Unsichere Reaktoren in Deutschland

Hallo,

ich finde es gibt keine schlimmere Energiegewinnung als die Atomenergie. Als ich von den Unfällen in den Kernkraftwerken in Japan erfahren habe habe ich mir nur noch gedacht wie kann man nur auf die Idee kommen in einer Region wo die Gefahr von Erdbeben so hoch ist trotzdem so viele Atomkraftwerke aufstellen. Hätte man stattdessen irgendwelche anderen Kraftwerke gebaut wären eben "nur" die Kraftwerke zerstört aber es hätte keine radioaktive Verstrahlung gegeben. Meiner Meinung nach dürfte es überhaupt keine Kernkraftwerke mehr geben - völlig egal in welchem Erdteil. Es sind doch viele andere Technologien bekannt und es wird höchste Zeit mal mehr in die Weiterentwicklung der umweltfreundlichen erneuerbaren Energien zu investieren. Fossile Brennstoffe sind ja auch nicht unbegrenzt vorhanden und die Müllverbrennung ist leider ebenfalls nicht gerade umweltfreundlich. Sicherlich hat jede Art der Energiegewinnung Nachteile die keinesfalls als unwichtig einzustufen sind aber dennoch ist alles besser als die Atomenergie. Ich achte bei der Auswahl des Stromanbieters immer darauf das ein möglichst hoher Anteil davon Ökostrom ist. Der restliche Teil sollte nach Möglichkeit natürlich nicht von AKWs kommen. Auf meinem Dach sind schon seit Jahren Solarzellen und ich finde es sollten viel mehr Dächer genutzt werden um dort ebenfalls Solarzellen anzubringen. Es sind zwar etwas höhere Anschaffungskosten fällig aber es lohnt sich. Außerdem habe ich auch von Projekten erfahren bei denen sich verschiedene Ökostromanbieter gegenseitig unterstützen. Dies geschieht beispielsweise so das Windräder und Solaranlagen einen geringen Teil der erzeugten Energie an elektrische Wasserpumpen abgeben. Diese Pumpen dienen dazu die Füllbecken von Wasserkraftwerken wieder aufzufüllen. Auf diese Weise kann dann das Wasserkraftwerk wieder etwas mehr Energie produzieren wenn es mal windstill oder dunkel ist.

MFG
Paul

http://www.stromanbietervergleich.biz
 
Sehr vielversprechend ist hier z. B. auch Desertec, das die Solarthermie in großem Maße nutzt. Dabei wird auch besonderer Wert darauf gelegt, dass die einheimische Bevölkerung profitiert. Besonders weit voraus ist hier Marokko.

Daneben gibt es auch Geothermie oder Gezeitenkraftwerke (könnte für Japan doch eigentlich auch interessant sein, genauso wie Wind). Sehr interessant sicher auch der Ansatz von Druckluft-Speicherung.
 
Sehr vielversprechend ist hier z. B. auch Desertec, das die Solarthermie in großem Maße nutzt. Dabei wird auch besonderer Wert darauf gelegt, dass die einheimische Bevölkerung profitiert. Besonders weit voraus ist hier Marokko.
Das kann man zumindest mittelfristig vergessen. Sieh dir mal die "stabile" politische Lage in Nordafrika an. Von irgendwelchen wahnsinnigen Diktatoren oder halbstarken Übergangsregierungen möchte ich kein bisschen abhängig sein. Die Gesellschaften müssen sich noch wesentlich weiterentwickeln, bevor man derart viel Verantwortung überträgt.

Abgesehen davon, wie soll der Strom über die Straße von Gibraltar und anschließend noch ein paar tausend Kilometer zu uns nach Mitteleuropa kommen? Alleine die Trassenplannung für eine etwaige Hochspannungsgleichstromleitung wird Jahre dauern.

Nein, sinnvoller ist es hier in Europa den Grundstein für die Energieversorgung der Zukunft zu legen.
 
Zum einen hängen wir mit unseren fossilen Brennstoffen und auch mit dem Uran sehr von verschiedenen, oft instabilen Ländern ab. Zum anderen werden diese Länder erheblich gefördert durch dieses Projekt.

Du hältst es für nicht durchführbar, ok. Aber würden DAX-Unternehmen, die ihren Aktionären verpflichtet sind, in Projekte investieren, die keine guten Aussichten auf Erfolg haben?
Ich sehe deine Kritik als durchaus berechtigt, die selben Fragen habe ich mir auch schon gestellt und ich denke auch, dass die dezentrale, lokale Energieversorgung einen größeren Teil beitragen wird.

Aber dennoch würde ich nicht annehmen, dass das Projekt von vorne herein zum Scheitern verurteilt wäre.

Interessante 3sat-Dokumentation hitec zu dem Thema: http://www.3sat.de/page/?source=/hitec/152439/index.html
 
Was Stromtransport angeht.. genauso wie es Ölpipelines und Telefonkabel unter Wasser gibt sind auch Stromleitungen unter Wasser möglich. Allerdings sollten diese auch sicher sein. Wasser und Strom ist genauso eine Tödliche Mischung wie Öl und Wasser.

Und es gibt einfach keine Alternative zu Alternativen Energien ;)

Schaut doch mal in Japan... stellt euch mal vor das sowas still passiert.. ohne das eh schon massig Anwohner durch Erdbeben und Tsunami Krepiert sind... vielleicht laufen die dann schön Verstrahlt erstmal rum und Kontaminieren andere. Oder es gehen mehrere AKW gleichzeitig "hoch" ...

Und jetzt.. ist dort bald das gesamte Wasser verseucht.. Babys haben da jetzt schon Wasserarmut weil die können kein Leitungswasser trinken. Dafür sind die Werte zu hoch. Erwachsene verkraften es angeblich noch.

Kann überall jederzeit passieren. Und was ist mit dem Atomaren Abfall? der wird unter der Erde gelagert... der kann jederzeit irgendwie ins Grundwasser einsickern.. und dann.. verdursten wir alle oder was?

Ist nur zu hoffen das in 100...1000...10000 Jahren die Menschen gegen Radioaktivität ein einfaches Mittel haben, falls es dann dazu kommt.
 
Strom, selbst zu Hochspannung umgewandelt, sollte man nicht transportieren.
Das wäre wahrscheinlich noch ineffizienter als ijn vor Ort zu nutzen und die Energieform zu wandeln.

Wasserstoff lautet noch immer meine grundlegende Idee. Klar, der kann explodieren. Aber einen Tod muss man sterben :p
 
Tja was denkste wie der Strom derzeit zu dir kommt... meiner ist z.B. aus Norwegen, das ist nicht gerade um die Ecke hier nach Deutschland ;)

Und Wasserstoff ist flüchtig... da müssten die es schon mit nem Jet transportieren ;)
Und das bedeutet mehr CO2
 
Wasserstoff lautet noch immer meine grundlegende Idee. Klar, der kann explodieren. Aber einen Tod muss man sterben
2. Nachteile: 1. Riesige Verluste bei der Verflüssigung. (man braucht richtig viel Energie um Gas zu komprimieren. (Pumpen und Kühlung)
2. Es gibt nichtmal noch mittelgroße Tanks die einigermaßen dicht sind. Wasserstoff diffundiert auf Grund des kleinen Atomradius sehr schnell durch alle möglichen Materialien. (Keramik-Beschichtungen mit Kunststoffbarriereschichten und einem stabilen Druckbehälter sind einigermaßen okay. (aber vermutlich lange noch für den Hochseetransport)

@welde
Wenn wir hier keine Alternative diskutieren, bist DU der erste, der von Atomkraftgegnern welche fordert, oder?
 
@welde,... Unsichere Reaktoren war auch nur eine Feststellung. Niemand hat gesagt, dass sich darum die Diskussion drehen muss, auch der Themenersteller nicht. Und um sichrere Reaktoren hinzubekommen müsstest du vorher kapitalistisches Denken abschalten. Nur dann gebe es eine Chance das hin zu bekommen. Das ein sicherer Reaktor machbar wäre will ich, zumindest theoretisch, nicht bestreiten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seh ich genauso. Nur wenn man sich heutige Kraftwerke so ansieht, dann hat man leider schon arg gespart (bzw. zum Teil auch ungünstig konstruiert).

-=Ryo=- schrieb:
Kann überall jederzeit passieren. Und was ist mit dem Atomaren Abfall? der wird unter der Erde gelagert... der kann jederzeit irgendwie ins Grundwasser einsickern.. und dann.. verdursten wir alle oder was?
Glaube nicht, daß die strahlenden Partikel sich sonderlich stark ausbreiten würden. Ist das Zeug überhaupt wasserlöslich?

Merle schrieb:
Strom, selbst zu Hochspannung umgewandelt, sollte man nicht transportieren.
Das wäre wahrscheinlich noch ineffizienter als ijn vor Ort zu nutzen und die Energieform zu wandeln.

Wasserstoff lautet noch immer meine grundlegende Idee.
Den Wasserstoff zu transportieren, wäre doch noch ineffizienter.
 
Für den Grundlastbetrieb ausgelegt

AKW: Nicht für schwankenden Betrieb konstruiert

Der Kernenergieexperte Wolfgang Renneberg warnt vor Risiken, wenn die deutschen Atomkraftwerke stärker rauf- und runtergeregelt werden.

http://www.3sat.de/mediathek/mediathek.php


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Japan: Kontamination erreicht Tschernobyl-Niveau

In Japan entspricht die radioaktive Kontamination im Umfeld bis 58 Kilometer um den Reaktor inzwischen den Werten der Sperrzonen nach dem Tschernobyl-Unfall. Auch in Deutschland können in den nächsten Tagen je nach Wetterlage Spuren radioaktiver Stoffe aus Japan in der Luft gemessen werden. Gesundheitliche Auswirkungen für die Bevölkerung schließen die Experten jedoch aus, da die Messwerte weit unterhalb der Konzentrationswerte bleiben, die gesundheitlich bedenklich sind.

Quelle
 
Zuletzt bearbeitet:
Konti schrieb:
Glaube nicht, daß die strahlenden Partikel sich sonderlich stark ausbreiten würden. Ist das Zeug überhaupt wasserlöslich?
Aua das tut weh.

Was Denkst Du wieso Menschen Dekontaminiert werden müssen wenn Strahlung an den Kleidungen haftet... Strahlung breitet sich aus.. sie Kontaminiert die gesamte Umgebung und alles was mit Ihr in Kontakt gerät.

Wasserlöslich.. OMG..


PS: das AKWs nur Grundlastkraftwerke sind ist doch seit langem bekannt.
 
AW: Kern- und Fusionstechnik sowie Alternativen zur Energieerzeugung

Ich hoffe es stört niemanden, wenn ich dem Thread eine Tagespolitische Wendung gebe. Einige haben es sicher schon gehört:

Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle hat einem Zeitungsbericht zufolge die Atom-Wende der Bundesregierung als "nicht rational" bezeichnet. Die Entscheidung sei vielmehr unter dem Druck der bevorstehenden Landtagswahlen zustande gekommen, sagte Brüderle nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" in einer nicht-öffentlichen Runde vor fast 40 Spitzenmanagern der deutschen Industrie. Die Zeitung beruft sich auf das Protokoll der Sitzung, an der Brüderle als Gast des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI) teilgenommen habe.

http://www.tagesschau.de/inland/atomtreffen108.html

Ich muss sagen, ich bin sprachlos.
Natürlich haben wir schon lange geunkt, dass es (natürlich) nur um die Landtagswahl geht. Das unser Wirtschaftsminister dies nun vor Vertretern der Industrie so direkt bestätigt, schockiert mich dann doch.

Um's mal in die Sprache des kleinen Mannes zu übersetzen: "Machen Sie sich keine Sorgen, ihre Atomkraftwerke bleiben ihnen erhalten. Wir müssen nur die Wahldeppen beruhigen, nach den Wahlen geht alles seinen gewohnten Gang."

Und die Opposition hat recht: Offensichtlicher kann man das Brechen von Wahlversprechen nicht vorbereiten. In 3 Monaten wird man feststellen, dass alle Kraftwerke sicher sind ("Puh, da haben wir ja Glück gehabt!") und alles geht seinen gewohnten Gang.
 
AW: Kern- und Fusionstechnik sowie Alternativen zur Energieerzeugung

"nicht rational" klingt das für mich nicht.
Was wären denn die Optionen, welche Merkel hat? Hält sie an allen so weiter fest wie bisher, verliert sie (womöglich) die Wahl und alle Kernkraftwerke sind weg.
Schaltet sie ein paar ab, gewinnt sie (womöglich) und kann ein paar Kernkraftwerke retten.

Im Prinzip versucht sie nur zu Retten was zu retten ist, immer schön die Versprechen an die Industrie (billiger Atomstrom) im Hinterkopf.

€dit:
@Konti

Stimmt, mein Quark auch.
 
Nossi schrieb:
http://www.tagesschau.de/inland/atomtreffen108.html

Ich muss sagen, ich bin sprachlos.
Natürlich haben wir schon lange geunkt, dass
Es wurde bereits gesagt das es sich im einen Protokollfehler handelte. Die Aussage ist so nicht richtig.

Konti schrieb:
@-=Ryo=-
Strahlung breitet sich nicht auf magische Weise aus, sondern verteilt sich, wenn sich die strahlenden Partikel verteilen. Bei der Dekontamination werden auch nur diese Partikel weggewaschen.

Ja richtig und die Verbreiten sich über die Luft, Wasser und Kontakt.

Sonst könnte man ja die Brennstäbe einfach irgendwo hinschmeißen und hätte kein Endlager-Problem. Und es bewegen sich ja nicht nur die Teilchen einfach sondern es findet quasi eine Kettenreaktion statt.
 
Hi,

Ich bin Herrn Brüderle sehr dankbar für seine Offenheit :). Und danke Nossi für das Zitat.

Atomstrom ist volkswirtschaftlich nicht konkurrenzfähig ("billiger Atomstrom"). Dazu gibt es Studien, von denen eine z.B. wie ich weiter oben schonmal geschrieben habe, sogar auf Wikipedia verlinkt ist.
Die dort verlinkte Studie ist von greenpeace, was manchen Leuten wohl Grund genug war, sie nicht zu lesen :freak: , deshalb hier z.B. nochmal von der citigroup:

http://a4nr.org/wp-content/uploads/2010/06/Citigroup-Nuke-economics-report.pdf

gt
 
Zuletzt bearbeitet:
-=Ryo=- schrieb:
Es wurde bereits gesagt das es sich im einen Protokollfehler handelte. Die Aussage ist so nicht richtig.

Na komm.
Ausgerechnet an der Stelle ist ein Protokoll einer Rede vor Vertretern der Atomkraftlobby so fehlerhaft, dass eine völlig andere Aussage dabei herauskommt? Das ist schon sehr blauäugig. Ist vermutlich die selbe Art von Fehler, die mal auftreten kann, wenn man längere Texte schreibt wie - sagen wir - eine Doktorarbeit ;)
 
@ Ryo

Natürlich! Nur ein Protokollfehler. Wer es glaubt wird stellig. Ich finde die ganzen Lügen machen die Regierung nur noch unglaubwürdig.
 
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