News Übernahmegerüchte: Intel will SiFive und RISC-V für über 2 Milliarden US-Dollar

Das Potenzial dieses Deals wäre gewaltig:
  • Intel $$$ für die RISC-V Entwicklungsteams
  • RISC-V auf zugegeben immer noch sehr fortschrittlicher Fertigung
  • Das sind kleine Kerne, also ist eine Integration auf 0815 Intel CPUs also Koprozessor möglich.
  • Intel kann die low level Softwarekompatibilität pushen, OneAPI lässt grüßen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: whynot?
Ein geschickter Zug von Intel, gerechnet habe ich damit nicht.
Allerdings sehe ich in RISC V seit langem sehr viel Potenzial, eigentlich hätte man mit sowas von einem der großen Techriesen rechnen müssen, ist ja nur eine Frage der Zeit.

Den Vorteil bei RISC sehe ich vor allem in der Kompatibilität, Erweiterungen bei x86 schön und gut, aber je mehr neues kommt, desto schneller sind ältere Generationen überholt, gerade im Bereich IoT kommt man aber noch nie sehr wenig Leistung aus, da genügt auch ein alter Chip der entsprechend abwärtskompatibel ist.

Die Entwicklung bleibt spannend, Chiplets, big.LITTLE. CPUs, RISC evtl bei Intel, was kommt wohl als nächstes?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA
Sephiroth51 schrieb:
Das ist genau das Problem was ich bei AMD sehe
Welches Problem, AMD hat umfassende Erfahrung mit vielen Architekturen und hat eine ARM-ISA Lizenz: Sie können eigene Kerne bauen. Gleiches gilt für RISC-V.

AMD muss nicht einkaufen was andere Architekturen angeht.

Da AMD auch keine eigene Fertigung hat, ist es auch vollkommen irrelevant ob Intel SiFive kauft, es geht hier Intel nicht um die ISA, sondern das sie die Produkte von SiFive an ihre Fertigung binden.

Gute CPU-Designs hat Intel auch.

Ansonsten: Interconnects und Co entwickeln sie alle aktuell.
end0fseven schrieb:
Da aber Apple nun voll auf ARM setzt frage ich mich, ob RISC-V nicht schon verloren hat?
RISC-V hat nicht verloren und sollte ARM an NVIDIA gehen könnte RISC-V auch aufblühen.

cunhell schrieb:
Ohne Zustimmung kann Apple keine neuen CPUs so einfach bauen sondern müssen sie lizensieren.
Falsch, Apple ist eine der Firmen die bereits zu Frühzeiten bei ARM eingestiegen sind und sich umfassende Rechte gesichert haben und diese Verträge kann NVIDIA nicht so einfach nachverhandeln. Apple gehört zu denen, die Acron dazu überredet habe ARM in ARM auszulagern.
TechFunk schrieb:
"Chiplets" sind sicher nicht der heilige Gral der Architektur
Du weißt schon, was eine ISA ist und ein einzelner Kern und eine gesamte CPU?

Das eine gibt den „Assembler“-Code vor sowie die groben Eckpunkte (Registeranzahl, SIMD-Breite usw.).

Was du hier ansprichst sind den Infrastrukturdetails einer CPU und hier hat sich Chiplet quasi schon durch gesetzt, weil alle daran irgendwie arbeiten, weil große monolithische Dies immer unwirtschaftlicher werden.

end0fseven schrieb:
Ich frage mich jedoch, ob man in Zukunft nicht Universell Programmieren kann, das es eben keine Rolle mehr spielt ob x86, ARM oder RISC-V ist
Kann man bereits, es ist heute in der Regel schwerer zwischen zwei Betriebsysteme hin und her zu wechseln, als zwischen zwei ISAs.

Erst wenn man hoch tiefgreiferende Microoptimierung betreibt, läuft man Gefahr, das es nicht mehr so einfach ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: Hayda Ministral und noxiD
end0fseven schrieb:
Da aber Apple nun voll auf ARM setzt frage ich mich, ob RISC-V nicht schon verloren hat?

Du vergisst noch so "kleine" Märkte wie China. Die US-Embargos gegen Huawei haben dort die Alarmglocken schrillen lassen.

Und vielleicht (auch wenn ich mir da keine Hoffnung mache) wacht Europa mal auf und setzt auf RISC-V.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: andi_sco und end0fseven
Der Deal ist ja so wie es aussieht ja auch noch nicht in trockenen Tüchern gehüllt. Könnte sein das da auch noch ein Widerstand geben könnte ähnlich der ARM Geschichte.

Ich bin so oder so der Meinung das ARM und RISC in eine non Profit Org. übertragen werden sollte und mit den demensprechenden Lizenzen vergütet wird.

Somit gibt es einen Status Q. Keiner hat einen Vorteil/Nachteil und der Markt bleibt flexibler.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA
mae schrieb:
Also was kann Sifive, was Intel nicht kann und was Intel 2Mrd. wert ist?
Patente und Kunden.
Denn Sifive wird 100 pro auch ein paar davon halten, und sei es nur in speziellen Bereichen, die in der Open Source Architektur nicht vertreten sind.
 
Letztlich ist heute alles Microcode. Ob da x86, arm, power oder r5 nach Microcode übersetzt wird ist herzlich egal. Vermutlich könnte Intel aus dem Stegreif einen Alder Lake aus dem Ärmel schütteln der r5-Code in Microcode ausführt.
Ergänzung ()

andi_sco schrieb:
Patente und Kunden.
Denn Sifive wird 100 pro auch ein paar davon halten, und sei es nur in speziellen Bereichen, die in der Open Source Architektur nicht vertreten sind.
Kunden? Ausser ein paar eher gruseligen Evaluation Boards gibt es derzeit kaum r5-Lösungen.

Patente? Könnte sein aber ehrlich gesagt glaube ich nicht daß da nennenswert was rumkommt. Das meiste ist Open-Source und Implementierungsspezifische Patente dürften kaum nennenswert anfallen. Dafür sind aktuelle r5-Lösungen einfach noch zu primitiv.

Nur so als Beispiel, der schnellste r5 erreicht nichteinmal 50% der Leistung eines uralten Atom N270 und ist architektonisch sogar einfacher als der Atom.

Ich unterstelle mal daß Intel so einfach den Fuß bei r5 in die Tür bekommt, einen potentiellen Aufsteiger frühzeitig aus dem Rennen nimmt und ein paar hochwertige Fachleute dazubekommt. Aus der Sicht von Intel sind zwei Milliarden bestenfalls Spielgeld und Intel hat schon deutlich mehr Geld für deutlich weniger Ergebnis versenkt.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA und cirrussc
kiffmet schrieb:
[...] OpenPOWER[...], welches im Gegensatz zu RISC-V nochmal um ein Eck freier [...] ist.

Magst Du erläutern woran Du das erkennst?
Ergänzung ()

mykoma schrieb:
Den Vorteil bei RISC sehe ich vor allem in der Kompatibilität,
Sehr naiv. Schon bei ARM stand es jedem Lizenznehmer frei nach Zahlung von ausreichend Kohle eigene Erweiterungen an Funktionen und Befehlssatz anzuflanschen. Bei RISC-V ist die Hürde nochmal kleiner. Entsprechend bleibt x86 Maßstab was Kompatiblität über Herstellergrenzen hinweg angeht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Intel denkt sich: Kaufen - Einlagern. Von außen ist es wohl nicht einzuschätzen ob sie die Denkweise besitzen ihrer eigenen Architektur einen (nach dem Kauf) internen Konkurrenten entgegenzustellen.

Ich sehe den Kauf kritisch für die Entwicklung der Technologie.
 
Gr.mm schrieb:
Und grad momentan, wo apple auf arm umgeschwenkt ist, nvidia arm kaufen will und amd xilinx gekauft hat, will intel da nicht den anschluss verlieren^^
Intel hat dafür schon länger Altera.
eastcoast_pete schrieb:
Intel hat oder zumindest hatte (in der Vergangenheit) sehr fähige Chiparchitekten, die durchaus bahnbrechende Designs entwickeln konnten; es war eben nicht nur "all x86 all the time". Der i860 (VLIW RISC) war eigentlich gar nicht so dumm, zumindest hatten sie es damals wenigstens probiert. Schade, daß von dem Mut zum ausprobieren scheinbar nicht mehr viel übrig ist.
Daran besteht nicht der geringste Zweifel. Mit dem MSC 8051 auch einen der zeitweise verbreitesten (lange Zeit in fast jedem Unterhaltungsgerät) Mikrocontrollerarchitekturen in der Industrie (bis heute noch in Gebrauch).
 
Crass Spektakel schrieb:
Nur so als Beispiel, der schnellste r5 erreicht nichteinmal 50% der Leistung eines uralten Atom N270 und ist architektonisch sogar einfacher als der Atom.
Und es gibt Dinge, da reicht das komplett aus, selbst die 80186 CPUs wurden bis weit in die 2000er gefertigt, mit 40 MHz, einem simplen Design u. günstiger Fertigung.
 
Oh interessant vielleicht kommt bei sowas ja auch für anwender unr gamer etwas dabei rum. Wer weis vielleicht gibt es da ja was wo die Leistung verbessert. Auch wenn ich nicht weis welche software davon profitiert und was nicht. Auch finde ich interessant das man aus jeder archetektur es drauf übersetzen kann und dann läuft auch dort wie immer jede erdenkliche software. Das würde ja das ganze flexibler machen. Wie sieht es dann mit unterstüzung alter software aus, wird man da dann auch was machen können oder eher unwarscheinlich das es dann auch wirklich alles astrein laufen wird können?
 
Hayda Ministral schrieb:
Magst Du erläutern woran Du das erkennst?
Ich habe die Entwicklungen rund um LibreSOC etwas mitverfolgt. Will man eigene ISA Erweiterungen für RISC-V erstellen, muss man immer noch eine NDA unterschreiben bzw. es entsteht ein Lizenzkonflikt, wenn man diese auch offenlegen will. Entwickler von openource Hardware mit einem nicht-komerziellen Ziel stehen etwas nackt und ohne Unterstützung da, weil sie beispielsweise nicht mal Zugriff zu den Mailinglisten erhalten. Bei der POWER Architektur ist im Vergleich wirklich alles ohne Hürden einsehbar und es gibt auch entsprechende Hilfestellungen, unabhängig vom Einsatzzweck und der Kommerzialisierung des Designs.

Weitere Infos: Phoronix

Für Dinge, wie IOT, SSD Controller, oder als Host für ein IPMI Interface ist RISC-V schon besser geeignet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: end0fseven und Hayda Ministral
Ziemlich eindeutig das Intel die nur kauft um die platt zu machen.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: TechFA und retireduser
Hayda Ministral schrieb:
Bitte etwas genauer: Welcher Technologie?
Risc-V. Die SiFive Website begrüßt mich mit dem Satz "Leading the RISC-V revolution." Das wäre nach einem Intel Kauf ein ziemlicher Hohn.
 
Und wenn da stünde "Wichtig für den morgendlichen Sonnenaufgang" würdest Du annehmen dass es nach dem Konkurs der Firma keinen Sonnenuntergang mehr gäbe?

Das ist Propaganda/EigenWerbung. Natürlich halten die sich für den Nabel der Menschheit und die Achse des Universums. Überschneidungen mit der Realität sind, wenn denn überhaupt vorhanden, mehr oder weniger nur Zufall.
tl;dr: Risc-V ist möglicherweise überlebenswichtig für das Unternehmen, das Unternehmen aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überlebenswichtig für Risc-V.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: ComputerJunge und chartmix
Hayda Ministral schrieb:
Und wenn da stünde "Wichtig für den morgendlichen Sonnenaufgang" würdest Du annehmen dass es nach dem Konkurs der Firma keinen Sonnenuntergang mehr gäbe?

Das ist Propaganda/EigenWerbung. Natürlich halten die sich für den Nabel der Menschheit und die Achse des Universums. Überschneidungen mit der Realität sind, wenn denn überhaupt vorhanden, mehr oder weniger nur Zufall.
tl;dr: Risc-V ist möglicherweise überlebenswichtig für das Unternehmen, das Unternehmen aber aller Wahrscheinlichkeit nach nicht überlebenswichtig für Risc-V.
Jede Firma macht für sich selbst Werbung. Das Risc-V Eco-System ist nicht so groß, als dass der Wegfall eines darauf spezialisierten Unternehmens einfach mal weggesteckt werden würde. Naja wen haben wir dann noch? Huawei und in Europa, hab ich gehört, auch irgendwas. Naja. Intel kann mit seinen Landsleuten machen was es will - ich befürworte einen Kauf nicht.
 
Zurück
Oben