TTIP - Freihandelsabkommen USA - EU

vor rund 500 Jahren befinden wir uns irgendwo zwischen dem 15 und 16 Jahrhundert. Es ist völlig absurd, die heutige westliche Gesellschaft mit irgendwas aus der damaligen Zeit zu vergleichen.

Privates Eigentum, unersetzliches Grundkriterium des Kapitalismus, kommt in dieser Zeit grade erst neu in Mode. Kolonialismus hat wenig mit Kapitalismus zu tun sondern ist primär durch Imperialismus getrieben.
 
wie kommst du konkret auf 500 Jahre?
Ich denke mal 500 Jahre sind wegen der Entdeckung Amrikas/der Kolonialzeit gewählt.
Korrekt! Es erschien mir geeignet, ist aber nur rein subjektiv. 1500 endete das Mittelalter. Man hat das u.a. an der Entdeckung Amerikas und folgenden Entwicklungen in Europa wie Kolonialzeit und später Aufklärung fest gemacht. Seit dem spricht man von der Neuzeit und der Westen fing an sich in eine ähnliche Richtung zu entwickeln.
Mir schien das als der älteste Zeitpunkt geeignet seit dem der Westen sich ähnlich entwickelt. Aber hier kann natürlich jeder seinen eigenen Zeitpunkt wählen. Wie wäre es mit dem Ende des zweiten Weltkrieges ? Schien mir aber so kurz... Oder dem Beginn der Moderne?

Ist nicht so wichtig. Entscheidend ist das sich der Westen unabhängig von Politischen oder geographischen Grenzen oder den jeweiligen lokalen Machthabern zu einem zusammengehörigen Kultur und Wirtschaftsraum mit Ansätzen einer gemeinsamer Verteidigung entwickelte. Ob man das jetzt als "eine Hochkultur" bezeichnen kann? Klar, darüber kann man streiten. Aber bitte keine Begriffsstreitigkeiten mehr. Ich denke es ist klar wie es gemeint ist, oder?

Und was ist unter "linke wirre Forderungen" zu verstehen ?
Im wesentlichen meine ich damit konzeptlose und kontextlose Forderungen die für sich allein stehen. Ein Beispiel (weils gerade in Finnland getestet wird): Bedingungslose Grundeinkommen! In unserer gegenwärtigen gesellschaftlichen Struktur völlig abwegig und nicht finanzierbar. In einer anderen Gesellschaftsform wäre ein BGE jedoch leicht zu realisieren. Deswegen müsste die Linke (und später der Rest) erstmal das hier klären:
Die grundsätzliche Frage ist doch, auch im Hinblick der Handelsabkommen, wem gehört die Welt ?
Gehört die Welt nur denen die das Kapital haben sie auszubeuten oder haben auch denen die nur drauf leben und sie erhalten wollen?

Sind wir besonders anfällig für Gehirnwäsche von oben?
Wer glaubt er wäre davor gefeit ist einfach nur dumm! Die Geschichte zeigt unzählige Beispiele wo auch hoch intelligenten Menschen mit "Gehirnwäsche" (wer auch immer sie anstieß) die Birne auf links gedreht wurde. Wir haben die Juden abgemurkst und einen ganzen Kontinent in Krieg gestürzt und heute spielen wir die Moralapostel. Im Zweistromland liegt die Wiege der Zivilisation und heute wird dort Zivilisation mit Füßen getreten. Die USA träumten und lebten einen Traum von Freiheit und duldeten die Sklaverei...
!!!Alle geistig gesunden Menschen sind extrem anfällig für "Gehirnwäsche"!!!
Das kann man nicht ändern, sondern es ist einfach in der Architektur und Funktionsweise eines gesunden Gehirns begründet. Nur wenige geistig behinderte Menschen sind in der Lage ansatzweise vorurteilsfrei zu denken und sich vor Manipulation von außen zu schützen. Das hat dann aber leider andere viel gravierendere Nachteile:-(

Das will ich nicht glauben, wenn ich mir anschaue wieviele Länder nach der westlichen Kultur streben. Was gerade kollabiert ist nur der Neoliberalismus,
Ist ja auch nicht alles schlecht. Wir haben mit dem Kapitalismus ja viel erreicht. Schau dir unseren Lebensstil an. Der ist schon toll und natürlich weckt das anderswo den Wunsch selber so ein Leben zu führen.
Aber wir die wir hier Leben (zumindest ein Teil) merken, dass nicht alles Gold ist was glänzt.
Wir haben z.B. eine von der Realwirtschaft völlig losgelöste Finanzwirtschaft, welche es schafft unglaubliche Gewinne zu generieren, welche aber nur auf dem Papier existieren, da man sie aus der virtuellen Finanzwirtschaft nicht mehr in der reale Welt übertragen kann.
Versuch doch mal die vielen Billiarden die theoretische in Aktien, Fonds und weiß Gott was gebunden sind zu nehmen und damit Pyramiden, ein Weltraumprogramm oder essen für alle zu kaufen.
In der Theorie würde das Geld vom virtuellen Betrag her langen. Aber in dem Moment wo man versuchen würde es in großen Stil aus dem System heraus zu ziehen würde es schlagartig wertlos.
Unser Wirtschaftssystem basiert darauf, dass wir permanent Geld herstellen, es durch die Bevölkerung schleifen und am Ende in irgendwelchen Senken Endlagern wo es nie wieder raus darf weil es sonst pures Gift für unser Wirtschaftssystem wäre.
Das siehst du aber nicht wenn du aus einem Schwellenland auf unseren Lebensstil blickst.
Zum anderen sehen viele im Westen die Auswirkungen unseres Gewinnstrebens auf die Natur. Ein beträchtlicher Teil unseres Reichtums basiert nun mal auf Ausbeutung von Ressourcen (Materielle Rohstoffe aber auch Humane Ressourcen). Das mögen viele hier Begriffen haben. Aber ein Chinese, Inder oder Brasilianer will sich nun mal auch endlich täglich Fleisch leisten können und ein Auto fahren. Die Umwelt wird später geschützt. Aus deren sich Nachvollziehbar, oder?
Nur weil uns Leute nacheifern, die von Außen die Vorteile des gegenwärtigen Lebensstils sehen, welche größtenteils noch aus der Zeit der sozialen Marktwirtschaft und den vorangegangenen Ereignissen (Arbeiterbewegung, Gewerkschaften, Bismarks Rente...) stammen, bedeutet das nicht, dass die gegenwärtigen Top Player des neoliberalen Kapitalismus nicht auf nem Pulverfass sitzen.
 
"Gehört die Welt nur denen die das Kapital haben sie auszubeuten oder haben auch denen die nur drauf leben und sie erhalten wollen?"

Diesen Satz finde ich äußerst problematisch. Weder wollen alle mit Kapital/Produktionsmittel lediglich ausbeuten noch machen sich die meisten ohne wirklich Kapital/Produktionsmittel viele Gedanken um den Erhalt der Welt und der Umwelt. Er impliziert von vorne herein ein Gut/Böse Prinzip auf der Basis von Kapital. Wer besitzt ist schlecht, wer wenig besitzt ist gut. Zudem verstehe ich nicht, warum man klären müsste, wem die Welt gehört (es gibt niemanden, er die Welt irgendwie logisch als sein Eigentum begründen kann) damit man Handelsabkommen schließen kann. Was hat Handel mit Besitz der Welt genau zu tun? Bezieht sich das auf Handel im allgemeinen oder z.B. Rohstoffe? Die ja auch niemand Besitz sondern die da sind und Firmen sich Erlaubnisse einholen, diese fördern zu dürfen.
 
Diese schwarz-weiß-Einteilung machst nur du. Und die Verbindung von Besitz und sozialer Verantwortung eine seit mindestens zweitausend Jahren bekannte philosophische (ergo auch gesellschaftswissenschaftliche) Weisheit.
 
Die Formulierung impliziert vielleicht etwas zu viel, aber eine grundlegende Frage finde ich schon berechtigt.

Ist es gerecht, dass Länder, deren demokratisch gewählte Regierung wenig zur Ausbeutung der Erde/zur Klimaerwärmung beitragen, auch unter deren Folgen leiden müssen? Dass diese Menschen teils radioaktiv belastete Meerestiere essen müssen, weil ein Land ein paar tausend Kilometer weiter Atomstrom möchte, ohne die Risiken im Griff zu haben?
Dass Menschen und Länder mit wenig Kapital und damit Einfluss mit zugrunde gehen, weil diverse Großmächte die Erde langfristig zu einem lebensfeindlichen Ort machen?

In dem Punkt kann ich die etwas überspitzte Formulierung nachvollziehen.

@fuyuhasugu: Signed.
 
gaunt schrieb:
Korrekt! Es erschien mir geeignet, ist aber nur rein subjektiv. 1500 endete das Mittelalter. Man hat das u.a. an der Entdeckung Amerikas und folgenden Entwicklungen in Europa wie Kolonialzeit und später Aufklärung fest gemacht. Seit dem spricht man von der Neuzeit und der Westen fing an sich in eine ähnliche Richtung zu entwickeln.
Mir schien das als der älteste Zeitpunkt geeignet seit dem der Westen sich ähnlich entwickelt. Aber hier kann natürlich jeder seinen eigenen Zeitpunkt wählen. Wie wäre es mit dem Ende des zweiten Weltkrieges ? Schien mir aber so kurz... Oder dem Beginn der Moderne?

Du hast Luther vergessen, der mit anderen Reformatoren mit einer neuen Arbeitsethik dem Kapitalismus "Beine machte". Zudem ging damals die Allmende den Bach runter, weil sich die Herrschenden das gemeinschaftliche Eigentum unter den Nagel rissen. Daran konnten auch die Bauernkriege nichts ändern.
500 Jahre ist schon richtig gewählt, damals begann die Ausbeutung der "Neuen Welt" zugunsten Europas.

gaunt schrieb:
!!!Alle geistig gesunden Menschen sind extrem anfällig für "Gehirnwäsche"!!!
Das kann man nicht ändern, sondern es ist einfach in der Architektur und Funktionsweise eines gesunden Gehirns begründet. Nur wenige geistig behinderte Menschen sind in der Lage ansatzweise vorurteilsfrei zu denken und sich vor Manipulation von außen zu schützen. Das hat dann aber leider andere viel gravierendere Nachteile:-(

Sind Nazigegner in Deutschland nach '33 also alle geistig behindert gewesen? Oh man.. welch eine Logik.
Nicht jeder ist anfällig dafür und das ist auch gut so. Ich wollte darauf auch gar nicht hinaus: Hier in Deutschland ist man extrem obrigkeitshörig, man hinterfragt nicht, man wehrt sich nicht, man folgt. In Frankreich geht man schon aus Tradition gemeinsam auf die Barrikaden, wenn die Herrschenden das Leben weniger Bürger verschlechtern wollen.
 
Sind Nazigegner in Deutschland nach '33 also alle geistig behindert gewesen? Oh man.. welch eine Logik.
Denkst du wirklich das ich das damit gemeint haben könnte?!?
Natürlich ist nicht jeder der nicht auf diese oder jene Form der "Gehirnwäsche", würde es eher als Manipulation bezeichnen, reinfällt geistig behindert. Aber jeder der sich glücklich schätzen darf ein gesundes Gehirn zu besitzen ist anfällig. In sofern werden auch die Nazigegner ebenso anfällig für Vorurteile gewesen sein wie die Nazis selbst. Genetisch, also von der Hardware her, dürften sie zumindest ziemlich identisch gewesen sein. Die Prägung ihrer Vorurteile war nur eine andere.
Details gehen zu Tief, aber jedes gesunde Gehirn arbeitet mit Mustererkennung und strebt danach bekannte Muster wiederzuerkennen. Selbst wenn du im Kopf zwei Zahlen addierst verwendet das Gehirn Muster dafür.
Wenn du also in deinem Gehirn ein Auto erkennst, dann nur weil du etwas gesehen hast, was deinem abgespeicherten Vorurteil darüber, wie ein Auto auszusehen hat, entspricht. Würde dein Gehirn nicht so arbeiten wäre es schnell überlastet. Sehr stark merkt man das an Schlüsselreizen insbesondere wenn sie sexueller oder sozialer Natur sind. Ein Gesicht erkennt dein Gehirn schon nach wenigen Strichen anhand weniger Schlüsselkontraste (deswegen malen sich Soldaten die Fresse an und stecken sich Gebüsch auf den Helm) und genau aus dem Grund sehen wir in Wolken oder anderswo gerne mal Gesichter. Unser soziales Gehirn will einfach andere Menschen sehen.
Und geschickte Manipulatoren verwenden eben genau dieses Wissen, um unser Gehirn fehl zu leiten. Im Supermarkt strömt dir als erstes der Brotduft des mittlerweile obligatorischen Bäckers entgegen, uns selbst bei Aldi und Lidl stehen mittlerweile teure Backautomaten, deren primäre Aufgabe es ist, Duft frei zu setzen. Und das weil bekannt ist, das ein angenehmer Geruch direkt unsern Jagttrieb nach Essen anstößt und du am Ende mehr kaufen wirst.
Gleiches klappt mit politischen Botschaften. Hier wird z.B. gerne Angst als Schlüsselreiz genutzt um dein Gehirn aufnahmebereit für weitere Botschaften zu machen.
Ich will auch garnicht bewerten ob das nun gut oder schlecht ist.
Man sollte sich nur vor Augen halten, dass es extrem unwahrscheinlich ist, dass man selber die unglaubliche Ausnahme ist, und nicht manipulierbar oder anfällig für Vorurteile ist. Bevor man also anderen Vorurteile oder Manipulierbarkeit vorwirft sollte man immer erstmal kritisch sich selbst checken.

Du hast Luther vergessen
Vermutlich nicht nur den sondern noch ne ganze Menge andere... Sollte ja auch keine abschließende Liste sein, sonder da darf gerne jeder seine Idole hinzufügen und auch der genaue Zeitpunkt ist nicht wirklich entscheidend.


Die Formulierung impliziert vielleicht etwas zu viel, aber eine grundlegende Frage finde ich schon berechtigt.
Wäre schon toll wenn man die Weltprobleme mit einer einzigen Frage oder einem Satz lösen könnte:-)
Natürlich verkürzt eine Frage wie "Wem gehört die Welt?" und bietet Interpretationsspielraum und ne Menge Ansatzpunkte für Kritik. Aber 3 von 4 Leuten die ihn gelesen und kommentiert haben, haben zumindest verstanden, das es da nicht um Details sondern um eine grundsätzliche Überlegung geht. Offensichtlich hat die Mustererkennung von 5 Gehirnen 4 mal weitestgehend ähnlich und einmal abweichend entschieden;-)
 
Ah! Weil 3 von 4 deiner Aussage weitgehnd zugestimmt haben (und die wie du Kapitlismusgegner sind) ist sie richtig. Verstehe, wir messen jetzt nach quantität. Wenigstens gibst du dich diesmal deutlich zu erkennen, um was es dir geht. :rolleyes:
 
Naja, ist ja nicht so, als wären die 3 Beiträge ohne Substanz. Hättest ja auch bei einer solchen Quantität nicht auf den Satz springen müssen.
 
Ich seh da nicht viel Substanz. Und wer stichelt bekommt ein Echo.

Aber es wurde ja jetzt klar formuliert, das man nicht an Details, Fakten und Quellen interessiert ist sondern man primär seine Bheauptungen bestätigt sehen will.
 
Wenn dir das Niveau der Beiträge zu gering ist, ist es doch verwunderlich, dass du auf eine Stichelei eingehen musst. Könnte auch den Eindruck machen, so antwortest da, wo es am einfachsten ist, anstatt dort wo der Ruf nach Quellen nicht zieht.
 
@TNT
Lass es sein. Das bringt nix. Der will dich nur aufziehen und den Thread schreddern...
 
Lasse deine Unterstellungen. Wenn ich was shreddern würde, hätte die Moderation längst eingegriffen und das weißt du ganz genau.
 
TnTDynamite schrieb:
Wenn dir das Niveau der Beiträge zu gering ist, ist es doch verwunderlich, dass du auf eine Stichelei eingehen musst. Könnte auch den Eindruck machen, so antwortest da, wo es am einfachsten ist, anstatt dort wo der Ruf nach Quellen nicht zieht.

Wundere mich das "er" sich noch mit uns abgibt wenn ihm doch das Niveau hier nicht passt. Ich glaube das wir auch ohne "ihn" ganz gut auskommen würden. Wem es nicht passt, kann ja gehen. ;) Gut das ich "sein" Niveau nicht mehr ertragen muss dank Ignorierliste. Ich würde euch empfehlen es mir gleich zu tun. Trolle bekämpft man am besten durch ignorieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jupp am besten alle ignorieren, die nicht der gleichen Meinung sind und sich dann weiterhin als kritischen Menschen sehen. Mancher hier steckt sehr tief in seiner Filterblase fest. Da man inhaltlich wenig bis nichts zu bieten hat und die Behauptungen eben nicht mit Argumenten untermauern kann, wird nun versucht durch diffamierende Unterstellungen den fehlenden Inhalt zu kaschieren und es wird versucht die eigene Meinung auf persönlicher statt inhaltlicher Ebene durchzudrücken.

Allein das die Moderation bisher nicht zu euren Gunsten eingegriffen hat zeigt doch wohl mehr als deutlich, dass ich entgegen der Behauptungen weder trolle noch shreddere.
 
Können wir nicht endlich damit aufhören...

Also mal wieder zu Thema:
Schrammler schrieb:
Wenn du damit die Ausbeutung der Entwicklungsländer meinst, ist das Spiel noch nicht vorbei.
Das sehe ich leider auch als ein Problem. Statt so nach und nach mal drüber nachzudenken, dass mit der Ausbeutung mal langsam unter zu fahren beginnen wir eher einen Wettlauf darum, wer besser und rücksichtsloser darin ist.
Neben dem Westen, also dem traditionellen "Ausbeuter", hat sich mindestens China einen festen Platz in der Riege der Plünderer gesichert. China investiert massiv insbesondere in Afrika, aber auch z.B. in deutsche Wälder. Es geht dabei primär um die Sicherung von Anbauflächen für Nahrungsmittel und den Zugriff auf seltene Erden und andere Rohstoffe.
Im wesentlichen laufen die Handel nach dem Muster ab, China baut Infrastruktur und bekommt im Gegenzug Nutzungsrechte. Meist ist die Hoffnung der Zielländer, das dieser Prozess wenigstens mal etwas Arbeit schafft, dann rücken aber Chinesische Arbeiterkolonnen an die abgeschottet von der Bevölkerung die Arbeit erledigen. Die Lokals stehen meist nur dumm daneben.
Die Chinesen nutzen hier die Europäische und Amerikanische Zurückhaltung in Bezug auf Despoten. Diese werden in China gerne als unkomplizierte Geschäftspartner angesehen und ob die gezahlten Gelder beim Volk oder in den Taschen des Herrschers landen interessiert in China auch keinen. Im Prinzip haben wir den Boden beackert, auf dem China jetzt erntet.

Wie soll man damit umgehen? Selber noch rücksichtsloser werden um den Wettlauf nicht zu verlieren? Einfluss auf China nehmen? Aber wie soll das gehen?
 
Außer selbst gnadenlos auf erneuerbare Energien setzen und eine weniger Konsum- und Wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik zu betreiben, bleibt nicht viel. Deutschland wollte bei der Energiewende mal Vorreiter sein, allen anderen vormachen dass es geht und wie es geht. Da sollte man wieder anknüpfen. So weit es geht autark werden. Was seltene Erden u.Ä. angeht, sollte man auch hin und wieder teure Ersatzstoffe suchen/in Erwägung ziehen, wo es möglich ist.
Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit mag erstmal eine Menge Geld kosten, aber langfristig gibt es ja keine Alternative.
 
gaunt schrieb:
Wie soll man damit umgehen? Selber noch rücksichtsloser werden um den Wettlauf nicht zu verlieren? Einfluss auf China nehmen? Aber wie soll das gehen?

Das wird nicht funktionieren, der Kolonialismus ist schließlich vorbei. Bleibt die trump'sche Nummer: Protektionismus walten lassen, zumindest so lange die dortige Demokratiebewegung keinerlei Fortschritte macht.

Was Afrika angeht, hat Europa lange genug völlig versagt. Zu jammern, was die Chinesen dort anstellen, wirkt ziemlich lächerlich.
Was die Einkäufe der Chinesen in Europa angeht, sieht es nicht viel anders aus. Man kann nicht befürworten, wenn sich US-Konzerne in ganz Europa bedienen, die Produktion anschließend aus Kostengründen in nicht EU-Länder verlagern, aber chinesische Investoren nur dann beklatschen, wenn die einen völlig unnützen und mit Steuermitteln hochgezogenen Flughafen kaufen wollen.
 
Was Afrika angeht, hat Europa lange genug völlig versagt. Zu jammern, was die Chinesen dort anstellen, wirkt ziemlich lächerlich.
Wie meinst du das? Das wir in der Vergangenheit uns schlimmer aufgeführt haben als die Chinesen heute? Klar, stimmt ohne Frage, hilft aber wenig wenn du in die Zukunft blickst und überlegst wie du weiter machst.
Ich wollte damit nur ausdrücken, dass selbst wenn der Westen sich zurückziehen würde, der nächste auf der Schwelle steht. Und so ganz lächerlich ist das was die Chinesen machen nicht. Sie gehen halt sehr viel subtiler vor als die Europäer. Und alles mit einem Lächeln auf den Lippen.
Chinesischer Einfluss in Europa... der stellt sich Schwerpunktmäßig ganz anders da als in den dritte Welt Ländern. Natürlich werden auch hierzulande Wälder gekauft, primär wird allerdings in Unternehmen investiert. Und dort schon gar nicht mehr so sehr in technisches sondern in prozessuales Know How. Unternehmensbeteiligungen von Chinesen in Europa stellen sich heute ganz anders da als noch vor 20 Jahren.

Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit mag erstmal eine Menge Geld kosten, aber langfristig gibt es ja keine Alternative.
Rein ideologisch gebe ich dir da natürlich recht. Aber ich sehe zwei Probleme. Zum einen müsstest du erstmal die Bevölkerung eines Landes dafür gewinnen vor zu preschen und damit seine wirtschaftliche Basis zu riskieren (zumindest mittelfristig) und dann musst du auch noch andere Länder überzeugen mit zu machen. Denn mit dem Umbau versetzt du das Land erstmal vorrübergehend in eine Schwächephase, welche andere Länder oder Unternehmen recht sicher Ausnutzen würden. Die Verlockung für die anderen sich einen Vorteil zu verschaffen wäre groß...

Protektionismus walten lassen, zumindest so lange die dortige Demokratiebewegung keinerlei Fortschritte macht.
Protektionismus gegenüber den Chinesen? Nen Handelskrieg führen der langfristig meist zum Verlust von Innovationskraft und Effizienz führt und obendrein die eigene Wirtschaft schädigt?
Dazu kommt, die Amis haben im Gegensatz zu Deutschland ne miese Außenhandelsbilanz; da wirkt Protektionismus und der folgende Handelskrieg nun mal anders auf die hiesige Wirtschaft als hierzulande.
Aber vermutlich wäre das dennoch einer der wenigen Hebel die es überhaupt gäbe...
 
Zuletzt bearbeitet:
gaunt schrieb:
Rein ideologisch gebe ich dir da natürlich recht. Aber ich sehe zwei Probleme. Zum einen müsstest du erstmal die Bevölkerung eines Landes dafür gewinnen vor zu preschen und damit seine wirtschaftliche Basis zu riskieren (zumindest mittelfristig) und dann musst du auch noch andere Länder überzeugen mit zu machen. Denn mit dem Umbau versetzt du das Land erstmal vorrübergehend in eine Schwächephase, welche andere Länder oder Unternehmen recht sicher Ausnutzen würden. Die Verlockung für die anderen sich einen Vorteil zu verschaffen wäre groß...

Daran scheitert so manch guter Ansatz im Alltag und auch in der Weltpolitik. Die 2. Kasse im Supermarkt öffnet. Die Hälfte der Schlange an Kasse 1 sprintet rüber. Die beiden in der Mitte der Schlange, die nach der Reihenfolge gehen wollten, in der alle gekommen sind, sind nun die letzten. Schön blöd, man muss das machen, die anderen machen es ja auch.
Und das gleiche Grundprinzip gilt eben auch für die Ausbeutung von billigen Arbeitskräften, Dritte Welt Ländern und den Ressourcen des Planeten.
Mir ist klar dass ich in diesem Foren-Thread die Menschheit nicht dazu überreden kann, das zu ändern. Ich find's nur schade dass sie wahrscheinlich irgendwann an diesem Effekt aussterben wird. Und dass mir nichts anderes bleibt, als zu hoffen dass diese...ich nenn's mal "anarchische Anwendung des Darwinismus auf unser Ökosystem und unsere Spezies" nicht früher erbarmungslos zuschlägt, als so mancher denkt.
 
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