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News Treyarch & Crunch: Zweiklassen-Kultur bei Call-of-Duty-Entwicklern

kim88 schrieb:
Die grossen Unternehmen und Konzerne tun das weil ihre Aktionäre das wollen. Ein grossteil dieser Aktionäre sind unsere Rentenversicherungen. Im Grunde ist es ganz einfach, wenn du bereit dazu bist im Alter eine Rente zu bekommen von der du nicht leben kannst, können wir auch mit der Gewinnmaxiemierung aufhören.

Das selbe gilt übrigens auch für Wohnraum wo immer alle damit rumjammern das er teurer wird und damit spekuliert - sich aber niemand Gedanken darum macht wohin wohl das zusätzliche Geld geht. Unseren Sozialstaat gibt es nicht umsonst - und ist (gerade wenn man die Demografie betrachtet) definitiv nicht finanziert mit den paar Euros die du monatlich abdrückst.



Danke für diesen Kommentar ❤ - schrecklich wie viele Menschen sich Planwirtschaft und Kommunismus zurückwünschen. Und nur für monatlich ein paar Euros mehr bereit sind das wertvollste Gut das sie haben - nämlich Ihre Freiheit - aufzugeben.

Nie wieder Menschenunterdrückung, Nie wieder Arbeitslager, nie wieder Kommunismus!


1. Bekommen die meisten die Heute keine 50 Sind eine Rente von der Sie nicht Leben können. Also ja, ich bin "Bereit"
2. Genau, das Geld geht also von den Taschen der Wohnraumspekulanten in den Sozialstaat, DU MICH AUCH. Der Sozialstaat muss doch die Überzogenen mieten von Harzern bezahlen. Da verdienen sich Wohnungseigentümer ne Goldene Nase vom Staat.
3. Die Menschen unterdrücken sich selbst um Konkurenzfähig zu Bleiben, Tolle "Freiheit".

Ich würd sogar soweit gehen und behaupten dass du den begriff Freiheit völlig missinterpretierst.
 
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snickii schrieb:
Schlimm.. geht doch letztendlich immer nur um Geld und Gewinnmaximierung

Warum können große Unternehmen und Konzerne nicht einfach mal zufrieden sein wenn Sie hohe Gewinne haben? Warum muss das immer auf Kosten von Mitarbeitern so übertrieben werden?

Bekommen den Hals niemals voll..

Das dahinter stehende Wirkungsschema ist the winner takes it all: Man investierst Ressourcen ohne Erfolgsabsicherung, es entstehen erstmal hohe Kosten, bei denen versucht wird sie auf ein Minimum zu drücken, so die Arbeit nachgefragt wird verdrängt sie Konkurrenzprodukte und sorgt für eine Ressourcenrückflut. Das ist das Grundprinzip der "vollen Läden", der Kunde erteilt keine Aufträge sondern nimmt was auch immer sein Herz begehrt. Für den Mitarbeiter eines Unternehmens gibt es nur eine sehr indirekte Rückkopplung mit dem Erfolg eines Unternehmens, und diese nimmt ab je tiefer er in der Hierarchie steht. Das System besteht schon seit Jahrtausenden und ist daher nachweislich massenkompatibel.
 
Dass hier Leute, die solche Praktiken verteidigen immer mit irgendwelchen kommunistischen Horror Szenarien um die Ecke kommen, "wogegen man ja gerne unbezahlte Überstunden in Kauf nehmen sollte".... Bei dieser Dämlichkeit frag ich mich, ob das Menschen sind, die das Wirtachaftssystem genau verstanden haben und nur selbst davon profitieren oder absolut keinen Plan haben. Zwischen 2 Extrema gibt es gewöhnlich ein breites Spektrum, aber in der heutigen Zeit sparen sich viele mit Schubladen sehr viel Denkarbeit.
 
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22428216 schrieb:
Man könnte das Spiel jetzt icht mehr kaufen, aber es würde nichts ändern.
DOCH, genau das würde es. Es ist genau die Einstellung "man kann ja eh nichts ändern / Das ändert eh nichts", die diesen Mist heraufbeschworen hat. Wären die DDR-Bürger damals genauso drauf gewesen hätten sie heute noch ihre Mauer.
 
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Marcel55 schrieb:
Naja, irgendwo muss man ja anfangen, nach 10 oder mehr gescheiterten Bewerbungen nimmt man alles was man kriegen kann.

Das mag doch auf gering qualifizierte zu treffen aber jeder mit hoch schul Abschluss der normal in der Birne ist findet was.
 
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Mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Einen Software-Entwickler kritisieren weil das us-amerikanische System viele Abgehängte produziert, bringt gar nichts. Da gibt es ganz andere Kandidaten wie Walmart, Amazon und wie sie alle heißen.
"Hasse das Spiel und nicht den Spieler."
 
NJay schrieb:
America... fuck yeah!
Ist hier in DE kein bisschen Anders, musst dir nur die richtigen Branchen raus suchen. Meistens die Branchen mit dem geringsten Einfluss auf die Öffentliche Meinung.
 
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"Kapitalismus funktioniert in etwa so: Wir kaufen Sachen die wir nicht brauchen, mit Geld was wir nicht haben, um Leute zu beeindrucken die wir nicht mögen."

" Am Grabstein des Kapitalismus wird stehen: Zu viel war nicht genug"
- Volker Pispers -
 
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beercarrier schrieb:
Das System besteht schon seit Jahrtausenden und ist daher nachweislich massenkompatibel.
Es zeigt auch das der Mensch für ein höheres/fortschrittlicheres als dieses steinalte System noch immer nicht geeignet ist.
Und ich weiß nicht mal genau ob ich das gut oder schlecht finde.
 
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jackii schrieb:
Naja ehrlichgesagt ist das Meiste davon nicht ungewöhnlich und nicht illegal, und schon gar nicht widerliche Sklaverei oder was ihr hier noch so alles auspackt. Natürlich kann man langjährigen Mittarbeiten eigene Parkplätze anbieten und die Regelungen für Bonuszahlungen gestalten wie man möchte ohne dass alle Diskriminierung schreien müssen. Natürlich gibt es unterschiedlich wertvolle und qualifizierte Mittarbeiter, auch wenn das nicht in den aktuellen Zeitgeist passt alles und jeden gleich darzustellen.

[...]
Warum sollten Leiarbeiter Erfolgsboni erhalten MÜSSEN, in vergüteten Meetings sitzen wenn sie 3 Monate später eh wieder weg und bei der Konkurrenz sind, usw. Die haften oder verzichten auch nicht auf Lohn wenn ein Game floppt und der Publisher draufzahlt.
Dies ist ne Ansichtssache - wenn man für gleiche Arbeit schlechter behandelt wird... Das ist für mich schon mehr Diskriminierung wie in so manchen Fällen, wo bspw. die Gendernazis um die Ecke kommen.

Hier werden nämlich bestimmte Personengruppen im Vornherein von bestimmten Dingen ausgeschlossen oder schlechter gestellt. Man hat garnicht die Möglichkeit, trotz wiegesagt gleicher Arbeit, Bonis zu erhalten. Man darf für die Parkplätze weiter laufen...

Da gibt es einen kleinen Unterschied zu Ungleichbezahlung, weil ein Mitarbeiter mehr Erfahrung bietet und dadurch auch effizienter arbeitet. Das kann jeder erreichen - mit etwas Zeitaufwand und Fleiß.

Und wieso sollte man Mitarbeiter, die gleiche Arbeit machen, von Meetings ausschließen? Die machen die gleiche Arbeit, also sollen die auch mitgestalten dürfen. Wieso sollte es ok sein, über deren Köpfe hinweg zu entscheiden - für gleiche Arbeit?

jackii schrieb:
Und dann wäre noch der Punkt dass die meisten Gamer immer extrem gegen Mikrotransaktionen, DLCs, usw. sind. Und sich jetzt beklagen dass nicht alle fürstlich entlohnt werden. Beim Paketversand und der Fleischherstellung wird auch immer gefordert einfach die Preise teurer zu machen und komischerweise nicht dass die Unternehmen weniger Gewinn machen sollen. Warum fordert hier dann keiner 69€ Games auf 89€ zu erhöhen und Spiele ohne Abos zu verbieten damit in jedem Studio alle schön verköstigt werden und die Klimaanlage auch die Nacht durchlaufen kann?
Weil die Games-Industrie auch schon zu Zeiten in Geld geschwommen hat, wo Gaming noch nicht Mainstream war und wo es noch keine Mikrotransaktionen oder DLCs mit wenig Inhalt für teures Geld (AddOns gabs schon immer - die boten aber immer guten Inhalt) gab.

Im krassen Gegensatz zur Landwirtschaft. Da schaden die geringen Preise (die Problematik, dass abseits von Gut-/Top-Verdienern die Meisten auf solch niedrige Preise angewiesen sind klammern wir mal aus) nicht nur der Umwelt, sondern bringen die Bauern auch an ihre Existenzgrenze.

Simon#G schrieb:
Das ist nicht wahnsinnig anspruchsvoll und dementsprechend gering ist die Bezahlung.

[...] Auch wenn der Job einfach klingt: es ist Konzentration und systematisches Arbeiten gefragt. Das funktioniert nur in einem freundlichen Arbeitsumfeld.
Wie du schon passend festgestellt hast, auch der Job ist in einer gewissen Art und Weise anspruchsvoll. Genau wie es bei Müllmännern, Putzkräften, Zugführern, Busfahrern oder Büroangestellten ist. Nicht immer ist das Anstrengende an der Arbeit offensichtlich oder immer (direkt) ersichtlich.

Zumal Bughunting und Qualitätssicherung durchaus auch ein Qualitätsmerkmal ist, welches direkten Einfluss auf den Ruf des Produktes und der Firma hat. Wie oft wird wohl über verbuggte Games rumgekotzt? ;)

Marcel55 schrieb:
Naja, irgendwo muss man ja anfangen, nach 10 oder mehr gescheiterten Bewerbungen nimmt man alles was man kriegen kann.
Genau so gings mir mit meiner schulischen Ausbildung - die habe ich auch nur gemacht, damit mich das Amt in Ruhe lässt und ich keine Lücke im Lebenslauf habe. Leider hatte ich damals halt nicht so sehr Glück mit dem Finden einer betrieblichen Ausbildung (IT-Fachkräftemangel? Haha...).

Bart1 schrieb:
Ja, weil sich der arme ausgebeutete Arbeitnehmer, der Sozialhilfeempfänger, oder gar der Durchschnittsverdiener sowas locker durchgängig leisten kann.

36 € so hip regional beim Erzeuger für paar Erdbeeren, ein Kilo Äpfel und einen 0,5 Kakao empfinde ich als mindestens genauso kriminell.
Genau das ist eines der Probleme, welches mMn. dem ökologischen Wandel völlig im Wege steht.

Die Mieten steigen (Kosten für die energetischen Sanierungen und Erneuerung technischer Anlagen, Landflucht bedingt durch schlechte Infrastruktur), die Strom-/Energiekosten steigen (ohne EEG-Umlage sind erneuerbare Energien nunmal leider nicht wirtschaftlich), die Spritpreise steigen (während man in der Stadt theoretisch (praktisch siehts anders aus) aufs Auto verzichten kann, siehts auf dem Land anders aus), die Kosten der privaten Altersvorsorge steigen (bzw. sie wird überhaupt erst nötig)... Und jetzt sollen auch noch die Lebensmittelpreise steigen?

Im Kontrast dazu stagnieren vom Durchschnitt die Einkommen. Oder sie sinken sogar eher. Nicht umsonst heißt es ja, dass die Schere zwischen Arm und Reich auseinander geht...

Durch die steigenden Preise bei stagnierenden oder sinkenden Einkommen werden immer mehr Leute hinten runterfallen. Staatliche Unterstützung ist keine Dauerlösung, denn irgendwie muss diese staatliche Unterstützung ja bezahlt werden.

Zumal das dauerhafte Angewiesensein auf staatliche Unterstützung bzw. Unterstützung von Dritten sowieso belastend und fast unwürdig ist (zumindest wenn man arbeitet/arbeiten will).

OldboyX schrieb:
Das Problem ist, dass die Leute nur das eine oder andere gedanklich fassen können. Wenn wir den Kapitalismus in der jetzigen Form verfolgen wird er genau damit enden, was du hier als so schrecklich darstellst:
Menschenunterdrückung und Arbeitslager. Was wir brauchen ist einen gesunden Mittelweg aus beidem und die übertriebene Marktliberalierung auch in EU zeigt doch schon jetzt ganz konkret negative Folgen. Es gibt genügend Beispiele, wo Privatisierungen von Dingen wie z.B. dem Schienenverkehr ganz eindeutig nicht zu einer Verbesserung für die Menschen (man beachte bitte die Gesellschaft als ganzes, nicht ein paar) geführt haben.
Prinzipiell haben wir ja hier in Deutschland eigentlich einen gesunden Kapitalismus - die soziale Marktwirtschaft. Im Grunde eine freie Marktwirtschaft, die in diversen sozial relevanten Dingen Eingriffe des Staates erlaubt.

Nur ist die leider durch Lobbyismus und eine übertriebene Marktliberalisierung kaputtgemacht worden.

Insbesondere mit der Privatisierung von Infrastruktur und ehemals öffentlichem Wohnraum hat man viel kaputtgemacht - ja, am Anfang hats Geld gebracht und hat für geringe Preise gesorgt. Mit der Zeit wurde aber nur kurzfristig und nur das Nötigste investiert und sonst auf Verschleiß gefahren, wodurch die Infrastruktur marode ist und die Wettbewerbsfähigkeit stark gelitten hat. Weder bei der Bahn, bei der Post, bei der Telekom oder beim Wohnraum hat die Privatisierung langfristige Vorteile gebracht.

Um den EU-/Globalisierungs-Rant kurz zu halten - manche Probleme sind auch durch die EU und die Globalisierung verursacht. Länder mit hohen Lohnniveaus, hohen Standards hinsichtlich der Sozialsysteme und guten Umweltschutzbedingungen sind automatisch gegenüber solchen Ländern benachteiligt, wo die Lohnniveaus sehr viel geringer sind, die soziale Absicherung schlecht oder schlicht nicht vorhanden ist und wo auf Umweltschutz einen Pups gegeben wird.

Früher hat man sowas ja mal durch (angemessene!!!) Zölle und Wechselkurse ausgeglichen - das ist heute bekanntermaßen ja leider out.
 
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Justuz schrieb:
@Unnu
Ein leiharbeiter für das werk in dem ich arbeite kostet das werk 33 euro die stunde +zuschläge wenn dieser nachtschicht usw macht. Diese leiharbeiter beziehen wir von einer ziemlich großen und bekannten leiharbeiterfirma. Das sind dann keine super fachkräfte, sondern produktionshelfer, staplerfahrer usw. Davon kommen dann meistens um die 11 euro brutto bei den leiharbeitern an.
Für mich ist das immer ein komisches gefühl, da für die 33 euro die stunde würde ich gerne heute da und morgen da arbeiten, oder eine firma sagt, hier ich zahl dir 33 euro die stunde und dafür gibste jetzt zwei monate gas und danach will ich dich nie wieder hier sehen. Hätte ich keine probleme mit. nennen wirs einfach kurz arbeitsverträge auf selbstständiger basis. Dann könnte man sich den weg über eine leiharbeiter firma sparen. Die leiharbeiter kommen bei uns auch nur zum einsatz wenn gerade eine hohe auftragslage herscht, wir haben eine stamm belegschaft und der rest wird durch leiharbeiter ausgeglichen. Da muss sich kein leiharbeiter hoffnungen machen das er übernohmmen wird, die werden paar monate ausgebeutet und dann können die wieder gehen.

Das ist jetzt kein Angriff auf Dich (meine ich ehrlich). Leider hast du den gesamten Komplex Leiharbeit und wie er im gesamtgesellschaftlichen Kontext eingewoben ist nicht verstanden. Es liegen wahrscheinlich mehrere grundsätzliche Fehleinschätzungen vor.

Das Interessante ist, Du gehst mit den Zielen die hinter der Etablierung von Leiharbeit stehen weitestgehend d'accord, um es mal in der Fachsprache gewisser Leute zu sagen. Kleiner Insiderwitz: Damit könntest Du fast nächster SPD-Bundeskanzler werden, die Stelle ist vakant:D.

Sehr gerne würde Dein Unternehmen (und wenn nicht Deins, um deinen Korpsgeist nicht zu wecken, dann viele andere Unternehmen) dich ohne Kündigungsschutz kurzfristig einstellen und kurzfristig wieder entlassen, vielleicht solltest Du aber mal darüber nachdenken, wovon Du Dir z.B. was zu fressen kaufen möchtest, in der Zeit, in der "Dein" Unternehmen Dich nicht braucht. Es sollte klar sein, dass dies die reinste Form des Kapitalismus ist, welche dem Unternehmer die maximale Flexibilät (Freiheit) gibt, während dem Angestellten/Arbeiter die maximale Lebensunsicherheit verschafft wird (Unfreiheit).

Es sollte Dir auch klar sein, dass niemand vorhat (auf das Beispiel bezogen) Dir 33 Euro/Std. zu bezahlen, auch nicht, wenn Du mit den zuvor genannten maximalen Nachteilen einverstanden wärst (eigentlich genau dann erst recht nicht). Der Grund: Zum einen Kostenminimierung des Unternehmers, zum anderen Machtlosigkeit des Arbeitnehmers (schöne Formulierung von Dir "ich will dich hier nie wieder sehen":D). Und wenn Du dir alles gefallen lässt, solltest Du wissen wie man mit Dir in Sachen Gehalt umspringen wird. Du siehst ja, dass die Leiharbeiter die 11 Euro Wohl oder Übel akzeptieren. Wenn Sie das nicht würden, kommt halt der Nächste. Und 11 Euro gibt's nur weil eine (viel zu niedrige) untere Grenze eingezogen wurde, bei der man sich jetzt "gezwungen" sieht sich leicht darüber zu bewegen, wenn es sich nicht um eine absolute Hilfsarbeitertätigkeit handelt. Deswegen auch sofortiger, heftiger Widerstand, sobald der Mindestlohn angehoben werden soll.

Aus diesem Grund ist der Sektor der Leih- und Zeitarbeit eigentlich von jeher limitiert (Fristen zur Übernahme, Anteil der Belegschaft). Aufgeweicht von der SPD unter Schröder, einer SPD deren politischer Gesamtauftrag eigentlich genau darin bestanden hätte, dies zu verhindern. Sehr dankbar aufgenommen von Union/FDP. Kombiniert mit dem angedrohten Absturz in Hartz IV, das perfekte Instrument für billige Arbeitskräfte und damit Produktivitäts- und Gewinnmaximierung, bei stark erhöhtem Druck bedingungslos zu kooperieren. Der Beweis, dass Dir niemand mehr als z.B. die 11 Euro aus Deinem Szenario zahlen möchte ist, das von den selben Gruppen behauptet wird, dass die Hartz IV-Sätze zu hoch seien. Es sollte klar sein, dass das nicht heißt, die Mindestlöhne sollen signifikant angehoben werden, sondern vielmehr (sozusagen "Best-Case"-Szenario) die Hartz IV-Sätze absenken und damit festschreiben, das es vollkommen in Ordnung ist auf dem (dann ehemaligen) Hartz IV-Niveau arbeiten zu gehen. Vollzeit natürlich, Überstunden wie immer wünschenswert, ohne Bezahlung, das wäre glatt ein Sonderlob und feuchter Händedruck bei der Verabschiedung wert, wirst vielleicht sogar weiterempfohlen wegen der guten Ausbeutbarkeit. Und kommt mir ja keiner mit "Aufstiegsmöglichkeiten". Als ob die Millionen Niedrig-, Leih- und Zeitarbeiter in D oder anderswo jemals "Häuptlinge" werden. Das ist eher wie der Esel mit der Karotte vor der Nase, wenn überhaupt.

Um es noch mal final zusammen zu fassen: Leih-/Zeitarbeit ist ein Aspekt einer Ersatzstrategie um die "perfekte Welt" der "Unternehmer" zumindest in Teilen zu verwirklichen. Teile der "perfekten Welt" hast Du im Kern dargestellt, abzüglich des Gehalts, dass Dir gezahlt werden soll. Die untere Grenze zu der "man" sich eigentlich beim Gehalt orientieren möchte ist Essen, Wohnung und ein Taschengeld.
Ein Folgeaspekt ist natürlich, dass Du möglichst lange arbeiten sollst, um das genannte "selbst zu finanzieren". Das Renteneintrittsalter sollte also möglichst hoch sein. Sollte nämlich zwischen Deinem Renteneintritt und Tod eine zu lange Zeitspanne liegen, heißt das fast automatisch, dass der Staat Dich finanzieren muss (Altersarmut).

Kleiner Spoiler: Es ist meiner Meinung nach als sehr wahrscheinlich anzusehen, dass der erwähnte Zwang zur "bedingungslosen Kooperation" der tiefere Grund für das Aufkommen einer rechtspopulistischen Partei (AfD) ist. Finanz- und Flüchtlingskrise sind nur Auslöser (a.k.a. äußerer Anlass) und Beschleuniger für ihre weitere Entwicklung. Die "perfekte Welt" ist also alles andere als perfekt sondern produziert ziemlich häßliche Kinder. Danke dafür an die Verantwortlichen:kotz:
 
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iGameKudan schrieb:
Wie du schon passend festgestellt hast, auch der Job ist in einer gewissen Art und Weise anspruchsvoll.

"Wenig anspruchsvoll" war eine unpassende Formulierung. Ich meinte, dass die Einstiegshürde gering ist. Man braucht keine besondere Qualifikation und das ist auch meistens Grundlage für die Vergütung. Anspruchsvoll ist die Arbeit sicherlich.

iGameKudan schrieb:
Zumal Bughunting und Qualitätssicherung durchaus auch ein Qualitätsmerkmal ist, welches direkten Einfluss auf den Ruf des Produktes und der Firma hat.

Deswegen kann ich auch nicht nachvollziehen, weshalb die Arbeitsbedingungen so schlecht sind. Ich denke da kommen Faktoren wie Zeitdruck vom Publisher und Budget zum tragen, die zu solchen Entscheidungen führen.
 
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birday schrieb:
QA ist weniger wert als Developer. Ist jetzt nix besonderes. Und es wird sehr viel gearbeitet in der Spieleindustrie. Auch nix neues. Können ja kündigen..

Liebe Prinz Joffrey,

du erhältst hiermit den 1. Preis für mangelnde Empathie und Ignoranz.

Solche Beiträge wollen wir hier nicht .
 
OldboyX schrieb:
alles tun zu müssen um nur gerade mal die einfachsten Bedürfnisse zu befriedigen. Erst wenn man genügend abgesichert ist um daneben Muße zu haben kann man sich um andere Bedürfnisse kümmern und dasjenige, von dem hier dann so salopp verlangt wird, das halt mal zu machen, kommt ganz oben (Selbstverwirklichung) und dafür braucht man Zei

Ich finde das ist alles ein bisschen jammern auf dem höchsten Niveau. Der Wohlstand in Zentraleuropa war noch nie so hoch wie heute. Die Menschen im Niedriglohnsektor machen nicht mehrere Jobs weil sie, sonst nichts zu essen haben.

Sie machen mehrere Jobs, damit sie sich auch immer mal wieder ein neues Smartphone, und ein gutes Stück Fleisch leisten können. Das sei Ihnen auch gegönnt hab da kein Problem mit - aber es geht hier nicht ums "nackte überleben".

Geld ist vorhanden. Und mit diesem Geld ist man Martkteilnehmer und kann den MArkt beeinflussen.

Beispiel aus der Schweiz (dort kenne ich mich aus weil ich aus der Schweiz bin). Nehmen wir die Veganer (ich selber nin nicht vegan!). Inzwischen ist aber die Anzahl Menschen die sich Vegan ernähren keine "kleine" Randgruppe mehr - es gibt immer mehr davon. Die Supermärkte und Lebensmittelhersteller haben das auch bemerkt - das vegane Angebot in den Supermärkten steigt beinahe wöchentlich. Grosse Lebensmittelhersteller wie Nestlé haben ein immer breiteres veganes Sortiment, etc.

Wenn genug Leute den Markt beeinflussen, ändert der sich auch. Man muss es einfach nur machen.

Coeckchen schrieb:
1. Bekommen die meisten die Heute keine 50 Sind eine Rente von der Sie nicht Leben können. Also ja, ich bin "Bereit"
2. Genau, das Geld geht also von den Taschen der Wohnraumspekulanten in den Sozialstaat, DU MICH AUCH. Der Sozialstaat muss doch die Überzogenen mieten von Harzern bezahlen. Da verdienen sich Wohnungseigentümer ne Goldene Nase vom Staat.
3. Die Menschen unterdrücken sich selbst um Konkurenzfähig zu Bleiben, Tolle "Freiheit".

Ich würd sogar soweit gehen und behaupten dass du den begriff Freiheit völlig missinterpretierst.

1. Ist das so? Bin kein Experte im deutschen Rentensystem.

2. Das ist ein bisschen ein Henne-Ei Problem. Der Staat hat imer höhere Vorgaben (super Isolierung, Energietechnisch Top-Niveau, Neue Feuerpolizeivorschriften, usw, logisch das es teurer wird - das Zeug muss ja auch gebaut werden. Und ja die Rentenkassen spielen da mit. Haus kaufen, Haus sanieren, mit der Rendite ein Teil der Renten zahlen - ein völlig normaler Vorgang.

3. Die Menschen sind ein Teil vom Markt - du kannst es Unterdrückung nennen. Ich nenne es Chancen. Wir haben heute (in Zentraleuropa) ein völlig durchlässiges Bildungssystem - selbst mit einer Berufslehre kannst du bis zu einem Master Abschluss weitermachen - wenn du es willst.

Früher galt mal "einmal" Sklave "immer" Sklave - das selbe auch nach der Industrialisierung - einmal Arbeitnehmer immer Arbeitnehmer - weil kein Arbeitnehmer eigene Fabriken finanzieren konnte. Dank der Digitalisierung und den neuen Medien haben die Menschen heute völlig neue Chancen. Wie z.B. als Influencer (man kann davon halten was man will) Karriere zu machen und selbstständig Geld zu verdienen - das geht - ohne das man eine Anschubfinanzierung braucht.

Wir sind inzwischen an einem Punkt im Kapitalisumus wo es mehr Chancengleichheit gibt, als je zuvor. Du hast eine coole Idee und brauchst Geld dafür - du musst keien Investoren mehr suchen - brauchst nicht mal mehr ein Business Plan zu machen - du kannst mit ein paar netten Worten und Skizzen einfach Crowdfunden.

Ich mach mich mit dem Spruch unbeliebt - aber grundsätzlich würde einfach weniger jammern und einfach mehr machen.
 
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ja, aber so wie ich das mitbekommen habe, ist das jetzt überall auf der Welt der Fall - du kannst dem mit Ausreisen nicht entkommen, im Gegenteil: als Migrant hast du dann noch mehr die Arschkarte gezogen. Die Syrer/Iraker denken ja, hier wäre es anders...
 
kim88 schrieb:
Ich finde das ist alles ein bisschen jammern auf dem höchsten Niveau. Der Wohlstand in Zentraleuropa war noch nie so hoch wie heute.

Stimmt, aber früher war es deutlich entspannter und der Leistungsdruck war noch nie so hoch wie heute.

kim88 schrieb:
Die Menschen im Niedriglohnsektor machen nicht mehrere Jobs weil sie, sonst nichts zu essen haben.
Sie machen mehrere Jobs, damit sie sich auch immer mal wieder ein neues Smartphone, und ein gutes Stück Fleisch leisten können. Das sei Ihnen auch gegönnt hab da kein Problem mit - aber es geht hier nicht ums "nackte überleben".

Stimmt ebenfalls, verhungern muss hier niemand.
Mehrere Jobs macht man aber auch um am allgemeinen Leben teilnehmen zu können.
Du schreibst so als ob diejenigen sich davon überflüssigen Blödsinn kaufen würden.
 
@horstottokevin

Das ist kein szenario oder beispiel, sondern der tatsächliche preis. Ich bestelle die leiharbeiter immer, daher weiss ich das sehr gut. 33 euro kostet das werk ein leiharbeiter pro stunde +zuschläge. Nach spätestens 8 monaten wird der Leiharbeiter nach hause geschickt und der nächste kommt. Von 100 Leiharbeitern wird, dann vlt. einer mal übernommen weil der jenige dann meist das glück hatte das gerade jemand der stammbelegschaft in rente gegangen ist. Aber übernommen zu werden heißt erstmal nicht viel, denn er bekommt dann ersteinmal einen befristeten arbeitsvertrag für 6 monate, danach wird nochmal um 6 monate verlängert und danach bekommt er einen jahresvertrag Und erst nach diesen zwei jahren hat er die chance auf eine fest anstellung. In dem ersten jahr fängt der ex leiharbeiter auch mit einer lohngehaltsklasse unter der stammbelegschaft an, erst wenn er fest übernommen wird, verdient er auch das was die anderen verdienen. Ansonsten hat das werk kein interesse daran leiharbeiter zu übernehmen. Da wir flexibel bleiben müssen, es müsste nur ein produktionsauftrag wegfallen, dann rennen mehr fest angestellte in dem werk rumm als wir arbeit haben. Deshalb gibt es nur ein minimum an stammbelegschaft, und für zuätzliche kurze aufträge holt man leiharbeiter. Mein chef meint die 33 euro die stunde sei noch günstig für einen Leiharbeiter, mir selbst will er den "günstigen" stundenlohn natürlich nicht zahlen, sondern schickt mich mit weniger als der hälfte nach hause. :(

Aber ich bin auch mal gespannt wie lange ich noch arbeit haben werde, das werk in dem ich arbeite hat seine belegschaft von 700 mitarbeitern auf 350 reduziert. Grund sind die hohen steuern in deutschland und die hohen energiepreise gepaart mit den hohen lohnkosten. Dazu kommt noch das Problem der Versorgungssicherheit. Niemand kann dir mehr garantieren wie lange der strompreis noch so bleibt und wie lange noch genügend strom aus der steckdose kommt.. Erst im Januar ist deutschland harscharf an einem blackout vorbei geschrammt, da war die netzfrequenz kurz vor dem Punkt an dem große verbraucher abgeschaltet werden müssen. Und wenn der strompreis nur einen cent teurer wird, Lohnt sich der standort deutschland nicht mehr. Deshalb hat z.b. das werk in dem ich arbeite ein neues Werk in Polen errichtet und die hälfte unserer Produktionsstraßen wurde nach Polen verfrachtet. (Deshalb auch die hälfte der mitarbeiter gekündigt) Dort gibt es diese probleme nicht, wie in deutschland. Der standort ist einfach attraktiver und die Polen freuen sich über neue Arbeitsplätze. Das geheule auf der betriebsversammlung war natürlich auch groß als verkündet wurde das die hälfte entlassen wird. Aber ich sag mal selber schuld, der großteil von denen haben alle die grünen gewählt, die grünen machen den strom teurer und sorgen somit dafür das industrien aus deutschland abwandern... Da haben die genau das bekommen was sie gewählt haben. Ich selbst mache mir da wenig sorgen, hatte glück das sich meine eltern schon den arsch aufgerissen haben damit das eigene kind es besser hat, dadurch habe ich das eigenheim geerbt, und baue ca. 80% was ich an gemüse verbrauche selbst im garten an. Kartoffen, eier, und hühner bekomm ich auch günstig bei meinem nachbarn und bei einem anderen im dorf hol ich mir jedes jahr ein viertel rind. Selber halte ich auch 15 kaninchen die alle 7 monate selbst geschlachtet werden und dann in die tiefkühltruhe kommen. Nebenbei habe ich auch noch drei wutze hier stehen die ich mir mit nachbarn teile. Nebenbei räucher ich auch schinken selbst denn ich dann bei anderen im dorf, gegen andere lebensmittel eintausche. Nachtteil : momentan ist viel zu tuen, zur zeit bin ich jeden tag erdbeeren und johannisbeeren am pflücken um marmelade daraus zu machen. Dafür kosten mich die lebensmittel so gut wie nix. Aber muss halt jeden tag mindestens ein bis zwei stunden in den garten und die tiere stecken. Dafür ist die eigene versorgung dann gesichert, selbst wenn ich arbeitslos werde, kann ich trotzdem noch gut weiter leben. Und muss nicht gespritztes gemüse oder antibiotika fleisch wie die ganzen "stadtmenschen" essen, die lieber einen hof auf dem land gegen eine eigentumswohnung in der stadt tauschen. Ich befinde mich auch nicht in einem hamsterrad der kredite, bin völlig kredit los, habe noch nichtmal einen handyvertrag, nutze prepaid. Und lege kaum wert auf materielle dinge, habe keine teure klamotten ,kein teures handy, kein teures auto. Das einzige wofür ich gern mal geld ausgebe ist für PC teile und Urlaub. Der rest lässt mich völlig kalt. Bei vielen meiner kollegen auf der arbeit ist natürlich momentan das große zittern im bezug auf ihren arbeitsplatz angesagt, da die meisten hochverschuldet sind, bei denen kommt das gehalt, und zwei tage später hat sich der kontostand schon dank denen ihren ganzen krediten halbiert.. naja jeder so wie er will..
 
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Ein Phänomen beobachte ich immer wieder:

Viele, viele Leute nutzen die Produkte oder Dienstleistungen eines Unternehmens, z. B. Amazon, weil diese so schön bequem und billig sind. Eines Tages erscheint in der Presse ein Bericht über miserable Arbeitsbedingungen bei Amazon. Die Empörung auf Foren wie diesem ist groß. Alle regen sich auf, von „Ausbeutung“ und „Sklaverei“ ist die Rede.

Und nachher? Kaufen trotzdem alle weiter bei Amazon.

Meine Philosophie: Anstatt immer nur auf „die Politik“, „das System“ und „die Mächtigen“ zu schimpfen, sollte man sich auch mal an der eigenen Nase fassen und sein Kaufverhalten überdenken. Wenn ein Spieleentwickler seine Angestellten schlecht behandelt und man dies ändern möchte, besteht der wohl effektivste Weg darin, die Spiele des entsprechenden Entwicklers nicht mehr zu kaufen.

Es muss nicht immer der Staat alles regeln. Man kann solche Zustände auch mittels Marktwirtschaft verbessern. Die Marktwirtschaft ist da potenziell sogar besonders effektiv – aber das liegt eben letztlich in der Hand der Käufer und Kunden, also von uns allen.

Abgesehen davon: Schwarze Schafe gibt es in allen Branchen, auch bei den Spieleentwicklern. Als Reaktion darauf muss man nicht gleich Aktien verbieten oder den Kapitalismus abschaffen - da wurde hier im Thread, mit Verlaub, einiges an Unsinn zusammengeschrieben.

Insgesamt sind wir hier in Deutschland in den letzten 70 Jahren mit der sozialen Marktwirtschaft ziemlich gut gefahren und tun dies auch heute noch. Wir verteilen im internationalen Vergleich viel um, geben rund 30 Prozent des BIP für den Sozialstaat aus und gehören laut Gini-Koeffizient zu den 20 Ländern mit der weltweit geringsten Einkommens-Ungleichheit. Von den „amerikanischen Verhältnissen“, die einige User hier zu erkennen glauben, sind wir in Wirklichkeit meilenweit entfernt.
 
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