News Urteil: Eltern haften nur teilweise für Uploads ihrer Kinder

Für mich ist die Lage eigentlich recht eindeutig und ich befürworte das Urteil in vollem Maße. Wenn ich mir z.B. mal meine Eltern anschaue, dann bekomme ich als Fachinformatiker schon fast feuchte Augen vor Freude, wenn ich sehe, dass meine Mutter oder mein Vater den Rechner rauf- und runterfahren können, ohne dass der Rechner in Flammen aufgeht. Und wenn ich mir anschaue, wie sehr viele Erwachsene im Bereich 40+ nicht mit Computern umgehen können, dann halte ich es für absolut verständlich, dass man den Eltern keine permanente Kontrolle aufbürgen sollte und sie ebenfalls nicht für den Fehltritt des Kindes belangen sollte.

Was den vermeintlich entstandenen Schaden angeht, kann ich eigentlich nur Folgendes sagen. In Deutschland ist es mittlerweile sehr lukrativ geworden Menschen wegen vermeintlicher Sachschäden im Bereich der immateriellen Sache abzumahnen. Warum das so ist? Ganz einfach, weil unsere Gesetzeslage es zulässt. Ich will damit zwar nicht aussagen, dass z.B. der illegale Download von Musik etwas Gutes ist, aber man muss bei einem solchen Fall sehr genau differenzieren, ob ein Schaden überhaupt möglich ist und wenn ja, ob es sich um einen Wert handelt, der eines Rechtsstreites würdig ist. Letzteres ist z.B. ein Grund für die "Fantasie-Streitwerte".

Um da mal ein Beispiel zu nennen, dass hier im Thread schon aufgetaucht ist: Adobe Photoshop. Dass Photoshop eine recht kostspielige Software ist, sollte ja jedem bekannt sein (wobei nach oben hin kaum Grenzen gesetzt sind), aber jetzt muss man sich mal die Frage stellen, welcher Schaden entsteht denn, wenn z.B. ein 13 jähriger sich illegalerweise eine Kopie der genannten Software beschafft? Die Antwort ist im Grunde recht einfach, zunächst entsteht erst einmal kein Schaden. Kritisch wird es erst dann, wenn derjenige die Software für kommerzielle Zwecke benutzt und dann wird es wirklich illegal und auch erst dann würde Adobe (oder andere Einrichtungen) beginnen, gegen denjenigen vorzugehen.

Was ich damit verdeutlichen möchte ist das Folgende: Nur weil eine Software 3000$ kostet, bedeutet es nicht zwangsläufig, dass ein finanzieller Schaden entsteht, vor allem dann nicht, wenn die betreffende Person ein Taschengeld-Einkommen von 50€/Monat hat. Kritisch wird es meiner Meinung nach erst dann, wenn jemand versucht eigenes Geld mittels illegaler Software etc. zu verdienen, was man einem Benutzer von einem P2P Netzwerk aber nicht unterstellen kann, da er hiermit keinen finanziellen Vorteil gewinnt.

Von daher: Volle Zustimmung bezüglich des Urteils und ein Schritt in die richtige Richtung!
 
Zuletzt bearbeitet:
@michaschlitt:
Absoluter Quatsch ! Null Schaden ! Nachdenken statt Nachplappern hilft !
Schön gesagt .... und nun die Erklärung bitte...
Es ist genau diese Art argumentelos irgend etwas zu behaupten dass sich selbst bei kurzem Nachdenken als Unsinn entpuppt. Natürlich ist es so dass manche sehr wohl für geladene Sachen ansonsten bezahlt hätten. Ich kenne genug Beispiele in denen bekannte Titel geladen werden und weniger bekannte bzw alte Titel wegen der schlechten Verfügbarkeit gekauft. Durch die Verfügbarkeit entsteht also nur indirekt ein Schaden aber er entsteht zweifelsfrei.

Wenn der Vater einen Waffenschrank zuhause hat und der Sohn mit einer Waffe daraus in der Schule Amok läuft, kann sehr wohl der Vater dafür belangt werden - selbst wenn der Schrank verschlossen war.

Wenn du als Vater alle Vorschriften einhältst eigentlich nicht. Dazu gehört nicht nur das verschließen.

Und der Schadensersatz an den Supermarkt beträgt genau die Höhe der geklauten Ware, bzw des entstandenen Schadens. Die von dir genannten bspw. 150€ sind vom Gericht festgelegte Strafe (richtet sich nach Einkommen des Verurteilten), und die gehen nicht an den Supermarkt.
Wenn dir jemand dein Auto klaut, dann bekommst auch nur das Auto ersetzt und nicht "wesentlich mehr". Wie kommst du nur auf sowas?

Das sind aber alles materielle Güter, deren Sachwert man genau bestimmen kann. Da es sich bei Urheberrechtsverletzung aber nicht um das Entwenden einer Sache handelt, kann man den "Wert" auch nicht genau betiteln und es kommen dann solche Mondzahlen für ein Musikstück heraus.

Genau richtig! Wenn endlich nur der Schaden klar geregelt würde wäre sooo viel geholfen. Heute nehmen Erpresseranwälte irgendetwas an was man irgendwie noch bezahlt werden kann und wo lange Klagen finanziell noch nicht richtig sinnvoll sind. Man sieht schon an den Schreiben dass sie so angepasst sind dass sie Erfolg haben, nicht so dass sie den Schaden sinnvoll abschätzen oder sonstiges sinnvoll tun.
Gerade dieses Abschätzen von dem Schaden ist doch total willkürlich und kann eigentlich nicht rechtmäßiges Vorgehen sein. In jedem anderen Fall scheitert man mit soetwas. Der Schaden ist genau so hoch wie jeder der bei dem betroffenen runter geladen hat und bereit gewesen wäre zu zahlen. Da keiner die Anzahl der downloads bestimmt hat (was jeder bereit wäre zu zahlen wird unter dem des CD bzw itune Preises sein) ist das ganze Vorgehen Realitätsfern.
Wer also bewusst illegal Dinge im großen Ausmaß zur Verfügung stellt sollte auch bestraft werden, das macht in dem Rechtssystem einfach Sinn aber eben bestraft und nicht erpresst und dann würden sich auch vernünftige Strafen ergeben da bin ich sicher. Wer eine Kassette kopiert oder aus dem Radio aufnimmt war bis jetzt jedenfalls nie ein Krimineller.

Natürlich sollte die illegale Verbreitung auch bestraft werden (nach Reife des Verursachers, also Kinder eigentlich in keinem Fall) aber Erpressungsversuche sind ebenfalls illegal und weitaus schwerwiegender. In den seltensten Fällen straft aber irgendwer dafür ab. Und wenn ist das meistens sogar realistisch. Nur lohnt der Gang zum Gericht selten und der Bürger sitzt da vor seinen Erpressern.
Ergänzung ()

MeisterGlanz: alles richtig soweit. Wie ich oben schon geschrieben habe, gerade die Hersteller teurer professioneller Software streuen ihre aktuellen Versionen oft selber weil sie das auch erkannt haben. Eine professionelle Nutzung einer illegalen Software ist quasi nicht möglich daher wird das so locker gesehen und es werden lieber die Lizenzen der Firmen überprüft. Ja wenn allo so intelligent wären gäbs den ganzen Ärger nicht.

Die Bereitstellung ist schon illegal und sollte es auch bleiben. Es ist ja auch verboten Drogen zu verschenken oder auch nur zum Verkauf anzubieten. Aber man muss ganz klar sehen dass die Strafen für das Anbieten von Software weitaus weniger schwerwiegend ist. Wenn jemand aber 300 aktuelle Filme anbietet ist das ganz klar kriminell ob er nun einen Nutzen hat oder nicht. Die Abmahnungen treffen aber nicht diese Leute sondern die, die so rechtsbewusst sind nur minimale Verstöße begehen und deshalb nichtmal Vorkehrungen treffen das zu verschleiern. Ohne die Erpresser wäre das allerdings ein Thema wie ein Radiomitschnitt der wirklich keinen interessiert.
 
Falcon schrieb:
Gott bewahre, man könnte das Kind tatsächlich beaufsichtigen, wenn es am Computer sitzt. Oder ab einem gewissen Alter einfach sich zusammensetzen und das diskutieren.

Aber damit scheinen einige Eltern heutzutage ja schon eindeutig überfordert zu sein...
Nein. Les dir die Urteilsbegründung durch.
Es wurde u.a. auch deswegen keine Strafe verhängt, weil das Kind sonst in einem - vom Gericht - als normal erachteten Umfeld aufwuchs. Darüber hinaus haben die Eltern das Kind wohl ermahnt, soetwas nicht zu tun.
Mal davon abgesehen, dass Eltern quasi nur bei groben Verstößen gegen die Aufsichtspflicht haftbar sind. Sonst können Kinder bis zu einem gewissen Alter sich rechtlich eigentlich nahezu alles erlauben.

Feuerferkel schrieb:
Seh ich das richtig?

Vermeintliche Straftat begangen Januar 2007
Beschlagnahmung August 2007
(ca. 3,5 Jahre Pause)
Prozess März 2011
Berufung März 2012
Jetziges Urteil November 2012

Also fast 6 Jahre Gesamtdauer?

Ja, es ging halt durch die Instanzen nach oben. Das kann halt dauern.

Peter Griffin schrieb:
Und was passiert, wenn sich ein zB. 8 Jahre altes, aufgeklärtes Kind illegal Software von dubiosen Seiten lädt? Nach dem Bundesgerichtshof werden die Eltern dann nicht rangezogen, weil sie ihr Kind ja aufgeklärt haben. Aber irgendwer muss doch dann für den Schaden aufkommen.
Nein - niemand muss für irgendeinen Schaden aufkommen den ein 8 jähriges Kind verursacht bis auf eine Versicheurng die das vertraglich zusichert. Von Rechtswegen her ist es fast ausgeschlossen die Eltern des Kindes haftbar zu machen. Da muss schon eine große Missachtung der Aufsichtspflicht vorliegen. Eltern haften eben nunmal nicht automatisch für ihre Kinder - auch wenn das auf irgendwelchen dubiosen Schildern stehen sollte.

Voyager10 schrieb:
@ Peter Griffin
Das müsste aber erstmal geklärt werden ob hier ein Schaden durch Filesharing entsteht , die Musikbranche hat seit über 10 Jahren schon immer geweigert mit der Zeit zugehen seit Sie damals schon gegen die Musikkassette gekämpft haben.
Nein. Als erstes wird geguckt ob die Eltern die Aufsichtspflicht grob missachtet haben. Wenn nein: Fall erledigt. Der geschädigte bleibt auf seinen Kosten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was viele eigentlich nicht wissen ist das solche vermeidnlichen Verstöße von unsere "Elite" aufgedeckt wird.
Aber jetzt kommt es, diese Elite bekommt dafür kaum vernünftige Bezahlung. Das ist schon fast ausbeute.

Und zwar sitzen Studeten im Schichtbetrieb bei den Agenturen und durchforsten die Torrents, bzw. bieten selbst Daten an und ziehen zum Beweis auch Daten von den vermeindlichen Kindern. Die Studeten bekommen auch so eine Art "Kopfprämie" je mehr IPs Sie am Tag gemeldet haben, desto mehr Geld gibt es.

Und jetzt soll mir einer bitte sagen wieso das nicht ausgebildete Fachinformatiker machen? weil die kosten das 30x eines Studenten. Und natürlich wollen die soviel wie möglich aus der Schicht kriegen, also werden alle möglichen IPs gesammelt, sogar aus vermeindlichen Kinderforen wo die Kinder dann chaten usw.
Geprüft wird es nicht, die Agentur ja zum großteil Vertrauenwürdig ist.
Das beste ist, dass in Köln die Anträge garnicht georpft wird. Da wird Tag für Tag tausende vermeindliche Verstöße durchgewunken weil sich das kein Gehilfe alles durchlesen kann. Also wird da natürlich alles verklagt was sich die Studenten krallen konnten.

Wie oft ließt man das Opas angeblich zig hunderte Pornos und Filme gezogen haben sollen? Hausfrauen angeblich zig prof. Programe runtergalden, klar die wussten alle 100% was Sie taten.

So lange es für die Agenturen, Anwälte und die Content Industrie gutes und leicht verdientes Geld bringt, wird es so weitergehen, weil die Poltik sich nicht auskennt....
 
Falcon schrieb:
Gott bewahre, man könnte das Kind tatsächlich beaufsichtigen, wenn es am Computer sitzt. Oder ab einem gewissen Alter einfach sich zusammensetzen und das diskutieren.
kannst du tatsächlich die ganze zeit zugucken wenn das kind am pc ist? mal von der verletzung der psrivatsphäre abgesehn ist das wohl kaum zeitlich möglich
und wayne interessiert was die eltern zu illegalen downloads sagen wenn die anderen es alle machen?:freak:
Falcon schrieb:
Aber damit scheinen einige Eltern heutzutage ja schon eindeutig überfordert zu sein...
dürfte normal sein
Tidus2007 schrieb:
Schon klar aber heutzutage scheint es ja nicht mehr ohne zu gehen, wenn man mal guckt was manche Jugendlichen anrichten wäre eine kontrolle schon nicht schlecht.
ja diese bösen jugendlichen heut zu tage wagen es tatsächlich lieder runterzuladen damals als die russen vor der tür standen da hätte man sowas nicht gemacht:rolleyes:
 
Wenn dein Kind draußen in der wirklichen Welt ein Buch klaut, so wird es Maßnahmen geben. Wenn dein Kind ne Schule anzündet wird es Maßnahmen geben. Wenn dein Kind in deinem Haus die Pumpgun des Vaters inkl. Munition nimmt und damit wahllos Leute erschießt, dann hat das auch Maßnahmen zur Folge.

Und zwar auch welche die die Eltern betreffen. Du kannst nicht die ganze Zeit auf dein Kind achten, ich wage aber zu behaupten, dass mit einem Router und Benutzerrechten, Passwörtern, eine ganze Menge verhindert werden kann. Man kann nicht alle Hintertürchen schließen, aber ich denke mal das könnte man auch verhindern indem man einfach mit den Kindern wie mit Heranwachsenden redet und spricht? Was für eine Einschränkung ist denn ein Verbot? "für Mord gibts Knast" ist auch ein Verbot. Schränke ich damit nicht Heranwachsende ein, weil ich es ihnen vom Gesetz aus verbiete? Und Diebstahl soll legitimiert werden? Seh ich nicht so.

ja diese bösen jugendlichen heut zu tage wagen es tatsächlich lieder runterzuladen damals als die russen vor der tür standen da hätte man sowas nicht gemacht
Oh ich glaube nicht, dass du einem russischen Offizier sein Tagebuch geklaut hast, weil "alle Informationen für alle Menschen frei verfügbar sein sollten".
 
Finde das Uhrteil gut. Kind ist auch nicht gleich Kind. Einige leuchten etwas schwach, andere richtig hell. Der Leuchtstärkenunterschied bleibt dann auch meistens so wenn sie erwachsen werden. :D Die einen chekcen nichts, wärend die anderen ... naja. Auf jedenfall kann man wenn die Kinder zu der schlaueren Sorte gehören sie gleich mal "richtig" aufklären. :D Falls sie sowieso nicht schon mehr wissen als man selber. :D
 
worldoak: ist das nicht völlig egal ob das Studenten, Grundschüler oder ein Bill Gates persönlich das macht?
Abmahnung ohne jede Grundlage kommen zwar vor sind aber extrem selten geworden. Natürlich zeigt dass es nur um die IPs und 2 Titel geht. Diese Abmahnungen ohne Grundlagen sind aber sehr schnell abgewehrt, während man mit denen mit 2 richtigen Titeln echt Ärger hat.
Onkelhitman: rechtlich schreibst du ordentlichen bullshit. Sorry aber der erste Absatz ist einfach nur 100% falsch.
ich wage aber zu behaupten, dass mit einem Router und Benutzerrechten, Passwörtern, eine ganze Menge verhindert werden kann. Man kann nicht alle Hintertürchen schließen,
mag sein darum gehts aber nicht es geht darum ob man das muss.
"für Mord gibts Knast" ist auch ein Verbot.
nein das ist eine Strafe.
Schränke ich damit nicht Heranwachsende ein, weil ich es ihnen vom Gesetz aus verbiete? Und Diebstahl soll legitimiert werden? Seh ich nicht so.
Was willst du damit sagen? Es gibt Verbote und für nicht befolgen gibts Strafen so ist das System. Grundlagediskussion wie weit was abschreckt und was nicht ist sicher hier nicht zu diskutieren.
Oh ich glaube nicht, dass du einem russischen Offizier sein Tagebuch geklaut hast, weil "alle Informationen für alle Menschen frei verfügbar sein sollten".
Öhhhmmmm.... Verbirgt sich hier eine Info? Eine Frage? Eine Meinung? Es ging doch gar nicht um Informationen für alle. Und gleich im Vorraus es geht auch nicht um Erbsensuppe oder das Schulsystem.

@AngryPete: setze dich doch mal gegen die neuen Leuchtmittel ein, evtl kannst du da was bewegen. Vielleicht macht der Postja auch hier auf einer Metaebene irgend einen Sinn, für mich leider nicht
 
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@M00SE
Aber nein, ich mag die neuen Leuchtmittel. :lol:

Ja, mein Post ist nicht leicht zu verstehen, aber wenn jemand das gleiche denkt wie ich, wird er es vielleicht verstehen. Den was ich mit ihm aussagen will, will ich hier nicht verständlich formulieren.
 
@M00SE
Musst du die Autoschlüssel weglegen weil deine Kinder sonst damit fahren könnten und einen Unfall bauen?
Musst du das Klappmesser zum Holzschnitzen weglegen, weil man damit anstatt Holz zu schnitzen auch Pilze sammeln kann?
Musst du als normaler Nutzer dein WLAN sichern, weil sich ansonsten Menschen über dein WLAN ins Internet verbinden und du als Anschlussinhaber haften musst?

Was willst du damit sagen? Es gibt Verbote und für nicht befolgen gibts Strafen so ist das System. Grundlagediskussion wie weit was abschreckt und was nicht ist sicher hier nicht zu diskutieren.

Und wer seine Kinder nicht erzieht, der kann seine Kinder ab sofort alles illegal aus dem Netz saugen lassen mit der Begründung: Ich hab ihm doch gesagt er darf das nicht! Was soll ich denn sonst noch tun?
 
Das war mal "im Namen des Volkes". Wer "Filesharing Abmahnung" googelt, der erhält 206.000 Fundstellen. Die ganze Abzockindustrie gehört zum Teufel gejagt. Diese Brüder sind schlimmer als Handtaschenräuber.

Auch wenn ich die ganze Abmahnindustrie und deren absurde Forderungen wirklich widerlich und teilweise absurd finde, Gerechtigkeit bringt das Urteil doch nun wirklich nicht.
Jedenfalls...
Einen Film downzuloaden ist strafrechtlich, aus meiner laienhaften Sicht, in etwa gleich strafrechtlich zu verfolgen, wie eine DVD im Laden zu klauen. Also wie und vorallem aus was setzt (und setzen) sich diese utopischen 5400€ Schadensersatzforderung(en) zusammen? Doch nicht etwa ermittelt durch die 15 "mp3" Exemplare...

5400 für das illegale kopieren von Musik, was weniger schwerwiegende Folgen haben kann, als bei Rot über die Ampel zu fahren, dass ist doch irre.

Wo ist da bitte die Proportionalität, schlichtweg reine Willkür. :stock:
Außerdem wie kommen die Beträge als z.B. 200€/Song zustande?
Sind das Wunschvorstellungen der Labels oder wie wird soetwas ermittelt?
Auf welcher Basis wird der Verdacht für eine Hausdurchsuchung ermittelt?
Auf welcher Grundlage wird da Anzeige erstattet? Einiges ist mir da noch immer unklar.
Hierbei kann es doch allenfalls nur der Umsatzausfall gehen, für eben diese 15 Songs, und das auch nur unter der Annahme, dass der Rotznase diese Songs tatsächlich gekauft hätte, wenn er sie nicht einfach so saugen könnte!

Jenen Umsatzausfall/"Schaden", welche die Rechteindustrie mit einem Würfel auswürfelt, auf welchem jede Zahl drei Nullen hat und der die angeblich entgangenen Umsätze bestimmt?
Diese Kinder werden mit allergrößter Wahrscheinlichkeit nichts von dem kaufen, was sie ihm Internet an Musik hören. Bestenfalls werden sie neugierig gemacht und mit dem ersten eigenen Einkommen potentielle Kunden. Dank des Vorgehens der Rechte- und Abmahnindustrie zerplatzt diese Wunschblase jedoch sofort wieder.
Ungerecht und abschaffenswürdig ist hingegen jene von Lobbyisten erkaufte Urheberrechtspraxis. Auf unsere Kinder mit hinreichender Medienerfahrung und nach Möglichkeit einem wachsenem Kunstgeschmack sind wir angewiesen - auf die Rechte- und Abmahnindustrie jedoch ganz gewiss nicht.

Diese elende Abzocke von diversen Anwaltskanzleien und Rechteinhabern muss aufhören, sie treiben ganz normale Familien in den Ruin, nur weil ein pickeliger Teenager zu dumm ist zu kapieren, dass Filesharing illegal ist. Dennoch ist dieses Urteil ein Urteil der Vernunft jedoch erneut keins mit Substanz für die Zukunft.


wenn sie ihre Nachkommen zuvor nicht „ausreichend“ darüber belehrt haben, dass diese nicht Musik illegal herunterladen sollen.
An jeder Baustelle ist zu lesen: "Eltern haften für ihre Kinder"
Dieser Grundsatz ist falsch. Es muss immer nachgewiesen werden, dass Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben.
Weswegen ich die Entscheidungen bei Urteilsverkündungen der Gerichte diesbezüglich gerne einsehen möchte, inwiefern das Unterrichten der Kinder durch den/die Erziehungsberechtigten nachgewiesen und so bei der Verkündung effektiv einbezogen werden kann.

Was ist wenn Hartz IV Familien betroffen sind, wer trägt die Kosten für selbige?
Denn gerade die Kinder dieser Leute betreiben Contentklau.
Und warum verhacktes Hackfleisch verschleudert der Staat durch solche (Hartz IV-) Fälle für korrupte ausländischen Abzockmafiosis Gelder für Anwälte der jeweiligen Familien.
Ist man zu unfähig dieses jetzt gefällte Urteil in eine feste sinnvolle gesetzliche Grundlage für darauffolgende Fälle zu verankern? - das diese schlichtweg einfach nicht mehr vor Gericht angehört werden respektive als unzulässig abgeschmettert werden können.
Nunja, abermals eine klare Verfehlung der Legislative und Jurisdiktion auf beinahe ganzer Linie.
Ferner bin ich der Auffassung das es dazu kam, da die Content-Lobbyisten ihre monströsen Finger im Spiel hatten. Also wer regiert hier eigentlich das Parlament (Parlamentarier), somit konsequenterweise die Gerichte...

...und alle andere Krakenarme die daran hängen und mitverdienen wollen, über die Preise ihrer Produkte nachdenken. Wer 15 - 20 Euro für eine Musik CD abzugreifen versucht, weil viele möglichst viel daran verdienen wollen. Dann verdienen sie es auch nichts anderes als nicht bezahlt zu werden. Einfach mal Produkte zu fairere Konditionen anbieten/veräußern, dann wird auch nicht soviel geklaut! Aber es ist halt wie überall in anderen Bereichen der Marktwirtschaft, wo Geld zu holen ist, wird auch kräftig hingelangt!


Übrigens;
http://www.zeit.de/digital/internet/2012-11/bgh-filesharing-urteil/seite-2
Blödes Geschwafel mit dem Präzedenzfall Huckepack.

http://community.zeit.de/user/badluck schrieb:
Gute Entscheidung
Manch einer könnte zwar zynisch darauf antworten, dass dies nur eine weitere Maßnahme ist, um die Geburtenrate zu steigern, aber was soll ;)
Der Grundtenor klingt sachgerecht.
Insofern erfreulich für alle Träger des Kostenrisikos "Kind".
Doch erst dem schriftlichen Urteil wird man die Details, die ja entscheidend sind, entnehmen können. :lol:
 
Rock Lee schrieb:
Die entgangenen Tausende von Euros, die das 8-jährige Kind von seinem Taschengeld für die Software bezahlt hätte.
Hast du es noch immer nicht kapiert ? Das Kind verursacht den Schaden in Höhe des Verkaufspreises, da man guten Gewissens davon ausgehen kann, dass es alles Kopierte ansonsten gekauft hätte und alle anderen, die dann von ihm runtergeladen haben, das ebenfalls gekauft hätten. :evillol:
 
Zuletzt bearbeitet:
bei 15 exemplarischen Titeln, die man bei Amazon für 0,99 € bekommt ... nennt mir mal bitte ein beispiel, wo eine großen Firma außer der M und Unterhaltungsindustrie, die so gegen Privatleute vorgegangen ist, weil die deren Software nicht bezahlt haben und rein privat nutzen. Selbst Microsoft geht nicht wirklich gegen Softwarepiraterie so extrem vor, außer es passiert mit einen komerzellen Hintergrund.
 
Wechhe schrieb:
Ja, einen 13-jährigen durchgängig zu beobachten, während er am Rechner ist, ist wirklich zeitgemäß und realistisch. :rolleyes:

Von einem 13 jährigen könnte man aber auch schon etwas mehr Hirn erwarten, dass er solches gefälligst unterlässt. Das erfordert natürlich erst ein mal Aufklärung durch die Eltern.

Und wenn es trotzdem nicht klappt, müssen eben Konsequenzen gezogen werden. Es gibt sehr gute technische Hilfsmittel die ganze Sache endgültig zu sperren, ohne dass sie der Junge aushebelt.
 
Falcon schrieb:
Und wenn es trotzdem nicht klappt, müssen eben Konsequenzen gezogen werden. Es gibt sehr gute technische Hilfsmittel die ganze Sache endgültig zu sperren, ohne dass sie der Junge aushebelt.

lol guter witz :lol:

mal im ernst, du hast noch nie als Administrator gearbeitet wa?

weil wenn du einer Zielgruppe etwas untersagst, wächst deren Energie diese Restriktionen zu umgehen im exponential zu deinen Bemühungen, das untersagte Verhalten auch zu sperren. Und sie finden auch die kleinsten Lücken.

Beispiel: Eine Schule, 8. Klasse soll nicht surfen, wurde per Computer Gruppenrichtlinen über ein script untersagt. Die Kinder sind dann auf den Trichter gekommen, das wenn man das Netzwerkkabel während des Start des PCs zieht, und man erst wenn die anmeldung nach dem Domaincontroller sucht das Kabel wieder reinsteckt, wird die Anmeldung zwar ordnungegemäß ausgeführt, aber die Gruppenrichtlinen nicht übernommen.

Lösung: ein weiteres script, was nach der Anmelung ein gpupdate /force gefahren hat.

alleine aber schon mal auf so eine Idee zu kommen ...

Von einem 13 jährigen könnte man aber auch schon etwas mehr Hirn erwarten

manche hams, manche nicht, darum sind die auch vorm gesetz her strafunmündig, wobei das, falls die das ausnutzen wie gewisse Intensivtäter da auch ne ausnahme machen können sollte
 
Sebbi schrieb:
Beispiel: Eine Schule, 8. Klasse soll nicht surfen, wurde per Computer Gruppenrichtlinen über ein script untersagt. Die Kinder sind dann auf den Trichter gekommen, das wenn man das Netzwerkkabel während des Start des PCs zieht, und man erst wenn die anmeldung nach dem Domaincontroller sucht das Kabel wieder reinsteckt, wird die Anmeldung zwar ordnungegemäß ausgeführt, aber die Gruppenrichtlinen nicht übernommen.

In der Berufsschule hat dann irgendwer von uns ein Script geschrieben oder irgendwo her besorgt, um die Internetsperre der Oracle-Software zu umgehen :D
 
Cr4y schrieb:
In der Berufsschule hat dann irgendwer von uns ein Script geschrieben oder irgendwo her besorgt, um die Internetsperre der Oracle-Software zu umgehen :D

genau SOWAS meine ich ^^

€dit:

schlussendlich wurde dann alles über nen Zwangsproxy gemacht, mit unterschiedlichen Subnetzen, wo die Lehrer per Script die entsprechnen Router gekill und wieder eingefügt haben, so das die Schüler keinen Einfluss mehr drauf hatten. Anders gings nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Sebbi schrieb:
lol guter witz :lol:

mal im ernst, du hast noch nie als Administrator gearbeitet wa?

Das ist mein Beruf. Eine entsprechende Regelung wäre z.B. die Komplettsperrung sämtlicher nicht zwingend benötigter Ports. Und zwar bereits im Router (Bei Heimnetzwerken bzw. im privaten Gebrauch).
In Firmen sind auch genügend Webseiten/Dienste nicht erreichbar, weil diese einfach gesperrt werden.
Die "Lösungen" die in Schulen implementiert werden fallen meist in den Bereich "Stümperei".

Davon abgesehen: Wenn ich als Elternteil auf solche Maßnahmen zurück greifen muss, ist bereits etwas ernsthaft in der Erziehung schief gelaufen. Da ist dann eh Hopfen und Malz verloren.
 
Davon abgesehen: Wenn ich als Elternteil auf solche Maßnahmen zurück greifen muss, ist bereits etwas ernsthaft in der Erziehung schief gelaufen. Da ist dann eh Hopfen und Malz verloren.

ich sag nur rebellische Phase ... da wird nicht auf die Eltern gehört, egal was die sagen.

und 90 % der Eltern sind nicht in der Lage, sowas entweder zu sperren bzw zu kontrollieren. Auch vielen ist es bis es zu spät ist erstmal egal, sie sagen einmal das darfst du nicht und gut ist.

zudem bieten viele Standardrounter von Anbieter bieten es nicht an, spezielle Sperrungen einzurichten.
 
Falcon schrieb:
Davon abgesehen: Wenn ich als Elternteil auf solche Maßnahmen zurück greifen muss, ist bereits etwas ernsthaft in der Erziehung schief gelaufen. Da ist dann eh Hopfen und Malz verloren.

Und woher willst du wissen was deine Kinder so treiben. Du müsstest sie überwachen, um das wirklich festzustellen. Kinder/Jugentliche können ein besipielhaft gutes/braves Verhalten an den Tag legen, und trotzdem (ich sag es mal so) finstere Dinge tun. Das gute Ansehen bei den Eltern/Lehrern/usw. führt nur dazu, dass sie als letztes verdächtigt werden. Und sollten sie mal erwischt werden, ist es für sie sehr leicht sich als Opfer darzustellen. Schliesslich kann es ja nicht sein, dass unser braver so und so selber auf so eine Idee gekommen ist. Natürlich werden danach die Taten des Kindes/Jugentlichen genauer beobachtet. Aber nach einiger Zeit legt sich das wieder. Ich kenne das nur zu gut. :D

Natürlich ist eine gute Erziehung wichtig, und das vorallem in den jungen Jahren. Denn je älter jemand wird, desto weniger läßt er sich beeinflussen. Aber man kann bei keinem Menschen vorhersagen, was er tut, oder in der lage zu tun ist. Egal wie vorbildlich sein Verhalten ist.
 
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