der Unzensierte
Vice Admiral
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Hallo zusammen, heute möchte ich euch meinen Umbau eines alten CoolerMaster ATCS840 vorstellen. Ziel war ein möglichst hoher airflow bei möglichst niedriger Geräuschkulisse verbunden mit dezenter Optik und ohne Bling-Bling. Da es m.M.n. einfach nichts adäquates zu kaufen gibt kam mir diese Idee. Im Originalzustand bringt dieses mir gut bekannte Gehäuse (meines hat mein Sohn geerbt, das hier habe ich in der Bucht für genau diesen Zweck erstanden) für den airflow schon gute Voraussetzungen mit. Als intake kommt dort ein fan von 200mm Durchmesser in der Front zum Einsatz, es besteht eine weitere Montagemöglichkeit für 1x120mm am Boden. Als outtake sind 2 fans je 200mm im Deckel unter einem Mesh verbaut, ein fan 120mm befindet sich im Heck. Für die intakes gibt es Staubfilter, auch die bodenmontierte PSU atmet durch einen Filter ein. Grundgedanke waren 2x200mm intake in der Front, 1x 120mm intake im Boden, eine 360er AiO für die CPU outtake im Deckel und … 2x 200mm outtake im Heck. Das dann das I/O-Panel des Boards im Weg sein würde hatte ich von Anfang an auf dem Schirm, es sollte komplett im Gehäuse verschwinden und die notwendigen Anschlüsse hinten oben horizontal ausgeführt werden. Leider wurde es mit der auf dem Boden montierten PSU und 2x200mm zu eng im Heck. Also dort doch nur 1x200mm. Nette Nebeneffekte – intake und outtake liegen jetzt vom Fördervolumen nicht mehr so weit auseinander und ich habe im Heck mehr Platz für ein I/O-Panel im „Industriedesign“. Mittels Lüftersteuerung (danke an @Novocain für den Tip mit der Octo) soll dann der airflow so gesteuert werden das der outtake unter dem intake liegt und Temperaturen sowie Geräuschkulisse im erträglichen Rahmen bleiben. Die 5,25“-Einbaumöglichkeiten fallen bis auf den oberen Platz dem zweiten fan in der Front zum Opfer. Die fans in der Front sollen hinter ein Mesh und bekommen auch wieder einen Staubfilter verpasst. Den verbliebenen 5,25“-Schacht nutze ich zum Einbau eines Frontpanels. Auf diese Weise kommt das alte Gehäuse in den Genuss von USB 3.0 und USB 3.1 Typ C. Einen Audioausgang in der Front gibt es auch dazu. Die oben unter der Klappe befindlichen 4x USB 2.0 und Audio bleiben erhalten, eSATA und 1x Firewire sind nicht mehr aktiv. Das kann ich verschmerzen, die hatte ich nie benutzt. So sieht jetzt also der grobe Plan aus:
Beherbergen soll das ganze dann folgende Komponenten:
ASUS B550 E Gaming (wegen ALC 1220 und USB-C Front-Header auf dem Brett)
Ryzen 5800X
32GB G.Skill FlareX
2TB PCIe 4.0 M.2-SSD
RX6800XT Merc319
Im Original sieht das Gehäuse so aus. Am Anfang gibt es erst mal so eine Art Sperrmüllabfuhr – alle HDD-Käfige und alle 5,25“-Einschübe bis auf einen müssen raus. Die Senkniete werden aufgebohrt, den Rest erledigt dann der Dremel mit Trennscheibe.
Auch die „Fassade“ muss umfassend überarbeitet werden um die zwei fans 200mm zu schlucken.
Damit das alles ein wenig zukunftstauglich ist muss ein weiteres Front-I/O-Panel her – bitte auch aus gebürstetem Aluminium!
Die 200er fans fühlen sich in der Front schon mal ganz wohl. Wie man sehen kann sind die ollen 200er Coolermaster den neuen Noctua Black Swap zum Opfer gefallen. Im Nachgang betrachtet eine hervorragende Wahl, die Teile sind zwar sauteuer, aber erstens 4-pin-PWM gesteuert und zweitens schön leise.
Als Staubfilter kommt ein Edelstahlgitter zum Einsatz, Lochabstände analog zu den ehemals im Gehäuse befindlichen Staubfiltern. Montagehalt bekommt es durch die Halterungen für die Frontblende. Diese stellt dann auch beim montieren die Dichtigkeit zum Gehäusekorpus her. Der Mesheinsatz aus Alu-Lochblech (Foto weiter hinten im Text) lässt sich entweder komplett mit der Front oder separat (Gehäuse muss dann auf die Rückseite gestellt werden und das Mesh kann nach unten rausgezogen werden) zur Filterreinigung demontieren. Vielleicht nicht die eleganteste Lösung, aber mir ist nichts besseres eingefallen.
Der im Deckel befindlichen 360er AiO (Arctic Liqiud Freezer II) habe ich eine neue Montage mit Hilfe einer durchgehenden Alu-Platte beschert. Dadurch vermeide ich „dirty air“ und eventuellen Rückstrom warmer Luft zurück in das Gehäuse (Meshgitter, Schreibtischplatte darüber).
Wie oben schon im Vortext geschrieben – der 200er fan im Heck braucht Platz, das I/O-Panel vom Mainboard wäre im Weg. Das Mainboard muss komplett in das Gehäuseinnere weichen. Deshalb auch unumgänglich: ein neuer Mainboard-Tray. Das Mainboard selbst kommt auf Abstand zum Tray – alle Kabel werden unsichtbar von hinten und hinter dem Tray und dem Board geführt.
Nun muss eine neue Lösung für die GPU-Befestigung her – da ist ja erst einmal nichts mehr vorhanden.
Dann ist da noch die Sache mit dem nun nicht mehr vorhandenen I/O-Panel des Mainboards zu lösen, irgendwie muss ja die Peripherie angeschlossen werden. Auch hier analog zur AiO: eine neue Alu-Platte muss her.
Hier noch ein paar Bilder vom weiteren Werdegang.
Fertig und lackiert (ich weiß, es gibt Dinge die kann ich besser) in der Farbe meiner Wahl – frei nach dem Motto „I wear any color if it´s darker than black!“
Wie man sieht habe ich für den oberen outtake noch einen Plan B für die hochsommerlichen Temperaturen von im letzten Jahr bis zu 29°C.
Die Steuerung der Lüfter übernimmt eine Aquacomputer Octo. Die habe ich unsichtbar auf der Rückseite des Mainboard-Tray verbaut. Der obere intake in der Front wird synchron mit der AiO in Abhängigkeit von der CPU-Temperatur gesteuert. Der untere intake in der Front und der outtake im Heck wird in Abhängigkeit von der GPU-Temperatur gesteuert. Der untere intake wird über die hotspot-Temperatur der GPU geregelt. Alle Lüfter laufen im idle mit minimal möglicher Drehzahl.
Zero fan ginge auch, aber der Anlauf-Rush war mir einfach zu störend. Die großen Noctuas bekommen Schwung bis fast 600 rpm, werden aber von dem kleinen Quirl (Arctic P12 PWM PST) im Boden – der durch die geringe Trägheit und nur mit dem kurzen Anlaufimpuls ratz-fatz auf 1.300 rpm geht und damit hörbar wird – deutlich „überstimmt“. Mit den aktuellen Einstellungen höre ich bei Start des PC die volle "Musik", dann greifen HWiNFO64 und die Aquasuite ein und - silentium est.
So aus dem Gedächtnis nach der letzen Session gestern abend (ca. 4h Cyberpunk, alles ausgemaxt, RT aus) und den Anzeigen von HWiNFO64:
CPU bei max. 81°C/AiO ca. 1.000rpm (der 5800X ist in jedem Fall ein Hitzkopf, mehr Durchsatz bringt kaum etwas)
GPU hotspot bei max 87°C bei ca. 1.000rpm
RAM bei 45°C und SSD auf um die 50°C
Screenshot dazu liefere ich gelegentlich noch nach. Im idle sieht jetzt nach Schreiben diese Textes bei aktuell 22,2°C so aus:
Update: hier nach 2h Cyberpunk bei 22,6°C, framelock bei 60fps (hatte ich oben nicht erwähnt).
Unter dem Strich kann ich sagen das meine Erwartungen in allen Bereichen erfüllt oder sogar übertroffen wurden. Die Temperaturen waren bei knapp 24°C im Zimmer selbst nach stundenlangem Zocken im tief-grünen Bereich (der sich ja heute anders definiert als noch vor Jahren - da wäre ich bei 80°C CPU Amok gelaufen!), die Geräuschkulisse ist … nicht vorhanden bis kaum wahrnehmbar. Beim Zocken ohne headset ist von der Rig direkt neben mir unter der Schreibtischplatte nichts zu hören.
Beginn war Ende November 2020, fertig geworden bin ich an Ostern, bis jetzt habe ich RAM-oc (Danke an die RAM-oc-community hier auf CB und Discord!) und Lüfterkurven optimiert.
Spaß hatte ich in Mengen, Zeit für das Projekt leider auch (dank ... na ihr wisst schon, das Ding mit C am Anfang). Geld für Material, Werkzeug und hardware hat nicht sooo die Rolle gespielt. Grob über den Daumen hat der Bau sicher 2.500 Tacken verschlungen. Hätte ich auf bessere GPU-Preise gehofft (die Merc319 habe ich zum aus heutiger Sicht absoluten Schnäppchenpreis von 884€ bei einem großen online-Händler bekommen) wäre ich entweder noch nicht fertig oder hätte noch einmal 500 Tacken zulegen können.
Ich freue mich auf das feedback der community, vielleicht kann der eine oder andere ein paar Anregungen mitnehmen.
Beherbergen soll das ganze dann folgende Komponenten:
ASUS B550 E Gaming (wegen ALC 1220 und USB-C Front-Header auf dem Brett)
Ryzen 5800X
32GB G.Skill FlareX
2TB PCIe 4.0 M.2-SSD
RX6800XT Merc319
Im Original sieht das Gehäuse so aus. Am Anfang gibt es erst mal so eine Art Sperrmüllabfuhr – alle HDD-Käfige und alle 5,25“-Einschübe bis auf einen müssen raus. Die Senkniete werden aufgebohrt, den Rest erledigt dann der Dremel mit Trennscheibe.
Auch die „Fassade“ muss umfassend überarbeitet werden um die zwei fans 200mm zu schlucken.
Damit das alles ein wenig zukunftstauglich ist muss ein weiteres Front-I/O-Panel her – bitte auch aus gebürstetem Aluminium!
Die 200er fans fühlen sich in der Front schon mal ganz wohl. Wie man sehen kann sind die ollen 200er Coolermaster den neuen Noctua Black Swap zum Opfer gefallen. Im Nachgang betrachtet eine hervorragende Wahl, die Teile sind zwar sauteuer, aber erstens 4-pin-PWM gesteuert und zweitens schön leise.
Als Staubfilter kommt ein Edelstahlgitter zum Einsatz, Lochabstände analog zu den ehemals im Gehäuse befindlichen Staubfiltern. Montagehalt bekommt es durch die Halterungen für die Frontblende. Diese stellt dann auch beim montieren die Dichtigkeit zum Gehäusekorpus her. Der Mesheinsatz aus Alu-Lochblech (Foto weiter hinten im Text) lässt sich entweder komplett mit der Front oder separat (Gehäuse muss dann auf die Rückseite gestellt werden und das Mesh kann nach unten rausgezogen werden) zur Filterreinigung demontieren. Vielleicht nicht die eleganteste Lösung, aber mir ist nichts besseres eingefallen.
Der im Deckel befindlichen 360er AiO (Arctic Liqiud Freezer II) habe ich eine neue Montage mit Hilfe einer durchgehenden Alu-Platte beschert. Dadurch vermeide ich „dirty air“ und eventuellen Rückstrom warmer Luft zurück in das Gehäuse (Meshgitter, Schreibtischplatte darüber).
Wie oben schon im Vortext geschrieben – der 200er fan im Heck braucht Platz, das I/O-Panel vom Mainboard wäre im Weg. Das Mainboard muss komplett in das Gehäuseinnere weichen. Deshalb auch unumgänglich: ein neuer Mainboard-Tray. Das Mainboard selbst kommt auf Abstand zum Tray – alle Kabel werden unsichtbar von hinten und hinter dem Tray und dem Board geführt.
Nun muss eine neue Lösung für die GPU-Befestigung her – da ist ja erst einmal nichts mehr vorhanden.
Dann ist da noch die Sache mit dem nun nicht mehr vorhandenen I/O-Panel des Mainboards zu lösen, irgendwie muss ja die Peripherie angeschlossen werden. Auch hier analog zur AiO: eine neue Alu-Platte muss her.
Hier noch ein paar Bilder vom weiteren Werdegang.
Fertig und lackiert (ich weiß, es gibt Dinge die kann ich besser) in der Farbe meiner Wahl – frei nach dem Motto „I wear any color if it´s darker than black!“
Wie man sieht habe ich für den oberen outtake noch einen Plan B für die hochsommerlichen Temperaturen von im letzten Jahr bis zu 29°C.
Die Steuerung der Lüfter übernimmt eine Aquacomputer Octo. Die habe ich unsichtbar auf der Rückseite des Mainboard-Tray verbaut. Der obere intake in der Front wird synchron mit der AiO in Abhängigkeit von der CPU-Temperatur gesteuert. Der untere intake in der Front und der outtake im Heck wird in Abhängigkeit von der GPU-Temperatur gesteuert. Der untere intake wird über die hotspot-Temperatur der GPU geregelt. Alle Lüfter laufen im idle mit minimal möglicher Drehzahl.
Zero fan ginge auch, aber der Anlauf-Rush war mir einfach zu störend. Die großen Noctuas bekommen Schwung bis fast 600 rpm, werden aber von dem kleinen Quirl (Arctic P12 PWM PST) im Boden – der durch die geringe Trägheit und nur mit dem kurzen Anlaufimpuls ratz-fatz auf 1.300 rpm geht und damit hörbar wird – deutlich „überstimmt“. Mit den aktuellen Einstellungen höre ich bei Start des PC die volle "Musik", dann greifen HWiNFO64 und die Aquasuite ein und - silentium est.
So aus dem Gedächtnis nach der letzen Session gestern abend (ca. 4h Cyberpunk, alles ausgemaxt, RT aus) und den Anzeigen von HWiNFO64:
CPU bei max. 81°C/AiO ca. 1.000rpm (der 5800X ist in jedem Fall ein Hitzkopf, mehr Durchsatz bringt kaum etwas)
GPU hotspot bei max 87°C bei ca. 1.000rpm
RAM bei 45°C und SSD auf um die 50°C
Screenshot dazu liefere ich gelegentlich noch nach. Im idle sieht jetzt nach Schreiben diese Textes bei aktuell 22,2°C so aus:
Update: hier nach 2h Cyberpunk bei 22,6°C, framelock bei 60fps (hatte ich oben nicht erwähnt).
Unter dem Strich kann ich sagen das meine Erwartungen in allen Bereichen erfüllt oder sogar übertroffen wurden. Die Temperaturen waren bei knapp 24°C im Zimmer selbst nach stundenlangem Zocken im tief-grünen Bereich (der sich ja heute anders definiert als noch vor Jahren - da wäre ich bei 80°C CPU Amok gelaufen!), die Geräuschkulisse ist … nicht vorhanden bis kaum wahrnehmbar. Beim Zocken ohne headset ist von der Rig direkt neben mir unter der Schreibtischplatte nichts zu hören.
Beginn war Ende November 2020, fertig geworden bin ich an Ostern, bis jetzt habe ich RAM-oc (Danke an die RAM-oc-community hier auf CB und Discord!) und Lüfterkurven optimiert.
Spaß hatte ich in Mengen, Zeit für das Projekt leider auch (dank ... na ihr wisst schon, das Ding mit C am Anfang). Geld für Material, Werkzeug und hardware hat nicht sooo die Rolle gespielt. Grob über den Daumen hat der Bau sicher 2.500 Tacken verschlungen. Hätte ich auf bessere GPU-Preise gehofft (die Merc319 habe ich zum aus heutiger Sicht absoluten Schnäppchenpreis von 884€ bei einem großen online-Händler bekommen) wäre ich entweder noch nicht fertig oder hätte noch einmal 500 Tacken zulegen können.
Ich freue mich auf das feedback der community, vielleicht kann der eine oder andere ein paar Anregungen mitnehmen.
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