Ukraine Beistand > EU Aufnahme

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Buttkiss schrieb:
Vor allem hochtechnisierte Geräte .... kann China nicht bieten.
Kann ich aus eigenem Erfahrungshorizont nicht bestätigen.
Falls es doch einmal ein paar wenige solcher Geräte inkl. Ersatzteilproblematik geben sollte, dann tritt China eben als verdeckter Zwischenhändler auf und kauft sie selber auf dem Weltmarkt ein und reicht sie weiter.

Ich glaube auch nicht, dass die Fülle an harten westlichen Sanktionen bestehen bleiben wird, wenn der Krieg für beendet erklärt sein wird. Ich zumindest habe noch nichts darüber gelesen, dass im Zuge dieser Sanktionen auch die Freiwerdung der besetzten Gebiete Donbass+Krim vom Westen als Aufhebungsgrundlage genannt wird. Es ist bislang immer nur die Rede vom Ende der kriegerischen Handlungen.

Ich wüsste auf Anhieb auch nicht, wie der Westen bis zum nächsten Winter einen Komplettlieferstopp von russischem Gas + Öl kompensieren sollte. Dafür gibt es einfach gar nicht genügend technische Kapazitäten in den Ersatzbeschaffungsregionen, selbst wenn diese gerne liefern wollten.
In 7 Monaten kann man imho nichts vergleichbares schnell aufbauen.
 
Man darf auch den Pragmatismus weder von Russland und schon gar nicht von China unterschätzen.
Die brauchen keinen internationalen Handels- und Bankenplatz um untereinander wirtschaftlich zu co-operieren.
Notfalls fahren die Gold direkt mit dem LKW von Sibirien nach Peking!
Beide kennen das noch aus alten Zeiten, in denen man nicht mit Devisen bezahlt hat, sondern mit Rohstoffen.
Ich schicke dir 1 Mio. PlayStation5, dafür schickst du mir X Tonnen Erz etc. ;)

Ebenso das Gefahrenpotenzial direkt in Europa!
Moldawien und Georgien sind offensichtlich... noch direkter und weniger im Fokus aber Serbien, Kroatien, Kosovo... überall dort wo Putin Öl ins Feuer gießt oder aber das Feuer brennen lässt und für Unruhe sorgt und sich jederzeit entfachen kann!

Man rechnet mit einer Verteuerung der Agrarpreise, was sich unmittelbar auf arme Länder in Afrika noch in diesem Jahr auswirken wird, was meint ihr? An welche Haustüre werden diese Hungerflüchtlinge denn klopfen und für innenpolitischen Sprengstoff sorgen? :evillol:

Es sind "unsere" Probleme die größer werden!
 
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Die Sanktionen werden zurück gefahren werden auf ein gewisses Maß, mit dem beide Seiten leben können. Bedenklicher sind halt wie Buttkiss schon sagt Unternehmen die das Land verlassen. Denn die werden so schnell keinen Fuß mehr nach Russland setzen, geschweige denn dort investieren. Putin hat das Land einfach mal Instant 20 Jahre zurück katapultiert, selbst wenn der Krieg schnell vorbei ist, werden viele Big Player ihre Läden nicht wieder eröffnen und in vielen Bereichen gibt es einfach keine russischen Unternehmen, die das kompensieren können. Auch eine Verstaatlichung ist da nicht hilfreich.

Gerade komplexe Industriemaschinen bedürfen doch eines gewissen Know hows und sind nicht selten Wartungsintensiv bzw. haben eine relativ spezielle Anforderung an Ersatzteilen, was man nicht mal eben woanders nachbauen kann. Gleiches gilt für Flugzeuge. Vieles wird da meiner Meinung nach einfach vor sich hin gammeln und verfallen. Genauso wie es damals beim Fall der Sowjetunion war.

Pragmatismus schön und gut, diese Zeiten sind aber nicht mit der heutigen globalen Welt vergleichbar. Vieles hat damals einen Bruchteil gekostet, die Länder waren nicht so sehr voneinander abhängig und haben auch nicht solche Volumen Importiert bzw. Exportiert.

https://www.spiegel.de/ausland/puti...gen-zu-a-e1718411-aa5d-4f3c-90c2-b7ae8f6a047a

Laut dem Artikel hier sind es z.B. 700 Millionen Dollar pro Tag, die hier bezahlt werden. Versuch das mal physisch über Transporte zu machen.
 
ThomasK_7 schrieb:
Falls es doch einmal ein paar wenige solcher Geräte inkl. Ersatzteilproblematik geben sollte, dann tritt China eben als verdeckter Zwischenhändler auf und kauft sie selber auf dem Weltmarkt ein und reicht sie weiter.
Nicht in dem Umfang jedenfalls. Ich weiss nicht wie es für die EU gesamt steht, Deutschland liefert vor allem Maschinen, Anlagen, (Agar-) Fahrzeuge, chemischen Erzeugnissen aber auch Lebensmittel nach Russland. Vor allem Autos sind ein Großteil, Russlands Automilbilindustrie ist stark eingebrochen. Falls China die Sanktionen umläuft wird das ja nicht unbemerkt bleiben. China würde dadurch nur riskieren selbst mit Sanktionen belegt zu werden und das werden sie niemals riskieren. Chinas Regierung ist haupsächlich daran interesiert die eigene Wirtschaft zu schützen und weiter wettbewerbsfähig zu machen.
Ganz interessant hierzu klick
Aktuell kann die EU, nicht alle Lander jedenfalls, sich von russischen Öl- und Gasimporten lossagen. Putin hat aber gerade dafür gesorgt das alle anfangen dafür zu sorgen das sie das können. In drei, vier Jahren werden es die Meisten sein. Russland wird aktuell sein Öl auf dem Weltmarkt schon nicht mehr los, trotz Ramschpreisen.
 
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Was man bei der ganzen Russland China Debatte nicht vergessen darf ist, dass China der Global Player auf dem Weltmarkt werden will(bzw. ist), vor allem wirtschaftlich gesehen. Schaut man sich die Statistik der wichtigsten Handelspartner von China an, kommen da die USA, die EU, Südkorea, Japan, Hong Kong, Taiwan usw.

Russland schafft es nicht mal in die Top10. China ist sehr abhängig vom Handel mit westlichen Staaten, genauso wie diese von China abhängig sind. Russland ist da eher ein kleines Licht, ein Furz um genau zu sein für China.
 
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nebulein schrieb:
Russland ist da eher ein kleines Licht, ein Furz um genau zu sein für China.
Und besonders mit welcher Währung soll Russland das auch nur im Absatz bezahlen? Was für ein Interesse soll China haben Billionen von Rubel auf dem Konto zu haben, womit du dir auf dem internationalen Markt im besten Fall noch die Nase mit Putzen kannst. Aber kein Wirtschaftlich interessantes Land nimmt die Kohle an.

Klar Russland kann mit Gold bezahlen, was China dann international in Dollar eintauschen kann. Aber auch das ist mengenmäßig begrenzt.
 
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Finde ich in vielen Fällen zu kurz gedacht.
Natürlich kann China nicht von heute auf morgen seine Importe aus Russland hochfahren.
Auch China hat vertragliche Verpflichtungen die es einhalten muss... Es kann und wird aber viele seiner Importe aus anderen teilen der (freien) Welt zurückfahren und aus Russland beziehen können.... Eine politische und wirtschaftliche Abhängigkeit Russlands ist geradezu verlockend.
Autokratische und diktatorische Staaten haben einige große Vorteile... einer davon sind kurze Entscheidungswege... da muss nichts debattiert werden.... durch Parlamente und Ausschüsse...
Zudem können beide Staaten innenpolitische Krisen wesentlich besser meistern.
Dort gibt es weit weniger Wohlstandsgesellschaft als hier.
Lasst die Energiepreise noch weiter steigen... Lasst die Agrarpreise weiter steigen... Lasst die gesamt wirtschaftlichen Folgen noch größer werden.... Wartet die nächste Flüchtlingswelle aus Afrika ab..
Das Gemaule ist heute schon kaum überhörbar und wird mit der Zeit zunehmen.
Unsere Gesellschaft aufzufordern zu teilen? kürzer zu treten? Verzicht zu üben? den Gürtel enger zu schnallen?
Oweia.. :freak:
 
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knoxxi schrieb:
Und besonders mit welcher Währung soll Russland das auch nur im Absatz bezahlen?
Mit der gleichen, mit der sie es aktuell schon tun.
1646992838618.png

https://wko.at/statistik/laenderprofile/lp-russland.pdf

Auf dem Weltmarkt bezahlt man übrigens sowieso kaum in Rubel, man wird sich schon auf eine Währung einigen oder halt alles in Yuan oder Cryptocoins verrechnen.
 
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Tiu schrieb:
Es kann und wird aber viele seiner Importe aus anderen teilen der (freien) Welt zurückfahren und aus Russland beziehen können..
Warum sollten sie? China arbeitet lange daran sich von Rohstoffimporten unabhängig zu machen. Das passiert entweder durch den landeseigenen Ausbau von regenerativen Energien der wesentlich höher liegt als der in der EU oder den USA oder durch bilaterale Investition in z.B. Aufbau von Minen in Afrika.
China wird die Importe aus Russland kurzfrstig leicht anheben aber in keiner relevanten Größe.

Die Sanktionen werden solange weitergeführt wie der Krieg dauert. Wie es danach weitergeht wird sich daran messen müssen was Russland bis dahin in der Ukraine so alles angestellt hat.
 
Buttkiss schrieb:
Die Sanktionen werden solange weitergeführt wie der Krieg dauert. Wie es danach weitergeht wird sich daran messen müssen was Russland bis dahin in der Ukraine so alles angestellt hat.
Und bevor der vorbei ist, wird es noch dauern. Aktuell ist ein Ende gar nicht absehbar. Der erste Schritt wird hoffentlich ein anhaltende Waffenruhe sein. Das diese über Jahre andauern können haben wir aber bei genügend anderen neuzeitlichen Konflikten gesehen.

Ich finde die Idee gar nicht so abwegig, das Putin nicht nur seinem Land sondern dem Vorhaben der Landeserweiterung einen Bärendienst erwiesen hat und in 2 Jahren darüber verhandelt wird, dass zur Beendigung des Konflikts auch die Krim wieder an die Ukraine abgetreten wird.
Die Beziehungen zwischen Russland und China sind ja doch eher eine Zweckehe, als ein Partnerschaftliches miteinander.
Und der Zweck Russlands wird zunehmend Fragwürdiger.

Auch zu andere Nationen ist Russland eher die Rückendeckung der anderen. Nicht umgekehrt.
Ich sehe Russland in einen desolaten Zustand gehen und da sind viele Zugeständnisse möglich wenn man nach dem Muskelspiel nicht zum Partner sondern zum Bittsteller wird.
 
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Tiu schrieb:
Finde ich in vielen Fällen zu kurz gedacht.
Natürlich kann China nicht von heute auf morgen seine Importe aus Russland hochfahren.
Auch China hat vertragliche Verpflichtungen die es einhalten muss... Es kann und wird aber viele seiner Importe aus anderen teilen der (freien) Welt zurückfahren und aus Russland beziehen können.... Eine politische und wirtschaftliche Abhängigkeit Russlands ist geradezu verlockend.
Ich sehe hier nach wie vor das Problem des Bedarfs. Du kannst natürlich als China sagen, ich hole mehr Gas und Öl aus Russland. Hier spielt aber die Wirtschaftlichkeit eine Rolle. Muss ich z.B. erstmal noch Pipelines bauen oder Tanker, die mir den Krempel transportieren oder kann ich irgendwo das ganze direkt abnehmen über vorhandene Infrastruktur?

Auch müsste das Gas und Öl deutlich günstiger sein, damit sich solche Investitionen lohnen. Dann hat aber Russland wiederum das Problem, dass sie deutlich weniger kriegen als vorher und gleichzeitig ihre Wirtschaft am Boden ist, sprich höhere Investments notwendig sind um das zu kompensieren. Gleichzeitig bahnt sich jetzt schon an, dass die Militärkosten bald explodieren werden, wenn man mit dem Westen noch auf Augenhöhe mithalten will(soll in diesem Thread aber nicht das Thema sein).

Es ist zudem ja als Bürger nicht nur unsere Seite die verliert. Wenn du in Russland Lada fährst, anstatt Mercedes, keine Nudeln mehr bekommst und es nur noch Kartoffeln gibt bzw. generell ein Versorgungsproblem entsteht, dann wird der Rückhalt für Putin stark bröckeln. Schaut euch nur mal die Liste an Unternehmen an, die jetzt ihr Russlandgeschäft stoppen, die ist ziemlich lang.

Totalitäre Regime haben zudem auch den Nachteil, dass sie sich oft gegenseitig misstrauen. Also warum sollte China ein Interesse haben gut laufende wirtschaftliche Beziehungen mit anderen Ländern zu kappen, nur weil Russland in ein für China unbedeutendes Land einmarschiert ist? Denn für China ist dieser Konflikt nur eins, lästig und nicht zielführend für ihre geopolitische wirtschaftliche Strategie und mit dem Land, dass das im Prinzip verursacht hat, soll ich jetzt stärkere Beziehungen eingehen? Warum?
 
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Keylan schrieb:
Der erste Schritt wird hoffentlich ein anhaltende Waffenruhe sein. Das diese über Jahre andauern können haben wir aber bei genügend anderen neuzeitlichen Konflikten gesehen.
Dann hätte Putin den Status Quo auch beibehalten können! Das Ergebnis kann für Putin nur eines sein, die Ukraine gibt die von Russen bewohnten Gebiete dauerhaft an Russland ab und als "Gegenleistung" darf sie machen was sie will. Das ist auch das Problem wieso seit Jahren die Verhandlungen scheitern, bis letztlich Putin wohl der Kragen geplatzt ist und er einmarschiert ist. Das Gebietsthema dürfte unverhandelbar sein, dummerweise sieht es die aktuelle Regierung in der Ukraine anscheinend ebenfalls so.

Die Krim ist russisch da wird es auch nicht mehr viel zu diskutieren geben, einzig über die Aufteilung vom Donezk Becken wird vermutlich noch verhandelt werden. "Waffenruhe" gab es in der Ukraine sieben Jahre lang und trotzdem sind fast täglich Menschen dort gestorben, irgendwann muss dort endlich eine dauerhafte Lösung her.
 
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Die Ukraine wird nie ruhig, wenn Russland das Land besetzt wird das ein zweites Afghanistan.
 
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DekWizArt schrieb:
wenn Russland das Land besetzt wird das ein zweites Afghanistan.
Was soll Putin mit der Ukraine? Noch mehr Ackerland? Außerdem würde er sich damit selbst an die NATO Grenze setzen und hätte sie dann vor der neu geschaffenen "Tür". Für mich ist der aktuelle Krieg nicht anderes als: "Ich haue dir solange in die Fresse, bis das ganze annektiert dies und annektiert dort aufhört". Auf diplomatischen Wege hat sich hier seit sieben Jahren nichts getan und dem "Westen" war es auch nicht wichtig genug, die Parteien an einen Tisch zu setzen.
 
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xexex schrieb:
Die Krim ist russisch da wird es auch nicht mehr viel zu diskutieren geben, einzig über die Aufteilung vom Donezk Becken wird vermutlich noch verhandelt werden.
Ich bin anscheinend selbst nicht nationalistisch genug geprägt, denn ich verstehe die Argumentation einfach nicht.
 
Die Krim hat schon lange vor den Unruhen auf dem Maidan die Unabhängigkeit angestrebt und hatte eine Sonderstellung in der Ukraine, die von der Regierung in Kiew immer weiter untergraben wurde. Es gibt da nicht wirklich was zu verhandeln, auf dem Gebiet wohnten schon immer Russen, nur hat Stalin irgendwann die Krim der Ukraine zugeschrieben, was zu Zeiten der Sowjetunion aber noch keine solche Relevanz hatte.

Die Ukraine hat auf dem Gebiet der Krim genauso wenig verloren, wie Russland in der Ukraine, aber das hat der Westen und die ukrainische Regierung bis heute nicht akzeptieren wollen. Hätte man die Geschichte von Jahren abgehakt, wer weiß ob es überhaupt zu dem aktuellen Krieg gekommen wäre.
 
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xexex schrieb:
Die Ukraine hat auf dem Gebiet der Krim genauso wenig verloren, wie Russland in der Ukraine
Mit der gleichen Begründung könnte Österreich dann ja mal in Südtirol einmarschieren und dieses zurück holen, oder wie wäre es, wenn wir in Polen einmarschieren und uns unsere Ostgebiete zurück holen. Von Taiwan wollen wir Mal nicht reden. Oder die Südkoreaner könnten im Norden einmarschieren, oder umgekehrt. Wie wäre es wenn Putin Alaska zurück verlangt? Irgendeinen Grund wird man schon finden den Kaufvertrag als unwirksam zu deklarieren, zumal die Ureinwohner ja immer noch die gleichen sind. In den baltischen Staaten leben nach der SU Zeit so viele Russen, ab damit und heim ins Reich. Jemen, Oman, eh alles Araber, also überflüssige Staaten. Schiiten im Irak, also wirklich! Turkmenistan, das heißt ja schon wie Türkei. Und wenn zu guter Letzt die Briten noch anfangen, ihre ganze abtrünnigen Commonwealth Staaten wieder einzusammeln, die Aussies sind ja eh alles Nachfahren von britischen Knackis...!? Usw. usf.

Du hast echt seltsame Vorstellungen davon, wie man mit völkerrechtlich souveränen Staatsgebieten umgeht. Wenn jeder deine Ansichten umsetzen würde, wäre die ganze Welt nur noch im Krieg mit seinen Nachbarn.
 
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@mo schrieb:
Du hast echt seltsame Vorstellungen davon, wie man mit völkerrechtlich souveränen Staatsgebieten umgeht.
Ich habe eine klare Vorstellung davon, wie man mit solchen Gebieten verfahren müsste, schlichtweg die Menschen die dort leben entscheiden lassen! Leider bedarf es aber anscheinend Kriege, wie den in Jugoslawien, damit sich die Parteien an einen Tisch setzen und neue Grenzen gezogen werden.

Du sprichst übrigens von "souveränen Staatsgebieten", die Krim war so eins, aber genau diesen Status wollte die Regierung in Minsk untergraben.
Im Sommer 1994 kam es zu Machtkämpfen zwischen Parlament und Präsident. Wiederholt forderte das ukrainische Parlament die Unterordnung der Gesetzgebung auf der Krim unter ukrainisches Recht und drohte der Krim, ihr den Autonomiestatus zu entziehen. Die „Republik Krim“ verpflichtete sich daraufhin, keine Entscheidungen zu treffen, die im Widerspruch zur ukrainischen Verfassung stehen.

Deine Beispiele sind zum Teil komplett aus der Luft gegriffen, zu anderen Teilen aber halbwegs übertragbar. China sieht Taiwan noch immer als das eigene Staatsgebiet, Taiwan sieht die Sache anders. Sanktionieren wir China deswegen oder Taiwan? Die Menschen dort haben sich klar für den aktuellen Status der Insel entschieden und die Freiheit sollten wir auch den Menschen auf der Krim gewähren.

Falls du es übrigens nicht gemerkt haben solltest, Russland ist auf der Krim nicht "einmarschiert", bei der Übernahme ist meines Wissens nicht ein Schuss gefallen und bis heute hat dort niemand für Wiedereingliederung zur Ukraine protestiert. Für mich ist die Integration der Krim ein Paradebeispiel dafür, wie man es auch ohne Blutvergießen lösen kann, ganz anders wie im Donezbecken wo tausende Menschen ihr Leben ließen. Es gibt eine schöne Reportage zu der Krim, die kann ich jedem ans Herz legen.

Nachdem du dir das Video mal angeschaut hast, erzähle mir dann gerne nochmal, was die Ukraine auf der Krim will? Russen vertreiben die dort schon seit Generationen wohnen? Die Ukrainer stellten dort schon immer nur eine kleine Minderheit dar.
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Warum Minsk?

xexex schrieb:
Falls du es übrigens nicht gemerkt haben solltest, Russland ist auf der Krim nicht "einmarschiert"

Stimmt, man hat dort die "grünen Männchen", welche russisch sprachen und russische Militäruniformen ohne Hoheitsabzeichen trugen, einsickern lassen und Putin hat damals noch spöttisch behauptet, dass man die Bekleidung in jedem Militärausrüstungsgeschäft kaufen könne und es hat jeder sein können. Das ist damals auch nur gelungen weil die Ukraine kein Militär wie heute besaß und die Polizeikräfte, sofern überhaupt vorhanden, dort keine Gegenwehr geleistet haben.

Letzten Endes ist das aber Wortklauberei. Ebenso wie die Zahlenwerte in der Tabelle. Wenn man bedenkt, dass Russland seit Jahren wenn nicht Jahrzehnten die Nachbarländer mit Pässen und russischer Staatsbürgerschaften flutet und dann vorgibt diese künstlich erschaffenen russischen Staatsbürger schützen zu müssen ist das ein ziemlich perfides Blut und Boden Spiel was dort man treibt. Russlands Bevölkerung schwindet zudem und man zieht andern Ländern einem Aderlass gleich Bürger mit dieser Passportesierung ab.

Lawrow, der ja heute noch sagte, dass man die Ukraine gar nicht angegriffen hätte, meinte weil er sich eines langen Armes wähnte, sich ja sogar mal in Deutschland einzumischen: https://de.wikipedia.org/wiki/Fall_Lisa

"Unser Mädchen" waren seine Worte, welches in Russland allerdings die scheiß Deutsche ist - was aber natürlich nicht erwähnt wird.
https://www.bpb.de/shop/zeitschrift...sischer-desinformation-im-bundestagswahljahr/
 
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strempe schrieb:
Da war ich mit den Gedanken woanders.

strempe schrieb:
Stimmt, man hat dort die "grünen Männchen", welche russisch sprachen und russische Militäruniformen ohne Hoheitsabzeichen trugen,
Vielleicht etwas "Grundwissen" zu Krim, es gibt dort vor allem einen großer Marinestützpunkt der Russen mitsamt Werft und allem was dazu gehört und "früher" haben dort die hohen aus dem Politbüro Urlaub gemacht. Da braucht man nicht "einzumarschieren", das Gebiet war schon immer russisch, was auch die Einwohnerzahlen mehr als deutlich zeigen.

Nur weil Stalin mal bei einem Schnapsglas die Grenzen anders gezeichnet hat macht das Land nicht zu einem "Besitz" der Ukraine, mit welchen Recht denn bitteschön? Glaubst du Stalin hat damals eine Abstimmung unter der Bevölkerung durchgeführt? Die Krim wollte seit dem Zerfall der UdSSR raus aus der Ukraine und das wurde über Jahre hinweg von oben blockiert. Nach welchen Recht beansprucht Ukraine das Gebiet? Wieso lassen sie nicht einfach das dortige Volk abstimmen? Weil sie genau wissen, dort wollte vor 10 Jahren kaum jemand zu Ukraine gehören und dort will auch jetzt niemand zu denen zurück.

Weil du den Link anscheinend nicht gelesen hast, hier eine kurze Zusammenfassung der Fakten.
Im Zuge der Auflösung der Sowjetunion wurde die Ukrainische Sozialistische Sowjetrepublik am 24. August 1991 in den bestehenden Grenzen zum unabhängigen ukrainischen Staat.
Am 26. Februar 1992 beschloss der Oberste Sowjet der Autonomen Sozialistischen Sowjetrepublik der Krim die Umbenennung in „Republik Krim“.[9] Der Oberste Sowjet erklärte am 5. Mai 1992 die Republik Krim für unabhängig,[10] doch bereits die am Folgetag verkündete Verfassung der Republik Krim beschreibt sie als Teil der Ukraine
Am 6. Mai 1992 verabschiedeten die Abgeordneten des Parlaments in Simferopol die Verfassung der Republik Krim. Nach Protesten des ukrainischen Parlaments wurde diese Verfassung der ukrainischen Rechtsordnung angepasst. Die Krim verfügte jetzt über ein eigenes Wappen und eine Flagge.
Am 16. und 30. Januar 1994 wurden auf der Krim eigene Präsidentschaftswahlen durchgeführt, bei denen sich Juri Meschkow mit 72,9 % der Stimmen gegen Nikolai Bagrow durchsetzte. Meschkow vom Russischen Block erklärte sich selbst zum Präsidenten und strebte einen Anschluss der Krim an Russland an. Die ukrainische Regierung erklärte die Wahlen auf der Krim für illegal.
Man hat es friedlich versucht seit dem Zerfall der Sowjetunion, die Ukraine hat jegliche Versuche blockiert und wollte Krim den Autonomiestatus aberkennen. Erkläre mir mal bitte mal was eine bessere Lösung wäre? Krieg? Die Geschichte ist durch, da kann sich die ukrainische Regierung noch so wie ein kleines Kind aufführen, dem jemand sein Spielzeug weggenommen hat, mit der Position verlängern sie nur den aktuellen Krieg.

Der "Westen" hätte hier längst Fakten schaffen sollen und gerne auch eine erneute Abstimmung anordnen können, aber das war dem Westen nicht wichtig genug, stattdessen hat man die Geschichte lieber ausgesessen. Die Folgen davon erleben wir jetzt, ein Krieg ist immer ein Zeichen für das vollständige Versagen der Diplomatie. Für Putin hat das alles nur den nötigen Zündstoff geliefert, denn letztlich aus seiner Sicht, hat er ein seit hunderten von Jahren von Russen bewohntes Land nur wieder zurück geführt, wo sie sowieso seit Jahren hin wollten.
 
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