Unternehmen die Billiglohnjobs nicht plötzlich besser bezahlen. Stattdessen gäbe es die entsprechenden Jobs schlichtweg nicht. Man würde sie ins Ausland verlagern oder automatisieren oder ganz wegrationalisieren. Weil es sich für die Unternehmen nicht rechnet, mehr für diese Jobs zu bezahlen, als sie derzeit (im Hartz-IV-System) tun.

Im Ergebnis hätten wir dann wieder die Arbeitslosenzahlen, die wir vor der Schröderschen Agenda hatten.
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Um es mal zu verdeutlichen, es gibt in Deutschland Sozialversicherungsabgaben, die betragen ungefähr 20% vom Lohn/Gehalt. Allerdings nur bis zu einem bestimmten Einkommen. Der Arbeitnehmeranteil von Krankenkassenbeiträgen ist bei ~4500 Euro gedeckelt und was die Rente angeht, bei 6700 Euro im Monat.
Arbeitnehmeranteile sind:
Rentenversicherung: 9,3% bis 6700 Euro. Also Maximal 623 Euro im Monat.
Arbeitslosenversicherung: 1,25% bis 6700 Euro. Also Maximal 84 Euro im Monat.
Krankenversicherung: 7,7% bis 4500 Euro. Also Maximal 347 Euro im Monat.
Pflegeversicherung: 1,525% bis 4500 Euro. Also Maximal 69 Euro im Monat.

Jemand der bis zu 4500 Euro im Monat verdient zahlt 20% davon als Sozialversicherungsabgaben.
Jemand der 6700 Euro im Monat verdient, zahlt für Kranken- und Pflegeversicherung den Höchstsatz von zusammen 347+69=416 Euro und für Renten- und Arbeitslosenversicherung ebenfalls den Höchstsatz von zusammen 623+84=707 Euro.
Und jetzt gucken wir mal wieviel das Prozentual ist aufs einkommen gesehen.
(416+707) / 6700 = 0,1676 = 16,76 %
Die Leute die gutes Geld verdienen zahlen also schonmal prozentual weniger Sozialabgaben, weil sie mehr Einkommen haben.

Doch es wird noch besser. Mehr als 416+707=1123 Euro zahlt man nicht als Sozialversicherungsabgaben sobald das Einkommen über 6700 Euro im Monat liegt.
Wenn man 10.000 Euro verdient, liegen die Sozialversicherungsabgaben prozentual bei nurnoch 11,23% vom Einkommen.
Leute die 20.000 Euro im Monat verdienen zahlen auch nur die 1123 Euro im Monat. Das entspricht sagenhaften ganzen 5,6% des Monatseinkommens.
Also Fazit: Umso reicher die Leute sind umso weniger beteiligen die sich prozentual an den Sozialversicherungsabgaben.

THIS!

Eine AOK-Tante hatte mir im Unterricht mal etwas über das Sozialsystem etc. erzählt. Auf die Frage hin, warum die Sozialabgaben gedeckelt seien, sagte sie mir wörtlich:"Naja, diese Gutverdiener arbeiten ja auch hart für ihr Geld, da wollen sie ja auch was davon zum Leben haben."

Meine Meinung dazu darf ich hier nicht schreiben, aber ich bin sicher, dass viele was dazu zu sagen haben :D
 
Ein wenig unschärfe ist da aber schon in der Beispielrechnung.

Nehmen wir z.B. die Krankenversicherung. Wieso sollte ich mit 10k€/mtl. (momentan gute Gesundheit vorausgesetzt) in der GKV bleiben?

Was ist mit den AG-Anteilen, die auch nicht zu vernachlässigen sind?

Was ist mit der Steuerpflicht bzw. den Werbungskosten?

Die Diskussion könnte man ewig so weiterführen.
Anstatt die BBG anzuheben, sollte man lieber mehr in die Sozialversicherung bekommen (Selbständige, Beamte etc.). So ließe sich auch der Generationenvertrag besser umsetzen.

@Zyclon
Wenn du nach dem Steuerrecht gehst: ab einem zu versteuernden Einkommen von ~55k€. Dann beträgt dein Steuersatz 42% (abzgl. Steuerfreibetrag dann irgendwas um die 27%, die lächerlichen 3% mehr "Reichensteuer" ab irgendwas um die 260k€ im Jahr zu versteuernden Einkommen lass ich mal außen vor).
 
Danke. Solche Einkommen sind aber gar nicht so selten.
 
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caparzo schrieb:
THIS!

Eine AOK-Tante hatte mir im Unterricht mal etwas über das Sozialsystem etc. erzählt. Auf die Frage hin, warum die Sozialabgaben gedeckelt seien, sagte sie mir wörtlich:"Naja, diese Gutverdiener arbeiten ja auch hart für ihr Geld, da wollen sie ja auch was davon zum Leben haben."

Meine Meinung dazu darf ich hier nicht schreiben, aber ich bin sicher, dass viele was dazu zu sagen haben :D

Wenn die "AOK-Tante" im Unterricht so einen Schmarrn erzählt, überrascht es leider nicht, dass die ökonomische Bildung in Deutschland so miserabel ist.

Die Sozialversicherungen sind eigentlich gar nicht als Instrument zur Umverteilung von Einkommen gedacht (obwohl sie zunehmend dafür zweckentfremdet werden), sondern - wie alle Versicherungen - zur Umverteilung von Risiken: Die vielen Glückspilze, die die Versicherung nie oder kaum brauchen, zahlen für die Pechvögel.

Nichtsdestotrotz zahlt, wer hierzulande gut verdient, z. B. deutlich mehr für die gesetzliche Krankenversicherung als ein Geringverdiener - bekommt aber keine besseren Leistungen dafür.

Das eigentlich für die Umverteilung gedachte Instrument ist die Einkommenssteuer. Sie erfüllt diesen Job durchaus gut: Die reichsten 10 % der Bevölkerung zahlen 50 % der gesamten Einkommenssteuereinnahmen.

Es ist ohnehin nur bedingt sinnvoll, sich diesen oder jenen einzelnen Steuer- oder Beitragssatz herauszupicken. Stattdessen sollte man die Gesamtheit der Steuern und Abgaben betrachten und dazu volkswirtschaftliche Indikatoren wie den Gini-Koeffizienten (mit dem sich relativ gut messen lässt, wie viel in einem Land von Reich an Arm umverteilt wird). Wer dies tut, wird feststellen, dass die deutsche Mittel- und Oberschicht im internationalen Vergleich hohe Steuern zahlt und die Ungleichheit bei den realen Haushaltseinkommen gering ist.
 
Blödsinn. Wenn den oberen 10% Zwei Drittel des Gesamten Vermögens gehört und die untere Hälfte der Bevölkerung überhaupt kein Vermögen hat, dann ist da gar nichts gerecht verteilt.
 
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Burki73 schrieb:
In den USA kennen die Menschen dort ihre Situation doch viel besser, als wir das von hier überhaupt beurteilen können. Viele müssen mehrere Jobs ausüben, ohne Krankenversicherung. Haben noch extrem lange Wege zur Arbeit, müssen für Bildung zahlen. Da läuft es hier doch noch viel besser.

Trotzdem sind viele Amerikaner zufrieden, weil sie das System nie anders erlebt haben. Jeder dort glaubt an den amerikanischen Traum, obwohl die meisten ihn nicht leben. Trotzdem gibt es dort weniger Neid als hier in Deutschland.

Man kann die Systeme hier und dort nicht wirklich vergleichen.

Hier kann man aber mit Fleiss, Bildung gute Chancen haben und bezahlt dann später den Sozialstaat, der viele unterstützt die nix für ihn tun. Darum sind viele Amerikaner zufrieden, obwohl es ihen eigentlich mies geht. Hier leben Hartzer in Wohnungen, sind Krankenversichert, ohne Bildung und trotzdem so unzufrieden mit ihem Leben, obwohl sie keinen Handschlag dafür tun, das es ihnen besser ginge. Das istr in den USA sehr viel anders, weil man dort nicht so gut Sozialleistungen bekommt, von denen man sich eine Wohnung leisten kann. Hier kommen ungebildete von überall her, rein ins Sozialsystem, kriegen Wohnungen und hassen den Staat noch.

Genau denen sollte man mal das youtube Video "Hongkong: Leben im Sarg " vorspielen, dann begreifen auch die dass man in Deutschland das beste Leben hat was es auf der Welt gibt. Arbeitslosigkeit macht depressiv, die Leute fangen dann an alles negativ zu sehen und wissen gar nicht dass sie im Wohlstand leben, weil sie vor lauter Langeweile das gute im Auge verlieren

Aber wir sind gerade dabei uns diesen hart erarbeiteten Wohlstand zu versauen und allen fremden das ausnutzen zu lassen, das kann dann irgendwann zum Verhängnis werden wenn der Kapitalismus so richtig einschlägt in Deutschland.

Dann leben wir normalen Bürger nämlich auch bald im Sarg wie in Hong kong
 
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