Unsichere Reaktoren in Deutschland

Luzertof schrieb:
Ich bitte dich erneut, von dieser Aussage Abstand zu nehmen. Offenbar weißt DU das nicht und offenbar wissen die dir (aus dem TV?) bekannten "Experten" das nicht. Das bedeutet aber nicht, dass es keiner weiß.

Und nein, Leute, die noch nie in der Branche gearbeitet haben, sondern "Atomexperte beim Umweltbund XY" sind, halte ich für keine besonders stabile Quelle.

Dann nenne mir ein Experte der sich sicher ist das es funktioniert oder der damit schon mal experimentiert hat.
Du scheinst dir ja sicher zu sein, dass alles bekannt ist was man machen soll und das funktionieren wird, weil es Wissenschaftler belegen.
 
Das ist nicht korrekt. Schon heute könnte man einen guten Teil der großen AKW-Abfälle aufbereiten und in Brütern etc. durchjagen.
10% sind ein guter Teil? http://de.wikipedia.org/wiki/Wiederaufarbeitung

Nein, die Kühlung durch Meerwasser ist ein vorgesehenes Notfallprozedere. Auch deutsche AKW würden im Notfall geflutet, allerdings mit (gespeichertem) Flusswasser.
Da habe ich aber gegensätzliche Informationen, z. B. http://www.channelnewsasia.com/stories/afp_asiapacific/view/1116149/1/.html
 
Die Leute in den Medien sind nie Experten. Die haben immer die ugs. "letzten Penner" vor der Kamera. Wieso das so ist, weiß ich nicht. Aber der Herr Automobilexperte Dudenhöfer ist dafür wohl das beste Beispiel.

Was ich sagen will, es gibt sehr wohl Experten die hier den vollen Durchblick haben. Nur wirst du diese nicht in den Medien sehen ;).
 
Luzertof schrieb:
Die Bauart ist also extrem entscheidend wenn es darum geht, wie viel der Mensch beeinflussen oder eben nicht beeinflussen kann. [...] Gestoppt wurde der Reaktor, allerdings muss die Kühlung weiterlaufen. Und genau das hat nicht geklappt. Die Gründe dafür (TEPCO, Reaktor an sich) habe ich ausführlich genannt.
Was passiert denn hierzulande, wenn die Kühlsysteme komplett ausfallen?
 
Bis vor etwa einem Jahr habe ich die atomare Energiegewinnung noch in Schutz genommen. Bis dahin habe ich immer die Meinung vertreten, dass diese die sauberste "Zwischenlösung" ist, die wir haben. Doch als dann unsere Regierung gekauft wurde, um die Laufzeiten zu verlängern, konnte ich diese Haltung nicht weiter einnehmen. Wenn eine so oft als Zwischenlösung bezeichnete Technologie derart subventioniert und gegen den Willen der Bevölkerung am Leben erhalten wird, dann verhindert man die Etablierung von neuartigen Technologien.
Es kann nicht sein, dass die Energiekonzerne erst subventioniert werden, dann den ohnehin billig hergestellten Strom noch günstiger anbieten können und diese dann bei der Entsorgung wieder nur einen Pauschalbetrag bezahlen. Das Teuerste am Atomstrom ist doch nunmal die Entsorgung der Brennstäbe, deren Preis heute noch nicht abschätzbar ist. Dieser Faktor wird in die Kosten des Atomstroms freilich nicht einberechnet, obwohl wir ihn mit Sicherheit alle mit tragen werden (evtl. durch Steuern etc.).
Die Risiken, mit denen das Betreiben der Kraftwerke verbunden ist, hören eben dort nicht auf, sondern pflanzen sich in den Zwischen- und noch nicht vorhandenen Endlagern fort.
Komisch, aber gerade in letzter Vergangenheit hat doch bereits die Ölkatastrophe im Golf von Mexico gezeigt, dass oft aus wirtschaftlichem Interesse Vorhaben genehmigt werden, deren Risiken unkalkulier- bzw. unbeherrschbar sind. Auf der einen Seite wird in Tiefen nach Öl gebohrt, in denen man bei einem Zwischenfall aufgrund der extremen Bedingungen nur wenig Erfahrung und keinen Plan B parat hat und auf der anderen Seite wird elektrische Energie unter Erzeugung radioaktiven Abfalls hergestellt, dessen Entsorgung noch nicht geklärt ist und Situationen entstehen können, für die es ebenfalls noch zu wenig Erfahrung und kein Plan B gibt.

Das mutet mir schon manchmal so an, als wäre das ein riesengroßer Schildbürgerstreich. (jedoch mischt sich in dieses Bild noch eine gute Portion Sarkasmus)
 
Zuletzt bearbeitet:
Bookstar schrieb:
Die Leute in den Medien sind nie Experten. Die haben immer die ugs. "letzten Penner" vor der Kamera. Wieso das so ist, weiß ich nicht. Aber der Herr Automobilexperte Dudenhöfer ist dafür wohl das beste Beispiel.

Was ich sagen will, es gibt sehr wohl Experten die hier den vollen Durchblick haben. Nur wirst du diese nicht in den Medien sehen ;).

Die werden doch sicher Arbeiten dazu geschrieben haben. Dann zitiere die doch. Solange ihr nur behauptet es gibt Wissenschaftler die genau wissen was man tun muss, ist es reine Spekulation. Gebt Quellen an wer was weiß, ansonsten steht die aussage, dass niemand genau weiß was da vor sich geht und wie man reagieren soll und ob das Erfolg haben wird. Und solange ihr das nicht könnt müsst ihr hier keinen als dumm darstellen.
 
badday schrieb:
Weil sie nicht deiner Meinung sind?

Nein, weil ihre Ausbildung und Laufbahn das einfach nicht hergeben ;). Und weil die richtigen Fachleute kein Bedürfniss verspüren, vor der Kamera einen auf dicke Lippe zu machen.

Diese Technologie ist von Physikern und sonstigen Intelligenzbestien entwickelt worden. Die werden demnach auch wissen, was die richtigen Maßnahmen im Katastrophen Fall sind.
 
Bookstar schrieb:
Nein, weil ihre Ausbildung und Laufbahn das einfach nicht hergeben ;). Und weil die richtigen Fachleute kein Bedürfniss verspüren, vor der Kamera einen auf dicke Lippe zu machen.

ach du kennst die Leute alle persönlich oder hast du dir von allen die Lebensläufe angeguckt. Das ist mal wieder auch nur eine Behauptung.

Wenn es jemanden gibt, der sich mit dem Katastrophenfall beschäftigt hat, dann hat der Bücher/Dissertationen/ ... geschrieben. Suche eine Raus und dann kannst du die Zitieren. Ansonsten verbreitet du hier nur deine persönliche Meinung.
 
Wenn die wirklichen Experten vor Ort, anstatt an einer Lösung zu arbeiten, vor der Kamera wären, kämen sich nicht nur die Japaner verarscht vor.
Er hat schon Recht. Fachlich versierte (und ich meine wirklich versierte) Leute stehen dort nicht. Dort stehen Leute die irgendwelche AKW-Betreiber-Zeitschriften (das eine extrem) oder irgend ne Greenpeace Zeitschrift (anderes extrem) akribisch studiert haben. Lol.
 
Luzertof schrieb:
Ich bitte dich erneut, von dieser Aussage Abstand zu nehmen. Offenbar weißt DU das nicht und offenbar wissen die dir (aus dem TV?) bekannten "Experten" das nicht. Das bedeutet aber nicht, dass es keiner weiß.

Sie ist nicht beherschbar - auch wenn man jetzt noch den Reaktor zu 100% stabilisieren könnte und morgen bereits wieder den Betrieb aufnehmen könnte, würde man dennoch nichts mehr dagegen tun können was bereits ausgetretten ist.

Nach deiner Definition war auch Tschernobyl beherschbar - man konnte die Explosion ja verhindern.
 
Das Problem ist, dass eine Ferndiagnose schwer möglich ist.
In diesem Fall dann jemand vor die Kamera zu holen, der irgendwelche Theorien auftischt ist nicht gerade sinnvoll. Insbesonder wenn die Zuschauer das dann für bare Münze nehemen.

Die wahren Experten (Konstrukteure des Reaktors, Designer der Kühlsysteme) werden jetzt im Kernkraftwerk sein und sich Gedanken zur Lösung des Problems machen und nicht alle 10 Min. eine Pressekonferenz abgeben.

Und Tschernobyl als vergleich hinzuzuziehen. Naja, die wussten ja anscheinend nicht mal, dass es zu einer Explosion kommen kann. Dann kann man sie auch nicht verhindern. Da lief wohl eine ganze Menge schief. Nebenbei noch die unzureichende Sicherung und die theoretischen Nachteile des Aufbaus sind nicht gerade reassuring ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
wunschiwunsch schrieb:
Dann nenne mir ein Experte der sich sicher ist das es funktioniert oder der damit schon mal experimentiert hat.
Du scheinst dir ja sicher zu sein, dass alles bekannt ist was man machen soll und das funktionieren wird, weil es Wissenschaftler belegen.


Das ist nicht das Thema. Es geht darum zu behaupten, dass niemand weiß, was zu tun ist. Die Situation in Japan ist aktuell extrem verworren, hauptsächlich deswegen, weil die komplette Infrastruktur zerstört ist und nicht mal verifizierbare Nachrichten verfügbar sind.

Was geht und was nicht ist rein von der Sache her bekannt. Das Thema Atomstrom bzw. Verwendung nuklearer Stoffe an sich ist ja nun nicht erst seit gestern erschöpfend erforscht worden.

badday schrieb:
10% sind ein guter Teil? http://de.wikipedia.org/wiki/Wiederaufarbeitung

Der von dir verlinkte Artikel zeigt doch zwei Dinge;
a) 10% gelten für Uran nach dem aktuellen Stand der Technik
b) wobei dort chinesische Wissenschaftler berichten, sie hätten die Technik verbessert und die Ausbeute stark steigern können

Das nicht mehr % wiederverwertet werden liegt vor allem auch daran, dass es wirtschaftlich aktuell einfach lohnenswerter ist, das Zeug einzulagern.



Die Einleitung von Wasser (egal ob in den Kern oder in die Hülle) ist immer eine ziemlich endgültige Sache und dementsprechend auf der Liste der möglichst anzuwendenden Methoden ziemlich weit unten.

Eine weitere Verwendung des Reaktors (ohne umfassendste Sanierungsarbeiten) scheidet nach einem solchen Vorgehen natürlich aus.
 
Ist ja auch nicht schlimm, da der Block ja sowieso bald stillgelegt werden sollte ;)

@ übermir

Soweit ich weiß, ist das ein Reaktor, der von Hitachi gebaut wurde.
Ja und Hitachi sitzt nunmal in Japan. Daher gehe ich schwer davon aus, dass die ein paar Experten zum Reaktor entsand haben. Ist ja schließlich ihr Konstrukt.

In der heutigen Zeit, sind die Experten schwer spezialisiert. Es gibt keine Universalgenies mehr, die sich das Ding angucklen und dann die Lösung aus dem Hut zaubern. Da gibt es eine Reihe von Leuten, die einen gewissen Part des Reaktors gut kennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
kaigue schrieb:
Anteil in Deutschland an der Bruttostromerzeugung beträgt 22%
Schon so wenig, vor 10 jahren waren es noch über 30!

Anteil in Deutschland an der Grundlast 45%

Das ist auch das einzige wofür man Atomkraftwerke einsetzten kann (wie man auch jetzt sieht)
Ein AKW läßt sich nicht so einfach ein und ausschalten wie eine Glühbirne (deshalb hat man ja auch das Problem mit dem Kühlen). Man muss Tage und Wochenlang kühlen, bis ein Reaktor vollständig abgeschalten ist. Deshalb ist auch die Grundlast so hoch.

Das Größer Problem in D ist aber, dass es zu wenig Leitungen gibt (und nicht zu wenig Kraftwerke). Schließlich verschandeln die Leitungen die Landschaft! Deshalb müssen Windkraftwerke abgeschalten werden. Und man behauptet dass es zu wenig Strom gibt, dabei kann man nicht genügend von A nach B transportieren, da sonst die Leitungen überhitzen (was einen Ausfall zur Folge hätte). Dieser drohende Ausfall soll aber durch neue(!) (u.a. Braunkohle)Kraftwerke beseitigt werden, die wieder der Verbraucher zahlen darf.

Man dankt den großen Strombetreibern!
 
Und alle AKW´s unterscheiden sich zu 100%? Mal abgesehen, das sie vielleicht ein Keller, Büro etc mehr/weniger haben?
 
Robo32 schrieb:
Nach deiner Definition war auch Tschernobyl beherschbar - man konnte die Explosion ja verhindern.

Eine Atom-Explosion ist mit 2% U235 oder Pu239 Anreicherung AUSGESCHLOSSEN!
Insbesonder nachdem der Moderator (Graphit) weggebrannt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vor allem wenn er behauptet, dass die Konstrukteure des Reaktors am besten Bescheid über diesen wissen und darum die anderen alle keine Experten sind dann frage ich mich wie viele von diesen noch bei Hitachi arbeiten. Ich nehme gern eine Wette von kaigue an. Ich behaupte, dass es keiner sein wird. die meistne werden Tod sein. Wenn die Theorie also stimmt, dann weiß keiner mehr Bescheid, denn die anderen sind ja alle keinen Experten.
 
Zurück
Oben