kim88 schrieb:
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Danke für diesen Kommentar ❤ - schrecklich wie viele Menschen sich Planwirtschaft und Kommunismus zurückwünschen. Und nur für monatlich ein paar Euros mehr bereit sind das wertvollste Gut das sie haben - nämlich Ihre Freiheit - aufzugeben.
Nie wieder Menschenunterdrückung, Nie wieder Arbeitslager, nie wieder Kommunismus!
Das Märchen davon, wie toll absolute Freiheit ist, ist genauso trügerisch wie das davon, wie toll es ist wenn jemand alles für dich plant.
Das Problem ist, dass die Leute nur das eine oder andere gedanklich fassen können. Wenn wir den Kapitalismus in der jetzigen Form verfolgen wird er genau damit enden, was du hier als so schrecklich darstellst:
Menschenunterdrückung und Arbeitslager. Was wir brauchen ist einen gesunden Mittelweg aus beidem und die übertriebene Marktliberalierung auch in EU zeigt doch schon jetzt ganz konkret negative Folgen. Es gibt genügend Beispiele, wo Privatisierungen von Dingen wie z.B. dem Schienenverkehr ganz eindeutig nicht zu einer Verbesserung für
die Menschen (man beachte bitte die Gesellschaft als ganzes, nicht ein paar) geführt haben.
Je weniger Geld und Zeit man hat, desto weniger ist man in der Lage seine "Freiheit" in irgendeiner Form zu nutzen, ganz besonders auf individueller Baiss. Wer auf Maslows Pyramide immer ganz unten gehalten wird (und zwar über politisches Regelwerk, (Sklaverei war ja auch nur möglich weil politisch erlaubt), der kommt aus dem Rad meist niemals heraus, alles tun zu müssen um nur gerade mal die einfachsten Bedürfnisse zu befriedigen. Erst wenn man genügend abgesichert ist um daneben Muße zu haben kann man sich um andere Bedürfnisse kümmern und dasjenige, von dem hier dann so salopp verlangt wird, das halt mal zu machen, kommt ganz oben (Selbstverwirklichung) und dafür braucht man Zeit.
Und abschließend noch die größte Mär, nämlich die, von den Menschen zu verlangen über ihr Konsumverhalten selbst die Regeln aufzustellen.
Wie kommt irgendwer auf diese völlig idiotische Annahme, dass das zu einem guten Zusammenleben insgesamt führen würde.
Dazu glaubt man dann wohl auch, dass wenn wir keine Polizei, Gesetze, Gerichte usw. hätten, dann wäre unser Zusammenleben maximal gut, friedlich und mit viel Wohlstand.
Wenn stehlen erlaubt ist und nicht sanktioniert wird, machen es mehr Leute und es ist ein Problem.
Wenn Autofahren nicht reguliert und sanktioniert wird, fahren mehr Leute wie die Irren und es ist ein Problem.
Wenn der freie Markt nicht reguliert und sanktioniert wird, dann wird unterdrückt und ausgebeutet (und das ist die DEFINITION VON SKLAVEREI bzw. deinem gefürchteten Arbeitslager/Menschenunterdrückung) und es ist ein Problem.
Das Problem ist, dass bei Punkt a) und b) relativ leicht zu erkennen ist, wenn etwas schief läuft (Unfallstatistik, Diebstahlstatistik). Beim Markt ist es schwieriger weil langfristiger gedacht werden muss und die negativen Folgen uminterpretiert werden können.
Eigentlich muss man sich nur die Arm-Reich Schere anschauen, solange diese auseinanderfährt, ist das System krank. Aber das Argument wird von den Reichen nicht gern anerkannt und mit Scheinargumenten widerlegt wie "aber insgesamt steigt der Wohlstand" oder "aber es gibt jedes Jahr mehr Millionäre". Beides Argumente die mit der Arm-Reich Schere genau betrachtet überhaupt nichts zu tun haben und davon völlig unabhängig funktionieren. Aber das ist für die meisten Leute nicht so leicht zu trennen und so wird den Leuten weiterhin erzählt, dass nur das jetzige System insgesamt den Wohlstand heben kann, und dass ja eh jeder die Chance hat Millionär zu werden.